Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
ich schrieb damals nach der Kinosichtung:
"Drei Stationen aus Anas Leben. Alle hatten mit den guten alten Geschwistern Sex und Tod zu tun, in diesem Fall scheint aber der Tod der kleine Bruder der großen Schwester Sex zu sein.
Ein Kunstfilm mit vager Handlung. Er nimmt stark Bezug auf die Giallos der 70er.
Trotz der kaum vorhandenen Handlung schafft er es, die ganze Zeit eine Spannung zu halten. Von unheimlich bis zu suspense. Das gelingt vor allem auch durch den Einsatz der Musik (alles alter Original-Kram aus den italienischen 70ern, nicht nur Giallo-Musik) und der Kamera. OK, manchmal überambitioniert oder nach dem Motto: "Welche abgefahrene Einstellung oder Bewegung hatten wir noch nicht, machen wir jetzt mal.", aber im Großen und Ganzen schön bis zur Unkenntlichkeit. Die Farben und das Licht schaffen es auch genau richtig, in den realen wie auch in den "Horror"-Momenten.
Es geht vor allem um Sex. Um Begehren, Begehren zulassen, Gewalt ausüben, Gewalt zulassen, Macht und Ohnmacht, die Nähe des Eros zu Thanatos. Das bekommen die Schauspielerinnen sehr sehr gut hin. Hervorzuheben ist hier mal Marie Bos, die sozusagen alles in sich vereinen muss.
Nebenbei geht es wie in jedem guten Horrorfilm natürlich um das Sehen. Ständig wird irgendwo durchgesehen, auf Augen gezoomt, sich angestarrt oder lüstern Blicke ausgetauscht. Und natürlich gibt es Referenzen an die fiesesten Augenszenen durch die Augen-Horrorgeschichte vom Andalusischen Hund bis zum Bohrer durchs Auge (Schlag nach bei Höltgen u.a.) (PS: Auch die eine Story aus Theatre Bizarre erweitert das ja hübsch.) Ach ja, die scharfen Messer, die schlitzen, dürfen nicht fehlen, hier ja auch die klassische Verbindung der Penetration Tod/Sex.
Spannend, interessant, gut gefilmt und wird in der Erinnerung/Diskussion/Nachdenken darüber noch besser."
"Drei Stationen aus Anas Leben. Alle hatten mit den guten alten Geschwistern Sex und Tod zu tun, in diesem Fall scheint aber der Tod der kleine Bruder der großen Schwester Sex zu sein.
Ein Kunstfilm mit vager Handlung. Er nimmt stark Bezug auf die Giallos der 70er.
Trotz der kaum vorhandenen Handlung schafft er es, die ganze Zeit eine Spannung zu halten. Von unheimlich bis zu suspense. Das gelingt vor allem auch durch den Einsatz der Musik (alles alter Original-Kram aus den italienischen 70ern, nicht nur Giallo-Musik) und der Kamera. OK, manchmal überambitioniert oder nach dem Motto: "Welche abgefahrene Einstellung oder Bewegung hatten wir noch nicht, machen wir jetzt mal.", aber im Großen und Ganzen schön bis zur Unkenntlichkeit. Die Farben und das Licht schaffen es auch genau richtig, in den realen wie auch in den "Horror"-Momenten.
Es geht vor allem um Sex. Um Begehren, Begehren zulassen, Gewalt ausüben, Gewalt zulassen, Macht und Ohnmacht, die Nähe des Eros zu Thanatos. Das bekommen die Schauspielerinnen sehr sehr gut hin. Hervorzuheben ist hier mal Marie Bos, die sozusagen alles in sich vereinen muss.
Nebenbei geht es wie in jedem guten Horrorfilm natürlich um das Sehen. Ständig wird irgendwo durchgesehen, auf Augen gezoomt, sich angestarrt oder lüstern Blicke ausgetauscht. Und natürlich gibt es Referenzen an die fiesesten Augenszenen durch die Augen-Horrorgeschichte vom Andalusischen Hund bis zum Bohrer durchs Auge (Schlag nach bei Höltgen u.a.) (PS: Auch die eine Story aus Theatre Bizarre erweitert das ja hübsch.) Ach ja, die scharfen Messer, die schlitzen, dürfen nicht fehlen, hier ja auch die klassische Verbindung der Penetration Tod/Sex.
Spannend, interessant, gut gefilmt und wird in der Erinnerung/Diskussion/Nachdenken darüber noch besser."
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
ich notierte im Sommer 2012 folgendes:
AMER
beeindruckend... schöne Farben... ahhh... ich muss mal wieder selber denken - auch nett... ach so...
*nach 45 Min. der Blick auf die Uhr*... whoahhh... nochmal so lange ... scheiße
AMER sieht gut aus. AMER sieht sogar verdammt gut aus AMER ist sowohl erotisch als auch spannend, mysteriös als auch verlockend. Vor allem aber ist es eines: LAAAAAANGWEILIG!!! > ausgenommen sei die erste halbe Stunde, die war der Hammer!
Ein solcher Film verdient natürlich keine 1/10, wie man es hin und wieder mal liest, aber von einer Top-Platzierung ist er leider auch zu weit entfernt. Mittelfeld - bei harten Nerven und Sitzfleisch: 5-6/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Re: Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
Ein Meisterwerk, gespickt mit surrealismen und psychedelichen Bildern, bekleidet von einer genialen innovativen Kameraführung, so zumindest mein Eindruck im ersten Teil des Films.
Leider konnte das hohe Niveau in den beiden folgenen Teilen (Ana als Jugendliche und als Frau) nicht beibehalten werden. Lag es daran, daß man bewußt von der eigentlichen Handlung abkam oder weil sich der Drehbuchautor in eine Sackgasse gechrieben hatte?
Jedenfalls hatte die Gesamthandlung bös gelitten, da für mich -mal abgesehen von den 3 Lebensabschnitten der Hauptperson- kein Zusammenhang erkennbar ist, was den Film zu eine schwer verdaulichen Kost verkommen läßt.
Ein gut gemeinter Kunstfilm, der sein Ziel den Giallo neu zu definieren verfehlt hat.
5/10
Leider konnte das hohe Niveau in den beiden folgenen Teilen (Ana als Jugendliche und als Frau) nicht beibehalten werden. Lag es daran, daß man bewußt von der eigentlichen Handlung abkam oder weil sich der Drehbuchautor in eine Sackgasse gechrieben hatte?
Jedenfalls hatte die Gesamthandlung bös gelitten, da für mich -mal abgesehen von den 3 Lebensabschnitten der Hauptperson- kein Zusammenhang erkennbar ist, was den Film zu eine schwer verdaulichen Kost verkommen läßt.
Ein gut gemeinter Kunstfilm, der sein Ziel den Giallo neu zu definieren verfehlt hat.
5/10
Re: Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
Gerade erst darüber gestolpert... die Köche haben der Verleihversion doch tatsächlich ein komplett anderes Cover verpasst!
[thumbnail]https://www.ofdb.de/images/fassung/361/361265_f.jpg[/thumbnail]
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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- horror1966
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Re: Amer - Hélène Cattet/Bruno Forzani
Ich habe jetzt mittlerweile vier Mal versucht mir diesen unsäglichen Film anzuschauen und habe es gestern zumindest gut 70 Minuten lang ausgehalten. Normalerweise stehe ich ja auf künstlerische Werke, jedoch kann dieser merkwürdige Versuch eines Filmes in keiner Weise überzeugen. Zudem frage ich mich ernsthaft, was Amer mit einem Giallo gemein haben soll??????????????????????????????????????????
Einen weiteren Versuch einer Gesamtsichtung werde ich mir sparen, da ziehe ich ehrlich gesagt fast jedes billige Horrorfilmchen vor. Bis auf das relativ gerlungene Farbenspiel gibt es nichts Erwähnenswertes in dieser Geschichte, die eigentlich noch nicht einmal diese Bezeichnung verdient hat. Eine Bewertung entfällt aufgrund des immer noch nicht abgeklungenen Drogenrausches, den das mehr als gewöhnungsbedürftige und extrem anstrengende Szenario bei mir verursacht hat.
Einen weiteren Versuch einer Gesamtsichtung werde ich mir sparen, da ziehe ich ehrlich gesagt fast jedes billige Horrorfilmchen vor. Bis auf das relativ gerlungene Farbenspiel gibt es nichts Erwähnenswertes in dieser Geschichte, die eigentlich noch nicht einmal diese Bezeichnung verdient hat. Eine Bewertung entfällt aufgrund des immer noch nicht abgeklungenen Drogenrausches, den das mehr als gewöhnungsbedürftige und extrem anstrengende Szenario bei mir verursacht hat.
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