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The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 01:19
von untot
Bild

Originaltitel: Il Gatto nero

Herstellungsland: Italien

Erscheinungsjahr: 1981

Regie: Lucio Fulci

Darsteller:
Patrick Magee, Mimsy Farmer, David Warbeck, Al Cliver, Dagmar Lassander, Bruno Corazzari,
Geoffrey Copleston, Daniela Doria...

Inhalt:
Professor Robert Miles ist ein Medium, das nicht nur mit den Toten in Kontakt treten kann, sondern auch noch den Geist seiner schwarzen Katze beherrscht.
Mit ihrer Hilfe rächt er sich an seinen Feinden.
Als Jill Trevers, eine Fotografin, die für die Polizei tätig ist, Kratzspuren an mehreren Leichen entdeckt, besucht sich den Professor und präsentiert ihm ihren Verdacht.
Schon bald wird ihr klar, dass die Beziehung des Professors zu seiner Katze nicht nur einseitiger Natur ist...

Fazit:
Einer der blutärmeren Fulci-Streifen, der eigentlich glatt ne 16er Freigabe kriegen müsste, denn gesplattert wird hier eigentlich gar nicht, bis auf ein paar kleine blutende Katzenangriffe, passiert nicht viel!
Sicherlich nicht sein bester Film, aber dennoch hat Fulci hier eine recht ansehnliche Umsetzung des Poe Stoffes gezaubert, mit einigen eigenen Innovationen, die Atmo ist durchwegs gruselig und die Darsteller sind, routiniert gut und Mimsy's Frisur, beschissen wie eh und je. :kicher:

7/10

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 07:27
von jogiwan
Ich find den auch recht stimmig. Kein Highlight, aber (abgesehen von der Farmer-Frise) gut zu gucken!

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 00:18
von buxtebrawler
Irgendwann 1981 zwischen seinen Zombiefilm-Meisterwerken „Ein Zombie hing am Glockenseil“, „Das Haus an der Friedhofmauer“ und „The Beyond“ inszenierte Italo-Regisseur Lucio FulciThe Black Cat“, einen nur lose auf der gleichnamigen Erzählung Edgar Allan Poes basierenden Horrorfilm um eine mörderische Katze. Zwischen den eben genannten, populären Werken Fulcis ging „The Black Cat“ etwas unter, was aber nicht zuletzt der Mittelmäßigkeit dieses Films geschuldet sein dürfte.

Der zweigeteilte Prolog beginnt mit einem Autounfall, in den eine schwarze Katze verwickelt zu sein scheint, und enthält bereits in den folgenden Aufnahmen des über die Dächer eines englischen Dorfs tippelnden Stubentigers vieles, was man am italienischen Kino so schätzt: Eine spannende, kunstvolle Kameraführung zwischen Totalen, subjektiver Kamera und Close-ups – auf die Augenpartie der Katze; dazu eine wundervolle musikalische Untermalung, die noch offen lässt, wohin die Reise geht. Im Prinzip könnte dies auch der Vorspann einer Kinderserie o.ä. sein.

Doch der Zuschauer weiß im Optimalfall natürlich, dass er sich in einem Horrorschinken befindet und so bekommen wir das alternde Medium Professor Robert Miles (Patrick Magee, „A Clockwork Orange“) vorgestellt, der Kontakt zum Totenreich aufnehmen kann und in irgendeinem Verhältnis zur Katze steht. Im Folgenden erscheint der Film wie ein Slasher, nur eben mit einer Katze als Mörder. Die zugereiste Fotografin Jill Trevers (Mimsy Farmer, „Vier Fliegen auf grauem Samt“) geht den mysteriösen Todesfällen nach...

Neben den bereits Erwähnten sind auch Al Cliver („Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“) und David Warbeck („The Beyond“) als gern gesehen Genregesichter mit von der Sause, aber „The Black Cat“ tut sich schwer, in Fahrt zu kommen. Die Katze wird zwar oft und besonders gegen Ende gut in Szene gesetzt, aber das Bemühen um eine unheimliche Atmosphäre in ruhigem Erzähltempo wirkt durch langgezogene nichtige Szenen häufig hypnotisch einschläfernd. Das wiederum schließt aber den Kreis zum Professor, der nicht nur eine Standleitung ins Jenseits hat, sondern auch noch der Hypnose mächtig ist – wie die Katze übrigens auch, wie sich später herausstellen wird. Der eingangs noch so hörenswerte Soundtrack wird auf nur sporadisch eingesetzte, austauschbare Klangkulissen heruntergefahren, was der Stimmung des Films nun auch nicht zuträglich ist. Was die Morde betrifft, die gerade ein Fulci i.d.R. sehr exlizit und eindrucksvoll zu inszenieren verstand, fiel die Brandszene richtig gut aus, der Rest ist eher miau, äh... mau und gesplattert wird ausdrücklich nicht. Müde Ermittlungsarbeiten mit Cliver als Sergeant Schnauzbart und uninspiriertes Liebesgeplänkel, das so gar nicht Farmers Rolle entsprechen will und glücklicherweise überhaupt nicht weiter verfolgt wird, bringen den Film auf seine knapp 90-minütige Laufzeit.

Diese allerdings wird darüber hinaus mit wirklich wahnsinnig vielen Augenpartie-Close-ups ausgefüllt, die stets schön anzusehen sind und den Beziehungen der Charaktere untereinander Dramatik verleihen. Die Dorfkulissen können sich ebenfalls sehen lassen und die Nummer, wie die Katze eine verriegelte Tür öffnet, ist nicht von schlechten Eltern bzw. Tierdompteuren. Mimsy Farmer macht eine gute Figur, wenn ihre Rolle auch vollkommen unerotisch ausgerichtet wurde. Für den kleinen Sleazehappen zwischendurch sorgt eine entkleidete Teeniegöre, die bald den sicheren Erstickungstod erleidet. Patrick Magee hat durchaus eine unheimliche Erscheinung, mit der er über die Unzulänglichkeiten seiner Rollencharakterisierung hinwegtäuscht. Denn die Quintessenz der ganzen Geschichte – der verbitterte Hass, die Rachsüchtigkeit eines mit paranormalen Fähigkeiten ausgestatteten Menschen – wird kaum näher beleuchtet, bleibt in ihren Ursachen vage und damit nicht allzu gut nachvollziehbar. Eine stärkere Gewichtung auf diesen Aspekt der Handlung, möglicherweise gepaart mit etwas Pathos, hätte den Film sicherlich aufgewertet.

Geschickt ist hingegen, wie der Bezug zur Katze in ihrer Eigenschaft als mysteriöses Unglückssymbol, als durchtriebene, eigen- und starrsinnige Kreatur hergestellt wird. Die Pointe, die dann fast voll und ganz Poe ist, ist ein netter Aha-Effekt, ein Schlusspunkt unter einen dramaturgisch schwachen, aber nicht uninteressanten und keinesfalls richtig miesen Film, den man sich als Genrefreund einmal anschauen kann. Und der eben auch gut als Einschlafhilfe geeignet ist...

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 10:10
von Adalmar
Ich finde den Film viel besser als gerade dargestellt. Dass bezüglich der Figur von Patrick Magee Erklärungen angemahnt werden, hat mir nicht eingeleuchtet. So wie es ist, finde ich es deutlich interessanter. Dass da so vieles "müde", "mau" und "nichtig" gewesen sein soll, kann ich gar nicht unterschreiben. Klar, es ist ein ruhiger Film. Die Beschaulichkeit der englischen Dorf"idylle" hat mich aber sehr angesprochen und den für Fulci angeblich so typischen Splatter habe ich gar nicht vermisst.

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 10:31
von jogiwan
Adalmar hat geschrieben:Ich finde den Film viel besser als gerade dargestellt. Dass bezüglich der Figur von Patrick Magee Erklärungen angemahnt werden, hat mir nicht eingeleuchtet. So wie es ist, finde ich es deutlich interessanter. Dass da so vieles "müde", "mau" und "nichtig" gewesen sein soll, kann ich gar nicht unterschreiben. Klar, es ist ein ruhiger Film. Die Beschaulichkeit der englischen Dorf"idylle" hat mich aber sehr angesprochen und den für Fulci angeblich so typischen Splatter habe ich gar nicht vermisst.
ich unterschreibe! :thup:

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 13:21
von DrDjangoMD
Ich habe den Film auch eher mittelmäßig in Erinnerung, mit recht vielen Längen und wenigen Höhepunkten (obwohl der Warbeck'sche David und der Cliver'sche Al natürlich immer gern gesehene Gesichter sind). Ein Grund für diese schlechte Einschätzung könnte aber auch daran liegen, dass meine DVD a) teuer war, b) auf Englisch war und c) versprochen hat, dass dieser Film "zeigt, wieso Fulci in Frankreich in einem Atemzug mit Alfred Hitchcock genannt wird" :roll: Doch nicht verzagen, ich habe mit eine Version beschafft die a) billig war, b) auf Deutsch ist und c) mich nicht mit Alfreds Namen mundwässrig macht. :thup:

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 14:04
von buxtebrawler
Adalmar hat geschrieben:Ich finde den Film viel besser als gerade dargestellt. Dass bezüglich der Figur von Patrick Magee Erklärungen angemahnt werden, hat mir nicht eingeleuchtet. So wie es ist, finde ich es deutlich interessanter. Dass da so vieles "müde", "mau" und "nichtig" gewesen sein soll, kann ich gar nicht unterschreiben. Klar, es ist ein ruhiger Film. Die Beschaulichkeit der englischen Dorf"idylle" hat mich aber sehr angesprochen und den für Fulci angeblich so typischen Splatter habe ich gar nicht vermisst.
Habe den Film gestern extra noch mal geguckt, weil ich beim ersten Mal zwischenzeitlich eingenickt war. Das hat ihn aber auch nicht besser gemacht...

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Do 5. Jan 2012, 11:51
von Arkadin
Reviews 1998-2002

In einem englischen Dorf kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Zwar deutet alles auf unglückliche Unfälle hin, doch sind immer auch Spuren einer Katze am Tatort zu finden. Eine Fotografin, die zufällig in den Fall verwickelt wird, durchschaut die Zusammenhänge. Tatsächlich ist ein mörderisches Katzenvieh am Werk...

Wieder einmal ein eher zwiespältiger Film vom Altmeister Lucio Fulci. Formal weiß der Film absolut zu gefallen. Schöne Kamerafahrten, stimmungsvolle Atmosphäre und solide Darsteller. Zwischendurch würzt Fulci das Ganze dann, wie bei ihm üblich, mit derben Effekten. Diese fallen allerdings nicht so exzessiv aus, wie in seinen anderen Filmen zu dieser Zeit. Was den Film etwas vermiest ist die absolut lächerliche Story. Okay.. Fulci hat noch nie großen Wert auf eine logische Handlung gelegt, aber hier wird dieses Prinzip ziemlich übertrieben. Die mordende Katze ist eher lächerlich, als unheimlich. Mit Poes gleichnamiger Kurzgeschichte hat der Film sehr wenig zu tun, bis auf eine kleine Hommage. Wer sich mal vor schwarzen Katzen gruseln will, ist bei Dario Argentos Teil von "Two Evil Eyes" sicherlich besser aufgehoben. Diesen Film sollte man übrigens NUR in Widescreen sehen, denn Fulci schwelgt förmlich in extremen Close-ups von Augenpaaren. Auf Vollbild sieht das dann wohl eher aus wie ein Werbespot für Nasenrücken.

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 01:19
von dr. freudstein
Hhhm, jetzt wurde schon soviel zu gesagt, was ich auch an Notizen hatte. Immer kommt mir der Bux zuvor, der Review König :rambo: :lol:

Also, bei der Darstellerriege mal angefangen, wissen wir, daß wir einen Fulci vorliegen haben. Die Frise der Mimsy ist wirklich scheußlich, obwohl mir derartiges ja bei einem Film sonst scheißegal ist. Ein Film ist ja kein Modemagazin, sonst wäre ich auch kein Filmliebhaber. Viel POEtisches konnte ich nun auch nicht erkennen, aber derartige Atmossphäre in den 80ern einzufangen ist denke ich mal, auch kaum noch mögllich. Die Kamerafahrten, teils subjektiv bestechen deutlich angenehm hervor, ändern aber nichts an der umgesetzten Geschichte, die zwischenzeitlich doch ins Stocken kommt. Eher Grusel (a la HOUSE etc.) als Splatter, wie aus dieser Fulci Phase gewohnt, aber das war ja wohl auch verständlich wenn es um eine Poe Verfilmung eigentlich gehen sollte. Erinnert mich dennoch mal kurzzeitig an EINE KATZE (Sorry EIN ZOMBIE) HING AM GLOCKENSEIL, z.B. bei den vom Sturm aufgerissenen Fenstern. Würde man Fulcis Machwerk chronologisch schauen ab '79, hat man hier aber eine Verschnaufspause, zumindest einmalig mit THE NEW YORK RIPPER, dem letzten wirklichen Höhepunkt seines späten Schaffens.

Ich halte THE BLACK CAT noch für ein kleines Schmankerl, nicht das Schlechteste. Allerdings wirkt die Katze effekttechnisch nicht wirkungsvoll und war kurz davor, ins Lächerliche abzudriften. Aber ein wenig Athmo hat Fulci hier noch hinbekommen und ich war entspannt, aber nicht gelangweilt. Von wirklicher Begeisterung leider keine Spur und daher gibts auch nur wirklich noch großzügige

7/10.

P.S. -aus Bux Review lese ich 5 oder 6 Punkte? Auf jeden Fall deutlich mehr Kritikpunkte, aber mit ein bißchen Herz bei der Sache kann man diesen Film schon etwas mehr abgewinnen, zumindest ich.

Re: The Black Cat - Lucio Fulci

Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 02:05
von horror1966
Da ich ja anscheinend manchmal zu euphorisch bewerte :mrgreen: , gibt es hier lediglich 5/10. Der Film ist echt kein Bringer und hat mich auch eher ermüdet, als das wahre Begeisterung aufgekommen wäre.