Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Spuk in Hill House [Serie]
Das sogenannte Hill House ist ein mondänes und abgelegenes Anwesen, dass von Hugh Crane, dessen Gattin und seinen fünf Kindern in den Achtzigern bewohnt wird. Doch schon bald mehren sich die Anzeichen, dass in dem Haus etwas Schreckliches vorgeht und in einer Nacht verstirbt die Ehefrau, während der Hugh mit seinen fünf Kindern Hals über Kopf aus dem Haus flüchtet. Jahre später sind die Geschwister erwachsen geworden, doch die Ereignisse in dieser Nacht haben die Familie auseinandergerissen. Während Steven zum erfolgreichen Schriftsteller geworden ist und auch Shirley und Theodora ihren Platz im Leben gefunden haben, hat es das Schicksal mit den jüngeren Geschwistern Nell und Luke weniger gut gemeint. Als eines Abends Nell in das mittlerweile verlassene Hill House zurückkehrt um einen drastischen Schritt zu setzen, führt das dazu, dass sich auch die restlichen Geschwister mit längst verdrängten Ereignissen wieder auseinanderzusetzen…
Unter dem etwas holprig-nichtssagenden und deutschen Titel „Spuk in Hill House“ hat Regisseur Mike Flanagan eine hübsche, knapp zehnstündige Serie entwickelt, die sich beim Erzählen ihres Inhalts auch mehr auf die Figuren, als auf plakative Effekte verlässt. Die Geschichte über eine Familie, die in die Fänge eines teuflischen Hauses mit düsterer Vergangenheit gerät, ist dabei ausnehmend gut erzählt und auch technisch und schauspielerisch auf sehr hohen Niveau. Die Medienberichte über vermeintliche Ohnmachtsanfälle sind natürlich maßlos übertrieben, während man sich hingegen gut vorstellen kann, dass die Nachtruhe doch etwas getrübt war. Offensichtlich hatte man doch etwas bedenken, dass sich eine jüngere Generation von Zuseher eventuell von der eher erwachsenen wirkenden Story mit viel zwischenmenschlicher Tragik und jenseits von Teenie-Horror und Co. nicht angesprochen fühlen könnte. Hier funktioniert der Horror auch eher auf der psychologischen und persönlichen Ebene und dadurch, dass den spannenden Figuren und ihren unterschiedlichen Schicksalen ausreichend Platz eingeräumt wird, wirkt die Konfrontation mit dem Bösen und anderen Schicksalsschlägen des Lebens dann auch umso intensiver und verfehlt auch gänzlich ohne plakative Effekte ihre Wirkung nicht. Dabei ist „Spuk in Hill House“ auch eine Verneigung vor klassischem Horror vergangener Jahrzehnte und setzt ab Folge 6 auch mehr auf eine unheimliche und ausweglose Atmosphäre, die meines Erachtens auch mehr im Drama, als im Horror verortet ist. Hier ist wirklich alles mehr als im grünen Bereich und wenn man vor hat, dieses Jahr nur eine Serie zu sehen, dann sollte es wohl diese sein.
Das sogenannte Hill House ist ein mondänes und abgelegenes Anwesen, dass von Hugh Crane, dessen Gattin und seinen fünf Kindern in den Achtzigern bewohnt wird. Doch schon bald mehren sich die Anzeichen, dass in dem Haus etwas Schreckliches vorgeht und in einer Nacht verstirbt die Ehefrau, während der Hugh mit seinen fünf Kindern Hals über Kopf aus dem Haus flüchtet. Jahre später sind die Geschwister erwachsen geworden, doch die Ereignisse in dieser Nacht haben die Familie auseinandergerissen. Während Steven zum erfolgreichen Schriftsteller geworden ist und auch Shirley und Theodora ihren Platz im Leben gefunden haben, hat es das Schicksal mit den jüngeren Geschwistern Nell und Luke weniger gut gemeint. Als eines Abends Nell in das mittlerweile verlassene Hill House zurückkehrt um einen drastischen Schritt zu setzen, führt das dazu, dass sich auch die restlichen Geschwister mit längst verdrängten Ereignissen wieder auseinanderzusetzen…
Unter dem etwas holprig-nichtssagenden und deutschen Titel „Spuk in Hill House“ hat Regisseur Mike Flanagan eine hübsche, knapp zehnstündige Serie entwickelt, die sich beim Erzählen ihres Inhalts auch mehr auf die Figuren, als auf plakative Effekte verlässt. Die Geschichte über eine Familie, die in die Fänge eines teuflischen Hauses mit düsterer Vergangenheit gerät, ist dabei ausnehmend gut erzählt und auch technisch und schauspielerisch auf sehr hohen Niveau. Die Medienberichte über vermeintliche Ohnmachtsanfälle sind natürlich maßlos übertrieben, während man sich hingegen gut vorstellen kann, dass die Nachtruhe doch etwas getrübt war. Offensichtlich hatte man doch etwas bedenken, dass sich eine jüngere Generation von Zuseher eventuell von der eher erwachsenen wirkenden Story mit viel zwischenmenschlicher Tragik und jenseits von Teenie-Horror und Co. nicht angesprochen fühlen könnte. Hier funktioniert der Horror auch eher auf der psychologischen und persönlichen Ebene und dadurch, dass den spannenden Figuren und ihren unterschiedlichen Schicksalen ausreichend Platz eingeräumt wird, wirkt die Konfrontation mit dem Bösen und anderen Schicksalsschlägen des Lebens dann auch umso intensiver und verfehlt auch gänzlich ohne plakative Effekte ihre Wirkung nicht. Dabei ist „Spuk in Hill House“ auch eine Verneigung vor klassischem Horror vergangener Jahrzehnte und setzt ab Folge 6 auch mehr auf eine unheimliche und ausweglose Atmosphäre, die meines Erachtens auch mehr im Drama, als im Horror verortet ist. Hier ist wirklich alles mehr als im grünen Bereich und wenn man vor hat, dieses Jahr nur eine Serie zu sehen, dann sollte es wohl diese sein.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Bis das Blut gefriert
Für mich der ganz große und immer wieder gern gesehene Klassiker des „Haunted House“-Gruselfilms, der auf derselben Romanvorlage von Shirley Jackson basiert, die auch für die Netflix-Serie „Spuk in Hill House“ als Grundlage diente. Auf den ersten Blick haben aber beide Verfilmungen außer dem Handlungsort und Rollennamen nicht viel gemeinsam und dennoch stehen auch hier die Figuren und nicht so sehr der Grusel im Vordergrund. Der ergibt sich auch ganz automatisch aus den düsteren Räumen, den Geräuschen und der Unsicherheit der Protagonisten, die sich zunehmend in panische Angst steigert und sich mühelos auf den Zuschauer überträgt. Dabei sind vor allem die beiden weiblichen Figuren sehr spannend gezeichnet, die unterschiedlicher nicht sein könnten und in „Bis das Blut gefriert“ ein zusätzliches Spannungsfeld erzeugen. Auch das geräumige und dennoch wie ein Labyrinth erscheinende Landhaus zeigt sich mit fortschreitender Laufzeit von der schlechten Seite und das alles gipfelt in einer wunderbaren Szene, die dann auch zeigt, dass man einen funktionalen Gruselfilm nicht wie eine Geisterbahnfahrt inszenieren muss. „Bis das Blut gefriert“ war gestern eine sehr schöne Ergänzung zur momentan meist-gehypten und empfehlenswerten Serie, während ich mir die US-Verfilmung von Jan de Bont aus dem Jahr 1999 hingegen gerne erspare.
Für mich der ganz große und immer wieder gern gesehene Klassiker des „Haunted House“-Gruselfilms, der auf derselben Romanvorlage von Shirley Jackson basiert, die auch für die Netflix-Serie „Spuk in Hill House“ als Grundlage diente. Auf den ersten Blick haben aber beide Verfilmungen außer dem Handlungsort und Rollennamen nicht viel gemeinsam und dennoch stehen auch hier die Figuren und nicht so sehr der Grusel im Vordergrund. Der ergibt sich auch ganz automatisch aus den düsteren Räumen, den Geräuschen und der Unsicherheit der Protagonisten, die sich zunehmend in panische Angst steigert und sich mühelos auf den Zuschauer überträgt. Dabei sind vor allem die beiden weiblichen Figuren sehr spannend gezeichnet, die unterschiedlicher nicht sein könnten und in „Bis das Blut gefriert“ ein zusätzliches Spannungsfeld erzeugen. Auch das geräumige und dennoch wie ein Labyrinth erscheinende Landhaus zeigt sich mit fortschreitender Laufzeit von der schlechten Seite und das alles gipfelt in einer wunderbaren Szene, die dann auch zeigt, dass man einen funktionalen Gruselfilm nicht wie eine Geisterbahnfahrt inszenieren muss. „Bis das Blut gefriert“ war gestern eine sehr schöne Ergänzung zur momentan meist-gehypten und empfehlenswerten Serie, während ich mir die US-Verfilmung von Jan de Bont aus dem Jahr 1999 hingegen gerne erspare.
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- Michel_Rochard
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Ist auch für mich der fabelhafteste Spukhausfilm aller Zeiten. Sehr, sehr unheimlich! Das Buch kenne ich auch. Am besten gefällt mir von Shirley Jackson aber immer noch Wir haben schon immer im Schloß gelebt. Kann ich wirklich jedem ans Herz legen! Und ja, erspare dir das Remake von Jan de Bont lieber, denn =
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Invitation - Die Einladung
Zwei Jahre nachdem Eden spurlos verschwand, lädt diese ihren Ex-Mann und weitere Freunde zu einer Diner-Party in ihr geräumiges Haus in den Hügeln von Los Angeles. Doch das Treffen mit alten Freunden reißt auch wieder alte Wunden auf und erinnert Will auch an den Tod des gemeinsamen Kindes, der aufgrund eines Unfalls verstarb. Dennoch macht Will vorerst gute Miene zum bösen Spiel und bringt auch seine neue Freundin Kira mit, die von der Runde und auch von Edens neuem Partner herzlich aufgenommen wird. Doch schon wenig später kippt die Situation und Will macht Beobachtungen, die ihn in seiner Meinung bekräftigen, dass an diesem Abend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht…
Holla… große Überraschung. „The Invitation“ hat mich ja tatsächlich eiskalt erwischt und bietet von Beginn an ein Szenario, dass mit zunehmender Laufzeit auch für den Zuschauer immer unangenehmer erscheint. Doch ob an dem Abend und bei der Dinner-Party tatsächlich etwas nicht stimmt, oder nur der einseitigen Wahrnehmung und einer Paranoia von Will entsprungen ist, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Regisseurin Karyn Kusama und das Drehbuch spielen aber ganz schön mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, der wie der Protagonist seine kleinen Wahrnehmungen macht, die irgendwie so gar nicht zum Bild eines unbeschwerten Abends mit Freunden passt. Die Spannungsschraube wird dabei stetig angezogen und dann wieder für kurze Momente gelöst, ehe es im Finale… Tja, selber gucken und staunen, wie gut und effektiv „The Invitation“ gemacht ist. Daher kann es an dieser Stelle für dieses überraschende Werk auch nur eine volle Empfehlung geben. Sehr unangenehm im besten Sinne. Tipp!
Zwei Jahre nachdem Eden spurlos verschwand, lädt diese ihren Ex-Mann und weitere Freunde zu einer Diner-Party in ihr geräumiges Haus in den Hügeln von Los Angeles. Doch das Treffen mit alten Freunden reißt auch wieder alte Wunden auf und erinnert Will auch an den Tod des gemeinsamen Kindes, der aufgrund eines Unfalls verstarb. Dennoch macht Will vorerst gute Miene zum bösen Spiel und bringt auch seine neue Freundin Kira mit, die von der Runde und auch von Edens neuem Partner herzlich aufgenommen wird. Doch schon wenig später kippt die Situation und Will macht Beobachtungen, die ihn in seiner Meinung bekräftigen, dass an diesem Abend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht…
Holla… große Überraschung. „The Invitation“ hat mich ja tatsächlich eiskalt erwischt und bietet von Beginn an ein Szenario, dass mit zunehmender Laufzeit auch für den Zuschauer immer unangenehmer erscheint. Doch ob an dem Abend und bei der Dinner-Party tatsächlich etwas nicht stimmt, oder nur der einseitigen Wahrnehmung und einer Paranoia von Will entsprungen ist, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Regisseurin Karyn Kusama und das Drehbuch spielen aber ganz schön mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, der wie der Protagonist seine kleinen Wahrnehmungen macht, die irgendwie so gar nicht zum Bild eines unbeschwerten Abends mit Freunden passt. Die Spannungsschraube wird dabei stetig angezogen und dann wieder für kurze Momente gelöst, ehe es im Finale… Tja, selber gucken und staunen, wie gut und effektiv „The Invitation“ gemacht ist. Daher kann es an dieser Stelle für dieses überraschende Werk auch nur eine volle Empfehlung geben. Sehr unangenehm im besten Sinne. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Slasher (Staffel 2) - Guilty Party
Eine Gruppe von jungen Leuten, die einst in einem Sommercamp gearbeitet haben sind mit einem dunklen Geheimnis verbunden. Durch ein Unglück während eines Ausflugs ist die Gruppe am Tod einer Kollegin verantwortlich, die noch an Ort und Stelle vergraben wurde und für dessen Verschwinden ein anderer verantwortlich gemacht wurde. Nach fünf Jahren kehren diese aber im Winter in das abgelegene Camp und den Ort des Verbrechens zurück um den Leichnam aufgrund bevorstehender Baumaßnahmen zu bergen, nur um dann festzustellen, dass dieser verschwunden ist und die Truppe von einem unbekannten Mörder bereits erwartet wird.
Die erste Staffel von „Slasher“ war ja eine durchaus durchwachsene Angelegenheit und nach dem fulminanten Auftakt und fünf spannenden Folgen, ging der ganzen Sache ja rasch der Atem aus. Umso schöner, dass die zweite Staffel – die inhaltlich mit der ersten nichts zu tun hat – umso besser ausgefallen ist und man hier auch mehr Augenmerk auf das Drehbuch gelegt hat. Zwar merkt man schon, dass es sich hier um keine Big-Budget-Serie handelt, aber dafür ist die Geschichte über ein Verbrechen im Sommercamp und weitere Leichen im Keller einer Kommune durchaus spannend erzählt und bietet Platz für bekannte Versatzstücke, einige Überraschungen und einem Bodycount mitsamt erhöhten Härtegrad. Slasher-Fans kommen mit Staffel zwei meines Erachtens jedenfalls auf ihre Kosten, auch wenn das Ende für den geeichten Seher vielleicht keine so große Überraschung darstellen wird und manche Hinweise im Handlungsverlauf dann doch zu offensichtlich präsentiert werden. Doch das tut der Kurzweiligkeit der acht Folgen mit einer Länge von jeweils knapp 50 Minuten wenig Abbruch und gröbere Durchhänger gibt es hier ebenfalls keine zu verzeichnen. Nachdem Staffel 1 dem Titel ja nur bedingt gerecht wurde, gibt es bei Staffel 2 schon weit weniger Kritikpunkte und Slasher-Fans wie meine Wenigkeit werden bei der durchaus sympathischen Serie sicherlich auf ihre Kosten kommen.
Eine Gruppe von jungen Leuten, die einst in einem Sommercamp gearbeitet haben sind mit einem dunklen Geheimnis verbunden. Durch ein Unglück während eines Ausflugs ist die Gruppe am Tod einer Kollegin verantwortlich, die noch an Ort und Stelle vergraben wurde und für dessen Verschwinden ein anderer verantwortlich gemacht wurde. Nach fünf Jahren kehren diese aber im Winter in das abgelegene Camp und den Ort des Verbrechens zurück um den Leichnam aufgrund bevorstehender Baumaßnahmen zu bergen, nur um dann festzustellen, dass dieser verschwunden ist und die Truppe von einem unbekannten Mörder bereits erwartet wird.
Die erste Staffel von „Slasher“ war ja eine durchaus durchwachsene Angelegenheit und nach dem fulminanten Auftakt und fünf spannenden Folgen, ging der ganzen Sache ja rasch der Atem aus. Umso schöner, dass die zweite Staffel – die inhaltlich mit der ersten nichts zu tun hat – umso besser ausgefallen ist und man hier auch mehr Augenmerk auf das Drehbuch gelegt hat. Zwar merkt man schon, dass es sich hier um keine Big-Budget-Serie handelt, aber dafür ist die Geschichte über ein Verbrechen im Sommercamp und weitere Leichen im Keller einer Kommune durchaus spannend erzählt und bietet Platz für bekannte Versatzstücke, einige Überraschungen und einem Bodycount mitsamt erhöhten Härtegrad. Slasher-Fans kommen mit Staffel zwei meines Erachtens jedenfalls auf ihre Kosten, auch wenn das Ende für den geeichten Seher vielleicht keine so große Überraschung darstellen wird und manche Hinweise im Handlungsverlauf dann doch zu offensichtlich präsentiert werden. Doch das tut der Kurzweiligkeit der acht Folgen mit einer Länge von jeweils knapp 50 Minuten wenig Abbruch und gröbere Durchhänger gibt es hier ebenfalls keine zu verzeichnen. Nachdem Staffel 1 dem Titel ja nur bedingt gerecht wurde, gibt es bei Staffel 2 schon weit weniger Kritikpunkte und Slasher-Fans wie meine Wenigkeit werden bei der durchaus sympathischen Serie sicherlich auf ihre Kosten kommen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Halloween - Die Nacht des Grauens
Gestern als Auftakt der Halloweek geguckt. Das Original geht ja immer und die obigen Eindrücke passen auch noch immer. Der Klassiker des Slasher-Genres, der ja alles Nachfolgende geprägt hat. Viel mehr (oder weniger) gibt es da auch nicht mehr zu sagen.jogiwan hat geschrieben:„Halloween“ passt am 31. Oktober auch einfach am besten und so einen Streifen kann man auch ruhig alle paar Jahre sehen, ohne dass er dadurch etwas verlieren würde. Je mehr Slasher man guckt umso mehr muss man auch feststellen, dass Carpenter hier einfach wirklich alles richtig gemacht hat.jogiwan hat geschrieben:Es ist immer wieder aufs Neue spannend zu sehen, mit welchen einfachen Mitteln John Carpenter in seinem Überraschungserfolg "Halloween" ein bedrohliches und für den Zuschauer nachvollziehbares Szenario schafft, welches auch Jahrzehnte danach und bei der x-ten Sichtung noch immer hervorragend funktioniert. Im Gegensatz zum Großteil des restlichen Slasher-Grütze, die in den darauffolgenden Jahren enstanden, führt Carpenter den Zuschauer fast schon virtuos durch eine eigentlich recht simple Geschichte, die geschickt mit allerlei Urängsten spielt und dennoch von allem unnötigem Ballast befreit ist. "Halloween" hat es auch gar nicht notwendig, in irgendeiner Weise blutrünstig zu sein und dennoch liegt es an Carpenters Talent, den eher ruhig erzählten Streifen im Nachhinein des Zuschauers wesentlich brutaler wirken zu lassen, als er tatsächlich ist. Einer meiner absoluten Lieblinge und ein Streifen, an dem es nix zu meckern gibt.
PS: Am lustigsten an dem Streifen finde ich ja die Sache mit dem Laub und seit ich weiß, dass den Darstellern zwecks herbstlicher Authentizität bei den Dreharbeiten im Frühling künstliches Laub um die Ohren geblasen wurde, kann ich auf nichts anderes mehr achten. Besonders auffällig ist ja das saftige Grün der Wiesen und Bäume im Hintergrund und die paar spärlichen Laubblätter im Gras, das sich fast immer nur in der Nähe der Darsteller befindet, während dahinter alles ganz ordentlich erscheint.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Halloween II - Das Grauen kehrt zurück
Die zwei Jahre später entstandene Fortsetzung des Überraschungserfolges „Halloween“ ist doch eine ziemliche Graupe und macht ja so ziemlich alles falsch, was man bei einer Fortsetzung so falsch machen kann. Das ist einerseits, dass man die bewährten Grundzutaten des Vorgängers völlig uninspiriert wieder eins zu eins runterexerziert und dafür lediglich die Gewaltschraube anhebt - dann kommt noch ein vollkommen unnötiger Plottwist dazu und fertig ist das entbehrliche „Auf-Nummer-Sicher-Sequel“, das inhaltlich und atmosphärisch wohl niemanden vom Hocker reißt. Die positiven Stimmen hier kann ich ja nach meiner gestrigen Erneut-Sichtung nicht nachvollziehen und irgendwie fand ich den dieses Mal inhaltlich unausgegoren, teilweise sogar erschreckend lahmarschig und vor allem ziemlich öde. Mich wundert es nicht, dass Carpenter, als kreativer Kopf im Hintergrund mit Teil 3 in eine andere Richtung wollte – auch wenn es letzten Endes nix gebracht hat. Teil 2 ist als Cash-Cow reines Fan-Service und auch wirklich nichts, auf das man als Beteiligter irgendwie stolz sein könnte.
Die zwei Jahre später entstandene Fortsetzung des Überraschungserfolges „Halloween“ ist doch eine ziemliche Graupe und macht ja so ziemlich alles falsch, was man bei einer Fortsetzung so falsch machen kann. Das ist einerseits, dass man die bewährten Grundzutaten des Vorgängers völlig uninspiriert wieder eins zu eins runterexerziert und dafür lediglich die Gewaltschraube anhebt - dann kommt noch ein vollkommen unnötiger Plottwist dazu und fertig ist das entbehrliche „Auf-Nummer-Sicher-Sequel“, das inhaltlich und atmosphärisch wohl niemanden vom Hocker reißt. Die positiven Stimmen hier kann ich ja nach meiner gestrigen Erneut-Sichtung nicht nachvollziehen und irgendwie fand ich den dieses Mal inhaltlich unausgegoren, teilweise sogar erschreckend lahmarschig und vor allem ziemlich öde. Mich wundert es nicht, dass Carpenter, als kreativer Kopf im Hintergrund mit Teil 3 in eine andere Richtung wollte – auch wenn es letzten Endes nix gebracht hat. Teil 2 ist als Cash-Cow reines Fan-Service und auch wirklich nichts, auf das man als Beteiligter irgendwie stolz sein könnte.
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- Michel_Rochard
- Beiträge: 54
- Registriert: Fr 12. Okt 2018, 20:38
- Wohnort: Norddeutschland
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Deine Meinung zu Halloween 1 und 2 teile ich zu 100 Prozent. Das Original ist wirklich unsterblich, und ich kann mir den Film jedes Jahr - natürlich zu Halloween! - aufs Neue anschauen, ohne mich zu langweilen. Den zweiten Teil muß ich dagegen nicht mehr unbedingt haben ...
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Halloween 4 - Die Rückkehr des Michael Myers
Mit „Halloween 4“ kehrt die Reihe nach dem in Fankreisen umstrittenen dritten Teil wieder zurück zu ihren Ursprüngen und schickt Michael Myers zehn Jahre nach den Ereignissen von Teil 1 & 2 zurück nach Haddonfield, wo die Tochter der verstorbenen Laurie bei Pflegeeltern heranwächst und ins Visier des Killers gerät. Das Drehbuch ist dabei zwar nicht unbedingt sonderlich originell, bietet aber alles, was man sich als Slasher-Fan in so einem Film erwartet. Die Geschichte ist flott erzählt, bietet Sympathieträger und kaum Durchhänger und wartet am Ende auch noch mit einer kleinen Überraschung auf, die mir auch gut gefallen hat. Eigentlich alles im grünen Bereich, aber weit davon entfernt das Genre irgendwie weiter zu bringen oder aus der Masse der Achtziger-Slasher irgendwie hervorzustechen. Hier verlässt man sich lieber auf bewährte Zutaten, die systemerhaltend präsentiert werden und in der routiniert erscheinenden Präsentation auch den Nerv des Publikums getroffen haben und sich eine Wertung im Mittelfeld auch verdient hat.
Halloween 5 - Die Rache des Michael Myers
Angesichts des kommerziellen Erfolgs und dem offenen Ende des vierten Teils ist es ja kaum verwunderlich, dass relativ rasch ein weiterer Teil nachgeschoben wurde, der an die Ereignisse von Teil 4 anknüpft und wieder die gleichen Figuren und den bewährten Handlungsort Haddonfiedl bietet. Der vierte Teil war ja ein schnörkelloser, aber funktionaler Slasher mit Unterhaltungswert, mit dem das Werk von Regisseur Dominique Othenin-Girard leider nicht ansatzweise mithalten kann. Die Fortführung der Geschichte ist völlig dämlich, die Charaktere größtenteils nervig und was die Drehbuchautoren unter Spannung verstehen, würde ich persönlich eher unter Zuschauerverarschung verbuchen. Ich fand den Streifen mit fortschreitender Laufzeit und seiner jungen Hauptdarstellerin als einzigen Lichtblick auch ziemlich nervig und die Sache mit dem mysteriösen Fremden setzt dem ganzen am Ende dann noch die Krone auf. Eine in allen Belangen entbehrliche Fortsetzung, die sich wirklich nur noch für die eingefleischte „Halloween“-Fangemeinde eignet und als eigenständiges Werk überhaupt nicht mehr punkten kann.
Mit „Halloween 4“ kehrt die Reihe nach dem in Fankreisen umstrittenen dritten Teil wieder zurück zu ihren Ursprüngen und schickt Michael Myers zehn Jahre nach den Ereignissen von Teil 1 & 2 zurück nach Haddonfield, wo die Tochter der verstorbenen Laurie bei Pflegeeltern heranwächst und ins Visier des Killers gerät. Das Drehbuch ist dabei zwar nicht unbedingt sonderlich originell, bietet aber alles, was man sich als Slasher-Fan in so einem Film erwartet. Die Geschichte ist flott erzählt, bietet Sympathieträger und kaum Durchhänger und wartet am Ende auch noch mit einer kleinen Überraschung auf, die mir auch gut gefallen hat. Eigentlich alles im grünen Bereich, aber weit davon entfernt das Genre irgendwie weiter zu bringen oder aus der Masse der Achtziger-Slasher irgendwie hervorzustechen. Hier verlässt man sich lieber auf bewährte Zutaten, die systemerhaltend präsentiert werden und in der routiniert erscheinenden Präsentation auch den Nerv des Publikums getroffen haben und sich eine Wertung im Mittelfeld auch verdient hat.
Halloween 5 - Die Rache des Michael Myers
Angesichts des kommerziellen Erfolgs und dem offenen Ende des vierten Teils ist es ja kaum verwunderlich, dass relativ rasch ein weiterer Teil nachgeschoben wurde, der an die Ereignisse von Teil 4 anknüpft und wieder die gleichen Figuren und den bewährten Handlungsort Haddonfiedl bietet. Der vierte Teil war ja ein schnörkelloser, aber funktionaler Slasher mit Unterhaltungswert, mit dem das Werk von Regisseur Dominique Othenin-Girard leider nicht ansatzweise mithalten kann. Die Fortführung der Geschichte ist völlig dämlich, die Charaktere größtenteils nervig und was die Drehbuchautoren unter Spannung verstehen, würde ich persönlich eher unter Zuschauerverarschung verbuchen. Ich fand den Streifen mit fortschreitender Laufzeit und seiner jungen Hauptdarstellerin als einzigen Lichtblick auch ziemlich nervig und die Sache mit dem mysteriösen Fremden setzt dem ganzen am Ende dann noch die Krone auf. Eine in allen Belangen entbehrliche Fortsetzung, die sich wirklich nur noch für die eingefleischte „Halloween“-Fangemeinde eignet und als eigenständiges Werk überhaupt nicht mehr punkten kann.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Little Shop of Horror
Spaßige Hommage an Sci-Fi-Monsterfilme aus den Fünfzigern in Form eines Musicals über eine menschenfressende Pflanze und nach Vorlage eines Off-Broadway-Muscials, das wiederum von einem Low-Budget-Horrorfilm von Roger Corman inspiriert wurde. Klingt erst einmal kompliziert, aber Muppets-Mitbegründer Franz Oz macht daraus eine unterhaltsame Mischung aus Horror, Kitsch und Musik, bei dem vor allem die übergroße Pflanze Audrey II als Star der ganzen Sause heraussticht. Dazu gibt es schrille Gastauftritte, jede Menge Musik und ein beeindruckend-krawalliges Ende, dass es jedoch nur im Director’s Cut zu bestaunen gibt. Das Kinopublikum seinerzeit bevorzugte ja das Happy-End und so musste Frank Oz das eigentlich beabsichtigte Finale um 10 Minuten schneiden um den Willen der Produzenten und des Publikums zufriedenzustellen. Es ist auch schwierig zu sagen, welches Ende besser ist: das der Kinofassung ist sympathisch und lässt den Protagonisten eine gemeinsame Zukunft, während im DC die Pflanzen den Siegeszug gegen die Menschheit antreten, was natürlich dem Genre-Freund ebenfalls gefallen wird. So oder so ist „Little Shop of Horrors“ aber eine schwer sympathische und knallbunte Angelegenheit mit lustigen Einfällen und tollen Effekten, auch wenn man danach den Zahnarzt oder –ärztin für immer mit anderen Augen sehen wird.
Spaßige Hommage an Sci-Fi-Monsterfilme aus den Fünfzigern in Form eines Musicals über eine menschenfressende Pflanze und nach Vorlage eines Off-Broadway-Muscials, das wiederum von einem Low-Budget-Horrorfilm von Roger Corman inspiriert wurde. Klingt erst einmal kompliziert, aber Muppets-Mitbegründer Franz Oz macht daraus eine unterhaltsame Mischung aus Horror, Kitsch und Musik, bei dem vor allem die übergroße Pflanze Audrey II als Star der ganzen Sause heraussticht. Dazu gibt es schrille Gastauftritte, jede Menge Musik und ein beeindruckend-krawalliges Ende, dass es jedoch nur im Director’s Cut zu bestaunen gibt. Das Kinopublikum seinerzeit bevorzugte ja das Happy-End und so musste Frank Oz das eigentlich beabsichtigte Finale um 10 Minuten schneiden um den Willen der Produzenten und des Publikums zufriedenzustellen. Es ist auch schwierig zu sagen, welches Ende besser ist: das der Kinofassung ist sympathisch und lässt den Protagonisten eine gemeinsame Zukunft, während im DC die Pflanzen den Siegeszug gegen die Menschheit antreten, was natürlich dem Genre-Freund ebenfalls gefallen wird. So oder so ist „Little Shop of Horrors“ aber eine schwer sympathische und knallbunte Angelegenheit mit lustigen Einfällen und tollen Effekten, auch wenn man danach den Zahnarzt oder –ärztin für immer mit anderen Augen sehen wird.
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