Wir sind deine Community rund ums Thema Film mit Schwerpunkt auf italienischem bzw. europäischem Genre-Kino. Vom Giallo über den Poliziesco/die Poliziotteschi, den Italo-Western, den Horror und der Science-Fiction bis hin zum Eurospy, zur Commedia sexy all'italiana, zu Barbaren und Endzeit, Sex- und Nunploitation, Sleaze und Trash – tausch dich bei uns gratis mit Gleichgesinnten aus, werbefrei und unkommerziell.
fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Di 12. Mär 2024, 08:45
Sneak Preview gestern. Die Unschuld
(Original: Monster)
0984830.jpg
Regie: Hirokazu Kore-eda (Broker / Shoplifters)
Mit dem letzten Score von Ryuichi Sakamoto.
Wieder ein Meisterwerk.
Ist notiert.
Wie, um alles in der Welt, kommt man bitte vom "Monster" auf "Die Unschuld" ?
El espejo de la bruja (1962)
Blu, OmenglU
Mexikanischer Grusler. Fängt an wie eine Fluch- Rache aus dem Totenreich mit Hexe - Story. Und ich dachte noch, das eskaliert schnell, was kommt da wohl noch? Und da kam noch einiges. Stichworte Augen ohne Gesicht. Und dann noch Orlacs Hände. Und das ohne die ursprüngliche Hexengeschichte zu verlassen.
Mexiko ganz im Gothic Style, düster und wahnwitzig.
Guter Cast, klasse Bauten.
Mir hat es gefallen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Di 12. Mär 2024, 08:45
Sneak Preview gestern. Die Unschuld
(Original: Monster)
0984830.jpg
Regie: Hirokazu Kore-eda (Broker / Shoplifters)
Mit dem letzten Score von Ryuichi Sakamoto.
Wieder ein Meisterwerk.
Ist notiert.
Wie, um alles in der Welt, kommt man bitte vom "Monster" auf "Die Unschuld" ?
Weiß ich auch nicht. Zu vermuten ist, dass der Verleih in Deutschland dem typ. Arthouse Anstrich gerecht werden wollte.
"Monster" könnte da in die Irre leiten.
Dies macht der Titel natürlich auch.
Und komischerweise passt "Die Unschuld" auch. Ist fast genauso vielschichtig wie "Monster"....
Hört sich eigenartig an, aber für weitere Erklärungen müsste ich spoilern.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)
Tom & Jerry (2021)
Jerry sucht eine neue Bleibe in NY, Tom versucht sich als Pianist durchzuschlagen und treffen immer wieder aufeinander. Das Geschehen konzentriert sich in einem Nobel Old School Hotel, in dem sich eine junge Frau eine Stellung erschlichen hat, die eine große Hochzeit ausrichten soll.
Im Grunde begleiten mich die beiden schon mein ganzes Leben und ich bleibe immer noch gerne hängen, wenn ich Udos Vielen Dank für die Blumen höre. So war ich doch neugierig und mit niedrigsten Erwartungen ausgestattet.
Zum Glück ist die Animation angenehm modernisiert, wäre es eine hyper Pseudo 3D geworden, hätte ich nach fünf Minuten abgestellt. Also alle Tiere sind in einem Realfilm Zeichentrick animiert.
Und sie liefern die Klassiker ab, das gegenseitige Gejage inklusive Körperverformung, Dreierlei mit Spike, der verliebte Tom, fliegende Jerry Maus, wenn er Käse riecht. Dazu gibt es Elefanten, Pfaue, einen Tiger, Tauben, andere Strassenkatzen....
Dazu haben die beiden eine rasante Verfolgungsjagd mit Skateboard und Drohne. Und einige schöne popkulturelle Anspielungen. Nur der running gag mit dem "Tier Tornado", der regelmäßig alles in Schutt und Asche legt, war dann drüber und nicht so spannend animiert.
Leider ist die menschliche Handlung um Kayla als junge Frau, die den New York Traum leben will, sehr von der Stange. Obwohl sie mit der Besetzung Chloë Grace Moretz einen guten Griff getan haben, sie hat ein gutes Timing. Und auch Michael Peña als Gegenspieler und Rob Delaney als elder statesman machen das gut, würde ich gerne in einer gut geschriebenen Komödie sehen. Dazu gibt es die üblichen skurrilen und liebevollen Nebenfiguren.
Auch als dann T&J auf eine Tagestour durch NYC geschickt werden, erhoffte ich mir schöne New York Bilder, aber auch da wurde wenig geliefert.
Also als Hommage an die beiden durchaus vieles richtig gemacht, als Film leider zu viel verschenkt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
El Baron del Terror / Brainiac (1962)
Blu OmenglU
Ein weiterer mexikanischer Grusler. Wieder am Rande zwischen Wissenschaft und Übernatürlichem.
Diesmal Astronomen und außerirdischer Horror.
Ich fand den wunderbar, von der Story her straighter als die anderen beiden. Es gibt halt ein außerirdisches Monster mit vampirischen Kräften: Telepathische Kontrolle, saugt einem etwas aus, ist nahezu unsterblich.
Und das Monster ist wirklich weird, zu den o. g. Kräften kann es noch telekinetisch die Klamotten anderer auf sich selbst bringen, und seine Gestalt wandeln. In Monstergestalt sind wir ungefähr beim Enterprise TOS Niveau. Hübsch wie der ganze kopf mitatmet.
Zu nennen ist auch Abel Salazar, der den Brainiac in Menschengestalt mit einer grandiosen Verve spielt. Schön, seine schelmischen Blicke im anfänglichen Gothic Teil 1661, bei der Inquisition. Und herrlich, wie er den großen Pokal voller Gehirn heraus holt und sich nochmal umdreht, ob jemand zusieht, dann es in ein kleines Täschen umfüllt, um genussvoll zu bechern. Und der Monolog zu Rosa Maria Gallardo kann ich gut verstehen.
Also: Wunderbarer, hm, Alien Invation Vampir Horror mit ein wenig guter alter „Ich werde mich an den Nachfahren Rächen“-Story und knuddeligem Monster!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Following - Eine gut besuchte Weird-Xperience-Vorstellung zur Oscar-Nacht. Christopher Nolans Erster. Und schon gleich ein typischer Nolan, der alle Elemente beinhaltet, die auch sein weiteres Werk prägen sollten. Dazu gehört auch, dass eine im Grunde recht simple Story durch das Runterbrechen auf mehrere Zeitebenen weitaus komplizierter und cleverer erscheint, aber auch gerade dadurch einen besonderen Reiz entwickelt. Dafür, dass seine Darsteller noch keine gestandene Profis waren, machen sie ihre Sache sehr gut und wirken gerade dadurch auch natürlich. Toll und sehr rau gefilmt, mit Anleihen beim Noir. Macht Spaß und ist weit mehr als nur eine Fingerübung.
The Bride with white Hair 2 - Ein sehr unnötiges Remake, welches nach dem perfekten Ende von Teil 1 die Geschichte dann doch weitererzählt. Allerdings in einer Form, die mir nicht so recht schmeckte. Als alleinstehender Film hätte er mir weitaus besser gefallen, ist doch ständig was los und für den Freund von 90er Hongkong-Sachen gibt es viel zu lieben. Das Problem ist nur, dass Teil 2 nicht recht zu Teil 1 passt und aus den Figuren Charaktere macht, die meiner Meinung nach denen im ersten Teil nicht wirklich entsprechen. So ist die Braut nun abgrundtief böse und will alle Männer vernichten. Als sie eine junge Braut entführt, macht sich der Bräutigam mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe, die auch für die Comedy zuständig ist, daran sie zu retten. Wie gesagt - als stand-Alone sehr unterhaltsam, als Fortsetzung zwiespältig.
The Hooked Generation - Willkomen im William-Grefé-Land. Waren sowohl "Sting of Death" und vor allem "Death Curse of Tutu" noch eher zähe Angelegenheiten, in denen sich hübscher Wahnsinn und krauchige Langeweile die Waage hielten, so hat Grefé in dieser Drogenschmuggler-Geschichte mit Entführungseinlage ordentlich auf die Kacke. Da wird von Anfang an durchgestartet. Die Fiesen sind fies und komplett verrückt. Insbesondere der Herrn mit dem sprechenden Namen "Acid". Aber auch "Dum Dum" steht ihm in nichts nach. Von Anführer "Daiseys" ganz abgesehen. Die Flucht führt natürlich durch den Sumpf (klar, Grefé), aber auch in ein Eingeborenendorf mit Nekrophie-Szene ("Du bist ja ganz kalt") und ein Drogenhappening in einer großen Villa. Tipp für Leute, die ein Herz für amerikanisches Low-Budget-Kino der frühen 70er haben. Quasi ein durchgeknallter Biker-Film ohne Biker.
The Psychedelic Priest - Gleich noch ein Grefé hinterher, obwohl er diesmal nur als Kameramann aufgeführt wurde (aber wohl auch zumindest mit Regie führte). Ein Drehbuch gab es nicht, was man auch merkt. Aber die wilde Geschichte über den Priester, dem LSD in die Coke gemischt wird und der sich daraufhin von der Kirche abwendet und durch die USA fährt macht trotzdem Spaß. Keine Ahnung, was das Ding sein sollte: Pro-Religion? Anti-Drogen? Wusste von den Beteiligten wohl auch keiner und so gibt es in der episodischen Geschichte, die teilweise experimentell anmutet, immer wieder neue Wendungen und unser Priester macht seine ganz eigene Höllenfahrt.
Der Herr der Ringe: Die Gefährten - Gerade ja die Hobbit-Trilogie geschaut und nun dem Drängen und Betteln der Kinder nachgegeben und den "Herrn" angeschaut. Was für ein Unterschied! Alles, was beim Hobbit falsch gemacht wurde, ist hier goldrichtig. Wie kann das sein? Es sind doch dieselben Leute am Werk? Ich dachte zunächst der Kameramann wäre ein Anderer, da die Bilder hier so viel kraftvoller sind. Ist aber nicht. Auch der Hobbit ging auf seine Kappe. Man hat das Gefühl, hier beim "Herr der Ringe" haben alle Beteiligten viele Jahre Herzblut reingesteckt und das Ding ist ein Wunderwerk der Liebe. Und der Hobbit? Da war die Luft raus, irgendwie hatte keiner wirklich Bock und alle haben gedacht, ach, haben wir doch schon mal gut hinbekommen, da müssen wir uns jetzt nicht groß anstrengen. Das läuft doch von selber und dann sind wir schnell durch. "Die Gefährten" hingegen hat mich gleich wieder gepackt.
Thilda und die beste Band der Welt - Im Kino mit den Kindern gesehen. Wundervoller Kinderfilm aus Norwegen mit Mucke von Turbonegro (Hank hat auch einen kurzen Auftritt als komplett desillusionierter Ex-Rockstar), Motorpsycho und Hellacopters. Die Grund-Story hat man so schon öfter gesehen. Zwei Halbwüchsige wollen zu einem Bandwettbewerb ansa andere Ende des Landes. Dafür heuern sie einen älteren Jugendlichen als Fahrer an. Und durch ein Missverständnis (weil der eine der Beiden dem Anderen nicht sagen mag, dass er NULL singen kann) kommt noch die 9-jährige Cellistin Thilda mit. Natürlich haben alle vier Probleme. Mit der Familie. Den Mitschülern. Mit den Erwartungen, die an sie gestellt werden. Mit der Liebe. Mit den eigenen Träumen und Wünschen. Das ist alles sausympathisch und gänzlich ohne "Niedlichkeitsfalle". Sehr schnell hat man die vier Außenseiter ins Herz geschlossen und wenn die Moral am Ende wie der finale Song auf dem Rockwettbewerb lautet "Walk Your Own Way", dann möchte man das gerne mitsingen. Schöner Film. Danach im Kinosaal noch tolle Kids-Action mit Instrumenten-Karussell. Ganz toller Nachmittag.
Psycho Goreman - Nee, der hat mich so gar nicht erreicht. Trotz der zugeben charmanten Grundidee fand ich den eher nervig. Was vor allem an der Figur der Mimi lag. Dem Gör, welches den Psycho Goreman findet und unter ihre Kontrolle bringt. Selten habe ich eine derartig superunsympathische, nervige und nervtötende Hauptfigur gesehen. Jede Szene in der sie ihren gutmütigen Bruder quält oder den PG kontrolliert war eine Geduldsprobe. Gewalt gegen Kinder ist immer abzulehnen - aber dieser Mimi hätte man mal... Nita-Josée Hanna spielt diese Albtraum-Variante von Wednesday auch drüber. Aber auf eine derart abstoßende Weise. Arrggh. Weshalb sich ihr netter Bruder (und jeder andere) das bieten lässt bleibt ein Rätsel und nervt auch. Genau wie der krude Humor auf Troma-Level. Der Psycho Goreman selber ist allerdings ziemlich cool. Das muss man schon sagen. Ich denke, unter einer anderen Regie, die nicht permanent auf "Ich-bin.ja-so-lustig-political-incorrect-schaut alle-her"-Tube gedrückt hätte und einer etwas anderen Anlage der Figur Mimi hätte da auch für mich etwas draus werden können.
Mein Nachbar Totoro - Wundervoll. Schlichtweg wundervoll. Einmal zurück in die Kindheit und die unschuldige Magie der Dinge. Gezeichnet auf allerhöchstem Niveau mit so viel Sinn für kleine Details. Voller Fantasie und Sinn für die besonderen Momente im Leben von Kindern. Bin immer noch verzaubert. Meine Tochter rief schon während des Filmes aus, wie schön und toll der sei und dass sie den bestimmt noch ganz oft schaut. Jetzt hat sie - zurecht - einen neuen Lieblingsfilm. Sohn fand den auch gut.
Früher war mehr Lametta
*************************************************************************************** Filmforum Bremen Weird Xperience
