Libero - Wigbert Wicker (1973)

Moderator: jogiwan

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CamperVan.Helsing
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Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

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D 1973

D: Franz Beckenbauer, Harald Leipnitz, Klaus Löwitsch, Brigitte Beckenbauer

Franz Beckenbauer - Einer der weltweit größten Fußballer aller Zeiten: "Kaiser Franz", genialer Ball-Akrobat, Soccer Superstar, Perfektionist auf dem Spielfeld, Lichtgestalt des deutschen Fußballs, umjubelter Star, herausragende Fußballpersönlichkeit, und, und, und...

1973 - 28 Jahre alt:

in der Position des Liberos wird Franz Beckenbauer zur Leitfigur des deutschen Nationalteams und Kapitän des deutschen Fußballmeisters FC Bayern München.

Als Libero taucht er im Spiel überall da auf, wo es gilt, eine gefährliche Situation zu meistern und dem Spiel neue Impulse zu geben. Hundertmal im Jahr wird er an seiner eigenen Leistung, an seinem Spiel gemessen, und immer wieder ist er dem Druck ausgesetzt, nicht nur gut, sondern überragend sein zu müssen. Wenn Beckenbauer es gut macht, bringt ihm das Beifall und Begeisterung ein. Macht er es einmal nicht so gut, dann wird er ausgepfiffen, von der Presse verhöhnt.

"Ich spiele nicht mehr"- das sind die Gedanken, die ihn dann quälen. Auch Zweifel, Enttäuschung, Versagensängste gehören zum Fußball, genauso wie die Aufopferung für die Mannschaft, der Jubel, die Bewunderung und Verehrung der Fans und das grenzenlose Glück, wenn die Spieler den Sieg erringen.

Dieser Film zeigt, was Profi-Fußball schon 1973 bedeutete, nicht nur, wenn er sich im Stadion abspielt, wenn Hunderttausende jubeln, in Wut ausbrechen oder verzweifelt sind. Er leuchtet auch hinter den Kulissen des Fußball-Berufssports, zeigt Männer, Mächte und Machenschaften, mit denen es ein Spitzensportler wie Franz Beckenbauer zu tun hat.

Ein wadenstarkes Zeitdokument mit ergreifenden Szenen und ein wunderbares, schmunzelerregendes Wiedersehen im 70er Jahre Look mit Paul Breitner, Gerd Müller, Uli Hoeneß, Günter Netzer, Rainer Zobel, Georg "Katsche" Schwarzenbeck, Hans-Josef "Jupp" Kapellmann, Franz "Bulle" Roth, dem Trainer Udo Lattek, Helmut Schön und dem Präsidenten Willi O. Hoffmann. (Amazon)

Was hat der Wicker Man hier produziert? Einen Spielfilm? Eine Doku? Weder noch. "Libero" kommt aus dem Nichts und geht ins Nichts. Sämtliche Ansätze von Handlung verpuffen. Da ist ein extrem reicher Fabrikant von Nudelsuppen namens Saller, der seinen Handlanger Joe (Klaus Löwitsch!) beauftragt, Franz als Werbeträger anzuheuern. Clever, wie Joe ist, geht er diesen Auftrag an, indem er Franz beim Abendessen im Restaurant belästigt, ihm ein Model kurz vorstellt und diesen Moment für ein "kompromittierendes" Foto nutzt. Gewiss der Beginn einer wunderbaren Freundschaft... Dass Franz tatsächlich einen Werbevertrag mit Saller abschließt, kann man im weiteren Verlauf nur vermuten.

Nachdem ein Mannschaftskamerad beim Spiel einen Schienbeinbruch erlitten hat, verfällt dieser in Zynismus. Nur der Franz, der ihn immer wieder im Krankenhaus besucht, hält zu ihm. Doch auch Franz beschleicht die Angst vor Verletzungen. Und als dann ein kleiner Mob vor seiner Villa auftaucht, "Beckenbauer raus" brüllt und Bayern-Fahnen verbrennt, hat der sensible Franz genug und will nicht mehr spielen. Und der böse Saller will ihn nun auch nicht mehr für seine Nudeln. Aber zum Glück hat Franz ja seinen Freund Harald Leipnitz, der ihm erzählt, wie schlimm es ist, als Schauspieler im Theater ausgebuht zu werden...

Dann taucht noch ein zehnjähriger Junge auf, der sich auf Beckenbauers Grundstück schleicht, um einmal seinem Idol nah zu sein. Hat das handlungsmäßig Relevanz? Nö.

Am Ende macht der Franz natürlich doch als Fußballer weiter, klar.

Bis dahin sehen wir noch: Franz lässt sich Massieren, Franz betritt alleine (!) ein bayrisches Wirtshaus und löst damit am Stammtisch fast einen kollektives Ohnmachtsanfall aus, Franz und seine Familie machen Urlaub in Israel, Brigitte Beckenbauer raucht im Stadion, usw. Niemand aus der Beckenbauer-Familie bleibt von der Kamera verschont. Der Rest der damaligen Bayern-Mannschaft taucht hingegen (don't trust the trailer!) bestenfalls als Statist auf, dies ist nunmal ein Franz-Film.

Die Fußball-Szenen sind gut gefilmt, aber auch sie stehen praktisch zusammenhanglos im Film herum. Als Schauspieler taugt Beckenbauer nicht, aber es ist interessant zu sehen, dass der Film einen bescheiden, ja fast schüchtern, wirkenden Beckenbauer zeigt, der sich doch erheblich von dem späteren Medienprofi unterscheidet.

So zeigt sich "Libero" als kurioses Zeitdokument, das niemand braucht, aber bei dem man sich freut, dass es verfügbar ist.

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buxtebrawler
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von buxtebrawler »

Witzig, von der Existenz dieses Films wusste ich ja überhaupt nichts :D
Und ich bin etwas überrascht, dass du ihn dir angeschaut hast, ugo.
Danke für die Vorstellung; sollte ich den auf irgendeinem Flohmarkt mal zwischen die Finger kriegen, nehm' ich ihn mit.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von Onkel Joe »

buxtebrawler hat geschrieben:Witzig, von der Existenz dieses Films wusste ich ja überhaupt nichts :D
Und ich bin etwas überrascht, dass du ihn dir angeschaut hast, ugo.
Danke für die Vorstellung; sollte ich den auf irgendeinem Flohmarkt mal zwischen die Finger kriegen, nehm' ich ihn mit.
Das du als großer Fußball Fan diesen Film nicht kennst :palm: .
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von buxtebrawler »

Onkel Joe hat geschrieben:Das du als großer Fußball Fan diesen Film nicht kennst :palm: .
Der ist ja von weit vor meiner Zeit...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben:Witzig, von der Existenz dieses Films wusste ich ja überhaupt nichts :D
Und ich bin etwas überrascht, dass du ihn dir angeschaut hast, ugo.
Danke für die Vorstellung; sollte ich den auf irgendeinem Flohmarkt mal zwischen die Finger kriegen, nehm' ich ihn mit.
Och, früher war ich, wie jeder Junge, an Fußball interessiert. Sooo verwunderlich ist das also nicht. :D
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von jogiwan »

ugo-piazza hat geschrieben: Am Ende macht der Franz natürlich doch als Fußballer weiter, klar.
Na super, da wird schon wieder hemmungslos gespoilert! :nixda:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

jogiwan hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben: Am Ende macht der Franz natürlich doch als Fußballer weiter, klar.
Na super, da wird schon wieder hemmungslos gespoilert! :nixda:
Sorry Jogi, ich wusste nicht, dass du dich überraschen lassen wolltest. :D
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von Onkel Joe »

buxtebrawler hat geschrieben:
Onkel Joe hat geschrieben:Das du als großer Fußball Fan diesen Film nicht kennst :palm: .
Der ist ja von weit vor meiner Zeit...

Faule Ausrede Kollege :nixda: .
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von Canisius »

Soso, Ugo Piazza ist also Anhänger des FC Bayern...ich wußte es! :D

Der Film ist bestimmt ganz spaßig. Löwitsch und Leipnitz in den Nebenrollen klingt ja nicht soo verkehrt. Des Kaisers Schauspielkunst kenne ich bisher nur aus dieser Suppenwerbung. "Schmeggt brima!" Und das jetzt noch in voller Spielfilmlänge... :palm:

@ Bux: den Titel hattest Du doch schon mal gehört oder?
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Re: Libero - Wigbert Wicker (1973)

Beitrag von sergio petroni »

Den WiWi kannte ich nur von "Didi auf vollen Touren".
Den "Libero" nur vom Hörensagen.
Hört sich aber an, wie die Vorgeschichte vom "Sommermärchen".....
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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