Resident Evil - Paul W.S. Anderson (2002)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Resident Evil - Paul W.S. Anderson (2002)

Beitrag von horror1966 »

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Resident Evil
(Resident Evil)
mit Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Eric Mabius, James Purefoy, Martin Crewes, Colin Salmon, Pasquale Aleardi, Ryan McCluskey, Oscar Pearce, Indra Ové, Anna Bolt, Joseph May
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Kamera: David Johnson
Musik: Marco Beltrami / Marilyn Manson
FSK 16
Deutschland/USA/Frankreich/Großbritannien/2002

Tief unter der Erde von Racoon City liegt das weitverzweigte Fabrikgelände des High-Tech-Konzerns Umbrella Corporation, Arbeitsplatz für über 500 Wissenschaftler, Mechaniker und Wachpersonal. Als dort eines Tages ein biochemischer Unfall passiert und ein tödlicher Virus sämtliche Insassen in blutrünstige Untote verwandelt, wird eine Spezialeinheit zur Aufklärung geschickt. Auf ihrem Weg in das Forschungslabyrinth treffen sie auf die einzige Überlebende. Alice, die zu wissen glaubt, wie der Virus gestoppt und damit ein vernichtender Outbreak an der Oberfläche verhindert werden kann. Doch schnell wird dem Team klar, dass es nicht von bestialischen Zombies bedroht wird. Ein Horrortrip gegen die Zeit beginnt.


Seit jeher gehen die Meinungen bei den Resident Evil Verfilmungen weit auseinander, die Gamer unter den Film-Fans können sich nur sehr schlecht mit den Werken anfreunden, da sie anscheinend zu stark von den Spielen abweichen und die andere Fraktion kennt die Spiele gar nicht, wodurch sie sich an den actiongeladenen Filmen erfreuen kann. Auch ich stehe auf dem Standpunkt, das man beide Medien unabhängig voneinander bewerten sollte, da es sich jeweils um eigenständige Dinge handelt. Mir persönlich ist es dabei relativ leicht gefallen, diesen ersten Teil ganz unabhängig und wertfrei anzuschauen da ich die Games überhaupt nicht kenne, so das es mir auch ziemlich schwer fällt, die andauernden Schmährufe über das Werk von Paul W.S. Anderson so wirklich nachzuvollziehen. Sicherlich handelt es sich bei "Resident Evil" nicht um ein filmisches Meisterwerk, doch die vorliegende Geschichte bietet auf jeden Fall äußerst kurzweilige-und sehr unterhaltsame Filmkost.

Die Story entpuppt sich als relativ gut durchstrukturiert und lebt vor allem von ihrem stetig ansteigenden Spannungsaufbau und beinhaltet zudem auch einige nette Wendungen, da die Gesamtzusammenhänge doch eine verhältnismäßig lange Zeit eher im Dunkeln bleiben. Immer nur bruchstückhaft bekommt der Zuschauer einige Brocken hingeworfen, die erst im letzten Drittel des Filmes einen wirklichen Sinn ergeben und einem einen Einblick in die Ereignisse gewähren, die überhaupt zu der dargestellten Katastrophe geführt haben. In der Zwischenzeit wird man mit jeder Menge Action und einer rasanten Erzählweise konfrontiert, so das die Zeit wie im Flug vergeht und erst gar keine langatmigen Passagen entstehen können. In diesem Szenario wird immer etwas geboten, ruhigere Phasen muss man schon fast mit der Lupe suchen und die ständigen Zombie-Attacken tun ihr Übriges, damit die Adrenalin-Zufuhr beim Betrachter jederzeit gewährleistet ist.

Außerdem kann sich auch das Schauspiel der Akteure sehen lassen, denn auch wenn hier mit Sicherheit kein nomineller Oscar-Anwärter zu finden ist, so machen die Akteure ihre Sache sehr gut. Doch "Resident Evil" versteht es auch in allen anderen Belangen zu überzeugen, auch wenn sich dies aus der Sicht der Konsolen-Freunde eventuell etwas anders darstellen mag. Lediglich im Bereich von Härte und Splatter-Passagen hält sich dieser Zombiefilm allein schon aufgrund der Alterseinstufung eher etwas bedeckt, denn die dementsprechenden Sequenzen sieht man doch größtenteils lediglich im Ansatz. Dennoch gibt es auch durchaus einige blutigere Einstellungen, doch im Vergleich mit anderen Genre-Vertretern kann dieses Werk auf keinen Fall mithalten. Muss es aber auch gar nicht, denn das vorliegende Gesamtpaket ist so wie es ist vollkommen in Ordnung und stellt den Beginn einer nun schon 5-teiligen Film-Reihe dar, bei der die Animations-Filme noch längst nicht mitgezählt sind. Allein dieser Aspekt dürfte doch allein für sich genommen schon ein Beweis dafür sein, welch großer Beliebtheit sich die Reihe erfreut, obwohl es immer wieder Leute gibt, die jeden einzelnen Teil verteufeln.

Anderson hat hier den Grundstein für ein extrem erfolgreiches Franchise gelegt, dessen Ende wohl in absehbarer Zeit noch nicht zu erkennen ist. Von mir aus gesehen kann das auch ruhig so bleiben, denn ich liebe es ganz einfach, Mila Jovovich auf ihren Abenteuern zu begleiten die immer wieder faszinierend in Szene gesetzt werden. Insbesondere dieser erste Teil wird leider Gottes immer noch von sehr vielen Leuten arg unterschätzt, obwohl er Spannung, eine klaustrophobische Grundstimmung, Action ohne Ende und jede Menge Tempo beinhaltet. Hinzu kommt das herrlich apokalyptisch anmutende Ende, das die Vorfreude auf eine Fortsetzung fast schon ins Unermessliche steigert.


Fazit:


Trotz aller Unkenrufe ist "Resident Evil" der sehr gelungene Startschuss zu einem der erfolgreichsten-und beliebtesten Franchises der heutigen Zeit und selbst die Gegner der Verfilmungen scheinen sich jeden einzelnen Teil anzuschauen. Denn wie ist es ansonsten zu erklären das sie die jeweiligen Filme überhaupt bewerten können? Hier handelt es sich um ein ähnliches Phänomen wie bei der "Saw-Reihe", denn auch dort werden von immer den gleichen Personen fast sämtliche Nachfolger des genialen Originals verteufelt und so muss doch von solchen Filmen eine ungeheure Faszination ausgehen, wenn selbst die größten Nörgler immer wieder ihre Kommentare zu Filmen abgeben, die sie anscheinend ach so schrecklich finden.


7,5/10
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Adalmar
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von Adalmar »

Ich kenne die Spiele nicht, und die beiden bis jetzt gesehenen Filme (entweder 1 und 2 oder 1 und 3, ganz sicher bin ich mir da nicht ...) fand ich eher mittelmäßig. Zombiejagd als Filminhalt ist für mich einfach ausgelutscht. Milla Jovovich gucke ich mir jedoch immer wieder gerne an.

Das mit denselben Leuten, die sich immer wieder jeden neuen Teil einer "ach so schlimmen" Filmreihe angucken und darüber ablästern, ist natürlich eine richtige Beobachtung.
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jogiwan
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von jogiwan »

Ich hab den seinerzeit im Kino gesehen und sehr darauf gefreut, weil ich ja auch "Event Horizon" von Paul W. Anderson sehr, sehr mochte. Ganz überzeugt hat mich die Zombie-Sause aber nicht und vor allem die Rolle von Michelle Rodriguez hab ich noch nachhaltig negativ in Erinnerung und irgenwas mit Heike Makatsch und einem Lift gabs ja auch noch. Die Ausgangsidee ist ja - wenn mich nicht alles täuscht - auch recht dreist von "28 Days later" inspiriert. Ansonsten aber eher Action-reiches Popcorn-Kino mit Ego-Shooter-Anleihen, dass irgendwie nicht so meine Welt ist. Die nachfolgenden Werke der Serie hab ich dann aber nicht gesehen und kann daher weder Positives oder Negatives darüber verlautbaren.
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Adalmar
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von Adalmar »

Event Horizon ist wirklich nicht schlecht (soweit ich ihn in Erinnerung habe), richtig versündigt hat sich Anderson dann m. E. mit dem grottigen Alien vs. Predator (gegen Ende eine einzige Farce).
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Reinifilm
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von Reinifilm »

...wenn ich mich richtig erinnere, war Resident Evil auch der Film, der Zombiefilme wieder im Mainstream-Bereich erfolgreich machte (und zwar noch vor 28 Days later).
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Adalmar
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von Adalmar »

Stimmt, "Resident Evil" kam mehr als ein halbes Jahr vor "28 Days Later" raus.
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Arkadin
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von Arkadin »

Guilty Pleasure.

Ich mochte den irgendwie, kann aber gar nicht genau sagen warum. Vielleicht wegen der leckeren Milla Jonovich, die ich 24 Stunden am Tag anstarren könnte. :sabber:
Teil 2 fand ich auch okay, wie die Handlung da auf ein Minimum runter- und der Milla-Faktor auf ein Maximum hochgeschraubt wurde. den Rest habe ich nicht gesehen.
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purgatorio
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von purgatorio »

Arkadin hat geschrieben:Guilty Pleasure.

Ich mochte den irgendwie, kann aber gar nicht genau sagen warum. Vielleicht wegen der leckeren Milla Jonovich, die ich 24 Stunden am Tag anstarren könnte. :sabber:
da gibt's im Popo-Fred etwas für dich ;)
Mila ist extrem heiß! Ich find auch DAS FÜNFTE ELEMENT ganz großartig, da sie dort immer recht wenig am zarten Leibe trägt :sabber:

Den ersten RESIDENT fand ich ganz in Ordnung. Der weiß zu unterhalten :nick: 8-) Den zweiten hab ich nie gesehen :( Der Dritte war wieder sehr unterhaltsam, wenn auch extrem abgedreht und teils kaum nachvollziehbar (ich kenne von den Games nämlich nur die ersten zwei :? ). Der vierte war dann leider vollkommen Banane :palm: :hirn:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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buxtebrawler
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von buxtebrawler »

purgatorio hat geschrieben:Mila ist extrem heiß! Ich find auch DAS FÜNFTE ELEMENT ganz großartig, da sie dort immer recht wenig am zarten Leibe trägt :sabber:
Naja, sagen wir mal so: Sie ist das einzig Großartige an "Das fünfte Element".
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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CamperVan.Helsing
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Re: Resident Evil - Paul W.S. Anderson

Beitrag von CamperVan.Helsing »

jogiwan hat geschrieben:Ich hab den seinerzeit im Kino gesehen
:shock:
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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