Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen (1968)

Moderator: jogiwan

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Canisius
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von Canisius »

Ein schöner Film!

CJ, der gute Dr. Diff(e)ring (man achte darauf, wie der Name ausgesprochen wird! :) ) kämpft gegen seinen Bruder, den bösen Dr. Diff(e)ring. Eben jenes schwarze Schaf wird von Traumschiffkapitän und dem Erzähler der "Masters" Hörspiele Horst Naumann ziemlich souverän verkörpert. Heinz Reincke ist ebenfalls (wie immer) eine Bank und sorgt mit seiner norddeutschen Kodderschnauze für etliche Lacher.

Alles in allem ein sehenswertes Beispiel für groben, sleazigen und teutonischen Unfug, inszeniert von einem Wiener... :lol:
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“
dr. freudstein
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von dr. freudstein »

Bidde schöööhn :D

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buxtebrawler
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von buxtebrawler »

dr. freudstein hat geschrieben:
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dr. freudstein - Der Arzt von St. Pauli, hahaha... :lol: :D
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dr. freudstein
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von dr. freudstein »

Wieso...? Wo ist Problem :?:
Auf einem Bild assistiere ich ja sogar :opa:
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Nello Pazzafini
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von Nello Pazzafini »

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Santini
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von Santini »

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buxtebrawler
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von buxtebrawler »

„Der Arzt von St. Pauli“ ist der Auftakt zu Regisseur Rolf Olsens („Blutiger Freitag“) St.-Pauli-Filmreihe mit Curd Jürgens in der Hauptrolle. Veröffentlicht 1968, wird auch hier allem Unterhaltungskino, das Olsens Filme zweifelsohne sind, zum Trotze die Olsen-typische, intelligente gesellschaftskritische Ausrichtung deutlich.

Dr. Jan Diffring (Curd Jürgens) ist Kiezarzt. Er hat das Herz am rechten Fleck, behandelt mittellose Mitmenschen ohne Gage und hat immer ein offenes Ohr für seine Patienten, während um ihn herum die Sünde regiert. Der Prostitution verfallen ist auch Margot, Ex-Freundin des just ahnungslos zurückgekehrten Matrosen Hein (Fritz Wepper, „Derrick“), die eines Tages tot aufgefunden wird. Fortan steht Hein unter Mordverdacht, doch die wahren Täter sitzen in vornehmeren Stadtteilen und gehen einem dekadenten Lebensstil nach. Darin verwickelt ist auch Frauenarzt Dr. Klaus Diffring – Dr. Jan Diffrings ungleicher Bruder...

Olsen versteht es einmal mehr, eine kriminalistische Handlung mit viel nie unpassendem Humor, herrlichem Zeit- und Lokalkolorit und letztendlich dann auch reichlich Spannung und Action zu verbinden. Seine Charaktere, egal ob sympathisch oder unsympathisch, besitzen allesamt Kraft und Ausstrahlung. Mit von der Partie sind der obligatorische Heinz Reincke als alternder Boxer, Horst Naumann als Dr. Klaus Diffring, Friedrich Schütter als erpresserischer Kaffeehändler, Marianne Hoffmann als Heins attraktive neue Liebschaft und Christiane Rücker als abtrünnige Margot. Einige gehörten bereits zuvor bei Olsens großartigem „Wenn es Nacht wird auf Reeperbahn“ zur Darstellerriege.

Die Handlung indes bietet Zündstoff, indem sie die Angehörige der vermögenden Oberschicht zeigt, wie sie für ihr privates Amüsement Menschen ausnutzt und vor illegalen Machenschaften nicht zurückschreckt. Da werden dekadente Partys gefeiert, Mädchen unter Drogen gesetzt und damit willensunfähig gemacht und auch vor Mord nicht Halt gemacht. Das ist der Stoff, aus dem Olsen Anlass für unterhaltsame Krimi- und Actioneinlagen zieht, gepaart mit einem Gesellschaftsbild, das die „Sünder“ – Prostituierte und Kleinkriminelle – als den auf sie herabblickenden, vermeintlichen Saubermännern moralisch überlegen zeichnet.

Inszenatorisch geht es zügig voran, Langeweile kommt auch nach über 40 Jahren keine auf. Der Österreicher Olsen beweist, dass man kein Norddeutscher sein muss, um authentisch wirkende Kiezromantik filmisch umzusetzen und findet die richtige Verteilung der Zutaten zu seiner kurzweiligen, aber erinnerungswürdigen Drama-Krimi-Action-Milieu-Melange mit einem ordentlich Schuss Erotik. Wenn mir auch „Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn“ und „Das Stundenhotel von St. Pauli“ noch besser gefallen haben, hätte auch „Der Arzt von St. Pauli“ mehr Aufmerksamkeit verdient. Irritiert hat mich lediglich eine Dialogzeile Dr. Jan Diffrings, auf die seltsamerweise nicht näher eingegangen wird: Demnach hätte er seiner Meinung nach zu Unrecht zehn Jahre in Haft gesessen, weil er lediglich Befehle ausgeführt hätte – soll das eine Anspielung auf die Verurteilung von NS-Verbrechern in Deutschland gewesen sein? Wenn ja, wundert mich dieser reaktionäre Kommentar, der so gar nicht in diesen Film passen will.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Arkadin
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von Arkadin »

Ich schwanke immer wieder, welcher der "St.Pauli"-Olsens mein Liebster ist. Einen Platz in meinem Herzen haben sie alle. Aber wenn mich jemand mit vorgehaltener Knarre zwingen würde, mich für einen zu entscheiden wäre es wohl der hier. Die Orgien-Szenen sind einerseits hübsch naiv, andererseits auch ziemlich skrupellos. Und das Finale auf dem Schrottplatz rockt das Haus, wie es einige Jahre später die Italiener mit ihren Cop-Filmen taten. Große Unterhaltung mit einem - wie immer - souveränen Curd Jürgens.
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dr. freudstein
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von dr. freudstein »

Herzallerliebst der Film und viele Kulissen kenne ich ja, nur eben nicht von 1968. Bin ja nicht so alt wie der Horror, der beim Krieg 1870/71 schon dabei war.
Curd Jürgens spielt wie immer brilliant, man möchte auch gerne so einen Arzt haben. Fritz Wepper war in jüngeren Jahren ja viel rötlicher als später bei DERRICK. Meiner Meinung nach spielte er in seinen früheren Filmen auch etwas stärker als ein Harry Klein und zudem dann noch in Hamburch statt im blöden München. Und Heinz Reincke s-nakkt so herrlich urig, ich liebe alleine ihn sprechen zu hören. Es gibt einige Kloppereien zu sehen und zum Abschluß wird er immer dramatischer und es gibt ne fette Gangsterschiesserei. Klasse Mileu-Krimi, der nicht nur Hamburgern (ohne Cheese) gefallen sollte. Läuft flott durch und ich freue mich schon auf meine Drittsichtung. Kann ich mir immer wieder mal anschauen und nun hab ich auch endlich die Org.DVD im Regal stehen für wenig Geld erworben. Ach ja die Davidswache gibts auch zu sehen und da war noch kein Bürger-King nebenan :D

7/10 aber mit unzähligen Knuffelpunkten
Falls jemand eine punkt-punkt-punkt Fassung mit Cover haben möchte, PN
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karlAbundzu
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Re: Der Arzt von St. Pauli - Rolf Olsen

Beitrag von karlAbundzu »

Der Arzt von St. Pauli auf DVD
Sehr schöner Olsen Film.
Im Gegensatz zu anderen schmierigen aus der Zeit stimmt hier viel: Der Cast! Alles gute Schauspieler (ganz vorne Naumann, Rücker und Wepper bis in die Nebenrollen, auch die jungen Frauen sind hier nicht nur für gutes Aussehen da. Das Drehbuch! Das ist wirlich mal eine gut durchdachte kluge Geschichte, und das spannend erzählt!! Und man mchte eigentlich noch viel mehr wissen von den einzelnen Nebencharakteren: Wer dreht ein Prequel um Heinos, äh, Harrys Gang: Das sind ja nur Charakterköpfe, die zwei Schläger, der Killer, die Rockerbraut!!!!
Kleine Makel: Die Musik ist mir zu brav und der Nuttenarzt mir doch zu eindimensional (gerade im Gegensatz zu den anderen) Ach, und irritierend das man bei Michael Conti und Peter Bach Christian Brückner und Arne Elstholz hört.
Unbedingte Empfehlung!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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