Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Moderator: jogiwan

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Arkadin
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von Arkadin »

karlAbundzu hat geschrieben: Das alles ist garniert mit Sexszenen, gerade noch so softcore. Leider sind in dieser Exportversion allzu viele davon drin, garniert mit absurden Dialogen, die null zu den Darstellern passen, diese scheinen sich telepatisch auszutauschen. Manchmal ist das drollig, in der Länge jedoch zu viel. Auch scheint er mir ein anders geschnitten zu sein.
Ich mag den Film, doch ich empfehle hier eindeutig die alte Kinofassung. Viel launiger!
Irritierend nebenbei, dass Christian Anders im Deutschen von Heiner Lauterbach gesprochen wird….
Der Film ist toll, die Export-Fassung taugt leider nichts. War aber die einzige, die wir in einer tauglichen Form in die Finger kriegen konnten. Die Kinofassung, die wir auch hatten, sah aus wie von einer x-ten Videokopie gezogen. Schade, denn als ich im nachhinein mal reinschaute, sah man sofort, dass die inhaltlich sehr viel besser ist (ich sah gleich eine Szene, in der das Abendmahl nachgestellt wurde - mit Laura als Jesus. In der Exportfassung gibt es die nicht). Zudem ist der Film dramaturgisch so kaputt geschnitten, dass solche Sachen wie Logik, Dramatugie oder Spannungsaufbau voll fürn' Arsch sind. Und es wurden auch alternative Takes benutzt. Wenn Tangar am Ende in ein tiefes Loch fällt, sieht man ihn kurz darauf seinen Rücken aus dem Loch gucken. In der Kinofassung ist das nicht so. Die Sexszenen sind nicht nur unerotisch, sondern auch im Vergleich zum Rest billig, billig, billig. Und misserable vertont. Unserem Publikum hat es nicht so viel ausgemacht, die haben tapfer druchgehalten und auch viel gelacht. Von daher... okay. Aber nächstes Mal defintiv die Kinofassung. Da gibt es am Ende auch ein riesiges, güldenes Schwert.
Früher war mehr Lametta
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McBrewer
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von McBrewer »

WE ARE ALL LOST

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DIE TODESGÖTTIN DES LIEBESCAMPS ist ja wahrlich ein obskures Filmchen & macht in der richtigen Rund & Fassung (sprich im Kino die Kinofassung) bestimmt eine Menge Laune.
Leider habe ich erst nach Sichtung der exportfassung hier hereingeschaut & den verweis auf die (ebenfalls auf der X-rated Scheibe enthaltenen) Kinofassung gelesen.
So unterhält zwar LOVE CAMP noch oft, aber die softcore Szenen wirken wirklich deplatziert & unerotisch. Trotzdem ist dieses (Mach-)werk von & mit Christian Anders (oder wie er in der X-rated Schreibweise genannt wird "Christina Anders" :palm: ) so haarsträubend, das man die Genialität noch erahnen kann. Besonders Leibwächter Tanga bleibt mit einer sprichwörtlichen "Pfählung einer Jungfrau" noch lange im Gedächtnis :hirn:
Nicht gleich...aber bestimmt irgendwann, landet die Kinofassung auch nochmal in den Player.

PS: und kommt das nicht nur mir vor, das beim Titelsong statt "Love Love Love" die ganze Zeit "Bla Bla Bla" Geträllert wird ?
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Canisius
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von Canisius »

Dadurch, dass McBrewers Kritik Lobpreisung dieses chranderschen Kleinods es verdientermaßen wieder auf die Startseite des Forums gebracht hat, habe ich jetzt endlich buxtebrawlers Einschätzung lesen dürfen. Besonders hingerissen bin ich von folgender Formulierung:
buxtebrawler hat geschrieben:[...]steroidgeschädigten und nach einer Unterhose benannten Anabolikabomber von Leibwächter[...]
:lol:

Sprich es doch aus. Er heißt "Tanga". :opa:
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“
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CamperVan.Helsing
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Ronald M. Hahn hat geschrieben:
Der Film ist eine schamlose Ausbeutung des Themas Jugendsekten und ein Anwärter auf den Titel des schlechtesten deutschen Films seit 1492.

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sergio petroni
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von sergio petroni »

ugo-piazza hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 22:46
Ronald M. Hahn hat geschrieben:
Der Film ist eine schamlose Ausbeutung des Themas Jugendsekten und ein Anwärter auf den Titel des schlechtesten deutschen Films seit 1492.

(Das Heyne Lexikon des erotischen Films)
Wußte gar nicht, daß letzterer ein deutscher Film ist….. :kicher:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von Dick Cockboner »

ugo-piazza hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 22:46
Ronald M. Hahn hat geschrieben:
Der Film ist eine schamlose Ausbeutung des Themas Jugendsekten und ein Anwärter auf den Titel des schlechtesten deutschen Films seit 1492.

(Das Heyne Lexikon des erotischen Films)
Lüüüü-gen-presssse! :kicher:
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von Reinifilm »

sergio petroni hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 04:52
ugo-piazza hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 22:46
Ronald M. Hahn hat geschrieben:
Der Film ist eine schamlose Ausbeutung des Themas Jugendsekten und ein Anwärter auf den Titel des schlechtesten deutschen Films seit 1492.

(Das Heyne Lexikon des erotischen Films)
Wußte gar nicht, daß letzterer ein deutscher Film ist….. :kicher:
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Re: Die Todesgöttin des Liebescamps - Christian Anders (1981)

Beitrag von Borderline666 »

Unter der Regie des Österreichers Christian Anders erschien der Sexploitationfilm DIE TODESGÖTTIN DES LIEBESCAMPS, der 1981 veröffentlicht wurde. Die Story ist recht schnell erzählt: Unter der Führung der "Göttlichen", die von Laura Gemser gespielt wird, entstand eine Sekte die darauf aus ist, Frauen gegen Geld innerhalb der Sekte zu verkaufen. Alsbald kommt die Polizei dahinter, die einen V-Mann in die Sekte involviert hat und versucht dem ganzen ein Ende zu bereiten. Doch es kommt alles anders als gedacht.
Christian Anders spielt in diesem Film die Hauptrolle des Dorian, der dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Frauen der Sekte beitreten. Er konnte für dieses Projekt die Exploitation-Königin Laura Gemser um sich scharen, der man ihre Rolle als Anführerin der Sekte durchaus abnimmt. In der Sekte passiert soweit nichts anders als das man den ganzen Tag rum tanzt, Sex hat und sich ein schönes Leben macht. In puncto Erotik gibt es ausreichend zu sehen und dürften jedem Exploitationfan die Tränen vor Freude in die Augen treiben, aber auch das trashige Vergnügen kommt nicht zu kurz, weil die Dialoge zum Teil mehr unfreiwillig komisch sind, als ernst zu nehmen.

Sehr witzig fand ich die "rechte Hand" der Göttlichen, der von Sascha Borysenko gesielt wird. Es scheint sich um einen Bodybuilder zu handeln, der ständig aufgeblasen wie ein Pfau da seht und ich im Laufe des Filmes nicht mehr ernst nehmen konnte, weil er ständig breitarmig da stand und versuchte bedrohlich zu wirken. Der Patzer am Ende des Filmes gab mir zudem noch den Rest, als er sich in die "Tiefe" der Höhle stürzen will und man kurz danach noch etwas von seiner Schulter sah, was den Eindruck erweckt, dass die Schlucht gerade mal einen Meter tief ist.

Interessanterweise war auch der Ehemann von Laura Gemser mit von der Partie, der den V-Mann der Polizei spielt und sich wohl darüber gefreut hat, in Sexszenen mit seiner Frau zu sehen zu sein. Drehorte waren unter anderem Griechenland und wahrscheinlich Deutschland. Die Szenen in Griechenland hatten zudem eine schöne, sonnige Umgebung, de Lust auf einen Urlaub in der Sonne machten. Auch nicht zu verachten ist die musikalische Untermalung, die man eher als Discomusik der 80er bezeichnen könnte. Auch die wurde von Christian selber produziert.

1983 wurde der Film in Deutschland indiziert und die damaligen VHS um einige Szenen gekürzt. 2007 erfolgte dann die Listenstreichung. Glücklicherweise gibt es Labels wie X-Rated die den Film in der längeren Exportfassung veröffentlichten, die alle Szenen enthalten. Nun, wer sich einen dezent satirischen Schmuddelklamauk antun möchte, kann dies mit der Todesgöttin des Liebescamps gerne tun. Schlecht ist der Film definitiv nicht, zudem man sich einige Lacher nicht unterdrücken kann.
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