Arkadin hat geschrieben:Reviews 1998-2002
In einem englischen Dorf kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Zwar deutet alles auf unglückliche Unfälle hin, doch sind immer auch Spuren einer Katze am Tatort zu finden. Eine Fotografin, die zufällig in den Fall verwickelt wird, durchschaut die Zusammenhänge. Tatsächlich ist ein mörderisches Katzenvieh am Werk...
Wieder einmal ein eher zwiespältiger Film vom Altmeister Lucio Fulci. Formal weiß der Film absolut zu gefallen. Schöne Kamerafahrten, stimmungsvolle Atmosphäre und solide Darsteller. Zwischendurch würzt Fulci das Ganze dann, wie bei ihm üblich, mit derben Effekten. Diese fallen allerdings nicht so exzessiv aus, wie in seinen anderen Filmen zu dieser Zeit. Was den Film etwas vermiest ist die absolut lächerliche Story. Okay.. Fulci hat noch nie großen Wert auf eine logische Handlung gelegt, aber hier wird dieses Prinzip ziemlich übertrieben. Die mordende Katze ist eher lächerlich, als unheimlich. Mit Poes gleichnamiger Kurzgeschichte hat der Film sehr wenig zu tun, bis auf eine kleine Hommage. Wer sich mal vor schwarzen Katzen gruseln will, ist bei Dario Argentos Teil von "Two Evil Eyes" sicherlich besser aufgehoben. Diesen Film sollte man übrigens NUR in Widescreen sehen, denn Fulci schwelgt förmlich in extremen Close-ups von Augenpaaren. Auf Vollbild sieht das dann wohl eher aus wie ein Werbespot für Nasenrücken.
Was dieser junge Herr Arkadin da vor 17 oder 21 Jahren so alles geschrieben hat...
Hier die Meinung des älteren Herrn Arkadin:
Lucio Fulcis sehr freie Interpretation der "Schwarzen Katze" ist zwischen "Seil" und "Stadt" irgendwie untergegangen. Völlig zu unrecht!
Fulci zeigt mal wieder, wie er es verstand ungewöhnliche, atmosphärische Bilder zu entwerfen (wenn auch diesmal mit inflationär vielen Augengroßaufnahmen) und diese mit ekligen Geschmacklosigkeiten zu brechen. Okay, Herr Magee ist ziemlich drüber und nach Logik sollte man nicht fragen. auch ist die titelgebende Katze jetzt nicht von dem Kaliber, welches einem den Nachtschlaf raubt. Doch insgesamt ist der Film hübsch klassisch und stimmungsvoll. Dazu gibt es wunderschöne Musik von de Palma-Stammkomponist Pino Donaggio.
Fulci wächst mir wirklich immer mehr ans Herz.