Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - Eros Puglielli (2004)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

untot
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von untot »

Onkel Joe hat geschrieben:
untot hat geschrieben:Ich mag den Film auch, für einen Giallo der neueren Art ist er wirklich gelungen, davon könnte es ruhig mehr geben!!!

7,5/10
Ist wirklich ein recht guter Giallo, so hab ich mir immer die Rückkehr von Argento vorgestellt ;) .
Na ja, ich warte immer noch auf "Giallo", aber so wie der verrissen wurde, ahne ich nix Gutes!
Aber das muß ich erst selber sehen, langsam könnten die den mal rausbringen....
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jogiwan
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Pugliel

Beitrag von jogiwan »

Immer wieder gern gesehener und handwerklich sehr gut gemachter Thriller, den man trotz fehlenden Rasiermesser wohl dennoch als Neo-Giallo im besten Sinne bezeichnen kann. Die Story über einen psychopathischen Handschuhmörder, der menschliche Teile zu Puppen verarbeitet, bietet ein paar nette Härten, spannende Momente und das Wiedersehen mit Simon Andreu und Eusebio Poncela. "Eyes of Crystal" ist jedenfalls überraschend düster und auch wenn es bis Finale auch ein, zwei kleinere Hänger gibt, so überzeugt der Streifen von Eros Puglielli doch durch düstere Atmosphäre, tolle Bilder und sympathische Darsteller. 7-8/10
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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kinski
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Pugliel

Beitrag von kinski »

Auf dem DVD-Cover werden Vergleiche mit „Schweigen der Lämmer“ und „Sieben“ herangezogen. Ich sehe in „Eyes of Crystal“ eher die Weiterentwicklung des 70er Jahre Giallo-Films oder vielmehr den Versuch, diesen ins neue Jahrtausend zu transportieren. Dies gelingt auch weitestgehend. Eine stimmige und düstere Atmosphäre wird erzeugt, der personelle Grundaufbau der meisten Giallo (Kommissar, Studenten, Professoren, Serienkiller) ist ebenfalls vorhanden.

Der Streifen entwickelt sich bis weit über die Hälfte der Laufzeit ausgezeichnet, verzettelt sich dann aber ein bisschen in sich selbst. Man versucht, jeder der Hauptpersonen ein Geheimnis anzudichten, jeder wirkt gewollt mysteriös … und das nimmt dem Film ein wenig den Drive. Zudem ist das Finale etwas spannungsarm und was die Effekte anbelangt schlecht in Szene gesetzt. Ansonsten ist „Eyes of Crystal“ absolut sehenswert und hat mit Luigi Lo Cascio einen sehr charismatischen Hauptdarsteller, den man gerne noch öfters sehen möchte. Auch wenn das Flair der frühen Giallo nicht ganz erreicht wird – mehr von dieser Art Filme wäre dennoch nicht schlecht!

Fazit : 7,5 / 10
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Santini
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Pugliel

Beitrag von Santini »

Scan der damaligen Werbeanzeige (Concord, 2006):

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horror1966
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Pugliel

Beitrag von horror1966 »

Mann, was hatte ich mich gefreut, als ich gehört habe, das es diesen Neuzeit - Giallo gibt. Die DVD musste ich mir natürlich sofort zulegen und muß auch ganz ehrlich sagen, das ich diesen Kauf keineswegs bereut habe.

Der Film hat eine für einen Giallo typische Rätsel - Krimi Story, die wirklich sehr gut und interessant in Szene gesetzt wurde. Wie bei Giallos üblich, wird der Zuschauer während des Films mehrfach auf falsche Fährten gelockt, bis sich dann am Ende der Ratselknoten löst.

Wie bei fast allen Filmen dieser Art ist auch hier besonders die geniale Atmosphäre hervorzuheben, die extrem dicht und sehr bedrohlich ist. Der Film strahlt eine ungeheure Faszination auf den Zuschauer aus und nimmt ihn gefangen. Man fiebert richtiggehend mit und versucht, das Rätsek zu lösen.

Längen oder Spannungseinbrüche konnte ich persönlich nicht feststellen, der Film weiss durchgehen sehr kurzweilig und vor allem spannend zu unterhalten. Auch die Darsteller wissen hier allesamt zu überzeugen, sie spielen ihre Parts wirklich sehr gut. Für alle Giallo - Fans, aber auch für Liebhaber spannender Filme dürfte kein Weg an diesem Film vorbeiführen.




8,5/10
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horror1966
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von horror1966 »

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Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen
(Occhi di cristallo)
mit Luigi Lo Cascio, Lucía Jiménez, José Ángel Egido, Simón Andreu, Carmelo Gómez, Eusebio Poncela, Branimir Petev Miladinov, Tzvetan Orlinov Filipov, Ernestina Chinova, Hristo Jivkov, Desislava Tenekedjieva, Plamen Prev
Regie: Eros Puglielli
Drehbuch: Gabriella Blasi / Luca Di Fulvio / Franco Ferrini / Eros Puglielli
Kamera: Luca Coassin
Musik: Francesc Gener
keine Jugendfreigabe
Großbritannien / Italien / Spanien / 2004

Einst ermordete man des Kommissaren Amaldis Freundin, weshalb der Cop heute zu rabiaten Selbstjustizakten neigt. Jetzt sucht die Studentin Giuditta Schutz in einer Stalking-Sache, und Amaldi verliebt sich erneut. Derweil treibt in der Stadt ein Serienmörder sein Unwesen, entwendet jungen Frauen mit fachkundiger Hand hier einen Fuß und dort einen Kopf, als ob er sich irgendwo eine neue Frau aus den Einzelteilen bauen wollte. Und Amaldi fürchtet zu Recht, dass sich das Schicksal wiederholen könnte.


Gerade weil die Hochzeiten des italienischen Gialli längst vorbei sind ist es umso schöner, wenn sich zumindest ab und zu ein Regisseur dazu aufrafft, das Sub-Genre mit einem neueren Beitrag wieder ein wenig aufleben zu lassen. Wenn sich das Ergebnis dann auch noch so gut-und stimmig wie in vorliegendem Fall präsentiert, lässt dies das Herz im Leibe eines jeden Fans höher schlagen. Zwar mag sich "Eyes of Crystal" für manch einen nicht in der oberen Liga der Genre-Kollegen einstufen, doch mir persönlich hat dieses Werk ausnehmend gut gefallen. Dies liegt in erster Linie an der äußerst interessanten Art, wie Regisseur Eros Puglielli seine Geschichte aufbaut, denn wird man doch zu Beginn anscheinend mit mehreren kleinen Erzählsträngen konfrontiert die wohl nichts miteinander zu tun haben, so kristallisiert sich im Laufe der Zeit immer mehr heraus, das diese anfängliche Vermutung ein einziger Trugschluss ist. So präsentiert sich dem Zuschauer dann auch ein wunderbares Puzzle aus etlichen Vermutungen-und Indizien, das mit zunehmender Laufzeit immer mehr Zusammenhänge erkennen lässt, aber erst kurz vor dem Ende ein Gesamtbild abliefert, das eigentlich keinerlei Fragen offen lassen dürfte.

So ist man dann auch durchgehend sehr konzentriert bei der Sache und begibt sich zusammen mit den Protagonisten auf die Suche nach einem offensichtlich geistesgestörten Killers, der seine Opfer auf nahezu bestialische Art und Weise um ihr Leben bringt und ihnen dabei diverse Körperteile entfernt. Die ermittelnden Beamten stehen vor einem schier unlösbaren Rätsel, sind doch die Beweggründe für die grausamen Morde und das Entfernen einzelner Körperteile nicht zu erkennen. Puglielli versteht es sehr gekonnt, den Betrachter über eine lange Zeit so gut wie völlig im Dunkeln tappen zu lassen und webt dabei ein dichtes Netz von Puzzle-Teilchen, die sich erst sehr spät zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Dazu gehört auch der Aspekt des scheinbaren Neben-Erzählstranges, in dem sich eine Beziehung zwischen Kommissar Amaldi und dem Stalking-Opfer Giuditta anbahnt. Was zu Beginn noch wie eine eher nebensächliche Romanze beginnt, erhält im Verlauf der Ereignisse eine ungemein starke Gewichtung und wird so zu einem wesentlichen Bestandteil der gesamten Geschichte. Für mich persönlich ist es jedes Mal wieder aufs Neue ein regelrechtes Fest diesen Film anzuschauen, der in meinen Augen unglaublich gut gelungen ist und zudem auch mit der nötigen Grundstimmung versehen wurde, um durchaus einen weit überdurchschnittlichen Eindruck zu hinterlassen.

Die ganze Zeit über geben sich dabei immer wieder sehr bedrohliche Züge zu erkennen, wobei sich die vorherrschende Atmosphäre an einigen Stellen so sehr verdichtet, das bei einem selbst ein starkes Gefühl des Unwohlseins empor steigt, das äußerst beklemmende Ausmaße annimmt. Die dabei immer weiter ansteigende Spannung ist phasenweise kaum auszuhalten und man kann es kaum abwarten, bis sich am Ende dann endlich des Rätsels Lösung offenbart. Vielleicht mag das nicht jeder zu empfinden, doch mich zieht die Geschichte immer wieder in ihren geheimnisvollen Bann und sendet dabei eine Faszination aus, der ich mich beim besten Willen nicht entziehen kann. "Eyes of Crystal" ist ein unglaublich intelligenter Giallo, der in meinen Augen keine nennenswerten Logiklöcher erkennen lässt und durch das Einfügen diverser Flashbacks diverser Charaktere ein immens spannendes Puzzle präsentiert, das man nur zu gern zusammensetzen will. Zudem konnte hier eine Darsteller-Riege verpflichtet werden, die wirklich überzeugende Leistungen abliefert, wobei mich am meisten die Hauptfigur Kommissar Amaldi (Luigi Lo Cascio) beeindrucken konnte. Bekommt man es hier doch einerseits mit einem sehr intelligenten Beamten zu tun, so muss man sich andererseits auch mit seinen immer wieder auftretenden Aggressionen auseinandersetzen, die in seiner Vergangenheit begründet sind.

Insgesamt gesehen bietet "Eyes of Crystal" auf jeden Fall durchgehend ungemein spannende-und atmosphärische Giallo-Kost, die zudem auch noch von einem sehr passenden Score unterlegt wird. So ergibt sich dann schlussendlich auch ein Gesamteindruck, den im Prinzip jeder Fan dieser Filmart zumindest als gut einstufen sollte, wobei der Fall bei mir selbst noch etwas anders liegt. Zählt dieses Werk doch zu meinen absoluten Lieblingen, die ich mir in regelmäßigen Abständen immer wieder anschauen muss, um mich an der vorhandenen Qualität zu ergötzen. Denn auch wenn man die Lösung mittlerweile natürlich kennt, präsentiert sich dennoch immer wieder ein extrem stimmiges-und rundes Filmerlebnis, das man jedem nur wärmstens ans Herz legen kann, der seine Freude an einem gediegenen und sehr gut inszenierten Giallo hat.


Fazit:


Ob man diesen Spät-Giallo letztendlich mit den absoluten Größen seiner Art auf eine Stufe stellen kann bleibt natürlich jedem selbst überlassen, doch meinetwegen könnte jede Woche eine Produktion dieser Qualität an den Start gehen. "Eyes of Crystal" ist nahezu ein Paradebeispiel dafür das diese Filme auch in der heutigen Zeit immer noch bestens funktionieren. So bleibt nur zu hoffen das sich auch in Zukunft immer wieder Regisseure an diese fast schon vergessene Filmart heran trauen, so mancher Fan würde es ihnen definitiv danken.


8,5/10
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FarfallaInsanguinata
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

verdammt, das kann doch nicht war sein! :o
ein neo-giallo von dessen existenz ich fast zehn jahre nach entstehung zum ersten mal erfahre. langsam scheint mir, dass die vergangenen jahre filmischer abstinenz sich als fehler erweisen. zumindest entdecke ich immer mehr nachholenswertes. der wandert sofort auf meine "to do"-liste.

apropos: :opa:
hier aus gegebenem anlass, da ich schon einige ungenauigkeiten lesen musste, nochmal zur erklärung.
giallo ist die einzahl, wenn also nur von einem film die rede ist, diese form verwenden. meint ihr mehrere filme oder das genre als sammelbegriff, wird korrekterweise die mehrzahl benutzt, = gialli.

vllt sollte ich mal einen kleinen grundkurs "italienisch für foren-relevante begriffe" erstellen... ;)
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Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Arkadin
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von Arkadin »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: vllt sollte ich mal einen kleinen grundkurs "italienisch für foren-relevante begriffe" erstellen... ;)
Oh ja. Besonders für Polizioschi, Polizietti, Poliwasweissichdennschreibtdochehjederwieerwill
Früher war mehr Lametta
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jogiwan
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von jogiwan »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: apropos: :opa:
hier aus gegebenem anlass, da ich schon einige ungenauigkeiten lesen musste, nochmal zur erklärung.
giallo ist die einzahl, wenn also nur von einem film die rede ist, diese form verwenden. meint ihr mehrere filme oder das genre als sammelbegriff, wird korrekterweise die mehrzahl benutzt, = gialli.

vllt sollte ich mal einen kleinen grundkurs "italienisch für foren-relevante begriffe" erstellen... ;)
Wenn ein fremdsprachiges Wort eingebürgert wird, dann wird meines Wissens nicht automatisch auch die fremdländische Grammatik miteingebürgert, die an dem Wort dranhängt. Insofern wäre die deutsche, bzw. im deutschrachigen Raum gebräuchliche und auch zulässige Mehrzahl von "Giallo" nicht nur "Gialli", sondern auch "Giallos". Und was das furchtbare Worte "Poliziesco" betrifft - hier wäre "italienischer Polizeifilm" hier wohl die korrekte Bezeichnung!
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Bonpensiero
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Re: Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - E. Puglielli

Beitrag von Bonpensiero »

Richtig, jogschi. An Fremdwörter, die mit mit einem Vokal enden, wird im Plural immer ein s angehängt. Alles andere ist korrekte Spitzfindigkeit. Immer her mit den Giallos und Pizzas! :lol:
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