The Toxic Avenger II - L. Kaufman / M. Hertz (1989)
Verfasst: Do 19. Jul 2012, 18:22
Atomic Hero 2
(The Toxic Avenger Part II)
mit Ron Fazio, John Altamura, Phoebe Legere, Rick Collins, Rikiya Yasuoka, Tsutomu Sekine, Mayako Katsuragi, Shinoburyo, Lisa Gaye, Jessica Dublin, Jack Cooper, Erika Schickel
Regie: Michael Herz / Lloyd Kaufman
Drehbuch: Lloyd Kaufman / Gay Partington Terry
Kamera: James A. Lebovitz
Musik: Barrie Guard
Ungeprüft
USA / 1989
Da der Chef von "Apocalypse Inc." das kleine Städtchen Tromaville in seine Gewalt bringen möchte, sinnt er auf eine List um Öko-Held Melvin, den Beschützer der Stadt, fortzulocken. Die Lüge von dessen Vater, der sich in Japan aufhalten soll, verfehlt nicht ihre Wirkung und der Atomic Hero macht sich auf den Weg dorthin. Nach einigen Turbulenzen kehrt er zurück in seinen Heimatort, der inzwischen von der "Apocalypse Inc." in eine Schrotthalde verwandelt wurde. Melvin zieht die Konsequenzen und holt wieder zu einem toxischen Vergeltungsschlag aus...
Auf zur zweiten Runde mit dem symphatischen Toxic Avenger, der durch einen Chemieunfall zu einer wahren Kultfigur des Trash-Films geworden ist. Zwar kann Toxies zweites Abenteuer nicht mehr so ganz die skurrile Brillanz des Originals erreichen, doch die Lachmuskeln des Zuschauers werden auch hier wieder arg strapaziert. Zu Beginn des Filmes herrscht schon fast die gähnende Langeweile in Tromaville, da der "Atomic Hero" ja bekannterweise im ersten Teil die Stadt von sämtlichen Verbrechern gesäubert hat. Dennoch wird man auch in der scheinbaren Ruhe in der Stadt mit etlichen Kuriositäten konfrontiert, die einmal mehr schwerlich zu überbieten sind. So arbeitet unser Titelheld mittlerweile im Blindenheim und muss dort einige recht groteske Aufgaben erledigen, die einem die Tränen in die Augen schießen lassen. Nicht fehlen darf dabei selbstverständlich seine Freundin Claire, die einmal mehr einen der Höhepunkte dieser Trash-Granate darstellt. Einerseits ist das vor allem auf ihr optisches Auftreten bezogen, stellt die gute Frau doch einen sehr nett anzusehenden Appetit-Happen dar. Auf der anderen Seite bekommt man es auch wieder mit ihrem skurrilen Auftreten zu tun, denn Claire lässt natürlich kein Fettnäpfchen aus, in das man hineintreten kann.
Im Mittelpunkt steht aber Toxies verzweifelte Suche nach seinem Vater und durch ein durchtriebenes Intrigen-Spiel seiner Widersacher wird unser Symphatieträger auf eine falsche Fährte gelockt und nach Japan geschickt. In den darauf folgenden Passagen liegen höchstwahrscheinlich auch die einzigen Defizite des Filmes, denn trotz etlicher absurder Momente erreicht die Geschichte zu keiner Zeit den unvergleichlichen Charme des Vorgängers, als sich das gesamte Geschehen in Tromaville abgespielt hat. Zwar gibt es im Bezug auf Action und blutige Szenen eine Menge zu sehen, doch die recht gewöhnungsbedürftige Änderung des Schauplatzes ist definitiv ein Manko dieses Werkes. So ist man dann auch äußerst froh darüber, das sich die Location nach einer gewissen Zeit wieder in gewohnte Gefilde verlagert, denn das Finale der absurden Story findet wieder in Toxies Heimatstadt statt.
Bis dahin vergeht jedoch eine geraume Zeit, in der unser Superheld mit einer vollkommen anderen Kultur konfrontiert wird und auch auf seinen angeblichen Vater trifft. Das Aufeinandertreffen gestaltet sich allerdings nicht so wie man es eventuell erwartet hat und der Titelheld muss eine herbe Enttäuschung erleben, die sich erst ganz am Ende der Geschichte relativiert. In der Zwischenzeit wird jedoch wieder geblödelt was das Zeug hält und eingefleischte Fans des schlechten Geschmackes kommen ganz auf ihre Kosten. Die Art und Weise wie Toxie seine Gegner erledigt, ist einmal mehr wirklich herrlich anzusehen und zudem ein Frontalangriff auf sämtliche Lachmuskeln, so das man phasenweise kaum noch an sich halten kann. Nicht umsonst ist die gesamte Atomic Hero Reihe das Beste, was je vom Label Troma herausgebracht wurde. Dies ist ganz sicher hauptsächlich in der Hauptfigur begründet, die sich in Fan-Kreisen nicht umsonst eines wohl verdienten Kultstatus erfreuen darf.
Auch wenn dieser zweite Teil dem Original ein wenig nachsteht und nicht ganz die trashige Brillanz beinhaltet, muss man auch diesen Film ganz unweigerlich zu den Klassikern des skurrilen Films zählen. Selbst nach nunmehr weit über zwanzig Jahren ist es immer wieder ein Heiden-Spaß, den symphatischen "Chemie-Unfall" bei seinen dubiosen Abenteuern zu begleiten, die nicht nur mit extrem viel Humor, sondern auch mit einem immer noch absolut sehenswerten Härtegrad ausgestattet sind. Das man die Filme der Reihe selbstverständlich mit mehr als nur einem Augenzwinkern betrachten sollte, versteht sich dabei fast von selbst.
Fazit:
Nicht mehr ganz so gut wie der erste Teil bietet diese Fortsetzung aber längst noch Trash-Unterhaltung der Spitzenklasse. Natürlich muss man schon eine ausgeprägte Vorliebe für diese Film-Gattung sein Eigen nennen, um überhaupt etwas mit den unglaublichen Erlebnissen des Melvin Junko anfangen zu können. Wer jedoch ein gewaltiges und vollkommen überzogenes Intermezzo an Absurditäten zu schätzen weiß, kommt an diesen Trash-Granaten einfach nicht vorbei.
8,5/10 Spaß-Granaten