Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Moderator: jogiwan

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Maulwurf
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Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Beitrag von Maulwurf »

 
Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene
Page eight
Großbritannien 2011
Regie: David Hare
Bill Nighy, Rachel Weisz, Tom Hughes, Michael Gambon, Judy Davis, Rakhee Thakrar, Saskia Reeves, Ewen Bremner,
Felicity Jones, Richard Lintern, Holly Aird, Andrew Cleaver


Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene.jpg
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OFDB

Der Direktor des Inlandsgeheimdienstes MI5, Benedict Baron, kommt an Akten welche belegen, dass der Premierminister von geheimen Foltergefängnissen der USA weiß, aber niemanden darüber informiert hat. Bevor aber klar wird, wie mit diesen Informationen umgegangen werden soll, stirbt Baron, und die Scheiße bleibt an seinem Freund und Kollegen John Worricker kleben, der plötzlich aus der Rolle des Ratgebers und Nachrichtenanalytikers in diejenige des Sündenbocks rutscht, der von allen geschasst wird. Die perfide Innenminister-Schlampe, der rücksichtlos-brutale Premierminister, seine eigenen, auf sehr individuellen Pfaden stromernden, Kollegen – Alle wollen nur Worrickers Untergang. Der allerdings macht diesen Job schon sehr lange, und auch wenn er kein Problem damit hätte von heute auf morgen zu kündigen, so will er dies doch zu seinen eigenen Bedingungen machen, nicht zu denen der anderen.

Gut gemachter Agententhriller auf den Spuren eines John le Carré, der seine TV-Herkunft weder verleugnen kann noch will. Die Kulissen sind einfallslos, die Geschichte einfach, und Budget für Spezialeffekte gab es gleich gar nicht. Braucht es auch nicht, denn PAGE EIGHT bezieht Spannung und Witz aus den erstklassig geschliffenen Dialogen und aus einem recht hohen Tempo, das keinerlei Rücksicht nimmt auf Zuschauer die alle Naslang eine Erklärung benötigen. Bei einigen Namen die ständig fielen musste ich häufig überlegen, wer damit eigentlich gemeint war - Wer war jetzt noch mal Anthea? Jemand den man kennen sollte? (Die Antwort lautet übrigens Innenministerin, falls jemand bei der Sichtung vor ähnlichen Problemen steht …)

Die Schauspieler sind erstklassig, vor allem Ralph Fiennes als Pitbull-Premier schürt die Abneigung gegenüber Politikern auf das Gemeinste, aber auch Saskia Reeves als Innenministerin ist niemand, dem man jemals in seinem Leben begegnen möchte. Oder wählen … Es gibt sehr angenehme Wiedersehen mit Marthe Keller und mit Alice Krige, Judy Davis ist nicht so angenehm, dafür aber wie immer erstklassig, und nur Bill Nighy in der Hauptrolle wirkt so verknöchert-britisch wie es selbst Alec Guinness‘ Smiley niemals so hinbekommen hat. Man darf halt bei dem Oberbegriff Thriller einfach keinen Actioner erwarten sondern vielmehr gut abgewogene Spannung, die trotz der schlichten Story eher den Intellekt erfreut und kurzweilig und amüsant ist. Passt!

6/10
Zuletzt geändert von Maulwurf am Mi 29. Mär 2023, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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buxtebrawler
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Re: Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Beitrag von buxtebrawler »

Das liest sich wesentlich besser und euphorischer, als es die Punktevergabe ausdrückt :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Maulwurf
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Re: Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Beitrag von Maulwurf »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:49 Das liest sich wesentlich besser und euphorischer, als es die Punktevergabe ausdrückt :-?
6/10 bedeutet in Worten "Ganz gut". Soll heissen, dass mich der Film nicht mitgerissen hat, und dass ich ihn sicher so schnell nicht wieder sehen werde. Aber das Gefühl hinterher war ein Gutes. Ein angenehmes Gefühl. Schön dass ich ihn gesehen habe, ein Film der mich zufriedengestellt hat, aber nicht in dem Masse (ich habe auf der Arbeit eine Schweizer Tastatur ohne scharfes S) dass ich vollumfänglich zufrieden bin. Passt gut dürfte einer 6/10 bei mir recht gut entsprechen. Halbwegs verständlich was ich meine?
Klar, die Grenzen zwischen irgendwelchen Zahlen sind fliessend, und was am Montag eine 6 ist ergibt am Dienstag eine 7 und am Mittwoch eine 5. Tagesstimmung, Mondphase, Güte der genommenen Pharmazeutika ... Alles Dinge die da mit reinspielen. Bewertungen sagen mir in erster Line zwei Dinge: Bereits gesehen, oder noch nicht gesehen? Lohnt sich die Zweitsichtung? Filme bis inklusive 5 haben im Normalfall keine zweite Chance ...
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buxtebrawler
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Re: Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Beitrag von buxtebrawler »

Maulwurf hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:53 6/10 bedeutet in Worten "Ganz gut". Soll heissen, dass mich der Film nicht mitgerissen hat, und dass ich ihn sicher so schnell nicht wieder sehen werde. Aber das Gefühl hinterher war ein Gutes. Ein angenehmes Gefühl. Schön dass ich ihn gesehen habe, ein Film der mich zufriedengestellt hat, aber nicht in dem Masse (ich habe auf der Arbeit eine Schweizer Tastatur ohne scharfes S) dass ich vollumfänglich zufrieden bin. Passt gut dürfte einer 6/10 bei mir recht gut entsprechen. Halbwegs verständlich was ich meine?
Ja, ok. Das ist mir eher 'ne 7/10. 6/10 verwende ich für "überdurchschnittlich, aber noch nicht wirklich gut". Aber das ist Zahlenklauberei ;) Ich war darüber gestolpert, weil sich deine Kritik doch ziemlich positiv las.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Die Verschwörung – Verrat auf höchster Ebene - David Hare (2011)

Beitrag von Blap »

Damit die Klauberei ein Ende findet, hier die amtliche Liste:

10/10 Satan! Liebling unter den Lieblingen
9/10 Überragend
8/10 Sehr gut
7/10 Gut
6/10 Obere Mittelklasse
5/10 Mittelklasse
4/10 Untere Mittelklasse
3/10 Schlecht
2/10 Sehr schlecht
1/10 Unglaublicher Scheißdreck ohne den kleinsten Lichtblick

Abstufungen in 0,5er Schritten sind erlaubt.

:opa: :mrgreen:

Zum Thema. Vielen Dank, Herr Maulwurf. Schon auf die Liste gepackt.
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