Barbie - Greta Gerwig (2023)
Moderator: jogiwan
Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
„Es war nicht das, was ich mir erwartet habe“ ist wohl der Satz, den man am öftesten im Zusammenhang mit „Barbie“ hört und es ist wohl auch tatsächlich nicht das oberflächliche, glattgebügelte Feelgood-Movie über die Welt der polarisierenden Puppe, die sich hier präsentiert. Eher eine sehr dem Zeitgeist-verhaftete und diverse Groteske über Geschlechterrollen, bei der es auch überraschend wenig zu schmunzeln gibt. Der Film beginnt zwar recht überzeichnet und findet dann aber rasch den Weg zu durchaus ernsten Themen, die hier vordergründig als greller Familienfilm verpackt werden. Ist er aber eigentlich so gar nicht, sondern eine bitterböse Abrechnung mit dem Patriachat und toxischer Männlichkeit. Dass dieses nun ausgerechnet anhand der polarisierenden Puppen mit ihrem unrealistischen Körperbild abgehandelt wird, entbehrt ja nicht einer gewissen Komik. Zu lachen gibt es hier aber eher wenig und auch Misserfolge, Scheitern und Katharsis werden hier nicht ausgespart, wenn sich wieder einmal die Underdogs anschicken, die Weltordnung wieder herzustellen. Spannend auch die Tatsache, dass wohl jeder Zuschauer genau die Dosis an Kritik aus diesem Werk mitnehmen kann, die er vertragen kann. „Keine Ahnung, wie sie damit durchgekommen sind?“ ist dann wohl der zweitöfteste Satz und auch der hier hat durchaus seine Berechtigung. Wie sind sie damit nur durchgekommen…?
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Gestern nochmal geschaut, hat mir "Barbie" gleich noch weniger gefallen und irgendwie wird man den Verdacht nicht los, das man der Puppe, die wie kein anderes Spielzeug für ein falsches Körperbild, Materialismus und Oberflächlichkeit steht, versucht nun ein zeitgeistiges und "wokes" Image zu verpassen. Vordergründig geht es um die Abrechnung mit dem Patriachat, aber im Grunde geht es wieder einmal nur darum, den Konsum zu befeuern und ein veraltetes Weltbild unter neuen Vorzeichen einer nachfolgenden Generation zu verklickern. Der Plan hat ja anscheinend auch super funktioniert hat und der Hype darf nun wieder munter weitergehen. Abgesehen davon, ist "Barbie" aber auch so kein sonderlich guter Film, sondern popkulturelles Zitatekino für Mit-Vierziger, die sich selber ebenfalls sehr gut und aufgeklärt finden. Und Ryan Gosling ist einfach nur gruselig.
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- karlAbundzu
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Ich fühle mich gleich zehn Jahre jünger.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Nope, für Mitfünziger gibt es nicht die Barbie, sondern Vinyl...
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Kann ich bestätigen
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
jogiwan hat geschrieben: ↑Do 23. Nov 2023, 06:37 Gestern nochmal geschaut, hat mir "Barbie" gleich noch weniger gefallen und irgendwie wird man den Verdacht nicht los, das man der Puppe, die wie kein anderes Spielzeug für ein falsches Körperbild, Materialismus und Oberflächlichkeit steht, versucht nun ein zeitgeistiges und "wokes" Image zu verpassen. Vordergründig geht es um die Abrechnung mit dem Patriachat, aber im Grunde geht es wieder einmal nur darum, den Konsum zu befeuern und ein veraltetes Weltbild unter neuen Vorzeichen einer nachfolgenden Generation zu verklickern. Der Plan hat ja anscheinend auch super funktioniert hat und der Hype darf nun wieder munter weitergehen. Abgesehen davon, ist "Barbie" aber auch so kein sonderlich guter Film, sondern popkulturelles Zitatekino für Mit-Vierziger, die sich selber ebenfalls sehr gut und aufgeklärt finden. Und Ryan Gosling ist einfach nur gruselig.
Was das "falsche" Körperbild, den Materialismus und die Oberflächlichkeit angeht, ääh, genau das wird doch im Film angesprochen und karikiert.
Der Versuch eines zeitgemäßen und woken (ja, ohne Gänsefüßchen ) Image ist gut & richtig, zumindest weiß ich nicht was daran falsch sein sollte. Um eine "Abrechnung" (ja, mit Gänsefüßchen) geht's doch eigentlich gar nicht, zumindest nicht für die 2023er Zielgruppe, da diese ein Patriachat (in dem von Dir gemeinten Sinn) doch gar nicht nicht kennen. Veraltete Weltbilder werden doch geradezu eingerissen, denn die Barbie von 1960 ist eben nicht die von heute.
Den Punkt finde ich gut, weil er stimmt!
Ich behaupte: Ken soll genau so rüberkommen!
Obgleich ein "echter" Penis fehlt wird genau das durch toxische Maskulinität (oder was Ken dafür hält) durch sein Verhalten und seine neonfarbenen Inlineskater ausgeglichen. "Echte" Männer, wie die ganze Mattel-Mischpoke um Will Ferrell hingegen sind in 2023 nur gestörte Halbirre.
So, Fazit: Ein Film, den man natürlich nicht mögen muss, aber doch mögen darf.
...wie ich!
Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Naja, der Film macht es sich schon sehr einfach, in dem er alles aufgreift, was man ihm und seiner Figur vorwerfen könnte und eben jenes dann hemmungslos steigert und überzeichnet. Genauso wie er die Merchandise-Fehler des Konzerns bewusst in den Vordergrund bzw. ins Rampenlicht holt. Aber nachdem das Produkt über die Jahre ja schon zur Parodie verkommen und sicherlich kein reales Menschenbild verkaufen möchte, ist das im Film jetzt meines Erachtens keine großartige Leistung.
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Jetzt gehen ja im woken Internet die Wogen hoch, weil Ryan Gosling als Ken als bester Nebendarsteller bei den Oscars nominiert ist - während Greta Gerwing und Margot Robbie nicht nominiert und/oder berücksichtigt wurden. Mich wundert es überhaupt, dass so ein derart kommerzieller Streifen in den Hauptkategorien überhaupt berücksichtigt wurde. Und wenn ich an Ryan Gosling Darstellung denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut - aber aus den falschen Gründen...
https://www.kleinezeitung.at/leute/1802 ... ie-zu-seinkleine.at hat geschrieben: Hitzige Promi-Debatte um Oscar-Nominierung für Ryan Gosling
Schauspielerin Eva Mendes feiert die Oscar-Nominierung ihres Partners Ryan Gosling mit einem emotionalen Instagram-Post, indem sie seine Kritiker scharf kritisiert. Gosling selbst zeigt sich indes enttäuscht, mittlerweile hat sich sogar die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton in die Debatte eingeschaltet.
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Ich mochte den Film ja sehr und er dürfte auch mein zeitgenössisches Kino-Highlight des vergangenen Jahres gewesen sein, insofern gern alle Oscars an ihn! (Hau ich hier mal so raus, ohne "Oppenheimer" gesehen zu haben )jogiwan hat geschrieben: ↑Do 25. Jan 2024, 11:58 Jetzt gehen ja im woken Internet die Wogen hoch, weil Ryan Gosling als Ken als bester Nebendarsteller bei den Oscars nominiert ist - während Greta Gerwing und Margot Robbie nicht nominiert und/oder berücksichtigt wurden. Mich wundert es überhaupt, dass so ein derart kommerzieller Streifen in den Hauptkategorien überhaupt berücksichtigt wurde. Und wenn ich an Ryan Gosling Darstellung denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut - aber aus den falschen Gründen...
https://www.kleinezeitung.at/leute/1802 ... ie-zu-seinkleine.at hat geschrieben: Hitzige Promi-Debatte um Oscar-Nominierung für Ryan Gosling
Schauspielerin Eva Mendes feiert die Oscar-Nominierung ihres Partners Ryan Gosling mit einem emotionalen Instagram-Post, indem sie seine Kritiker scharf kritisiert. Gosling selbst zeigt sich indes enttäuscht, mittlerweile hat sich sogar die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton in die Debatte eingeschaltet.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Barbie - Greta Gerwig (2023)
Habe ich heute früh schon von gehört und kurz an Dich gedachtjogiwan hat geschrieben: ↑Do 25. Jan 2024, 11:58 Jetzt gehen ja im woken Internet die Wogen hoch, weil Ryan Gosling als Ken als bester Nebendarsteller bei den Oscars nominiert ist - während Greta Gerwing und Margot Robbie nicht nominiert und/oder berücksichtigt wurden. Mich wundert es überhaupt, dass so ein derart kommerzieller Streifen in den Hauptkategorien überhaupt berücksichtigt wurde. Und wenn ich an Ryan Gosling Darstellung denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut - aber aus den falschen Gründen...
https://www.kleinezeitung.at/leute/1802 ... ie-zu-seinkleine.at hat geschrieben: Hitzige Promi-Debatte um Oscar-Nominierung für Ryan Gosling
Schauspielerin Eva Mendes feiert die Oscar-Nominierung ihres Partners Ryan Gosling mit einem emotionalen Instagram-Post, indem sie seine Kritiker scharf kritisiert. Gosling selbst zeigt sich indes enttäuscht, mittlerweile hat sich sogar die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton in die Debatte eingeschaltet.