

Moderator: jogiwan
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
eigentlich geht's ja noch viel tiefer in die Materie!dr. freudstein hat geschrieben:wie geil, Purgschi wird Regisseur bzw. durchschaut deren Techniken
gänzlich unerwähnt blieb bis jetzt der Hohn über die Macht der Schwerkraft, welcher von der Flasche ausgeht. Tisch und Objekt in der Spiegelung stehen schief und sollten eigentlich fallen (sicherlich ein unbedeutender fauxpas der Regie um die Spiegelung des Aufnahmemediums zu verhindern)! Die Rahmung der Bildachsen und der starke Hell-Dunkel-Kontrast (gelbes Etikett und weiße Tischdecke auf dunklem, beinahe schwarzem Grund) verleihen hier Stabilität - speziell auch im formellen Kontrast zum Diagonalenwirrwar auf der gegenüberliegenden Bildseite. Auch die vielgliedrige Bildstrukturierung links oben im Kontrast zur monoton-weißen Fläche rechts unterstreicht dies meisterlich. Während die reale Umwelt ins Schwanken gerät und ihrem Gleichgewicht beraubt ist, bleibt der Ruhepol, die stabilisierende Macht in einer irren Welt (unterstrichen durch das irre Lachen des sexgeilen Luders), stets die J&B-Flasche! Wenn hier jemand fällt, dann doch der Betrachter! Meisterhaft, Herr Landi!purgatorio hat geschrieben: Wie dem Kenner auffallen dürfte, ist die gesamte Bildkomposition perfekt arrangiert, um den geliebten goldenen Tropfen in Szene zu setzen. Durch den indirekten Blick auf das begehrte Getränk, zielsicher an der Dame vorbeigeführt, und durch die Position außerhalb der Bildachsen, in doppelter Rahmung durch dir Spiegelrundung und die Bildteiler, liegt der Schwerpunkt eindeutig links oben, wohingegen sich alle anderen Linien, zumeist dynamische Diagonalen, im Bildraum verlaufen und ihr Zentrum durch die niedrig angesetzte Horizontlinie erst weit außerhalb des Bildausschnitts finden. Somit erscheint die Flasche in der Untersicht, obwohl sie im realen Raum aufsichtig wahrgenommen werden müsste, und erhält eine übermächtige, Schrein-artige und surreal-prophetische Machtfülle. Die stabilisierende Kraft des Bildes entstammt einzig der arrangierten Flasche, wohingegen die weichen Formen der Dame, trotz der mächtigen und stabilen Vertikale zwischen den Ellenbogen und der Stuhllehne, sich mit den ungeordneten Raumlinien im Chaos verlieren. Die Leere liegt rechts, die Kraft liegt links. Und natürlich wurde dem durstigen Rezipienten auch gleich das passende Glas zur Verfügung gestellt. Ganz großes Kino!!!
Mir fielen da ehrlich gesagt zwei andere hervorstechende Merkmale zuerst in's Auge.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“