The Toolbox Murders - Dennis Donnelly (1978)

Moderator: jogiwan

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Blap
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The Toolbox Murders - Dennis Donnelly (1978)

Beitrag von Blap »

The Toolbox Murders (USA 1978, Originaltitel: The Toolbox Murders)

Eine moderne Wohnsiedlung in Los Angeles wird von einem irren Killer heimgesucht. Der Psychopath verschafft sich Zutritt in die Wohnungen junger Damen, um diese mit Gerätschaften aus dem mitgeführten Werkzeugkasten zu meucheln. Andere Mieter entdecken die grausam zugerichteten Leichen, die Polizei steht vor einem Rätsel. Auch der Verwalter Vance Kingsley (Cameron Mitchell) kann den Ermittlern nicht weiterhelfen. Noch rätselhafter ist allerdings das Verschwinden von Laurie (Pamelyn Ferdin), die mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in der Siedlung lebt. Man vermutet zwar, dass das junge Mädchen auch zum Opfer des Killers wurde, kann ihre Leiche aber nirgendwo finden. Joey (Nicolas Beauvy) will sich nicht allein auf die Polizei verlassen, er beginnt auf eigene Faust nach seiner Schwester zu suchen. Dabei freundet er sich mit Kent (Wesley Eure) an, dem Neffen von Vance Kingsley. Tatsächlich stösst Joey auf Spuren, doch er hat nicht mit den drohenden Konsequenzen gerechnet...

"The Toolbox Murders" wurde in Deutschland unter dem Titel "Der Bohrmaschinenkiller" ausgewertet. Der Film ist in jeder Hinsicht ein Fiesling, denn er verbreitet nicht nur eine grausige Stimmung, er führt den Zuschauer auch kräftig an der Nase herum. Wer hinter den Morden steckt ist schnell klar, in dieser Hinsicht erweist sich der Plot als wenig fordernd. Auf die falsche Fährte wird man durch den Auftakt des Streifens gelockt. Zunächst bekommen wir die gaballte Ladung Möpse, Blut und Gewalt aufgetischt. Dieses wüste Treiben gipfelt in der Mordszene an der bezaubernden Marianne Walter. Die später als Kelly Nichols zum HC-Star gewordene Schönheit, masturbiert genüsslich in der Badewanne, wird anschliessend vom Killer durch die Wohnung gejagt, um letztlich ohne Gnade genagelt zu werden ("Genagelt" bezieht sich in diesem Fall nicht auf Sex). Schon zuvor wurden wir Zeuge erstaunlich ruppiger Morde, der Film scheint ein wahre Orgie der Gewalt aufzubieten. So reibt sich der gierige Gorebeutel bereits genüsslich die schweissnassen Hände, um schliesslich von Minute zu Minute, mehr und mehr von der einsetzenden Ernüchterung heimgesucht zu werden. Nach dem blutrünstigen Auftakt, wendet sich "The Toolbox Murders" den Ermittlungen zu, konzentriert sich dabei überwiegend auf den jungen Burschen, der nach seiner verschollenen Schwester sucht. Damit nicht genug, denn man lässt Cameron Mitchell mit reichlich irrem Blick, in aller Ausführlichkeit befremdliche Monologe absondern. Das Finale stellt einen erneuten Schlag in die Magengrube dar. Denn plötzlich flackert die physische Gewalt wieder auf, greift ohne Gnade nach einem Opfer, mit dem man (dem Verlauf des Films nach) kaum gerechnet hat.

Wer einen üblichen Slasher erwartet, wird von "The Toolbox Murders" vermutlich eher enttäuscht sein. Die üblichen Klischees spult das Werk nur zu Anfang ab, danach gleitet man in andere Gefilde ab. Doch obwohl lediglich der Auftakt (sowie ansatzweise das Finale) die volle Dosis Mettgut bietet, zieht sich eine merkwürdige, nahezu einzigartige Atmosphäre durch den Film. Auch ohne Mett und Möpse, mutet das Geschehen stets bedrohlich, krank und irgendwie dreckig an. Damit setzt sich der Flick ein wenig zwischen alle Stühle, denn viele Horrorfreunde werden sich gelangweilt abwenden. Für das "normale" Publikum ist die Werkzeugkastensause viel zu abgefahren, zu kantig und sperrig. Mir hat dieser "etwas andere" Genrebeitrag gut gefallen, was ich hauptsächlich auf die kranke Atmosphäre zurückführe, die mich während der gesamten Spieldauer für sich einnehmen konnte. Regisseur Dennis Donnelly war übrigens hauptsächlich für das US-Fernsehen tätig, er inszenierte z.B. Folgen von "Dallas", Hart aber herzlich" und "Airwolf". Mit "The Toolbox Murders" konnte der gute Mann die wilde Wutz von der Leine lassen, ohne sich dabei dem "Genre-Mainstream" unterzuordnen. Schon deswegen gebührt dem Werk und seinen Machern Anerkennung!

In Deutschland hat X-Gabu (X-Rated) den Streifen auf DVD veröffentlicht. Mich reizte die Blu-ray des US-Labels Blue Underground mehr, deren Kauf ich nicht bereut habe. Der Streifen wurde ansprechend aufbereitet, man hat Sorgfalt walten lassen, das Bild nicht per "Filterterror" auf modern getrimmt. Das Bonusmaterial ist zwar sparsam gesät, bietet aber ein sehr interessantes Interview mit Marianne Walter. Die kleine Featurette trägt den vielversprechenden Titel "I Got Nailed In THE TOOLBOX MURDERS". Wer auf die deutsche Synchronisation verzichten kann, macht mit der Blu-ray aus den USA einen sehr guten Fang.

Ein besonderer und mutiger Film. 7/10 (gut)

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firetrain
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von firetrain »

THE TOOLBOX MURDERS (BLUE UNDERGROUND-BD-REVIEW)


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Bild: 9/10
Ton: 7/10
Extras: 6/10
Film: 8/10
Fazit: 8/10

Kannte ich THE TOOLBOX MURDERS bisher nur als abgedunkelte, geschnittene VHS-Fassung, muss ich nach dem Anschauen der komplett ungeschnittenen und exzellent restaurierten BLUE UNDERGROUND-BD sagen: Wow! Was für ein fieses Stück Exploitationkino...

THE TOOLBOX MURDERS gehörte in Grossbritannien zu den sogenannten Video-Nasties - damals schob man alle Formen von Jugendgewalt den bösen Filmen in die Schuhe, weil diese "Ausrede" gerade recht kam, denn so konnten die Politiker davon ablenken, was sie alles falsch gemacht hatten im Laufe der Jahre.
TOOLBOX ist jedoch kein endloses Gemetzel, sondern teilt sich in 3 Abschnitte auf: in den ersten 30 Minuten des Films sehen wir den vermummten Sensenmann mit dem Werkzeugkoffer in einem Apartmentkomplex in Los Angeles auf grosse Killtour gehen - seine Opfer sind Frauen die ein lockeres Sexualleben führen. Das kann der religiöse Fanatiker jedoch nicht dulden! In den nächsten 30 Minuten gibt es dann einen ersten Plot-Twist: der Bohrmaschinenmörder entführt eine 15jährige Jungfrau - als eine Art "Ersatz" für seine früh verstorbene eigene Tochter. In den letzten 30 Minuten gibt es dann mehrere gelungene Plot-Twists (wobei ich den ersten noch sofort erkannte, während die anderen doch ziemlich überraschten), die einem ziemlich auf den Magen schlagen können - zumindest dann, wenn man noch nicht völlig abgestumpft ist.

 ! Nachricht von: buxtebrawler
Bilder Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.

Na, wer könnte der Bohrmaschinenkiller sein???

Doch nicht etwa Cameron Mitchell mit dem Lolly!? :mrgreen:

Damals angesagt waren auch die berühmten Hinweise darauf, das die blutigen Vorgänge des jeweiligen Filmes tatsächlich real wären - was jedoch in diesem Fall ganz einfach nicht stimmt. Doch ein bisschen Reklame dürfte nicht schaden, dachten sich wohl die Produzenten des Films. Doch man muss zugeben, das es in der Realität tatsächlich eine ganze Menge religiös-fanatische Frauenmörder gibt, die besonders in den USA ihr Unwesen treiben. Man denke da zum Beispiel an Ridgeway, der 53 Frauen ermordete. Der Bohrmaschinenkiller hat jedenfalls eine starke Abneigung gegen alle Arten des Sex - speziell angetan haben es ihm dabei natürlich die frivolen Ladies. Zum Beispiel die, die in der Badewanne selbst Hand anlegen... Und gerade diese extrem voyeurhaft inszenierte Sequenz (die Kamera gleitet langsam, beobachtend und genussvoll über die Badewanne mit der Lady, die sich selbst befriedigt) hatte die damaligen Zensoren (= BBFC) auf die Palme befördert. Heutzutage natürlich absolut lachhaft. Da gibt es nämlich einige weitaus fiesere Szenen zu bestaunen. Die Kamera lässt den Zuschauer intensiv am Geschehen teilnehmen und erinnert damit an den 2 Jahre danach entstandenen MANIAC von Bill Lustig mit dem grossartigen Joe Spinell in der Hauptrolle des Butzemannes.

So etwas mag der Sensenmann nun wirklich nicht...

Und dafür soll sie gefälligst büssen!

Doch das überraschende ist, das THE TOOLBOX MURDERS definitiv kein typischer Slasher wie zum Beispiel HALLOWEEN oder FRIDAY THE 13TH ist. Trotz allen exploitativen Einlagen zum Trotz - der Film wirkt seltsam verstörend, was unter anderem auch auf die schockreichen Plot-Twists zurückzuführen ist (was ich jetzt natürlich nicht verraten werde). Eine fast schon bizarre Mixtur aus reinem Exploitationknaller und Psychoanalyse eines Vollirren.

Zu Beginn des Films sieht man den Bohrmaschinenmann bei mehreren spannend inszenierten, blutigen Morden, die es wirklich ziemlich in sich haben. Eines Abends fällt die 15jährige Laurie (Pamelyn Ferdin) in die Hände des Killers, der sie jedoch nicht abmurkst wie die anderen Ladies, sondern entführt und bei sich zu Hause ans Bett fesselt. Lauries Bruder Joey (Nicolas Beauvy) und sein Kumpel Kent (Wesley Eure), Neffe vom Besitzer des Apartments (Cameron Mitchell), beginnen dann auf eigene Faust zu recherchieren. Doch warum ekelt sich Kent vor einem Gemälde mit einer nackten Frau? Der Killer muss doch einfach Cameron Mitchell sein, oder etwa nicht?

BLUE UNDERGROUND haben in Sachen Bildqualität wirklich ganze Arbeit geleistet, denn es ist schon erstaunlich wie gut so ein Low-Budget-Streifen von 1978 aussehen kann! Ein 1080p-Widescreen-Transfer vom komplett restaurierten Originalkameranegativ verwöhnt die entzündeten Augen. Die Hautpartien sehen sehr natürlich aus, die Farben sind satt, das Schwarz tief und das Bild selbst durchgehend sehr scharf und von Schmutz und sonstigen Störfaktoren befreit. Wenn ich da an die alten VHS-Fassungen denke! Hätte mir das jemand vor 20 Jahren prophezeit - den hätte ich wirklich in die Anstalt verwiesen... Auch ein gewisses Grieseln ist intakt.

Als Extra gibt es einen Audiokommentar mit dem Produzenten Tony DiDio, dem Kameramann Gary Graver und Darstellerin Pamelyn Ferdie. Ein nettes Interview namens I GOT NAILED IN "THE TOOLBOX MURDERS" mit Marianne Walter (die Badewannenlady) gibt es auch noch - plus Trailer und Radio/TV-Spot. Na, wenn das nix ist... Die BD ist übrigens codefrei!

Fazit: eine fiese Slasherparty mit Knalleffekt am Schluss in toller Qualität! :thup:

LA MORTE ACCAREZZA A MEZZANOTTE!
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buxtebrawler
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von buxtebrawler »

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir dieser Film zwischen dem anderen Bohrmaschinenkiller "Driller Killer" und Tobe Hoopers lahmem Remake irgendwie durch die Lappen ging und ich ihn bisher noch nicht gesehen habe. In Anbetracht eurer Kritiken sollte ich diesen Zustand schnellstens ändern. Hat zufällig jemand die X-Gabu-DVD günstig abzugeben?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Arkadin
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben:Tobe Hoopers lahmem Remake
Och, ich fand das gar nicht mal so schlecht.
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buxtebrawler
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von buxtebrawler »

US-Regisseur Dennis Donnelly, der für Serien wie „Falcon Crest“, „Das A-Team,“, „Airwolf“ und „Drei Engel für Charlie“ arbeitete, drehte mit dem 1978 veröffentlichten Horrorfilm „Der Bohrmaschinenkiller“ seinen einzigen Spielfilm. Im selben Jahr wie John Carpenters „Halloween“ erschienen, handelt es sich um eine Art Frühslasher.

In einem Hochaus in L.A. treibt ein mit einer Skimaske vermummter Mörder sein Unwesen, der seine ausschließlich weiblichen Opfer mit dem Inhalt seines Werkzeugkoffers zu massakrieren pflegt. Der Film beginnt mit einer sleazigen Aneinanderreihung brutaler Morde an jungen Frauen, die sich zuvor unbekleidet dem Zuschauer präsentierten. „Sex and Violence“ also, wobei die Morde brutal ausfallen, aber noch kein Vergleich zu späteren Genre-Explizitäten sind. Unfreiwillig komisch wirkt leider die Opferungsbereitschaft der Damen, die kaum ernsthafte Gegenwehr leisten. Als äußerst angenehm, weil ungewöhnlich hingegen fällt auf, dass stets ruhige Heile-Welt-Mainstream-Country-Klänge aus dem Radio erklingen, wenn der Mörder zum Werkzeug greift, und damit nicht nur einen starken akustischen Kontrast zum Geschehen liefern, sondern bereits erste Einblicke in die inhaltliche Ausrichtung des Films gewähren.

Leider folgt dem interessanten, dreckigen Beginn eine lange Durststrecke im Mittelteil, in dem man einige Charaktere vorgestellt bekommt und die Polizei dabei beobachten darf, wie sie auf der Stelle tritt. Spannung oder Atmosphäre kommen hier keine auf, stattdessen wirkt das ganze Theater mit seinen bemühten, unmotivierten Dialogen alibihaft, um den Flick auf Spielfilmlänge zu trimmen. Es lohnt sich jedoch, nicht abzuschalten, denn das letzte Drittel ist geprägt von pathologischem Wahnsinn. Der Zuschauer bekommt den Killer vorgestellt – ein biederer Mann mittleren Alters (Cameron Mitchell, „Blutige Seide“, „Die Nacht der Schreie“), der seine geliebte Tochter bei einem im Prolog angedeuteten Autounfall verlor. Die ihm „schmutzig“ und „verdorben“ erscheinenden Bewohnerinnen des Hauses hat er bestraft, die blutjunge, als einzige auf ihn „unschuldig“ und „rein“ wirkende Laurie (Pamelyn Ferdin, Kinderdarstellerin in Serien wie „Lassie“ und „Verliebt in eine Hexe“) aber hat er entführt und ans Bett gefesselt, um sie mit Lollis zu füttern und für die Reinkarnation seiner Tochter zu halten. Doch nicht nur er ist herrlich irre, auch sein Neffe ist geistig nicht ganz auf der Höhe, von einer fragwürdigen Moral getrieben und dreht im Finale ordentlich auf. Details werden nicht verraten, aber nach einigen wenig vorhersehbaren Wendungen ist das Ende ist ein kleiner Magenschwinger und sämtlicher Humor, auch der unfreiwillige, ist aus dem Film gewichen.

Damit nimmt „Der Bohrmaschinenkiller“ die US-amerikanische Spießbürgerlichkeit aufs Korn, indem er sie als kranker und gefährlicher zeichnet als gerne von ihr als krank und gefährlich bezeichnete Lebensentwürfe. Eine gute Intention, deren Umsetzung man aber anmerkt, dass Regisseur Donnelly lediglich Erfahrungen auf dem Gebiet höchstens 55 Minuten langer Serienepisoden hat. Einen Film über die Gesamtlaufzeit spannend und ansprechend zu gestalten, ist ihm nicht gelungen. Dennoch ein sehenswerter Beitrag für Freunde des Genres im Speziellen und des Wahnsinns im Allgemeinen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von dr. freudstein »

Ziemlich düsterer Anfang und das nicht nur wegen der schlechten Kopie, die mir vorlag auf VHS. Die Morde waren meines Erachtens gut gemacht, aber im Mittelteil wurde es mir dann doch zu zäh. Im Finale gewinnt der Film aber dann doch noch. Nicht unbedingt genial, eher solide und einer von vielen Filmen, aber bis auf Durststrecken doch gelungener Film. Hätte man aber etwas intelligenter verpacken können, erwies sich doch etwas als zu schlicht. Aber wenn man generell auf so was steht, kann der Film doch einiges, aber eben mit ein paar Abstrichen.

6/10
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buxtebrawler
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 23.05.2014 bei XT Video im auf 1000 Exemplare limiterten DVD/Blu-ray-Mediabook:

Bild

Extras:
* Audiokommentar von Produzent Tony DiDio, Kameramann Gary Graver & Schauspielerin Pamelyn Ferdin
* Interview mit Marianne Walters
* Deutscher Trailer
* Original-Trailer
* TV-Trailer
* Radio Spots
* Artwork-Galerie
* 12-seitiges Booklet

Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=53061
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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horror1966
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly

Beitrag von horror1966 »

Der Killer mit der Bohrmaschine
(The Toolbox Murders)
mit Cameron Mitchell, Pamelyn Ferdin, Wesley Eure, Nicolas Beauvy, Tim Donnelly, Aneta Corsaut, Faith McSwain, Marciee Drake, Evelyn Guerrero, Victoria Perry, Robert Bartlett, John Hawker, Don Diamond
Regie: Dennis Donnelly
Drehbuch: Neva Friedenn / Robert Easter / Ann Kindberg
Kamera: Gary Graver
Musik: George Deaton
ungeprüft
USA / 1978

Auf brutale Weise werden in einem Apartment vier Frauen umgebracht, splitternackt und blutüberströmt. Die Tatwerkzeuge sind handelsüblich Werkzeuge wie Hammer, Bohrmaschine oder Nagelpistole. Der Mörder entführt die 15jährige Laurie und fesselt sie an sein Bett. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Was plant der Mörder in seinem kranken Gehirn als Nächstes?


Im gleichen Jahr wie John Carpenter's "Halloween" erschien mit "Der Killer mit der Bohrmaschine" ein weiterer Früh-Slasher, der allerdings nicht annähernd die gleiche Qualität an den Tag legt wie Carpenter's Meisterwerk. Dennoch ist der Film keinesfalls so schlecht wie es an diversen Stellen behauptet wird, denn die Geschichte um einen offensichtlich geistesgestörten Killer hat durchaus ihre starken Momente. Und diese bekommt der Zuschauer im Prinzip auch gleich zu Beginn präsentiert, beginnt das Geschehen doch mit diversen reißerisch in Szene gesetzten Morden, die im Prinzip das Grundgerüst für die darauf folgende Story legen. Leider verflacht das Szenario jedoch nach starken 20 Minuten zusehends im Mittelmaß und man bekommt es mit einem Mittelteil zu tun, der sich doch streckenweise ein wenig in die Länge zieht. Es werden einem diverse Charaktere etwas näher gebracht und man bekommt einen oberflächlichen Einblick in die Ermittlungsarbeit der Polizei, die sichtlich keinerlei Ahnung hat, um wen es sich bei dem psychopathischen Killer handelt, der zu allem Überfluss auch noch die junge Laurie entführt hat. Die Gründe für diese letzte Tat werden dann auch relativ schnell thematisiert und wenn man auch schon vorher durchaus auf die Identität des Mörders stoßen könnte, bekommt man diese-wie auch seine Beweggründe nach gerade einmal gut 50 Minuten serviert. War bis zu diesem Zeitpunkt zumindest ein solider Spannungsaufbau zu erkennen, so fällt dieser von nun an fast selbstverständlich in sich zusammen, aber dennoch versteht es Regisseur Dennis Donnelly ziemlich souverän, dieses Manko durch einige eingebaute Wendungen größtenteils zu überspielen. Übrigens ist vorliegendes Werk auch der einzige Spielfim Donnelly's, der ansonsten nur als Regisseur diverser TV-Serien (A-Team, Drei Engel für Charlie) in Erscheinung getreten ist.

Vielleicht liegt es auch in diesem Punkt begründet das "Der Killer mit der Bohrmaschine" nicht gänzlich zu überzeugen weiß und an mehreren Stellen etwas unausgegoren daher kommt. So erscheint die Geschichte in einigen Phasen auch etwas arg konstruiert und insbesondere das Verhalten einiger Akteure ist nicht immer logisch nachzuvollziehen. Hauptsächlich trifft das auf die Opfer des Killers zu, wobei an dieser Stelle die letzte junge Frau die vom Mörder in ihrer Wohnung heimgesucht wird nahezu ein Paradebeispiel ist. Nach einem Akt der Selbstbefriedigung in der heimischen Badewanne soll diese nämlich mit einer Nagel-Pistole getötet werden und legt dabei ein Verhaltensmuster an den Tag, das wirklich auf keine Kuhhaut geht. Ein einziger-kaum zu vernehmender Hilfeschrei und der hoffnungslose Versuch einer Diskussion mit dem Killer werden als unglaubwürdige Mittel dargestellt, damit die junge Frau ihr Leben nicht verliert. An diesem Punkt schlägt man wirklich die Hände über dem Kopf zusammen und fragt sich nicht unbegründet, welcher normale Mensch in einer solchen Situation so dermaßen albern reagiert. Durch solche Passagen nimmt sich der Film dann auch Einiges von seiner durchaus vorhandenen Stärke, was selbstverständlich auch den gewonnenen Gesamteindruck der Geschichte ein wenig trübt.

Zum Ende hin nehmen die Ereignisse dann zumindest noch einmal ein wenig an Fahrt auf, wobei sich die kaum nachvollziehbaren Handlungen gewisser Figuren keinesfalls bessern. Dennoch baut sich im letzten Teil noch einmal ein wenig Spannung auf und auch die zu Beginn sehr dichte Atmosphäre des Filmes kommt noch einmal verstärkt zum Vorschein. Phasenweise herrscht dabei sogar eine recht kranke-und bizarre Grundstimmung vor, was man der Chose wiederum als positiven Aspekt zugestehen muss. So handelt es sich also um ein Werk der 70er Jahre, das beim Betrachter äußerst zwiespältige Gefühle auslöst. Einerseits immer wieder vorkommende und sehr starke Momente wechseln sich mit in die Länge gezogenen Passagen ab, in denen die Akteure nicht sonderlich glaubwürdig agieren und streckenweise den Hauch von Theatralik verströmen.

Letztendlich mag ein jeder das anders beurteilen, aber ein Meisterwerk ist "Der Killer mit der Bohrmaschine" sicherlich nicht. Der Film ist bestimmt nicht mit den Größen des Genres zu messen und wenn man einmal ganz ehrlich ist, dürfte das 2003 erschienene Remake "The Toolbox Murders" von Tobe Hooper auch die bessere Wahl sein. Dennoch geht vom Geschehen eine gewisse Faszination aus der man sich schwerlich entziehen kann und so beinhaltet das Werk auf jeden Fall seinen ganz eigenen Reiz, das es definitiv sehenswert erscheinen lässt. Man sollte nur keine allzu großen Erwartungen an logische Abläufe und erstklassiges Schauspiel hegen, sondern sich vielmehr mit einem Film arrangieren, der sich etwas oberhalb des normalen Durchschnitts ansiedeln kann. Mit etwas mehr Fantasie und ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte man weitaus mehr aus dieser Geschichte heraus holen können, doch auch in vorliegender Form sollte man durchaus mal einen Blick riskieren.


Fazit:


Es gibt unzählige bessere Genre-Vertreter, doch auch ein Film wie "Der Killer mit der Bohrmaschine" hat auf jeden Fall seine Daseins-Berechtigung. Mir persönlich hat dieses manchmal leicht trashig erscheinende Werk jedenfalls ganz gut gefallen, so das ich die aufgeführten Mankos verkraften kann.


6,5/10
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sergio petroni
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly (1978)

Beitrag von sergio petroni »

Dennis Donnellys einziger Spielfilm aus dem Jahre 1977 (so steht's im Abspann) ist ein
krudes Stück Exploitationskino, das den Zuschauer wohl zu Beginn schocken und
ihn am Ende verstört zurücklassen sollte. Beides gelingt Donnelly dank einer durchgehend
morbiden Atmoshäre, die dem ganzen Geschehen keinen Anflug von Humor gestattet.
Die Mordserie zu Beginn des Streifens war für damalige Verhältnisse sehr starker Tobak und
weist auch gewisse Parallelen zum drei Jahre jüngeren "Maniac" auf. Wenngleich dessen
Kultstatus ungleich größer ist.
Ich mag die "Werkzeugkoffer-Morde" irgendwie. Kann ich mir immer wieder alles paar
Jahre geben.
Aber: Hände weg vom Rückentext der XT-Fassung, da dieser ungemein spoilerlastig ist.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: The Toolbox Murders - Dennis Donnelly (1978)

Beitrag von jogiwan »

Nicht uninteressanter, aber etwas unausgewogener Streifen, der wie ein sehr harter Slasher beginnt und danach einen gehörigen Schwenk in Richtung Psychodrama nimmt. „Der Bohrmaschinenkiller“ beginnt ja mit einer drastischen Serie an Morden, in der ein maskierter Mann mit Gegenständen aus seinem Werkzeugkoffer ein paar Frauen malträtiert und dabei wenig zimperlich zu Werke geht. Bevor aber durch die einsetzende Ermittlungsarbeit der Polizei ein „Whodunnig“-Feeling aufkommt, werden nach knapp der Hälfte der Täter und seine Intention enthüllt und der Streifen geht auf einmal in eine andere Richtung und bietet bis zum Ende jedoch noch weitere Überraschungen. Dabei wird nicht nur der eingangs geführte Härtegrad komplett zurückgefahren, sondern konzentriert sich Dennis Donnelly mal auf die eine, dann wieder auf die andere Person, sodass der Eindruck entsteht, dass man selber nicht genau wusste, worauf das Augenmerk des Streifens gelegt werden soll. Auf jeden gelungenen Moment, kommt einer, der die Geschichte nicht voranbringt und insgesamt vermisse ich bei dem Streifen auch etwas den unbeschwerten Charme und Unterhaltungswert von Slasher-Werken, der hier aufgrund der tragischen Figuren in den Hintergrund gedrängt wird. „Der Bohrmaschinenkiller“ ist dann zwar kein Kandidat für die Kategorie „Lieblingsfilm“, aber ein doch sehr unkonventionell erzählter und überraschend pessimistischer und harter Beitrag aus den Siebzigern.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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