Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

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Salvatore Baccaro
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Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

requiem_der_teufel_.jpg
requiem_der_teufel_.jpg (107.44 KiB) 1096 mal betrachtet

Originaltitel: Requiem der Teufel

Produktionsland: Deutschland 1993

Regie: Jan Reiff

Cast: Jan Reiff, Andrea Leukel, Michael Falk, Joachim Schultz, Thomas Palmer


Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Da tippt man in diese heiligen Hallen die schüchterne Frage, ob denn irgendeine barmherzige Seele Jan Reiffs 1993er Amateur-Splatter-Streifen REQUIEM DER TEUFEL (aka GRAUSAME RACHE DER DÄMONEN) besitze - und ein paar Wochen später finde ich einen Umschlag ohne Absender in meinem Postkasterl, in dem sich eine unbeschriftete DVD befindet, die nicht nur den geforderten Film enthält, sondern auch noch Reiffs zwei Jahre vorher entstandene Fingerübung mit dem schönen Titel CADAVEROUS. Herzlichen Dank an den anonymen Spender...

REQUIEM DER TEUFEL beginnt mit jenem berühmten Aristoteles-Zitat, in dem der griechische Philosoph seine Katharsis-Theorie umreißt: „Was wir nämlich in der Wirklichkeit nur mit Unbehagen anschauen, das betrachten wir mit Vergnügen, wenn wir möglichst getreue Abbildungen vor uns haben, wie etwa die Gestalten von abstoßenden Tieren oder von Leichnamen.“ Ob Reiff damit in Zeiten rabiater Jugendschützer, die jeden Film, in dem mehr als ein Tröpfchen Blut spritzt, ins Index-Exil schickten, quasi schon die eigene Rechtfertigung für die Gewaltorgie mitliefern wollte, die uns in den kommenden achtzig Minuten erwarten wird? Auf die Ohren gibt’s durchaus hörbaren Darkwave-Industrial-Noise, den ich mir auch ohne zugehörige Bilder zu Gemüte führen würde; auf die Augen gibt’s eine Parade an Dämonenfratzen, die, - um mit dem österreichischen Philosophen Jogiwan zu sprechen -, aussehen, „als stammten sie aus der Halloweenabteilung des örtlichen Müllers“. Stimmungsvoll ist das jedoch durchaus in Szene gesetzt - und im Gegensatz zu manchem Bethmann-Streich, wo man nach dem Vorspann weiß, dass nun nicht mehr viel kommen dürfte, wird's sogar noch besser…

Regisseur, Drehbuchautor, Schnittmeister, Kameramann, Effektmensch und Soundtrack-Komponist Reiff lässt es sich nicht nehmen, gleich auch noch die Hauptrolle seines Films zu bekleiden, (was wohl auch dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass REQUIEM DER TEUFEL über ein Budget verfügt, mit dem man in einer Imbissbude keine fünf Mäuler sattbekommen würde, und sich deshalb nicht allzu viele Freunde und Bekannten finden ließen, die bereit waren, ihre Freizeit als Chargen eines absolut untergründigen Horrorschockers zu opfern.) Reiffs Rolle heißt Ludwig Hermann, (mit Nachnamen, wie wir später beiläufig erfahren werden, anscheinend Strauß), und gehört offenkundig zum bessersituierten Teil der bundesdeutschen Bevölkerung. Womit Ludwig Hermann sein Geld verdient, verrät uns der Film zwar nicht, doch wird mehrfach angedeutet, dass sein Name weit und breit bekannt ist, und das Häuschen, in dem er residiert, stammt definitiv auch nicht von schlechten Eltern. Eher schlechte Eltern hat dafür seine Ehe mit Elisabeth. Wenn man überhaupt mal miteinander spricht, dann keift man sich im Tollwütige-Hunde-Modus an; im Bett herrscht tote Hose; während Elisabeth ihren Gatten fortwährend dadurch provoziert, dass sie leicht bekleidet abends um die Häuser zieht, revanchiert sich der Hausherr damit, dass er ihr droht, den Geldhahn zuzudrehen, sollte sie ihre häuslichen Verpflichtungen (sprich: Kochen, Putzen, Ficken) vernachlässigen. Gleich zu Beginn wohnen wir einem typischen Ehestreit des Pärchens bei: Ludwig Hermann dattelt am Gameboy herum und weigert sich, ans bimmelnde Telefon zu gehen; Elisabeth wiederum ist dabei, sich fürs Nachtleben fertigzumachen, lackiert sich die Nägel, zwängt ihren grazilen Körper in einen kurzen Rock, und macht sich über ihren irgendwann mit erhobener Faust sich vor ihr aufbauenden Ehemann lustig, dass seine Faust das Einzige sei, was er noch hochbekomme. Einziger Grund, weshalb man nicht längst getrennte Wege geht, scheint zu sein, dass Elisabeth nicht auf die finanziellen Zuwendungen von Ekel Hermann verzichten möchte, und dass Ludwig Hermann wiederum nicht Manns genug ist, eigenhändig das Badezimmer zu wischen oder sich sein Abendbrot zuzubereiten.

Nun fügt es sich, dass Ludwig Hermann während eines dringenden Termins für einen Tag nach Paris fahren muss: Um 7 Uhr plant er, sich aus den Federn zu schwingen, und dann soll gefälligst das Frühstück auf dem Tisch stehen! Widerwillig kredenzt Elisabeth ihrem Angetrauten ein frugales Mahl, doch offenbar hat sie versehentlich Zwiebeln in die Speisen gemischt, - für Allergiker Ludwig Hermann, der sich ausführt, als habe er in Arsen gebissen, genügend Gelegenheit, den nächsten Streit vom Zaun zu brechen. Dieses weitere Wortgefecht füttert uns aber immerhin mit interessanten Informationen darüber, wie sich diese beiden so grundverschiedenen Menschen überhaupt kennengelernt haben: Vor geraumer Zeit habe Ludwig Hermann sich in einem Restaurant an einem Zwiebelring verschluckt; Elisabeth sei ihm selbstlos zur Hilfe geeilt; drei Wochen später haben bereits die Hochzeitsglocken geläutet! Von denen ist freilich heute jedes Echo verklungen, und kaum hat Ludwig Hermann die Haustür hinter sich zugezogen, ruft Elisabeth schon ihren Liebhaber an. Blöd nur, dass Ludwig Hermann seinen Aktenkoffer vergessen hat. Gerade noch kann Elisabeth ihm weismachen, sie würde mit einem gewissen „Herrn Konrad“ telefonieren, (wer auch immer das sein soll.) Trotzdem: Verdacht scheint Ludwig Hermann vor allem deshalb zu schöpfen, weil dieser „Herr Konrad“ abrupt auflegt, als er Elisabeth den Hörer aus der Hand nimmt, um ebenfalls noch ein paar Wörtchen mit ihm zu wechseln.

Erstmal angefixt von dem Gedanken, Elisabeth könne ihn betrügen, findet unser Held nach seiner Rückkehr aus Frankreich mehr und mehr Indizien dafür, dass ihm schon seit langer Zeit Hörner aufgesetzt werden. (Was Ludwig Hermann wohl dachte, wie Elisabeth die Abende verbringt, in denen sie nicht zu Hause übernachtet? Dass sie sich in der Stadtbibliothek oder in Kunstmuseen aufhält?) Da steht eine leere Weinflasche in der Ecke; in der Spülmaschine schmiegen sich gleich zwei Gläser mit Weinrückständen aneinander; und weshalb liegt eigentlich Elisabeths Slip wie achtlos weggeworfen im Wohnzimmer herum? Steter Tropfen höhlt den Stein und lässt im Falle Ludwig Hermanns nunmehr endgültig das Fass überlaufen: Kurzerhand stürzt der Betrogene ins Badezimmer, wo Elisabeth gerade in der Wanne plantscht, und wirft einen Föhn zu ihr ins Becken. Anschließend greift sich Ludwig Hermann seine Schrotflinte, um auch noch ihren Lover zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser hört auf den Namen Fulci (!?) und scheint in einer Hütte mitten im Wald zu leben, (und woher Ludwig Hermann weiß, wie der Typ heißt und wo er haust, weiß ich wiederum nicht.) Fulci beeindruckt es wenig, dass da plötzlich ein bewaffneter Mann auf ihn losstürmt, und fragt, was Ludwig Hermann ihm denn antun wolle?, ihn etwa erschießen? Genau das passiert dann natürlich, und weil Fucli ein zäher Brocken ist, überrollt ihn der frischgebackene Witwer auch noch mehrmals mit seinem Auto, sodass ihm ein Arm davonfliegt. Ganz pragmatisch entsorgt unser Held sodann die Leiche, indem er sie einfach mitsamt ihrer abgetrennten Extremität keine fünf Meter von der Straße entfernt ins Gebüsch wirft; die riesige Blutlache auf dem Asphalt scheint ihn ganz und gar nicht zu stören. Mehr missfällt Ludwig Hermann, dass ein zufällig vorbeiwandelnder Spaziergänger ihn bei seinem Treiben beobachtet hat. Auch dieser lästige Augenzeuge muss freilich ausgeschaltet werden: Nach einer kurzen Verfolgungsjagd durchs Unterholz, (bei der der Augenzeuge seine Mütze verliert und Ludwig Hermann extra stehenbleibt, um die Mütze aufzuheben und sich selbst über den Kopf zu ziehen: ein großartiger Moment!), schaltet sich der unbeteiligte Mann völlig ohne Zutun Ludwig Hermanns aus: Er taumelt, stürzt, spießt sich einen spitzen Ast mitten ins rechte Auge. Dass der Ast bereits zuvor mehrmals eingeblendet wurde und die Kamera ihn aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt, schließlich immer näher an ihn herangezoomt hat, macht diese Szene tatsächlich zu einem veritablen Lucio-Fulci-Memorial.

Ein paar atmosphärische Friedhofsimpressionen später ist die Beerdigung von Elisabeth bereits über die Bühne gegangen. Ermittlungen seitens der Polizei wurden anscheinend nicht unternommen und der Tod von Ludwig Hermanns Frau als blöder Badeunfall gelabelt. Wie ein befreundeter Arzt und dessen Gattin dem vermeintlich trauernden Witwer nach der Beisetzung ein Glückschwein aus Plastik schenken, das Grunzlaute von sich gibt, wenn man ihm den Bauch zusammenpresst, ist ein ähnlicher WTF-Moment wie die Bemühungen Ludwig Hermanns, jemanden aufzutreiben, der ihm nun, wo Elisabeth dies nicht mehr übernehmen kann, die Bude sauber hält. Lange Minuten verwendet Jan Reiff darauf, uns Ludwig Hermann beim Telefonieren mit einer Putzfrauenagentur zu zeigen, wo er seinen chauvinistischen Charakter ungezügelt heraushängen lassen darf: Was soll das heißen, Sie haben zurzeit keine Kapazitäten frei?, sie sollten froh sein, dass Sie für mich putzen dürfen! Zerknirscht muss sich Ludwig Hermann eingestehen: Hätte er Elisabeth besser doch nicht gegrillt, dann müsste er sich nun nicht selbst die Hände an Kehrbesen und Staubsauger schmutzig machen. Doch die tote Gattin steht quasi schon in den Startlöchern für ihre Wiederkunft: Draußen im Wald und auf dem Friedhof brodelt es; Elisabeth wurde offenbar von Himmel oder Hölle abgelehnt und muss nun als Dämonin weiter auf der Erde herumstreifen, um die im Alternativtitel versprochene grausame Rache an Ludwig Hermann zu verüben. Diese besteht zunächst aus drei Spitzbübereien: 1) Sie mixt unserem Helden einen Zwiebelsaft und schüttet ihm diesen in seine Wasserflasche. Die Folge ist, dass der arme Ludwig Hermann etwas erbrechen muss, das wie Kartoffelbrei aussieht, und sein Medizinerfreund ihm strikte Bettruhe verordnet. 2) Die Medikamente, die Ludwig Hermann vom Arzt erhalten hat, geraten ebenfalls in Elisabeths Dämonenklauen; sie ersetzt das Heilmittel durch eine Flüssigkeit aus einem Fläschchen, auf dem groß ein Totenschädel prangt. Die Folge ist, dass Ludwig Hermann zum Kotzreiz nun auch noch Durchfall hinzuaddiert wird. (Wenn Reiff in Großaufnahme mimisch darstellen möchte, was für ein bittere Medizin es ist, die er da schluckt, droht im Übrigen mein Bildschirm vor Lachen zu platzen.) 3) Da Ludwig Hermann nunmehr völlig kampfunfähig ist, kocht ihm die Frau des Arztes Gulasch und hinterlässt es ihm auf der Türschwelle, denn der arme kranke Junge soll ja nicht vom Fleisch fallen. Schon ist Elisabeth zur Stelle, die Speise mit Nägeln und Rasierklingen zu spicken. Die Folge kann man sich denken: Ludwig Hermann spuckt Blut, windet sich in Krämpfen, und Jan Reiff übt sich erneut in grotesker Körperkomik, die man gesehen haben muss, um sie zu glauben.

Im Grande Finale verbeugt sich Reiff dann endgültig vor seinen filmischen Vorbilder: An Sam Raimis THE EVIL DEAD erinnert es, wenn Ludwig Hermann sich nicht nur gegen Elisabeth erwehren muss, (die inzwischen beschlossen hat, ihre Zeit nicht weiter mit bösen Streichen zu verplempern, und ihren Gatten full force mit Krallen und Reißzähnen attackiert), sondern sich auch noch der augenlose Augenzeuge aus dem Wald, der Fulci-Nebenbuhler und ein verwester Leichnam hinzugesellen, den Elisabeth als ihre „Sargnachbarin“ vorstellt, (was, nehme ich an, bedeuten soll, dass diese modrigen Überreste eines Menschen rein zufällig die Grabstätte neben ihrer eigenen bewohnten und deshalb von der Stelle weg für Elisabeths Rachefeldzug engagiert wurden); dem Italo-Horror-Kino wiederum wird bezüglich der Arten und Weisen gehuldigt, mit denen sich Ludwig Hermann eines Dämonen nach dem andern erledigt, beziehungsweise mit denen er selbst sukzessive körperlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird: Dass zum Beispiel eine Szene, die sich genüsslich daran weidet, wie ein Bohrer in eine Schläfe eintaucht, nicht von ähnlich inszenierten Momenten sowohl in Lucio Fulcis PAURA NELLA CITTÀ DEI MORTI VIVENTI sowie in Joe D’Amatos ROSSO SANGUE inspiriert worden wäre, halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Effekt- und maskentechnisch rangiert das Spektakel, immer eingedenk des non-existenten Budgets, niemals auf dem Niveau eines Olaf Ittenbach, doch vor den Streifen, die beispielweise Andreas Bethmann oder Andreas Schnaas etwa zeitgleich auf die Beine stellen, braucht sich REQUIEM DER TEUFEL nun wirklich nicht zu verstecken, - (Abzüge gibt es lediglich in der B-Note für die eine oder andere allzu sehr nach Kinderfasching ausschauende Monstermaske) - zumal der Film ja auch, wie wohl auch schon meine Inhaltsangabe gezeigt hat, sich nicht pausenlos in Gore und Eingeweiden suhlt, sondern über weite Strecken, bis zur dann doch einigermaßen auf den Putz hauenden Klimax, eher an eine klassische Creepshow-Episode oder Gespenster-Rachegeschichte erinnert, die Reiff mit der nötigen Selbstironie und einem gesunden Maß an Kopfkratz-Augenblicken offeriert. Vor allem tut es dem Film aber gut, dass seine Darstellerriege so gnadenlos overactet. Vor allem Jan Reiff bei der Darstellung eines ewignörgelnden, egozentrischen Ekelpakets zuzusehen, ist eine wahre Freude. Das bewegt sich schon fast auf einem Level mit Ittenbachs Performance in BLACK PAST: Diese Dialoge!, diese Zwiebel-Phobie!, der Versuch, Ludwig Hermanns allmählich wachsende Verzweiflung schauspielerisch auszuagieren!

Normalsterbliche werden REQUIEM DER TEUFEL sicherlich nach dem ersten Ehestreit ausknipsen, ich wiederum habe förmlich an den Lippen dieses charmanten kleinen Films geklebt. Dass Reiff weiß, wie man eine Kamera führt, dass er rudimentäre Kenntnisse von effektvollen Montagen hat, dass er dramaturgisch keinem Leerlauf Platz einräumt, trägt natürlich ebenso dazu bei, dass sein erster (und einziger) Langfilm für mich schon jetzt zur Creme de la Creme des bundesdeutschen Amateur-Horrors der 90er zählt. Später scheint Reiff sein Hobby übrigens zur Profession gemacht zu haben und nachdem er nach einer Diplomausbildung zum Regisseur beispielweise ein paar Folgen von ALARM FÜR COBRA 11 oder BRAVO TV heruntergekurbelt hat, heimst er heute als Chef einer Imagefilm-Agentur im Schwarzwald Preise ein. Ich fände es ja sehr interessant, zu erfahren, was Reiff heute über seine ersten kinematographischen Gehversuche denkt…
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FarfallaInsanguinata
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Bei "(Vincente) Directori" ist der damals ernschienen?!
Zu der Firma könnte ich einiges sagen.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Salvatore Baccaro
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 22:49 Bei "(Vincente) Directori" ist der damals ernschienen?!
Anscheinend sogar dreimal - einmal ungeschnitten ab 18 als REQUIEM DER TEUFEL, sodann ebenfalls zensurfrei in einer Neuauflage als GRAUSAME RACHE DER DÄMONEN und schlussendlich in einer 16er "Kaufhaus-Fassung" erneut mit dem Originaltitel, wie's zumindest auf der OFDB und schnittberichte.com heißt...
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FarfallaInsanguinata
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Ja, das passt!
Das Label agierte ja damals zweigleisig, einmal im Bereich Film und einmal im Bereich Musik.
Zum Bereich Film, wozu ich nicht so viel sagen kann: Bei den Veröffentlichungen, durchweg Horror und Splatter, handelt es sich zumindest teilweise um Bootlegs,
Zum Bereich Musik war es so, dass die Bands komplett verarscht und abgezogen wurden. Zumindest bei "O.D. (=Oi Dramz)" und "Zerstörer" kann ich das aus entsprechenden Bandinterviews belegen. Nun könnten einige schlaue PC-Apostel einwenden "geschieht den Faschos recht", ich sehe das anders! Jede Band verdient eine faire Behandlung seitens ihres Labels, unabhängig von textllchen Inhalten. Punkt!

Ich besitze übrigens selbst zwei CDs des Labels, die im Gegensatz zu einigem anderen Durchfall musikalisch tatsächlich recht ansprechend sind.
1. Asgard - Der Sturm bricht los (Projekt von Kai Stüwe - Droogies, Freikorps etc.)
2. Drom - Alles oder Nichts (DIE Onkelz-Klons überhaupt, aber in absolut positivem Sinne. Wer die Onkelz der 90er mag, wird die Band lieben!)
Ich besitze die beiden Alben "Andere Welten" und "Alles oder Nichts" und möchte sie nicht missen! Geile Musik mit geilen persönlichen (völlig unpolitischen) Texten. Die hatten leider nur immer ein sehr schlechtes Händchen bei der Wahl ihrer Labels.

Aber da die Götter von discogs ja heutzutage unseren Musikgeschmack bestimmen dürfen, sind alle Veröffentlichungen von Drom selbstverständlich gesperrt. Glücklicherweise gibt es (noch) Alternativen. FCK discogs!
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Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 01:12 Ja, das passt!
Das Label agierte ja damals zweigleisig, einmal im Bereich Film und einmal im Bereich Musik.
Zum Bereich Film, wozu ich nicht so viel sagen kann: Bei den Veröffentlichungen, durchweg Horror und Splatter, handelt es sich zumindest teilweise um Bootlegs,
Zum Bereich Musik war es so, dass die Bands komplett verarscht und abgezogen wurden. Zumindest bei "O.D. (=Oi Dramz)" und "Zerstörer" kann ich das aus entsprechenden Bandinterviews belegen. Nun könnten einige schlaue PC-Apostel einwenden "geschieht den Faschos recht", ich sehe das anders! Jede Band verdient eine faire Behandlung seitens ihres Labels, unabhängig von textllchen Inhalten. Punkt!

Ich besitze übrigens selbst zwei CDs des Labels, die im Gegensatz zu einigem anderen Durchfall musikalisch tatsächlich recht ansprechend sind.
1. Asgard - Der Sturm bricht los (Projekt von Kai Stüwe - Droogies, Freikorps etc.)
2. Drom - Alles oder Nichts (DIE Onkelz-Klons überhaupt, aber in absolut positivem Sinne. Wer die Onkelz der 90er mag, wird die Band lieben!)
Ich besitze die beiden Alben "Andere Welten" und "Alles oder Nichts" und möchte sie nicht missen! Geile Musik mit geilen persönlichen (völlig unpolitischen) Texten. Die hatten leider nur immer ein sehr schlechtes Händchen bei der Wahl ihrer Labels.

Aber da die Götter von discogs ja heutzutage unseren Musikgeschmack bestimmen dürfen, sind alle Veröffentlichungen von Drom selbstverständlich gesperrt. Glücklicherweise gibt es (noch) Alternativen. FCK discogs!
Ich bin der Plattform Discogs sehr dankbar dafür, dass sie eindeutigen Neonazis, zu denen auch die Mitglieder von dir o.g. Kackbands gehören (zwei Klicks Recherche und man weiß Bescheid), die Möglichkeit entzieht, über sie Umsätze zu generieren und ihren Müll zu verbreiten. Scheißegal, wie "unpolitisch" eine Band daherkommt: Wenn ihre Mitglieder tief im braunen Sumpf stecken, gehört sie boykottiert. Punkt.
Deine Naivität in diesen Belangen ist immer wieder ebenso erstaunlich wie erschreckend.

Und nun bitte zurück zum Film.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Arkadin »

Das Cover-Bild der VHS kenne ich - frage mich aber eben vorher? Eventuell stand der in einer der Videotheken herum, die um die Zeit mit Bootleg-VHS geflutet wurden. Oder der Film war öfter mal prominent irgendwo angepriesen. Aber Bild und Titel kommen mir wie gesagt extrem bekannt vor. Hätte das aber nicht mit deutschem Amateursplatter verbunden. Seltsam.
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Dick Cockboner
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Dick Cockboner »

Ich habe wenig Erinnerung an den Film, weiß aber noch das er mich nicht völlig nervte & durch angenehme Lauflänge überzeugte.
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Maulwurf
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Maulwurf »

Vielen Dank für den abwechslungsreichen und spannend zu lesenden Text! Aber bei der folgenden Szene:
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 20:23 [..] und ein paar Wochen später finde ich einen Umschlag ohne Absender in meinem Postkasterl, in dem sich eine unbeschriftete DVD befindet [..]
... habe ich doch ein wenig Angst bekommen um Dich. Es ist ein schöner Herbsttag, und unser Held Salvatore B. schlendert wie immer nach dem Frühstück zum Briefkasten. Potzblitz, ein unbeschrifteter Umschlag? Was mag das sein? Oha, eine unbeschriftete DVD! Die Musik im Hintergrund schwillt dramatisch an, während die Gedanken sich im Gesicht unseres Helden (Hier bitte nah an das Gesicht zoomen)
► Text zeigen
die Gedanken jagen. Möglicherweise eine DVD, die jeden Zuschauer nach exakt 7 Tagen ins Wachkoma schleudert? Oder der neue Bethmann, der dies bereits nach 7 Minuten hinbekommt? Unser unerschrockener Held sieht nur einen Weg, dieses schreckliche Geheimnis aufzulösen - Wie weiland Dr. Jekyll schreitet er zum Selbstversuch ...

Ganz ehrlich, dies waren meine Gedanken. Salvatore, manchmal habe ich Angst um Dich ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Salvatore Baccaro
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Maulwurf hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 18:08 Salvatore, manchmal habe ich Angst um Dich ...
Hahaha!

Ich muss gestehen: Nach all dem, was ich bisher in diesem Forum zu mehr als grenzwertigen Shockumentaries, brasilianischen Ekel-Pornos und Bethmann-Filmen getippt habe, lief es mir beim Anblick dieser DVD-R auch ein bisschen kalt den Rücken runter und das Gefühl war durchaus mulmig, als ich sie dem Player überantwortete.

Interessant ist aber auch, dass bislang kein einziger der Forianer, die ich explizit oder implizit gefragt habe, ob er hinter der unverhofften Gabe steckt, zugeben wollte, der anonyme Versender gewesen zu sein...
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Tomaso Montanaro
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Re: Requiem der Teufel - Jan Reiff (1993)

Beitrag von Tomaso Montanaro »

Requiem der Teufel ist - neben Lentzens Cut Character - einer der besten und unterhaltsamsten deutschen Amateurfilme überhaupt.
Freilich kann man jetzt argumentieren, dass das ungefär soviel bedeutet wie zu den besten Fußballteams Grönlands zu zählen.
Aber ich habe mich bei diesem Streifen schon mehr als einmal königlich amüsiert.

:thup:
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