Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von sergio petroni »

SILENT NIGHT

Silent Night.jpg
Silent Night.jpg (228.62 KiB) 376 mal betrachtet

Originaltitel: Silent Night

Herstellungsland-/jahr: USA/KAN 2012

Regie: Steven C. Miller

Darsteller: Malcolm McDowell, Jaime King, Brendan Fehr, Ellen Wong, Donal Logue, Lisa Marie,
Jessica Cameron, Ali Tataryn, Cortney Palm, Aaron Hughes, Courtney-Jane White, Erik J. Berg, ...

Story: Weihnachten steht vor der Tür und ein kleines amerikanisches Städtchen bereitet sich mit einem riesigen Festumzug auf die bevorstehende Weihnachtsfeiertage vor. So wirklich genießen kann die unscheinbare Polizistin „Aubrey“ das Weihnachtsfest nicht, ist es ausgerechnet sie, die in der besinnlichen Zeit ihren Pflichten als Polizistin nachgehen muss. Zu allem Übel gerät sich auch noch an einen irren Killer, der sich als Weihnachtsmann getarnt an die Aufgabe macht, einige “unartige” Bewohner des Ortes auf recht grausame und tödliche Art und Weise zu bestrafen!
(quelle: filmchecker.wordpress.com)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von sergio petroni »

Trotz Entstehungsjahr 2012 bislang nicht bei uns erschienen. Deutet das auf
die Qualität dieses Remakes hin?
Und anscheinend macht die FSK auch wieder Zicken:
http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=8000

Günstige Alternativen gibt's in GB.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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horror1966
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von horror1966 »

Silent Night - Leise rieselt das Blut
(Silent Night)
mit Malcolm McDowell, Jaime King, Donal Logue, Rick Skene, Ellen Wong, Andrew Cecon, Courtney-Jane White, Erik J. Berg, Tom Anniko, Mike O'Brien, Curtis Moore, Adriana O'Neil, John B. Lowe, Ali Tataryn, Brendan Fehr
Regie: Steven C. Miller
Drehbuch: Jayson Rothwell
Kamera: Joseph White
Musik: Kevin Riepl
SPIO/JK
Kanada / USA / 2012

Kleinstadtpolizistin Aubrey musste eben erst den Tod ihres Ehemannes verkraften, als auch schon die nächste Herausforderung auf sie wartet. Kurz vor Weihnachten treibt in ihrem kleinen Städtchen ein Serienmörder sein Unwesen. Wie sich herausstellt, trägt der Täter bei seinen Verbrechen die Kluft eines Weihnachtsmannes. Pech bloß, dass wegen einer Nikolausparade gerade hunderte von Weihnachtsmännern in der Stadt weilen. Der Killer aber beschließt, Aubrey die Arbeit zu erleichtern, und kommt ihr entgegen.


Es ist ja mittlerweile schon fast eine kleine Tradition geworden das eigentlich jeder Horrorfilm der 80er Jahre mit einem Remake bedacht wird. Dabei ist es auch so ziemlich egal, ob es sich dabei um die Neuauflage eines echten Klassikers, oder aber auch mittelmäßigen Genre-Vertreters handelt und "Silent Night - Leise rieselt das Blut" beschäftigt sich dabei mit einer zeitgemäßen Aufbereitung eines Werkes das wohl eher zur zweiten Kategorie zu zählen ist. Dennoch vermag Steven C. Miller (The Aggression Scale) an dieser Stelle eine durchaus sehenswerte und neue Version von "Stille Nacht, Horror Nacht" präsentieren, wobei man als Zuschauer allerdings keinen allzu großen Wert auf inhaltliche Tiefe legen sollte. Es offenbart sich viel eher die für einen Slasher übliche-und typische Rahmenhandlung, die definitiv in einigen Passagen ziemlich ausgedünnt erscheint, nichtsdestotrotz aber sehr gute-und kurzweilige Genre-Kost anbietet, die zudem auch streckenweise äußerst derbe ausfällt. Die Identität des als Weihnachtsmann verkleideten Killers steht dabei nicht im Zentrum der Geschehnisse und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das die Geschichte in dieser Beziehung nicht gerade von einem dichten Spannungsbogen umgeben ist. So werden dann auch erst mit den letzten Bildern die wahren Beweggründe des Mörders in den Fokus gerückt, was jedoch auch eher unwesentlich erscheint, da der Film sich ganz eindeutig durch den vorhandenen Härtegrad definiert.

Bei diesem Punkt hat sich Miller dann auch auf keinen Fall lumpen lassen und beschert dem geneigten Freund der etwas härteren Gangart ein ziemlich blutiges Weihnachtsgeschenk. Zwar gestalten sich die ersten gut 30 Minuten noch relativ bedeckt, doch danach wird so ziemlich alles geboten, was das Herz eines jeden Gorehounds phasenweise in die Höhe schnellen lässt. Witzig ist dabei der Umstand, das der Regisseur bei einigen Morden scheinbar die Samthandschuhe übergestreift hat und die Tötungen viel eher nur im Ansatz erkennen lässt, um dann wiederum mit etlichen Szenen aufzuwarten, die durchaus den normalen Rahmen sprengen. Gerade dieser Aspekt verleiht den Ereignissen in meinen Augen etwas äußerst Interessantes, weiß man doch eigentlich zu keinem Zeitpunkt wie sich der nächste Mord denn nun gestalten wird. Es handelt sich also um eine absolut gelungene Mischung aus eher harmlosen Morden und richtig brachial in Szene gesetzten Kills, so das an dieser Stelle für eine Menge Abwechslung gesorgt ist.

Was dem Werk allerdings fehlt ist eine wirkliche Weihnachtsstimmung, denn ohne die unzähligen verkleideten Weihnachtsmänner und die Dekorationen in den Geschäften der Stadt würde man nie auf die Idee kommen, das sich das Ganze am Heiligabend abspielt. Rein optisch gesehen kommt die Szenerie nämlich eher kahl daher und es lässt sich auch durch das vorherrschende Wetter nicht genau ausmachen, in welcher Jahreszeit man sich denn nun befindet. Ein verschneites Ambiente hätte an dieser Stelle weitaus atmosphärischer gewirkt und hätte die Geschichte noch um Einiges stimmiger erscheinen lassen. Aber auch so kommt man als Horror-Fan absolut auf seine Kosten und sieht sich mit einem sehenswerten Slasher konfrontiert, der mir persönlich auch besser als das Original aus dem Jahr 1984 gefallen hat. Sicher, "Silent Night - Leise rieselt das Blut" ist sicherlich kein filmisches Meisterwerk und dürfte wohl auch kaum in der Zukunft den Status eines Klassikers erreichen, doch ist man in den letzten Jahren schon mit viel schlechteren Neuauflagen von Horrorfilmen konfrontiert worden, die nicht annähernd so unterhaltsam gestaltet waren wie vorliegender Film.

Miller hat eine ganze Menge richtig gemacht und vor allem eine zeitgemäße Version eines Weihnachts-Horrorfilmes kreiert. Inhaltlich nicht unbedingt mit viel Substanz ausgestattet beinhaltet die Geschichte jedoch sämtliche Zutaten, um den Fan gut 93 Minuten lang bestens-und kurzweilig zu unterhalten. Etwas mehr Spannung und eine richtig weihnachtliche Grundstimmung hätten dem Ganzen sicher nicht geschadet, doch dafür wird man mit jeder Menge Kunstblut und mehreren richtig derben Effekten sehr wohl entschädigt. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann an jeden Liebhaber des modernen Slashers eine unbedingte Empfehlung aussprechen, denn gerade in den letzten Jahren ist man schon weitaus schlechter bedient worden.


Fazit:


"Silent Night - Leise rieselt das Blut" ist ein Film der wirklich positiv überraschen kann. Etwaige Schwächen innerhalb der Geschichte kann man dabei durchaus verschmerzen, wird man dafür doch mit einem phasenweise blutrünstigen Szenario entschädigt. Zwar dient der Film nicht dazu höheren Ansprüchen zu genügen, ist dafür jedoch durchgehend kurzweilig gestaltet und wartet mit einem ordentlichen Härtegrad auf.


7,5/10
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jogiwan
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von jogiwan »

Das Original aus dem Jahr 1984 ist ja ein hübscher Slasher für Weihnachtsverweigerer und auch das Remake schlägt in eine ähnliche Kerbe und präsentiert sich dem Zuschauer in der ungekürzten Fassung auch als teils recht herbes Vergnügen mit einem todbringendem Santa. Leider ist die abgeänderte Story über eine Provinz-Polizistin, die am Tod ihres Partners mit sich und ihrem Beruf hadert alles andere als prickelnd und das ein mysteriöser Santa im schneefreien Städtchen scheinbar unmotiviert Leutchen auf brutale Weise ermordet, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher. „Silent Night – Leise rieselt das Blut“ ist dabei mit sympathischen Darstellern und Malcom MacDowell als miesepetriger Sheriff eigentlich recht okay gemacht und dreht auch die Gore-Schraube auf, allerdings ist der Streifen weder sonderlich spannend und irgendwie wird auch durch den hohen Bodycount versucht, von der wenig gehaltvollen und teils unlogischen Geschichte abzulenken, die zu allem Überfluss auch noch etwas holprig aufgelöst wird. Mit dem Original hat die ganze Sause dann auch nur bedingt etwas zu tun und selbst wenn die berüchtigte Geweihszene auf züchtige Weise recyclet wird, verliert das etwas sterile Remake doch ganz klar im Vergleich zum wesentlich schmuddeligeren und liebenswerteren Original.
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Tomaso Montanaro
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von Tomaso Montanaro »

Die Neuverfilmung bietet nichts Neues, im Gegenteil: Jetzt haben wir nur noch einen Weihnachtsmann, der sich grundlos durch eine Kleinstadt meuchelt.

Die Atmosphäre ist zwar kühl, aber nicht weihnachtlich. Wenn ich mich recht entsinne, hab ich im gesamten Film kein bisschen Schnee gesehen. Technisch solide und routiniert, zudem mit einigen beachtlichen Härten, aber es kommt einfach keine rechte Stimmung auf. Und die Charaktere sind flach wie eine Flunder.

Dann lieber das Original.

5/10 Punkten
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Reinifilm
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von Reinifilm »

Vorab muss man sagen: Das Original kenne ich nicht. :oops:
Das Remake bietet zwar kam was Neues, weiß aber aufgrund seines schwarzen Humors und seiner Darsteller ganz gut zu unterhalten, außerdem ist die von mir gesichtete Uncut-Version auch recht ruppig (und es gibt sogar Brüste zu sehen - sowas in einem us-amerikanischen Film... tz,tz...)
Zu Tomasos Krititk "...hab ich im gesamten Film kein bisschen Schnee gesehen..." gibt es im Film sogar einen Spruch: "Selbst der Schnee ist nicht mehr wie früher". :kicher:
Insgesamt solide Slasherunterhaltung mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humors - 07/10
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buxtebrawler
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von buxtebrawler »

Das Remake, das gar keines ist

„Heiligabend ist die schrecklichste verdammte Nacht des Jahres!“

US-Genre-Regisseur Steven C. Millers („Scream of the Banshee”) Weihnachts-Slasher „Silent Night - Leise rieselt das Blut“ aus dem Jahre 2012 wurde zwar als Remake des Semi-Klassikers „Silent Night, Deadly Night“ angekündigt, doch dürfte dies in erster Linie Vermarktungszwecken gedient haben: Bis auf einen im Santa-Claus-Kostüm meuchelnden Killer hat dieser Film so gut wie nichts mit dem vermeintlichen Original aus dem Jahre 1984 zu tun.

„Oh mein Gott, was für ein Blutbad!“

Die Kleinstadt Cryer im US-Staat Wisconsin hält alljährlich an Heiligabend eine Santa-Claus-Parade ab, zu der etliche kostümierte Möchtegernweihnachtsmänner erscheinen. Doch dieses Jahr hat sich ein Serienmörder unter die Meute gemischt, der anscheinend eine Todesliste angefertigt hat und sie akribisch abarbeitet. Wie sollen Sheriff Cooper (Malcolm McDowell, „A Clockwork Orange“) und seine verwitwete Deputy Aubrey Bradimore (Jaime King, „My Bloody Valentine 3D“), die zum Dienst an Weihnachten verdonnert wurde, da den Schuldigen finden? Zumal Bradimore ziemlich auf sich allein gestellt ist, weil Cooper ihr kaum Glauben schenkt...

„Mord ergibt nie einen Sinn!“

Das bereits im Prolog weggebrutzelte Opfer entpuppt sich als der nicht zum Dienst erschienene Deputy Jones (Rick Skene, „Wishmaster 3 - Der Höllenstein“), eine rotzfreche Teenie-Göre wird erstochen und in einer gottverdammten Gruselbude findet sich unter abgetrennten Körperteilen auch eine Hand, die noch ein klingelndes Mobiltelefon hält. Der Einstieg ist rasant und brutal, versteht es aber dennoch, Spannungsszenen aufzubauen. Der Neo-Slasher-kritische Zuschauer kann sich also entspannt zurücklehnen: Offenbar beherrscht der Regisseur beides. Der Weihnachtsmann scheint umzubringen, wer naughty ist – und als solches scheinen ihm auch Erotik und Sex zu gelten. So überfällt er ein Erotikfoto-Shooting, das dem Filmpublikum entblößte Oberweiten beschert, dem Modell jedoch einen Riesenschreck einjagt, sodass es fast nackt flieht, nur um doch noch einen ultrabrutalen Tod im Häcksler zu erleiden.

„Sie werden das nie wieder los, wenn Sie das sehen!“

Der Pfaffe (Curtis Moore, „Mother's Day - Mutter ist wieder da“), nicht nur ein notgeiler Bock, sondern auch ein geisteskranker Irrer, wird ebenso plattgemacht wie der Bürgermeister (Tom Anniko, „Roswell - Aliens Attack“), der mit einer Lichterkette erdrosselt wird, bevor auch seine Tochter, sexy Tiffany (Courtney-Jane White, „Todd & the Book of Pure Evil“), und ihr Freund ( Erik J. Berg, „Das Haus der Dämonen“) dran glauben müssen. Ferner erwischt es einen weiteren Deputy und so weiter und so fort... Santa haut hier gut was weg und schraubt den Bodycount in die Höhe, wobei sich die ordentlich umgesetzten blutigen Spezialeffekte selbst in der zensierten Version sehen lassen können. Die Todesarten sind abwechslungsreich und mitunter originell, also ist auch in Sachen Schauwerte alles so, wie es soll und wie man es mag. Positiv fällt darüber hinaus auf, dass man der Verlockung widerstand, die Kleinstadt in ein verschneites Ambiente zu tauchen, und auf dieses Klischee verzichtete – denn wo gibt es schon wirklich weiße Weihnachten?

„Weihnachten hat auch eine sehr dunkle Seite!“

Doch wer ist der Mörder und was ist sein Motiv, woher rühren sein Hass und sein Psychoschaden, kurz: Was soll das alles? Eine visualisierte Rückblende erzählt eine alte urbane Legende, von der Stein Karsson (Mike O’Brien, „Verführung einer Fremden“) im Weihnachtsmannkostüm der im Dunkeln tappenden Bradimore berichtet und sich damit höchstverdächtig macht – jedoch nicht ihr gegenüber, denn sie bezweifelt Karssons Schuld. Ein für seinen Job als Weihnachtsmann für Kinder arg zynischer Typ wird verhaftet, doch auch dessen Verantwortung zweifelt Bradimore an. Der wahre Mörder bekommt vom Dialogbuch schließlich sogar ein paar Textfragmente in den Mund gelegt, bleibt aber sehr einsilbig. Als man sich schon beinahe damit abgefunden hat, dass das Whodunit? nicht mehr aufgelöst wird und die Identität des Mörders unbekannt bleibt, versucht sich der Epilog doch noch an einer Erklärung. Das wirkt leider etwas unbeholfen drangepappt, relativ widersinnig und lieblos stumpf.

„Weihnachten macht Sie kaputt!“

Damit hätten wir die Disziplin, in der „Silent Night - Leise rieselt das Blut“ versagt, also ausgemacht: Seine „Mythologie“, seine Hintergrundgeschichte. Das Ausbleiben einer starken antagonistischen Figur, die sich mit etwas Bestimmtem über das Weihnachtsfest Hinausgehende verknüpfen ließe, führt dazu, dass der Film in seiner Gesamtheit nicht sonderlich erinnerungswürdig ausfällt: Dem durchaus kurzweilig inszenierten Schema F fehlt das gewisse Etwas. Das ist schade, denn ansonsten stimmen die Ingredienzien größtenteils: Neben der bereits genannten Dramaturgie, dem kompromisslosen Gewaltlevel und den Schauwerten überzeugen ein gut zusammengestelltes Ensemble mit einem gewohnt aufdrehenden McDowell als Zugpferd, der sich letztlich einem plietschen jungen, weiblichen Deputy unterordnen muss. Rot- und Grünausleuchtungen zum Finale greifen die typische saisonale Farbgebung auf und integrieren sie ins Filmkonzept, das wie bereits manch Subgenre-Beitrag zuvor einmal durchspielt, was eine Unterteilung der Weihnachtsfeiernden in naughty und nice in letzter Konsequenz bedeuten könnte und damit jenen den weihnachtlichen Legenden immer schon innewohnenden Gruselfaktor hochpotenziert in unterhaltsamer Slasher-Form präsentiert. Schade also, dass die Täterfigur so stiefmütterlich behandelt wird. Als Subgenre-Fan und (Anti-)Weihnachtsfilmgucker ist mir das dennoch 6,5 von 10 gerichteten bigotten Pfaffen wert.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Sa 13. Dez 2014, 09:36 Das Original aus dem Jahr 1984 ist ja ein hübscher Slasher für Weihnachtsverweigerer und auch das Remake schlägt in eine ähnliche Kerbe und präsentiert sich dem Zuschauer in der ungekürzten Fassung auch als teils recht herbes Vergnügen mit einem todbringendem Santa. Leider ist die abgeänderte Story über eine Provinz-Polizistin, die am Tod ihres Partners mit sich und ihrem Beruf hadert alles andere als prickelnd und das ein mysteriöser Santa im schneefreien Städtchen scheinbar unmotiviert Leutchen auf brutale Weise ermordet, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher. „Silent Night – Leise rieselt das Blut“ ist dabei mit sympathischen Darstellern und Malcom MacDowell als miesepetriger Sheriff eigentlich recht okay gemacht und dreht auch die Gore-Schraube auf, allerdings ist der Streifen weder sonderlich spannend und irgendwie wird auch durch den hohen Bodycount versucht, von der wenig gehaltvollen und teils unlogischen Geschichte abzulenken, die zu allem Überfluss auch noch etwas holprig aufgelöst wird. Mit dem Original hat die ganze Sause dann auch nur bedingt etwas zu tun und selbst wenn die berüchtigte Geweihszene auf züchtige Weise recyclet wird, verliert das etwas sterile Remake doch ganz klar im Vergleich zum wesentlich schmuddeligeren und liebenswerteren Original.
Gestern wieder geschaut und irgendwie ist der ja leider wirklich nicht so der Bringer. Ein Weihnachtsfilm mit Santas ohne Schnee wirkt nun einmal nicht besonders stimmig und die Morde, die völlig willkürlich erscheinen und zumeist auch sind, mögen zwar gore-technisch gut getrickst sein, aber irgendwie wirkt das alles recht beliebig und inklusive der Charaktere völlig austauschbar. Einmal gucken ja - zweimal gucken muss hingegen wohl nicht sein.
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Blap
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von Blap »

Falls jemand die Blu-ray mit der ungekürzten Ausgabe abgeben möchte (Amaray oder Mediabook), bitte ich um eine Nachricht mit fairem Preisvorschlag. :)
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sergio petroni
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Re: Silent Night - Steven C. Miller (2012)

Beitrag von sergio petroni »

Blap hat geschrieben: Do 26. Jan 2023, 11:23 Falls jemand die Blu-ray mit der ungekürzten Ausgabe abgeben möchte (Amaray oder Mediabook), bitte ich um eine Nachricht mit fairem Preisvorschlag. :)
Höhöhö, netter Versuch….. :mrgreen:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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