The Dead Pit - Brett Leonard (1989)

Moderator: jogiwan

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kinski
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The Dead Pit - Brett Leonard (1989)

Beitrag von kinski »

THE DEAD PIT

dead_pit.jpg
dead_pit.jpg (95.69 KiB) 511 mal betrachtet

Originaltitel: The Dead Pit

Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1989

Laufzeit: 97:29
Genre: Horror

Musik: Dan Wyman
Produzent: Gimel Everett
Drehbuch: Brett Leonard
Regie: Brett Leonard

Darsteller : Jeremy Slate, Cheryl Lawson, Stephen Gregory Foster, Danny Gochnauer,
Geha Getz, Joan Bechtel, Mara Everett, Jack A. Sunseri, Frederick Dodge, Nettie Heffner, Luana Speelman

Story:
Ein wahnsinniger Gehirnchirurg, der seine Patienten für seine Experimente reihenweise umbrachte, wird von einem Kollegen getötet und zusammen mit seinem Opfern in einem stillgelegten Trakt der Nervenheilanstalt eingemauert. Zwanzig Jahre später wird das Grab durch ein Erdbeben geöffnet und der Arzt kehrt als Untoter zurück - mit ihm das Zombieheer seiner Opfer - und macht sich auf die Suche nach frischen Gefährten ...
dr. freudstein
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von dr. freudstein »

Oh, den hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Hab ihn als ansehbar in Erinnerung, allerdings knapp über Mittelmaß. Müßte ich mal wieder rauskramen, Lust hab ich schon länger, dachte immer wieder an diesen Film.
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kinski
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von kinski »

THE DEAD PIT war Ende der 80er einer der wenigen Filme, der mir auf ganz lange Zeit hin nächtliche Albträume bereitete. Ein irrer und untoter Doktor, etliche höchst unschön anzuschauende Zombies, schaurige Licht- und Toneffekte ... :shock: Zum Glück gab es noch ein sehr nett anzuschauendes weibliches Opfer, mit dem man mitzittern durfte.

Im Prinzip hat THE DEAD PIT auch keine anderen Zutaten aufzuweisen als jeder x-beliebige Horrorstreifen. Und bei näherer Betrachtung ist die Story auch alles andere als innovativ. Aber irgendwas hatte und hat der Streifen ... und vor allem löst er nach wie vor bei den ultimativen Drang aus, mir die Schnuffeldecke bis zur Nasenspitze hochzuziehen.

Auf der einen Seite dieser extrem unnette Onkel Doktor ... schmückendes Einschussloch in der Stirnmitte, mittlerweile schon leicht faulend, aber immer auf der Suche nach dem nächsten Opfer. Auf der anderen Seite Jane Doe ... selten hat sie mal was anderes an als nur ihre Unterwäsche, dafür kann sie aber echt gut kreischen. Nebenbei noch ein paar nette Untote, die im Gegenlicht über die Wiese humpeln und auch nicht gerade besonders gut gelaunt erscheinen. Und wenn ich ehrlich sein soll: In den Keller der Anstalt würde ich auch nicht freiwillig gehen ...

Alles in allem hat mich THE DEAD PIT damals auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Es gibt halt solche Filme ... für fast alle anderen dürfte dieser Streifen eher 08/15 sein, aber ich bin der eine Hans, dem aus was für Gründen auch immer bei dem Film das Herz in die Buxe gerutscht ist.

Ich muss mir den Film unbedingt mal wieder anschauen ... jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der mir dabei das Händchen hält ... :popcorn:

9 / 10

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buxtebrawler
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von buxtebrawler »

„Wieso entwickelt sich ein lustiger, harmloser Irrer in einen gefährlichen Verrückten?“

Brett Leonard wurde Anfang der ‘90er als Regisseur des mit gemeinhin gemischten Gefühlen aufgenommenen und von Stephen King verklagten US-Science-Fiction-Films „Der Rasenmäher-Mann“ bekannt. Drei Jahre zuvor schuf er im endenden ‘80er-Jahrzehnt mit „The Dead Pit“ einen deftigen Horrorfilm als sein Regiedebüt.

Bei Gehirnchirurg Dr. Ramzi (Danny Gochnauer) sind selbst einige Synapsen durchgebrannt: Er führt in seinem geheimen Laboratorium unterhalb einer Psychiatrie grausame Experimente an lebenden Patienten durch. Doch Dr. Swan (Jeremy Slate, „Der unsichtbare Dritte“) erwischt seinen Kollegen eines Tages und macht mit einem sauberen Schuss zwischen die Augen kurzen Prozess. Anschließend mauert er Ramzi mitsamt dessen Labor ein und hüllt den Mantel des Schweigens über die Vorgänge. 20 Jahre später jedoch fallen die Ankunft der Amnesie-Patientin Jane Doe (Cheryl Lawson, „The Vineyard“) und ein Erdbeben schicksalhaft zusammen, die Versiegelung zu Dr. Ramzis Horrorlabor öffnet sich… und siehe da: Auch als Untoter ist Ramzi nicht müde geworden, zu Spritze und Skalpell zu greifen und sich auf die Suche nach neuen Gehirnen zu begeben. Jane scheint in irgendeinem besonderen Bezug zu Ramzi zu stehen, doch ihre alptraumhaften Visionen verkünden ihr noch nicht die volle Wahrheit.

„Für Tote sind die ganz schön clever!“

Für sein Regiedebüt lässt sich Leonard nicht lange mit Nebensächlichkeit aufhalten und beginnt direkt mit grausamen Bildern fragwürdiger „Akupunkturmaßnahmen“ und ganzer Leichenberge. Seine hübsche und zeigefreudige Hauptdarstellerin (sonst übrigens hauptsächlich als Stuntfrau tätig) lässt er von wahnsinnigen Alpträumen plagen, die düstere Szenerie taucht er in kalte Blau- und giftige Grüntöne. Eine enervierende, dissonante Musik- und Geräuschkulisse voll Gewimmer, Gestöhne und Geschrei begleitet das jeder rationalen Vorstellungskraft entrückte Treiben, expressionistische Schattenspiele schlagen eine Brücke zu den Klassikern des Genres. Der irre, untote Chirurg mit leuchtend roten Augen ist der hochgradig und konsequent bösartige Antagonist dieses Horror-Infernos, das die Zustände und Gestalten im Irrenhaus gnadenlos überzeichnet, bisweilen fast komisch, im Zusammenhang mit der Handlung aber vor allem beunruhigend wahnsinnig erscheinen lässt. Diesen Wahnsinn unterstreicht die Kameraführung durch schräge Perspektiven, die den Film zusätzlich ungemütlich und bedrohlich entfremdet wirken lassen. Verfolgungsjagden durch Krankenhausgänge werden in schönsten ‘80er-Neonfarben ausgeleuchtet. Details wie Frontalansichten in Türspionperspektiven und Weitwinkeloptik sind nur ein Beispiel für die originelle, kreative Kameraarbeit. Zu einem optischen Leckerbissen machen „The Dead Pit“ natürlich auch die Splattereffekte, die besonders anfänglich zwar zeitweise qualitativ lediglich Mittelmaß aufweisen, jedoch stetig besser werden und sich sogar stets effektiver, im Genre aber nicht allzu häufig anzutreffender „Bodymelt“-Effekte bedienen.

Dem Zuschauer bietet sich ein bunter Strauß unterschiedlicher Genre-Motive, angefangen beim an weit verbreitete, recht reale menschliche Ängste appellierenden „Krankenhaushorror“, der sich aus dem Ausgeliefertsein ggü. sog. „Halbgötter in weiß“ ergibt, über Zombie-Attacken, wenn der irre Chirurg seine Lobotomieopfer zum Tanze lädt, bis hin zu Okkult-Horror-Versatzstücken. All das passt mal mehr, mal weniger gut zusammen, spielt in jedem Falle hinter Stil und grimmiger Stimmung des Films die zweite Geige, kümmert sich gar nicht erst um offene Fragen wie beispielsweise nach dem Grund für Ramzis Untoten-Zustand und steuert auf ein meinem ersten Eindruck nach nur wenig Sinn ergebendes Ende zu. Ohne diese Drehbuchschwächen wäre „The Dead Pit“ ein hochgradig verstörender Genre-Leckerbissen, der zu Unrecht ein verhältnismäßig unpopuläres Dasein fristet. Aber auch in dieser Form handelt es sich um ein absolut beachtliches Regiedebüt eines noch ungezähmten Filmemachers und Genrefreunds, das für manch schlaflose Nacht gesorgt haben dürfte und zu den härteren Vertretern seiner Gattung zählt. Get into the pit – to lose your brain!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von sergio petroni »

Den könnte ich mir wirklich auch mal wieder anschauen. Hat mir früher ziemlich gut gefallen.
Haften geblieben ist eine düster-klaustrophobische Stimmung, ziemlich herbe Effekte,
weiße Unterwäsche und zwei gutproportionierte Hupen. :nick:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von buxtebrawler »

kinski hat geschrieben:Auf der anderen Seite Jane Doe ... selten hat sie mal was anderes an als nur ihre Unterwäsche, dafür kann sie aber echt gut kreischen.
Übrigens:
"John Doe, weibliche Form: Jane Doe, ist ein englischer Platzhaltername für fiktive oder nicht identifizierte Personen"

:idea:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von Captain Blitz »

sergio petroni hat geschrieben:Den könnte ich mir wirklich auch mal wieder anschauen. Hat mir früher ziemlich gut gefallen.
Haften geblieben ist eine düster-klaustrophobische Stimmung, ziemlich herbe Effekte,
weiße Unterwäsche und zwei gutproportionierte Hupen. :nick:
Same here. Eine Blu-Ray Uncut von dem Dingen, das wäre klasse.
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von Tomaso Montanaro »

Gradlinig erzählter "Klassiker" aus den guten 80ern. Sehr übersichtliche und auch vorhersehbare Handlung. Aber der optisch durchaus beeindruckende Irrenhaushorror biete jede Menge ausgelassenen Gore der alten Schule - und herrlich viele Irre.

Daher: Beste, anspruchslose Unterhaltung!

7/10 Punkte
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buxtebrawler
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 15.12.2017 bei cmv-Laservision noch einmal auf DVD in zwei verschiedenen Covervarianten in kleinen Hartboxen:

Bild Bild

Extras:
- Audiokommentar von Brett Leonard
- Original Trailer
- Audiokommentar von Christoph N. Kellerbach, Florian Wurfbaum & Kevin Zindler
- Interviews
- Behind the Scenes
- "The Dead Pit" mini movie
- Making of Special Effects
- Programmtrailer

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Dead Pit - Brett Leonard

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 31.08.2018 bei Centurio Entertainment noch einmal auf DVD:

Bild

Extras:
- Original Trailer, Programmtrailer
- Behind the Scenes
- Making of Special Effects
- animierte interaktive Menus

Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=88464

Achtung: Möglicherweise unvollständige Fassung!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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