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Darsteller: Linnea Quigley, Brinke Stevens, Michelle Bauer, Timothy Kauffman, Matthew Phelps, C. Jay Cox, Richard Gabai, Marcus Vaughter, William Dristas, Jim Culver, Sandy Brooke, Michael Sonye
Die drei College-Studentinnen Mickey, Marci und Melody sind das, was man wohl am ehesten als langweilige Nerd-artige Mauerblümchen bezeichnen würde. Selbst der Versuch eine Party zu schmeißen, um ihr Image aufzupolieren gelingt ihnen nicht. Also beschließen die drei verzweifelt dämonische Mächte mittels einer spiritistischen Sitzung um Hilfe zu bitten..... ... und die grauen Mäuschen verwandeln sich in sexy Vamps... doch es wäre ja zu schön gewesen, hätte die Sache keinen Haken...
„Sie sind auf übersinnliche Vibrationen eingestellt!“
US-Low-Budget-Genre-Regisseur David DeCoteau begann seine Karriere Mitte der 1980er mit Hetero- und Schwulen-Pornos und stieg schließlich ins Direct-to-Video-Geschäft ein, um unzählige trashige Billigheimer u.a. für die „Full Moon“-Schmiede zu realisieren. Mir war er bisher als Regisseur von Filmen wie „Killer Eye - Experiment des Grauens“, „Witchouse“ und „Talisman“ bekannt. Für den nun zur Rezension vorliegende „Nightmare Sisters“, ein für den Videothekenmarkt produzierter Mix auf Erotik, Horror und Komödie, versammelte er die Scream Queens Linnea Quigley, Brinke Stevens, und Michelle Bauer vor der Kamera. Entstanden ist der Film innerhalb von vier Tagen im September 1987 mit einem Budget von ca. 40.000 Dollar in der Wohnung des Produzenten und diente als Resteverwertung nach den Dreharbeiten von DeCoteaus „Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama“. Die Darstellerinnen kümmerten sich selbst um ihr Make-up und ihre Kostüme, wobei sie letztere recht schnell wieder ablegen durften… Im Folgenden erlaube ich mir, die gesamte Handlung zu verraten, da es mir für den Filmgenuss unerheblich scheint, ob sie bereits bekannt ist oder nicht.
„Vielleicht sollten wir ihnen den Magen auspumpen?“
Der Prolog: Amanda (Sandy Brooke, „Sledgehammer“) sucht Wahrsager Omar (Michael Sonye alias Dukey Flyswatter, „Surf Nazis Must Die“) auf und befragt ihn nach ihrem verschwundenen Mann. Omar stellt Kontakt zu diesem her und weiß zu berichten, dass der Vermisste sich mit einer Dämonin eingelassen habe, welche ihn beim Oralverkehr gebissen und in Staub verwandelt habe. Während Amanda sich noch wundert, schießen urplötzlich Dämonenklauen aus der Kugel und reißen Omar den Kopf ab. Schnitt, Vorspann und Ortswechsel: Amanda spielt fortan keine Rolle; wir lernen stattdessen die College-Studentinnen Mickey (Michelle Bauer, „Hollywood Chainsaw Hookers“), Marci (Brinke Stevens, „Jäger der verschollenen Galaxie“) und Melody (Linnea Quigley, „Return of the Living Dead“) kennen, drei notorisch untervögelte, unattraktive Mauerblümchen mit diversen Macken. Eine von ihnen ist ein Messie und schleppt permanent Flohmarktkrempel an, darunter (mutmaßlich neben diversen Filmen DeCoteaus…) die Kristallkugel Omars.
Da sie das Verbindungshaus am Wochenende für sich allein haben, laden sie drei der größten Verlierer am Collage zu einer Party ein – allerdings erst nach einer unfassbar langen, starren Füll- und Streckszene, in der die Mädels sinnfreien Stuss plappern. Als nach einer lahmen Party und missglückten Twister-Partie endlich die Kristallkugel zwecks Seance eingesetzt wird, ist der Film bereits fast zur Hälfte vorüber. Prompt meldet sich der Wächter der Kristallkugel und die Studentinnen verwandeln sich in Oben-ohne-Sexbomben. Nichts Böses ahnend begeben sich drei Strickjackenschönlinge aus der Verbindung des Loser-Trios, die jenes in einer Tour piesacken, zur Party, bespannen die nackten Tatsachen und wollen ihren Teil vom Kuchen abhaben. Die sexy Dämoninnen nehmen kichernd ein Bad, seifen sich gegenseitig ein und versuchen, die Streber zu verführen. Diese werden jedoch von den fiesen Sunnyboys gekidnappt, welche nun deren Position einzunehmen gedenken. Die Dämoninnen schlüpfen in verschiedene Fetisch-Rollen wie Schulmädchen, Tarzans Jane und Hardrock-Sängerin (inkl. Gesangseinlage Quigleys, die einen Song ihrer Band The Skirts aufführt!) –, beißen den Fieslingen ihre Schwänze ab und lösen sie Asche auf.
Die geladenen Gäste können sich schließlich befreien und rufen einen Exorzisten herbei (wie andere einen Schlüsseldienst). Der Mann vom Fach diagnostiziert einen Sukkubus, fängt die Besessenen ein und waltet seines exorzierenden Amtes, bis der Dämon sich zeigt und aussieht wie ein ausgemergelter Iron-Maiden-Eddie. Das Blondchen weiß, was zu tun ist: Die Kugel muss zerstört werden. Gesagt, getan, Happy End.
„Nightmare Sisters“ ist unheimlich… Nämlich unheimlich albern, billig gemacht und niveaulos. Studentenverbindungsquatsch, ausgefallene Mode (Freddys Hemden!), Diskontmasken, wenig schockierende Spezialeffekte und Dialoge wie im Porno. Die schauspielerischen Leistungen der männlichen Pro- und Antagonisten sind nicht der Rede wert. Dafür handelt es sich bei den Damen jedoch um halbwegs erfahrene Genre-Darstellerinnen, die zudem auch unbekleidet eine gute Figur machen und ebenso wie der Hardrock-lastige Soundtrack (neben The Skirts darf Omar-Darsteller Flyswatters Band Haunted Garage für die musikalische Untermalung herhalten) dazu beitragen, dass „Nightmare Sisters“ nicht einfach nur ärgerlicher Scheißdreck ist, mit dem man in den Videotheken auf Bauernfang ging, sondern tatsächlich über einen gewissen Unterhaltungswert für Freunde des schlechten (aber wirklich schlechten) Geschmacks verfügt – und möglicherweise ein gefundenes Fressen für jene Genre-Nerd-Spezies darstellt, die ihre Scream Queens am liebsten nackig sehen (jedem seinen Fetisch). Von einem in irgendeiner Hinsicht ambitionierten Film ist „Nightmare Sisters“ jedoch ebenso weit entfernt wie sein Regisseur von einer Oscar-Nominierung.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Ich kann mich sehr dunkel daran erinnern, den sowie den "Teenage Exorcist" mal vor langer, langer Zeit mal aus der Videotheke ausgeliehen zu haben. Ich kann mich aber allenfalls noch schemenhaft an ein paar schöne Mädels erinnern, mehr nicht.
Erscheint voraussichtlich heute bei WMM noch einmal auf DVD im Mediabook:
Extras:
* 24-seitiges Booklet "Monster, Mörder, Mutationen" von Mike Blankenburg
* Zwei Audiokommentare
* Outtakes
* Bonus-DVD mit weiterem Horror-Film
Erscheint voraussichtlich am 29.04.2022 bei cmv-Laservision zusammen mit "Deadly Embrace" als Doppel-Blu-ray-Set in verschiedenen Mediabooks:
Cover A
Cover B
Extras:
Nightmare Sisters:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Blooper
- Interview mit Produzent und Drehbuchautor Kenneth J. Hall
- Programmtrailer
Deadly Embrace:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Outtakes
- Bonusfilm MURDER WEAPON mit optionalen deutschen Untertitel sowie folgenden Extras:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Videotrailer
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Do 24. Aug 2017, 15:48
Dafür handelt es sich bei den Damen jedoch um halbwegs erfahrene Genre-Darstellerinnen, die zudem auch unbekleidet eine gute Figur machen und ebenso wie der Hardrock-lastige Soundtrack (neben The Skirts darf Omar-Darsteller Flyswatters Band Haunted Garage für die musikalische Untermalung herhalten) dazu beitragen, dass „Nightmare Sisters“ nicht einfach nur ärgerlicher Scheißdreck ist, mit dem man in den Videotheken auf Bauernfang ging, sondern tatsächlich über einen gewissen Unterhaltungswert für Freunde des schlechten (aber wirklich schlechten) Geschmacks verfügt – und möglicherweise ein gefundenes Fressen für jene Genre-Nerd-Spezies darstellt, die ihre Scream Queens am liebsten nackig sehen (jedem seinen Fetisch). Von einem in irgendeiner Hinsicht ambitionierten Film ist „Nightmare Sisters“ jedoch ebenso weit entfernt wie sein Regisseur von einer Oscar-Nominierung.
OK, einen Oscar hätte Mr. DeCoteau nun in der Tat nicht verdient gehabt, und mit den übrigen Kritikpunkten gehe ich durchaus konform. Aber ich muss sagen, dass "Nightmare Sisters" auch nach 35 Jahren noch Spaß macht, und das ist für eine Low-Budget-Produktion, deren Dreharbeiten in 4 Tagen heruntergerissen wurden, aber immerhin auf 35mm-Film stattfanden, wahrlich ein Qualitätsmerkmal.
Und was eben jene legendäre Szene betrifft, so bin ich der festen Auffassung, dass sie dem Film gewiss eines Tages den Eintrag in der "National film registry" bescheren wird. Und, auch wenn es keinen Oscar gab, so hätte doch zumindest die Amerikanische Gesellschaft für Körperhygiene die Vorbildwirkung von Ms. Bauer, Ms. Quigley und Ms. Stevens würdigen können.
Brinke Stevens hat übrigens Psychologie und Meeresbiologie studiert In ihrer Abschlussarbeit in Psychologie befasste sie sich mit männlichen Reaktionen auf übergroße Lollies
Ist mutmaßlich am 09.12.2022 noch einmal bei cmv-Laservision auf Blu-ray und DVD erschienen:
Extras:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Blooper
- Interview mit Produzent und Drehbuchautor Kenneth J. Hall
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 12. Dez 2022, 16:24
Ist mutmaßlich am 09.12.2022 noch einmal bei cmv-Laservision auf Blu-ray und DVD erschienen:
Extras:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Blooper
- Interview mit Produzent und Drehbuchautor Kenneth J. Hall
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Verdammt, da kauft man sich einmal ein Medienbuch, und dann sowas
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 21. Feb 2022, 14:41
Erscheint voraussichtlich am 29.04.2022 bei cmv-Laservision zusammen mit "Deadly Embrace" als Doppel-Blu-ray-Set in verschiedenen Mediabooks:
Cover A
Extras:
Deadly Embrace:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Outtakes
- Bonusfilm MURDER WEAPON mit optionalen deutschen Untertitel sowie folgenden Extras:
- Audiokommentar von David DeCoteau und Linnea Quigley
- Einleitung von David DeCoteau
- Videotrailer
- Programmtrailer
Quelle: OFDb-Shop
Und "Nightmare Sisters" erwies sich als besser als "Deadly Embrace" und "Murder Weapon" zusammen
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Mo 12. Dez 2022, 21:15
Und "Nightmare Sisters" erwies sich als besser als "Deadly Embrace" und "Murder Weapon" zusammen
Womit "Nightmare Sisters" wohl DAS Highlight in DeCoteaus Filmgeschichte darstellen dürfte. Mit seinem alten Kumpel Fred Olen Ray und dessen "Hollywood Chainsaw Hookers" kann er freilich nicht mithalten, aber "Nightmare Sisters" hat das Herz am rechten Fleck und die Gemeinschaftsleistung von Linnea Quigley, Michelle Bauer und Brinke Stevens hätte nun wirklich einen Award verdient gehabt - zur Not erfindet man einen solchen halt kurzerhand neu.