Along came a spider
USA / Kanada / Deutschland 2001
Regie: Lee Tamahori
Morgan Freeman, Monica Potter, Michael Wincott, Mika Boorem, Penelope Ann Miller, Michael Moriarty, Dylan Baker, Anton Yelchin, Billy Burke, Kim Hawthorne, Jay O. Sanders, Scott Heindl, Christopher Shyer, Jill Teed, Ian Marsh, Anna Maria Horsford, Raoul Ganeev
OFDB
Den Polizeipsychologen Alex Cross kennen wir ja bereits aus …DENN ZUM KÜSSEN SIND SIE DA (und dass der Charakter in SIEBEN Somerset hieß ist wahrscheinlich damit zu erklären, dass er nach den dortigen Ereignissen seinen Namen geändert und eine neue Identität angenommen hat …). Und daher wissen wir auch, dass der Mann einfach immer eine gute Figur macht, gleich ob beim psychologisch raffinierten Verhör, bei der körperlich anstrengenden Verfolgungsjagd oder mit gezückter Kanone beim Showdown mit dem Mörder. Alex Superman Cross weiß alles, kann alles, und damit der Charakter nicht so langweilig wird, lässt man ihn zu Beginn des Films einen persönlichen Tiefschlag erleiden und daraufhin gequält gucken, auf dass er ein klein wenig menschlicher wird. Wobei sich mir der von ihm angesprochene Fehler innerhalb des Teasers nicht erschließt – Die Polizeiaktion ist einfach Scheiße gelaufen, ohne dass man dies jemandem ans Hemd heften könnte …
Aber egal, Alex Cross muss dieses Mal den Entführer einer Diplomatentochter suchen, gemeinsam mit der FBI-Agentin Jezzie Flannigan und im Einvernehmen mit dem Special Agent MacArthur. Das Mädchen wird also gekidnappt, und der Entführer bezieht Cross in seine Handlungen mit ein, damit der Film ins Rollen kommt – Ansonsten hätte Cross in der Handlung schließlich keinerlei Existenzberechtigung. Cross ist ein As am Computer und denkt schneller als das gesamte versammelte FBI, weswegen sie der Identität des Bösewichts recht schnell auf die Schliche kommen, aber das Mädchen ist halt immer noch irgendwo da draußen, und auch wenn der Schurke den ein oder anderen Fehler macht, so sind Polizei und FBI doch immer einen Schritt hinterher.
Typisches Hollywood-Popcornkino der Neuzeit also, mit genügend SIEBEN im Kielwasser um nicht zu langweilen, dabei aber nicht so düster und deutlich dümmer als …DENN ZUM KÜSSEN SIND SIE DA. Durch den ständigen Ortswechsel und das hohe Tempo kommt man auch nicht zum Nachdenken, denn irgendwann, spätestens nach der Sichtung, fällt auf, dass sowohl die völlig zweckfreie Handlung wie auch die permanent idiotischen Zufälle die einzigen Dinge sind die den Film zusammenhalten. Dies, und der sympathische Morgan Freeman, denn alles andere ist generisches Einerlei vom Reißbrett. Und zu dieser Schlussfolgerung passt sogar, dass man sich am Ende trotzdem gut unterhalten fühlt und 107 spannende Minuten wie im Flug herumgegangen sind.
Kein Film, den man in der Sammlung stehen haben muss, aber für einen vergnüglichen Abend auf Netflix taugt der Flick allemal …
6/10