Slaughter - Jack Starrett (1972)

Moderator: jogiwan

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Maulwurf
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Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von Maulwurf »

Slaughter
Slaughter
USA/Mexiko 1972
Regie: Jack Starrett
Jim Brown, Stella Stevens, Rip Torn, Cameron Mitchell, Don Gordon, Marlene Clark, Robert Phillips, Marion Brash, Norman Alfe, Eddie Lo Russo, Buddie Garion, Roger Cudney


Slaughter.jpg
Slaughter.jpg (252.32 KiB) 531 mal betrachtet
OFDB

Gangster sprengen den Vater von Slaughter in die Luft. Keine gute Idee, denn der Ex-Elitesoldat Slaughter will dafür Blut sehen! Er recherchiert einen Namen und einen Treffpunkt und legt den vermeintlichen Attentäter um. Ebenfalls keine gute Idee, denn dadurch funkt er dem US-Schatzamt dazwischen, dem er mit der Aktion eine groß angelegte Überwachung kaputtgemacht hat. Kurzerhand akquiriert das Schatzamt Slaughter und schickt ihn nach Südamerika, denn dort sitzt derjenige, der den Anschlag auf Slaughters Daddy tatsächlich befohlen hat, und Slaughter darf ihn zur Strecke bringen, um dann hinterher als freier Mann da zu stehen. Und damit der Attentäter den Film nach Gesetz und Ordnung auch wirklich überlebt, bekommt Slaughter zwei Babysitter. Nun ja, der Mann hat da so seine eigenen Vorstelllungen von Recht und Gerechtigkeit. Und von Babysitten erst recht …

Jim Brown: Eine schwarze Kampfmaschine mit exakt anderthalb Gesichtsausdrücken und der Ausstrahlung einer Ein-Mann-Armee. Auch wenn relativ bald auffällt, dass die Actionszenen recht schnell geschnitten sind, was ja im Allgemeinen nicht auf die Kampfqualitäten des Schauspielers hindeutet, so punktet Brown vor allem mit seiner eiskalten und harten Aura. Der Mann will Blut sehen, und zwar um jeden Preis. Bei Slaughter ist der Name Programm: Sein Auftrag heißt Blutwurst, seine Mission ist Vergeltung für erlittenes Unrecht. Ob er sich dabei selbst ins Unrecht setzt? Ob er bestehende Gesetze übertreten muss? Ob er allein ist? Alles gleich, der Mann hat eine Aufgabe, und die erledigt er. Ein Actionheld wie er im Buche steht, mit einer Schwäche für Einzelgänge die er auf die harte Tour erledigt, für markige Oneliner sowie für eine schöne Frau. Mehr Charakterisierung hat es hier einfach nicht, mehr würde das schauspielerische Talent von Jim Brown auch nicht hergeben, aber das reicht schließlich auch vollkommen aus. Mit seiner physischen Präsenz kann der Mann einen Film in der Hauptrolle beindruckend tragen, alles andere ist eine Sache der Nebendarsteller, und die sind exquisit:

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Stella Stevens ist Ann: Ein Lächeln wie Jamie Lee Curtis zu ihren schönsten EIN FISCH NAMENS WANDA-Zeiten, ein traumhafter Körper der in seiner ganzen Pracht bestaunt werden darf, und viel sexy Ausstrahlung. Ann wurde irgendwann vor vielen Jahren mal an Hoffo verschenkt, seitdem ist sie sein Eigentum. Ann hasst diese Situation, weiß aber auch, dass ihr Leben sich nicht mehr ändern wird, es sei denn durch einen gewaltsamen Tod. Ihren Tod. Aber im Angesicht von Slaughter kommt der Gedanke auf, dass auch Hoffos Tod etwas bewirken könnte, und Slaughter ist ein erheblicher angenehmerer Bettgefährte als (mutmaßlich) Hoffo. Eine Frau in den besten Jahren, die in einer üblen Situation feststeckt, und plötzlich wieder Morgenluft wittert. Mit solch einer Frau sollte immer gerechnet werden, und Stella Stevens gibt dieser Frau unauffällig, und dadurch genau richtig, viel Tiefe und Hintergrund. Sehr beeindruckend!

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Rip Torn als Hoffo: Was hat man dem armen Kerl in diesem Film angetan? So ein komplett rücksichtsloses Overacting habe ich selten gesehen – der Eindruck, als ob Torn die Dreharbeiten nur komplett sturzbesoffen überstehen konnte, ist immanent. Ein nasser, dreckiger, heruntergekommener und hinterhältiger Straßenköter, so wirkt er, und so agiert auch sein Charakter. Ein ultra-brutaler und skrupelloser Gangster mit Ambitionen, der die Maxime Töten oder getötet werden längst verinnerlicht hat. Hoffo schmollt, Hoffo quält, Hoffo tötet, Hoffo freut sich über den Tod von anderen, Hoffo spielt mit dem Leben und der Gesundheit seiner Umgebung wie ein Kind mit Bauklötzen. Und wenn alles zusammenstürzt? Egal, das eigene Leben geht ja weiter. Eine Knarre, ein Whisky, Ann an der Seite, und alles wird wieder gut. Im Zweifelsfall ist der große Boss da zum Reinemachen, und man selber ist ja nur der Mann fürs Grobe. Unverhofft hat Hoffo die Möglichkeit, aus der Sackgasse als rechte Hand des großen Bosses Mario Felicé herauszukommen und Karriere zu machen. Dass er diese Chance aber erst bekommt, als er mit dem Rücken bereits an der Wand steht, das bemerkt er viel zu spät, und zeigt dann, dass er zum Boss niemals das Zeug gehabt hätte. Keine Nerven, kein Durchhaltevermögen, nur ein armes Würstchen mit viel zu großen Hoffnungen und dem falschen Mann auf den Fersen.
Charaktere wie Hoffo gibt und gab es im Krimi, im Thriller und im Actionfilm schon unzählige, aber Rip Torn schafft das Kunststück, der Figur mit seinem völlig übertriebenen Spiel Persönlichkeit einzuhauchen. Sie aus der flachen Leinwandfigur in etwas Dreidimensionales zu verwandeln, in etwas Gefährliches und Echtes, und damit eine bleibende Erinnerung zu schaffen. Von daher ist es völlig gleich, ob Rip Torn nüchtern oder betrunken auf dem Set war, seine Performance ist hochgradig beeindruckend!

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Jack Starrett: Ist das wirklich der gleiche Jack Starret, der nur 2 Jahre früher den unglaublich langweiligen und stumpfsinnigen Western SCHREIT, WENN WIR VERRECKEN gedreht hat? Na, vielleicht hatte er da ja nur einen schlechten Tag, denn sein Regie-Erstling RUN, ANGEL, RUN! initiiert trotz vieler inhaltlicher Schwächen bereits ein technisches Niveau, das in SLAUGHTER problemlos wiederzuerkennen ist und weiter ausgebaut wird. Abgesehen von der prinzipiell angenehm gradlinigen und punktgenauen Umsetzung eines Action-Films fällt auf, wie erstklassig SLAUGHTER technisch umgesetzt wurde. Kadrierung und Bildkomposition sind ganz großes Hollywood-Format und bieten im Kino die Möglichkeit zu multiplen Orgasmen des Zuschauers. Laut Vorspann wurde SLAUGHTER auf Todd-AO 35 gedreht, und dies sieht man dem Film in jeder Sekunde an. Die wilde Action Story mit diesen perfekt durchkomponierten Bildern, dem starken Soundtrack, der das immergleiche Thema in verschiedenen Variationen wiederholt und niemals langweilig wird, das reißt selbst vor dem Fernseher ziemlich mit. Im Kino, auf der großen Leinwand, muss SLAUGHTER eine Actiongranate vor dem Herrn sein … Extrem beeindruckend!
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Klar kann man das ganze auch als ange-blaxploitationtes Baller-Kintopp vom Dümmsten ansehen. Aber SLAUGHTER ist mehr. SLAUGHTER unterhält vortrefflich, und bietet mit den genannten Features mehr als die meisten Action-Gülle-Schlaftabletten späterer Jahre. Da gibt es diese Szene, wenn Harry mit dem Muscle Car in vollem Galopp vor der Hacienda des Bösen einfährt, Slaughter mit Gewehr im Anschlag aus dem noch rollenden Auto steigt und erstmal zeigt was in seiner Wumme steckt. Das, Freunde, ist Action-Kino wie es sein sollte. Und dafür können mir die ganzen wunderbaren Anspielungen auf James Bond und auf Italo-Western, die in SLAUGHTER ebenfalls noch drin stecken und beim Entdecken ziemlichen Spaß machen, gestohlen bleiben. SLAUGHTER rockt auf allen Ebenen einfach ungemein …

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8/10
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Jack Grimaldi
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buxtebrawler
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 18.12.2020 bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination:

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Extras:
- 24-seitiges Booklet mit einem Essay von von Christoph N. Kellerbach
- Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann und Christopher Klaese
- Featurette: „Der Gangster als stilbewusster Antiheld“
- Deutscher Kinovorspann
- Originaltrailer
- Bildergalerie

Bemerkungen:
- Verpackung: Scanavo-Box
- mit Sammelschuber für 9 weitere Teile der Reihe

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=107021
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Maulwurf
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von Maulwurf »

Gerade wegen der anstehenden VÖ wollte ich für diesen großartigen Film mal ein wenig Werbung machen ... :mrgreen:
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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buxtebrawler
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von buxtebrawler »

Maulwurf hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 19:40 Gerade wegen der anstehenden VÖ wollte ich für diesen großartigen Film mal ein wenig Werbung machen ... :mrgreen:
Ja, sehr schön :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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fritzcarraldo
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von fritzcarraldo »

Slaughter´s big, black, bad and bold.
Slaughter
275783744_633124074451392_4428775810990011760_n.jpg
275783744_633124074451392_4428775810990011760_n.jpg (99.52 KiB) 284 mal betrachtet
Der Vater von Ex-Green-Beret Slaughter (hat glaube ich keinen Vornamen) (Jim Brown) wird per Autobombe in die Luft gesprengt. Jetzt will Slaughter Rache und sieht sich im Zwist zwischen dem Gesetz und der Mafia.
Toll. Endlich mal ein Film, bei dem ich die Handlung in zwei Sätzen zusammenfassen kann! Und ich habe alles noch ausgeschmückt. Ich hätte es auch in einem Satz geschafft denke ich.
Handlung hat SLAUGHTER wie gesagt nicht wirklich. Der größte Twist in der Story erfolgt kurz vor Schluß, als sich der eigentliche Gegenspieler Hoffo (Rip Torn) in seinem Kartell hochputscht. Ansonsten sehen wir im 5-Minuten-Takt Slaughter im Clinch mit dem US-Schatzamt, rumballern, am Pool, in Ärsche treten, am Pool, rumballern, bei der Autoverfolgungsjagd, mit Stella Stevens im Bett, rumballern, Sprüche klopfen, am Pokertisch, rumballern und vor allem in Ärsche treten. Und immer wenn ich dachte, dass mir das eigentlich zu wenig ist, kam Slaughter ballernd um die Ecke, so dass man gar nicht groß darüber nachdenken konnte. Viele Actionszenen wurden mit einer Kamera-Fischaugen-Technik belegt, was zunächst irgendwie anders und auch cool wirkt, aber dann doch zum Schluß hin etwas nervt. Da aber auch die Action-Szenen schnell geschnitten und sehr kurz sind, fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Bleibt noch Oberpsychobösewicht Hoffo. Den ganzen 'Film über hatte ich mich gefragt, was sie Rip Torn denn noch zusätzlich in seinen Whiskey gekippt hatten? Du heiliger Mafiakiller! Mit wirrem Haar und Blick scheint er immer kurz davor zu sein, völlig auszuticken! Was er dann im Showdown dann auch macht. So wie es sein soll!
Und Billy Prestons Titelsong ist natürlich der helle Wahnsinn. Dieser wurde ja dann auch von Tarantino in Inglourious Basterds verwendet.
Slaughter's going to blow your mind
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

https://www.latenight-der-fussball-talk.de
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buxtebrawler
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 16.12.2022 noch einmal bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination im auf 333 Exemplare limitierten Mediabook:

Bild

Extras:
32-seitiges Booklet mit einem Essay von von Christoph N. Kellerbach
Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann und Christopher Klaese
Featurette: „Der Gangster als stilbewusster Antiheld“
Deutscher Kinovorspann
Originaltrailer
Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=121261
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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CamperVan.Helsing
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Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40

Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

So gut wie beim Maulwurf kommt Slaughter bei mir dann doch nicht weg. Warum Slaughters Eltern nun tatsächlich sterben mussten, bleibt ebenso nebulös wie die nicht vorhandene Antwort auf die Frage, was nun eigentlich mit diesem Computer war. Und auch Mr. Slaughter leidet an diesem wenig sympathischen Syndrom, erst mal zu schießen und dann erst zu überlegen.

Gleichwohl ist der Film ein taugliches Actionvehikel, wofür die Körperlichkeit von Jim Brown perfekt geeignet scheint. Die Fisheye-Einstellungen sorgen für überraschende Einblicke, und mit Rip Torn hat man es mit einem extrapsychopathischen Bösewicht, der zwischen gnadenloser Selbstüberschätzung und der Verlustangst, sein "Eigentum" Ann zu verlieren, changiert. Und für Ann bietet Slaughters Auftauchen einen Hoffnungsschimmer, dass ihr Leben doch eine andere Wendung nehmen könnte. Ich hätte ja gerne noch mehr Screentime von Marlene Clark gehabt, aber so sei es denn.

Und natürlich ist da noch die (mutmaßliche) Wirkung auf das Publikum anno 1972 zu erwähnen, wenn Slaughter von Price nicht nur ein vorformuliertes Geständnis vorgelegt, sondern er zunächst auch noch von oben herab behandelt wird, ehe Slaughter eindeutig klarstellt, dass man mit ihm so keinesfalls umgeht. Und angesichts der Liebesszenen von Jim Brown und Stella Stevens sei darauf hingewiesen, dass bis zur Supreme Court-Entscheidung Loving v. Virginia von 1967 in 16 von 50 Bundesstaaten "gemischtrassige" Ehen verboten waren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Loving_v._Virginia

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(Fred Olen Ray)
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Borderline666
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von Borderline666 »

Bei der Regie von Slaughter zeichnet sich Jack Starrez als Verantwortlicher aus, der den Film nach dem Stil der 70er Jahre-Blaxploitation umsetzte. Bei einem sehr geringem Budget, ist ihm ein für dieses Alter, cooler Actionfilm gelungen, der sich durchweg sehen lassen kann. Ich bin ehrlich gesagt nicht der Typ der viel mit Actionfilmen anfangen kann, wurde aber mit Slaughter eines besseren belehrt. Wicked Vision Media sei Dank, die die ultrageniale Black Cinema Collection raus gebracht haben.

SLAUGHTER ist ein weiteres gutes Beispiel für das Blaxploitation-Genre. Im typischen Stil dieses Films ist Jim Browns Charakter kein Unsinn, hart und darauf aus, die weißen Jungs (Gangster und Drogendealer) zu Fall zu bringen, die ihm und seiner Familie Unrecht getan haben. Dabei umwirbt er die weiße Mafiachefin und obwohl er vom Gesetz her betrogen wurde, arbeitet er dennoch mit dem Gesetz zusammen.

Ich mag den Stil aus Low Budget-Filmen dieser Zeit total und Slaughter enttäuscht diesbezüglich zu keiner Sekunde. Der Look und der Charme, den der Film hat, entspricht genau dem was ich aus dem Kino der 70er erwarte. Nicht umsonst sind Leute wie Quentin Tarantino Anhänger dieses Stils. Eine witzige Anekdote zu dem Film ist, dass es im Süden von Mississippi zu der zeit einen Groll gegen Stella Stevens gab, weil sie sich im Film in Jim Brown verliebt hat. Einer der Zuschauer muss wohl aufgestanden sein und sie angeschrien haben und aus dem Theater gegangen sein.

SLAUGHTER ist ein genialer Film, aber ich denke mal eher was für Fans dieses Genres. Zuweilen war der Film so erfolgreich, dass es dazu noch eine Fortsetzung gab, der auf den Namen "Sohn des Mandingo" hört. Leider bis heute weder auf DVD noch auf Bluray erschienen, aber das wird sich mit viel Glück hoffentlich bald ändern.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Slaughter - Jack Starrett (1972)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Slaughter C.jpg
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Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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