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Das Zusammenspiel von Granger/Walker funktioniert sehr gut. Der Fim sebst hat mir auch während wie nach der vermutlich dritten oder vierten Sichtung gut gefallen.
Die Schlacht der Centurions
Zum X-ten mal.
Ja nun, je älter ich werde, desto mehr fallen die offensichtlichen Defizite ins Gewicht. Früher fand ich den wirklich gut, mittlerweile ist die Freude des Wiedersehens nicht mehr völlig ungetrübt. Man kann auch sagen: "Die Schlacht der Centurions" ist schlecht gealtert, leider.
Killer Klowns from Outer Space
Jaul!
Liebling des Moments!
Völlig hanebüchene horrible Beklopptomödie, die mich gerade ganz genau in der richtigen Stimmung erwischt hat.
The Zero Boys (1986)
DVD
Drei Paintballer fahren mit ihren Frauen durch die Gegend, landen in einem Wald in einer Hütte. Es scheint leer zu sein, doch schon bald kommt die Erkenntnis, dass die richtigen Bewohner recht unschöne Hobbys haben...
Es beginnt mit einer Paintballschlacht voller skurriler Figuren. Der Boss der Gegner zB kleidet sich in einer Nazi-Uniform (Später wird von ihm berichtet: „Er ist Jude, wir nennen ihn Rabbi Rambo.“) Es wird auch ein wenig unbeholfen so getan, dass wir erst denken sollen, das es ein echter Shoot Out mit richtigen Leichen ist. Die Leute bleiben getroffen liegen oder winden sich. Was auch zu tatsächlich nicht möglichen Szenen führt: Einer wird aus Versehen durch eine Tür „erschossen“. Dann fahren die drei Gewinner, die Zero Boys, mit drei Frauen los. Und ich befürchtete eher ein Slasher-Klamauk, der sich nicht ernst nimmt. Doch Pustekuchen. Die sechs sind zwar alle relativ unsympathisch, und Verhalten sich Horrorfilmmäßig (Haschisch, Sex, trotz Warnungen alleine sein...), aber es wird tatsächlich unheimlich und spannend. Im Hinterwäldlerhorrorhaus werden Snuff-Folter-Filme gedreht, die Killer sind hübsch irre und werden gut ikonisch gefilmt, so dass man erst nach und nach mehr von ihnen sieht. Einer ist tatsächlich ein Estevez/Sheen, Martins Bruder.
Für das Genre recht unblutig, der Body Count ist sehr niedrig. Und für die Entstehungszeit recht wenig nackte Haut. Doch hier merkt man, das wird auch nicht unbedingt gebraucht. Und man kann die Waldhütte, ein Haufen junger Menschen (nebenbei: alles Psychologie-Student*innen, wenn die alle Therapeuten wurden, erklärt das einiges in den USA), irre Killer immer noch auf eine spannende Geschichte abklopfen. Zusammen mit einer Guten Kamera, ungewöhnlichen skurrilen Ideen, horrorhaften Ausstattung. Und einem guten 80er Soundtrack, hinter dem tatsächlich Hans Zimmer und Stanley Meyers!
Hat mir gefallen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
The She-Creature / Geschöpf des Schreckens (1956)
OmU
DVD
Ein früher Monster-Grusler aus der Arkoff-Schmiede.
Und da gibt es einige Pulp-Zutaten: Kirmes, Monster, Geister, Okkultisten.
Ein begabter Hypnotiseur erreicht bei einer Frau eine tiefe Trance, kann ihre vorherigen Leben herauf beschwören und diese sogar als Geist erscheinen oder materialisieren lassen. Doch macht er das bei der Ur-Frau aus dem Meer geht diese auf eine killing spree...
Viele schöne Zutaten, ein gutes Monster, gelungene Mischung aus Monster – und Geist-Story, die ich so auch noch nicht sah. Dazu gute Besetzung. Chester Morris gibt einen wirklich finsteren Okkultisten mit echten Kräften. Und Marla English sein Medium, eine Frau, die mit allen Mitteln versucht, aus dieser toxischen Beziehung heraus zu kommen, und letztendlich nur durch die Bindung an einen anderen Mann es schafft. Marla English war eine wunderschöne Frau, die ihre eine Chance auf den Durchbruch verpasste. So trieb sie ein paar Jahre in B-Bereich herum, setzte immer Akzente und verschwand mit 21 von der Leinwand, ich glaube, reich weg geheiratet. Schade.
Es gibt noch etwas Humor, El Brendel in seiner Paraderolle als ungeschickter Schwede, das ist aber so wenig drin, dass es nicht nervt.
Mir gefällt so was sehr. Hat wirklich Spaß gemacht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
The Northman - Tatsächlich einer der brutalsten Filme, die ich gesehen habe. Beim Angriff der Wikinger auf das Dorf in einem slawischen Dorf, fühlte ich mich tatsächlich an das mörderische Treiben der Wehrmacht in einem russischen Dorf in "Komm und sieh" erinnert. Da unser "Held" aktiv dran beteiligt ist, fiel es mir sehr schwer Sympathie für ihn zu empfinden. Vielleicht war das auch von Regisseur Eggers gewollt, denn in dieser grausamen Welt gibt es kein klares Gut und Böse. So haben die "Böse" ebenso positive Seiten, wie die "Gute" schlechte. Schauspieler (allen voran Claes Bang als Antagonist), Musik und Kamera sind alle top. Die Geschichte ist auf dem ersten Blick simpel, allerdings fand ich, dass gerade die sehr ambivalent gezeichneten Figuren dem Film eine weitere Ebene gaben. Im Grunde geht es um Archetypen und ihre Unfähigkeit, diesem Archetyp bzw. die Aufgaben, die einem Archetyp zugedacht sind, zu entfliehen. Etwas seltsam fand ich, wie Eggers atemberaubende Naturaufnahmen und realistische Szene mit einer völlig übersteigerten "Kunstszenen" mischt. Das fällt manchmal etwas auseinander und irritiert. Ansonsten sei noch vermerkt, dass mir das permanente, große Schlachten ziemlich auf den Magen schlug. Ich werde wohl alt.
Revenge - Schwer unterhaltsamer Revenge-Action-Thriller von der Filmemacherin Coralie Fargeat, die ja gerade mit "The Substance" (den ich immer noch nicht sah) abräumte. Das ist alles extrem stylisch in Szene gesetzt und ziemlich over-the-top. So scheint der Mensch mindestens 300 Liter Blut im Körper zu haben und auch schlimmste Verletzungen wegzustecken. Wer also nach einem gritty-realistic-movie sucht, der ist hier grundfalsch. Tatsächlich fand ich, dass Fargeat auch einige Botschaften drin versteckt hat, gerade was den Umgang von Männern mit Frauen und deren Selbstbild betrifft. Den sehr aufdringlichen "male gaze" am Anfang, fand ich extrem unangenehm. Sollte er wohl auch sein. Bin jetzt sehr gespannt auf "The Substance".
Stuck - Stuart Gordons Letzter. Leider. Denn wenn man "Stuck" sieht, weiß man, was uns da verloren gegangen ist. Die Geschichte, um eine junge Frau, die Nachts einen Stadtstreicher umfährt und ihn eingeklemmt in ihrer Windschutzscheibe in ihrer Garage dem Tod überlässt, mag sich weit hergeholt erscheinen - beruht aber auf einer wahren Geschichte. Gordon spinnt diese weiter und macht daraus eine ziemlich bittere und wütende Kapitalismus-Abrechnung. Unangenehm realistisch zeichnet er ein leider wieder sehr aktuelles Bild der USA, indem jeder gezwungen wird, nur an sich zu denken. Die Angst vor dem Verlust des hart errungenen Status die Menschen wortwörtlich über Leichen gehen lässt. Wer diesen verliert wird unsichtbar. Wird verzichtbar. Hört quasi auf zu existieren. Gleichzeitig werden auch Themen wie der Umgang mit Alten und Migranten gestreift. Daneben funktioniert der Film aber auch als bitter-schwarzer Thriller und man ist dankbar für die finale Katharsis - auch wenn diese wieder ein Opfer fordert. Gut/Böse - das kommt nur darauf an, wer etwas zu verlieren hat und wer nicht (mehr). Starker Film.
Varieté - Ein ehemaliger Trapez-Artist, der aus St. Pauli ein heruntergekommenes Theater betreibt, nimmt eine schöne, junge Frau bei sich auf. Er verliebt sich in sie und verlässt Frau und Kind, um mit der Geliebten seinen alten Beruf wieder aufzunehmen. Die Beiden werden von einem Impresario in Berlin entdeckt und mit einem Star-Trapezkünstler zusammengesteckt. Es kommt wie es kommen muss und "Three is a crowd" - mit tödlichen Konsequenzen E.A. Duponts Klassiker von 1925. Mit Emil Jannings, der hier überraschend jung aussieht und es sogar schafft, nur mit dem beeindruckenden Rücken zu spielen. Gerade, wenn sich seine Augen vor Wut und Verzweiflung mit Tränen füllen und förmlich zu explodieren drohen. Generell ist da Schauspiel hier sehr "modern". Von einigen Ausnahmen, wenn Jannings die Augen zusammenkneift und "Böse" guckt. Aber egal. Auch die Kamera von Karl Freund ist völlig entfesselt und die ganze Bildgestaltung ist beeindruckend und nährt sich teilweise aus dem Experimentalfilm. Was mich besonders beeindruckte war die offensive Erotik. Einmal sieht man sogar einen Busen blitzen. Ebenfalls beeindruckend war der Realismus in den Szenen, die in einem heruntergekommenen Theater auf St. Pauli spielen und man deutlich von "Elendsprostitution" sprechen kann. Das ist alles versifft, heruntergekommen und elend. Demgegenüber stehen die prunkvollen Szenen in Berlin, die einen fast dokumentarischen Einblick in die Varieté-Szene der 20er gibt.
Die drei ??? und der Kapartenhund - Mit dem Sohn im Kino. Den Vorgänger "Erbe des Drachen" fand ich in Ordnung mit Luft nach oben. Diese Luft wird diesmal geschnappt. Die Schwächen werden ausgemerzt und alle (Hauptdarsteller/Regie/Drehbuch) haben sich gut mittlerweile gut aufeinander eingespielt. Der Trailer hat mich schlimmes erwarten lassen, der Film ist demgegenüber um Längen besser. Tatsächlich ist er sehr filmisch, was heoßt, er wirkt auch wie ein Kinofilm und nicht wie eine TV-Film, der sich auf die Leinwand verirrt hat. Gerade die Musik ist sehr bombastisch-fett und die ??? haben auch ihr eigene Thema. Schön. Der Film schafft auch den nicht einfachen Spagat zwischen den alten Fans und einer anständigen Modernisierung. Klar, jetzt haben die ??? Handys, Social Media und Google. Aber das passt auch. Dabei wird der Geist der Vorlage gewahrt und ein sehr hübsches und auch durchaus spannendes Krimigespinst ala Agatha Christie gewoben. Voller schräger Charaktere, die natürlich einer nach den andern verdächtig sind. Tatsächlich ist der Film dort viel näher dran, als an einem herkömmlichen "Kinderfilm" mit cartoon-artigen Bösewichten. Man nimmt sein junges Publikum und die Fans also ernst und erliegt nicht der Versuchung, so einen "harmlos netten lustigen Kinderkrimi" zu drehen. Fand ich gut und ich freue mich schon auf den dritten Streich, der 2026 in die Kinos kommt und der marvel-mäßig in den End Credits angeteastert wird.
Früher war mehr Lametta
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