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A-Hero-Never-Dies-(THICK).gif (39.97 KiB) 665 mal betrachtet
Originaltitel: Zan Sam Jing Hung
Herstellungsland: Hongkong/1998
Regie: Johnnie To
Darsteller: Leon Lai, Lau Ching Wan, Fiona Leung, YoYo Mung, Keiji Sato, Yen Shi-Kwan, Yuen Bun, Henry Fong und Lam Suet.
Story: Jack und Martin sind die linken Hände von zwei rivalisierenden Gangsterbossen. Jeder von beiden versucht den Boss des jeweils anderen zu töten. Dabei kennen sie sich untereinander, sie kennen und hassen sich. Sie treffen sich nur um sich ihrem Hass aufeinander auszusetzen, um sich gegenseitig zu überbieten, um vielleicht doch den anderen endlich zu töten.
Weil ihre jeweiligen Unterweltbosse sich partout nicht auf eine gemeinsame Verwaltung Hongkongs einigen können, sind die beiden einander in tiefstem Respekt zugeneigten Superkiller Jack und Martin gezwungen, sich bis auf den letzten Blutstropfen zu bekämpfen. Als jedoch die hohen Herren hinter den Kulissen ihren Hitler-Stalin-Pakt schließen und die treuen Vollstrecker ungerührt dem Tod bzw. der Bettelarmut preisgeben, schlägt nach kurzer Erholungsfrist mit Macht die Stunde der gemeinsamen Abrechnung.
"A Hero never dies" ist ein Film, der in erster Linie gar nicht einmal durch die vorhandene Action, sondern vielmehr durch seine Geschichte an sich zu überzeugen weiss. Im eigentlichen Sinne handelt es sich um eine ganz banale Rache-Story, doch die geniale Umsetzung der Geschichte macht diesen Film zu etwas ganz Besonderem. Es sind die beiden Hauptcharaktere Martin und Jack, die diesem Film ihren Stempel aufdrücken und sich an ihren jeweiligen Bossen rächen wollen, die sie fallengelassen haben, nachdem die beiden Auftragskiller jahrelang ihre Köpfe für die Gangsterbosse hingehalten haben.
Das Ganze ist als ein erstklassiges und heroisch anmutendes Action-Drama in Szene gesetzt worden, bei dem einen nicht selten das Gefühl überkommt, das man es mit einem Western in Action-Gestalt zu tun hat, bei dem alles auf den alles entscheidenden Sfowdown hinausläuft. Und genau den gibt es dann auch am Ende des Films, das furios und kompromisslos in Szene gesetzt wurde und keine Wünsche offen lässt. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, auf dem vor allem die beiden Hauptfiguren so einiges über sich ergehen lassen müssen. Ganz besonders Martin wird oft nach dem Leben getrachtet, da sein ehemaliger Boss Angst davor hat, das Martin sich wieder erholen und danach Rache an ihm nehmen könnte.
Auch in den etwas ruhigeren Passagen des Films kommt nie so etwas wie Langeweile auf, da die Story immer interessant und abwechslungsreich gehalten ist und sämtliche Schauspieler hier einen exzellenten Job verrichten. Ausdrucksstark und autenthisch verkörpern sie ihre jeweiligen Charaktere und tragen so ihren Anteil an einem qualitativ hochwertigem Gesamtwerk. Doch was wäre dieses tolle Action-Drama ohne seine stark emotionale Seite, die meiner Meinung nach ganz besonders durch die beiden Frauen an der Seite der Killer zum Ausdruck kommt. Ganz besonders das Schauspiel von Martins Gefährtin fällt hier ins Gewicht, da es an Überzeugung kaum zu überbieten ist und dabei zu keiner Zeit auch nur ansatzweise gekünstelt oder gar übertrieben wirkt Ganz generell wirkt der emotionale Teil des Films nie übersteigert oder kitschig, sondern ist für diese Art Helden-Epos genau richtig.
Und dann ist da noch die musikalische Untermalung, die einfach nur als fantastisch zu bezeichnen ist. Gerade durch die gewählte Musik wurde bei mir persönlich dieser Eindruck eines Westerns geweckt. Denn auch dort gibt es meist diese absolut passende Steigerung der Musik, wenn alles auf einen perfekten Showdown hinsteuert. Alles ist hier so perfekt aufeinander abgestimmt, das eine ganz eigene Faszination von diesem Werk auf den Zuschauer überspringt, derer man sich nicht erwehren kann.
Insgesamt gesehen ist mit "A Hero never dies" einer der besten Hongkong-Actioner entstanden, der aber vor allem durch seine Geschichte überzeugt, die einem teilweise sogar unter die Haut geht. Eine Geschichte um Rache, Loyalität und Ehre, die man nicht besser hätte umsetzen können. Mit dramatischen und emotionalen Zügen angereichert, ist so ein wunderbares Filmerlebnis entstanden, das man so schnell nicht wieder vergisst.
Oh ja, die Milkyway-Filme waren damals ja höchstgradig angesagt. In HK wollte die zwar kaum einer sehen, aber die westlichen Filmfreunde haben sich vor Freude eingenässt, wenn Johnny To seine Gangsterballaden abgeliefert hat. So ganz habe ich das nie teilen können, obwohl ich einige dieser Filme ganz gut fand. "A Hero Never Dies" hat damals aber nicht für mich funktioniert. War mir irgendwie alles zu viel Zeitlupe, Regen und Neonlicht, zu viel erzwungene Coolness. Und die Story, naja man lese sich nur die Inhaltsangabe durch ... ich habe ja nix gegen rudimentäre Handlungen, aber das war mir echt zuviel Hype um eigentlich gar nix
Wobei, Lau Ching-Wan ist natürlich immer sehenswert (über Leon Lai sag ich allerdings besser mal nix) und ich möchte nicht ausschließen, dass mir der Film heute mit einem Jahrzehnt Abstand besser gefallen könnte, da das gerade bei solchen stylischen Filmen ja auch ein bißchen stimmungsabhängig.
Wollte in HK diesen Film niemand sehen , davon habe ich noch NIE etwas gehört.Gab es doch genug Positive Infos zum Film vorab die diesen Film auf DVD zu einem Verkaufsschlager machten.Zu Johnny To kann ich nur sagen das ich das meiste, so ca.90% seiner Filme nicht mag.Ist es doch immer und immer wieder das selbe.Hier aber gefällt mir das ganze, alles ist zwar kein neuland aber es ist gut gespielt und kommt meiner meinung nach sehr gut rüber.
Onkel Joe hat geschrieben:Wollte in HK diesen Film niemand sehen , davon habe ich noch NIE etwas gehört.
Ich kann das jetzt nicht mit Zahlen untermauern, aber soweit ich mich entsinne waren die "typischen" Milkyway-Filme in HK nicht besonders erfolgreich. Weshalb Johnny To Anfang des Jahrtausends die Portokasse auch mit einem ganzen Sack voller Mainstream-kompatibler Filme wie "Needing You" (2000; schöne RomCom), "Love on a Diet" (2001; nur nett), "Wu Yen" (2001; grauenvoll), "Fat Choi Spirit" (2002; nicht gesehen) aufbessern mußte. "Running out of Time 2" (2001) war auch nur okay, aber kein würdiger Nachfolger des furiosen Erstlings.
Wo ich mir die To'sche Filmographie aber grad wieder vor Augen geführt habe, muß ich feststellen, dass mir von "A Hero Never Dies" doch die meisten seiner Filme gut gefallen haben:
The Mission (1999) hat erst beim zweiten Durchlauf gezündet, ist aber sehr gut Running out of Time (1999) ist auch spitze Where a good Man goes (1999) dito, mochte ich sehr Fulltime Killer (2000) noch ein Treffer PTU (2003) hab' ich vergessen war aber glaube ich ganz solide 1:99 - Kurzfilm-Beitrag "Rhapsody" (2003) sehr schöne Vorstudie zu Fantasia (den aber Wai Ka-Fai drehte) Running on Karma (2003) fand ich auch top
Vielleicht gebe ich "A Hero Never Dies" ja wie "The Mission" doch noch eine zweite Chance.
Jeroen hat geschrieben:
The Mission (1999) hat erst beim zweiten Durchlauf gezündet, ist aber sehr gut Running out of Time (1999) ist auch spitze Where a good Man goes (1999) dito, mochte ich sehr Fulltime Killer (2000) noch ein Treffer PTU (2003) hab' ich vergessen war aber glaube ich ganz solide 1:99 - Kurzfilm-Beitrag "Rhapsody" (2003) sehr schöne Vorstudie zu Fantasia (den aber Wai Ka-Fai drehte) Running on Karma (2003) fand ich auch top
Meine Bewertungen zu diesen Filmen:
-Hero Never Dies (für mich der beste Film von Johnny To)
-The Mission (gut schaubar auch heute noch)
-Running out of....(ist bei mir nicht viel hängen geblieben)
-Where a Good Man (hat mir nicht gefallen)
-Fulltime Killer (gutet Film)
-PTU (na ja, man hätte mehr drauß machen können, dieses viel Filmen bekommt den Drehbüchern und dann den Filmen einfach überhaupt gar net )
Danach hat es bei mir aufgehört, das war dann einfach irgendwann zuviel des guten, ständig die selben Storys, fast 1 zu 1 sogar die Kamera einstellungen bei jedem Film umgesetzt, das hat mir dann überhaupt nicht mehr gefallen.
A Hero never dies (Johnny To, 1998) 6/10
Eher uninspirierte und verzweifelt auf pseudo-cool getrimmt Story um zwei verfeindete Killer, die, als sich ihre Bosse verbünden, plötzlich auf der Abschussliste landen. Das HK-Kino der späten 90er war halt nicht mehr der wahre Jakob. Nett …
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Lustigerweise habe ich gerade in einem Chat eine Diskussion über Johnnie To und seine Filme gehabt. Bis auf "Drug War" (den ich gut fand) habe ich von seinen neuere Filmen nichts gesehen. Wobei Hongkong bei mir auch etwas aus dem Fokus geraten ist, nachdem ich den Output in den 90ern und frühen 00er wie ein Schwamm aufgesaugt habe. Die Milkyway-Produktionen fand ich durch die Bank weg super, wobei ich mich an "A Hero Never Dies" jetzt nicht mehr konkret erinnere, aber ich meine ich mochte den gerne. Am Besten fand ich übrigens die Filme, die To nur produziert hat. "The Longest Nite" und vor allem den unglaublichen "Expect the Unexpected".
Früher war mehr Lametta
*************************************************************************************** Filmforum Bremen Weird Xperience
Bei mir war es der unbeschreibliche EXILED, der die Messlatte so hoch gelegt hat. Ein Western wie ich ihn immer sehen wollte. Der, und der hammerharte VENGEANCE von 2009(!), da ist es schwer zu konkurrieren ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
war aber glaube ich ganz solide
)
