Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von buxtebrawler »

Onkel Joe hat geschrieben:Das habe ich mich lange Zeit auch gefragt aber vor 5-6 Wochen habe ich ihn doch tatsächlich mal mit einer neutral schwarzen Käppi im TV gesehen :) .
Bestimmt ist nur der Aufdruck abgeblättert...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Dick Cockboner
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von Dick Cockboner »

Eigentlich ein genialer Coup.Fackelmann kommt aus Hersbruck,direkt östlich von Nürnberg gelegen.
...was lag also näher,als den Brandenburger Box-Spacko einzuspannen... :kicher:
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Canisius
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von Canisius »

karlAbundzu hat geschrieben:Jeder einzelne Satz wirkt wie abgelesen, abgelesen von Leuten, die noch nicht lange lesen können.
Die Musik ist immerhin mit hübschen 80er Jahren Samples gebaut.
Ich glaube der Film wird im Kino laufen, genau eine Vorstellung in Nürnberg.
Hehe, naja, Rewell und Althoff werden ja für Schläge und Tritte bezahlt. Lesen pff... :mrgreen:

Zum Trailer: ich mag diese Digitaloptik (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks nenne ich das einfach mal so) nicht. Das macht viel kaputt. Angucken würde ich mir den Film aber trotzdem.
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CamperVan.Helsing
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Hat sich schon jemand getraut?

https://mamafilm.de/shop/dvd-macho-man-2/
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Dick Cockboner
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von Dick Cockboner »

ugo-piazza hat geschrieben:Hat sich schon jemand getraut?

https://mamafilm.de/shop/dvd-macho-man-2/
:nick:
Ich warte noch aufs Niveaufilmwerk aus Frranngn.(...müsste aber bald hier eintrudeln)
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Onkel Joe
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von Onkel Joe »

ugo-piazza hat geschrieben:Hat sich schon jemand getraut?

https://mamafilm.de/shop/dvd-macho-man-2/
Die Nürnberger verlieren kein Wort über diesen Film und das denke ich sagt schon alles.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Canisius
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von Canisius »

Dick Cockboner hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Hat sich schon jemand getraut?

https://mamafilm.de/shop/dvd-macho-man-2/
:nick:
Ich warte noch aufs Niveaufilmwerk aus Frranngn.(...müsste aber bald hier eintrudeln)
Oha, ich bin gespannt! :angst:
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karlAbundzu
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von karlAbundzu »

Zwei Kämpfer, ein Boxerweltmeister und ein Karatemeister, wollen Nürnberg von dem Gift befreien.
Der schöne Rene in einem deutschen Actionfilm. Und der ist eine Granate und macht sehr sehr viel Spaß. Soo viele schöne komische Szenen und dazu immer wieder so absurden 80er Jahre Kram drin, alleine die Beakdancer, hübsch. Und das Gute ist ja: Das war alles ernst gemeint: Gangster Town Nürnberg wird gereinigt, und Rene und Peter sind cool. Und so schöne Szenen: Der Uhrenvergleich. Das Gangsterzimmer mit Sx Pistols- und Penis Grafitti auf der 70er Tapete. Wie Rene tanzt. Ich könnte noch lange so weiterschreiben, der Banküberfall auf die Raifeisen!...
Wir und der ganze vollbesetzte Laden hatte großes Vergnügen!
Meine zweite Sichtung und doch neues entdeckt.

Doch Fragen blieben: Der Gangsterboss, der eigentlich die ganze Zeit nur den Koffer festhält, kam mir so bekannt vor, nur woher? Warum hat die wunderbare Fliegerin Jacqueline Elber nicht noch mehr gemacht? Sunshine Reggae, Schulmädchen 84 und Macho Man sind doch gute Vorzeigeprodukte.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von buxtebrawler »

„Alles klar, Keule?“

Macho Man“ ist ein Unikum: Der bis zu seiner Fortsetzung aus dem Jahre 2017 einzige je in Nürnberg gedrehte Actionfilm! Zudem der letzte von nur zwei Filmen Alexander Titus Bendas (Produktion, Regie, Drehbuch). Ein echter Kampfsport-Klopper, eine Antwort auf das US-Action-Kino der 1980er sollte der 1985 veröffentlichte Kinofilm um Box-Europameister René Weller und den späteren deutschen Kickboxmeister Peter Althof werden.

„Das geht nur, indem wir sie zusammenschlagen!“

Wenig skrupelbehaftete Heroin-Dealer wollen die junge, attraktive Sandra (Bea Fiedler, „Sunshine Reggae auf Ibiza“) mit einer Gratisinjektion anfixen, doch Boxer Dany Wagner (René Weller) macht ihnen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Auch einen Banküberfall weiß Dany zusammen mit seinem Freund, dem Karateka Andreas (Peter Althof), zu vereiteln. Dummerweise verknallen sich beide in Sandra. Ein Duell – Boxen versus Karate – wird anberaumt, der Sieger soll das Girl bekommen. Doch ehe man sich versieht, hat Andreas nur noch Augen für Lisa (Jacqueline Elber, „Schulmädchen ‘84“), seine neue Karateschülerin aus Düsseldorf. Ihre geballten Kampfkünste müssen Dany und Andreas schließlich nicht gegeneinander, sondern erneut gegen die Heroin-Dealer einsetzen, die sowohl Sandra als auch Lisa entführt haben. Werden Dany und Andreas ihre Freundinnen befreien und Recht und Ordnung in Nürnberg wiederherstellen können?

Der von Althofs Vater finanzierte Film wurde weitestgehend mit Laiendarstellerinnen und -darstellern gedreht, lediglich Bea Fiedler und Jacqueline Elber konnten bereits Schauspielerfahrung vorweisen. Mit einem Boxkampf Wellers bzw. Danys geht man gleich in medias res und zeigt viel Konzentration auf die Beinarbeit. Die Synthie-Titelmelodie erklingt, anschließend rettet Weller Sandra vor den Dealern. Andreas ist Karatelehrer und holt neue Schülerinnen höchstpersönlich ab, gerät jedoch in besagten Banküberfall. Auf einen Zusammenschnitt von Karate-Trainingsszenen folgt ein Rettungswageneinsatz – wegen eines eingeklemmten Nervs!? Sandras Freundin Sylvia wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden, was Sandra aber nicht sonderlich nahezugehen scheint – sie geht erst mal zum Boxen und anschließend feiern. Die wieder und wieder eingestreuten, ausufernden Boxkampfszenen wirken bald ermüdend. Auch für die Schleichwerbung für ein idiotisches Nürnberger „Auto-Centrum“ geht eine ganze Sequenz drauf. Darüber hinaus haben es offenbar Tanzszenen aus der örtlichen Zappelbude dem Regisseur angetan, kurioserweise inklusive Breakdance-Einlagen Captain Hollywoods! Nicht nur im direkten Vergleich macht Weller da keine gute Figur, wenn er im Overall stocksteif mit der lüsternen Sandra die Hüften, nun ja, „schwingt“ wäre geprahlt. Wie war das mit der Beinarbeit…? Immerhin zollt man dem damals noch nicht sonderlich populären Breakdance Anerkennung.

Andreas und Dany legen ihre jeweiligen Liebschaften flach, von denen sich Sandra am Morgen danach der Kamera auch nackt präsentiert. Die Vorbereitungen aufs Duell werden mittels weiterer Trainingsszenen veranschaulicht, erstaunlicherweise kann sich Andreas sogar selbst in die Fresse treten. Wichtiger als die eigentlich längst beigelegte Privatfehde ist nun die Zerschlagung des Drogenkartells. Der großangelegte Kampf im Ring wird unterbrochen, um die Dealer in einer Kneipe aufzumischen. Die Folge sind die ersten wirklichen Actionszenen des Films, anzusiedeln irgendwo zwischen durchaus beeindruckender Kampfsportathletik und Diskont-Choreographien mit Statisten. Nach getaner Arbeit plant man einen gemeinsamen Urlaub zu viert, doch zu früh gefreut: Während eines Einkaufsbummels werden die Mädels von den Gangstern entführt. Nachdem bisher sämtliche Innenaufnahmen von Wohnungen superspießiges Interieur zutage förderten, wartet das Bandenversteckt, in dem der finale Fight stattfindet, mit interessanten Details auf: Judas Priest- und Kool-and-The-Gang-Poster sowie Sex-Pistols- und LSD-Graffiti an den Wänden. Schurkisch!

Macho Man“ mit seinem überdurchschnittlich hohen Schnauzbartaufkommen floppte an den Kinokassen kolossal: Laut Filmförderungsanstalt lockte man nicht einmal 10.000 Besucher(innen) in die Säle. Das sieht heutzutage anders aus: Neben der Kaiserburg und den Lebkuchen ist „Macho Man“ der ganze Stolz Nürnbergs, den man einmal jährlich im Freiluftkino präsentiert. Der Grund ist ein ganz einfacher: „Macho Man“ ist filmisch derart verunfallt, dass zuzusehen schon wieder Spaß macht. In den Kampfszenen finden sich immerhin einige dramatisierende Zeitlupen (u.a. ausgerechnet als Dany ungeahndete Kehlkopfschläge anbringt), ansonsten ist das alles inszenatorisch größtenteils mau, mitunter gar auf Amateur-Niveau. Die Dramaturgie ist ziemlicher Murks, die vielen Füllszenen ein kreatives Armutszeugnis. Die Nachsynchro mit anderen Sprecherinnen und Sprechern ist nicht wirklich lippensynchron, obwohl beide Sprachen Deutsch waren… Die schauspielerischen Leistungen sind unter aller Sau, die Darsteller aberwitzig anzuschauen (Miniplis und Rotzbremsen = typisch deutsche ‘80er-Jahre-Prolls mit Schlageraffinität, ein Doktor mit Helmfrisur wiederum hat schon fast etwas Gruseliges) und der Storyaufhänger – Anti-Drogen, Pro-Selbstjustiz – ist nicht nur ein mieses Plagiat reaktionärer US-Action, sondern angesichts Wellers späterer Strafakte geradezu heuchlerisch.

Vor Wellers sportlichen Leistungen habe ich Respekt; davor, dass er sich zum Schauspieler berufen fühlte, vor diesem Film und vor der damit einhergehenden Selbstüberschätzung nicht. So ganz war Weller dann zumindest später anscheinend auch nicht mehr von „Macho Man“ überzeugt: 1991 erwirkte er, dass alle Sexszenen mit ihm herausgeschnitten werden mussten. Als ob die das Problem gewesen wären…
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Macho Man - Alexander Titus Benda (1985)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 21.01.2022 noch einmal bei Shamrock Media auf DVD:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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