Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39535
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Beitrag von jogiwan »

Censor

01.png
01.png (176.71 KiB) 154 mal betrachtet
Originaltitel: Censor

Herstellungsland: Großbritannien / 2021

Regie: Prano Bailey-Bond

Darsteller:innen: Niamh Algar, Michael Smiley, Nicholas Burns, Vincent Franklin, Sophia La Porta

Story:

Im Großbritannien der Achtziger, am Höhepunkt der „Video Nastys“-Ära arbeitet die unscheinbare Enid in der staatlichen Zensurbehörde, um Filme zu überprüfen und entschärfen, bevor diese auf die Bevölkerung losgelassen werden. Sie und ihr Kollege geraten ins Visier des Boulevards, als ein grausamer Mord geschieht, der in Verbindung zu einem Film steht, den Enid geprüft und freigegeben hat. Als sie eines Tages einen drastischen Horrorfilms eines umtriebigen Regisseurs zur Prüfung sieht, meint Enid in der Hauptdarstellerin des Streifens ihre verschwundene Schwester zu erkennen und begibt sich in die Untiefen der Low-Budget-Filmproduktion und stellt bald unter Beweis, dass der Horror und Gore der letzten Jahre tiefe Spuren in ihr hinterlassen haben..
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39535
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Beitrag von jogiwan »

Mit „Censor“ stellt Regisseurin Prano Bailey-Bond eine recht spannende Zeit in den Mittelpunkt ihres Streifens, als die britische Regierung in dem Videotheken-Boom eine Bedrohung der Gesellschaft sah und die einhergehende Horrorwelle streng reglementierte. Außerdem gibt es zahlreiche Verweise zu realen Begebenheiten und künstlerischen Werken, eine Farbgebung a la Argento und auch eine tolle Hauptdarstellerin, die das Ganze trägt. Bevor jetzt aber alle loslaufen um sich diesen im deutschsprachigen Raum bislang unveröffentlichten Streifen zu besorgen noch der Hinweis, dass es sich bei „Censor“ mehr um ein Drama, als um einen Horrorstreifen handelt und auch wenn es um Horror geht, so liegt das Augenmerk eher auf dem zerrütteten Seelenleben einer vereinsamten Person, die durch ihre tägliche Arbeit an Gewaltfilmen den Bezug zur Realität zu verlieren scheint. Alles schön gemacht und toll gespielt hat „Censor“ durchaus ein paar Längen und versucht bewusst nicht gänzlich in das Fahrwasser der Filme zu geraten, die er behandelt. Herausgekommen ist ein durchaus passables Psychodrama mit Horror-Bezug und einer interessanten Grund-Prämisse, die leider mit fortlaufender Spielzeit in den Hintergrund gerät und tollem Achtziger-Flair, der vielen Horrorfans aber dann doch zu langsam und speziell sein dürfte.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40830
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Beitrag von buxtebrawler »

Ah, "Evil Ed 2" sozusagen ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39535
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Beitrag von jogiwan »

buxtebrawler hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 08:04 Ah, "Evil Ed 2" sozusagen ;)
Jupp, das kann man so sagen :)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
sergio petroni
Beiträge: 8360
Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
Wohnort: im Schwarzen Wald

Re: Censor - Prano Bailey-Bond (2021)

Beitrag von sergio petroni »

Enid lebt im London des Jahres 1985. Sie gehört der Zensurbehörde an, die speziell im Horrorgenre ständig
auf der Suche nach möglichen Kandidaten für den Video-Nasty-Status ist. Dabei ist die alleinstehend
in einer bescheidenen Wohnung lebende junge Frau den schonungslosen Bildern dieser Terrorstreifen
ausgesetzt (wir bekommen zum Beispiel Ausschnitte aus "Frozen Scream" und "Driller Killer" zu sehen).
Zudem hat Enid mit einem Trauma aus Kindertagen zu kämpfen. Damals verschwand ihre Schwester spurlos.
Als Enid einen Snuff-Film zur Prüfung vorgelegt bekommt, glaubt sie, ihre Schwester unter den
Darstellerinnen zu erkennen. Eine fiebrige Suche in den Untiefen der billigen Horrorproduktionen
beginnt, bei der Wirklichkeit und Wahn nach und nach für Enid zu ein und demselben verschwimmen.
Dabei gelingt es der Regisseurin nicht ganz, den Zuschauer ebenso vollständig auf diese Reise
mitzunehmen. Dafür hat "Censor" aber genug Stoff und Zitate für den Genrefreund zu bieten,
um immer unterhaltsam zu bleiben. Es gibt leider noch keine deutschsprachige Veröffentlichung.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Antworten