Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Moderator: jogiwan
Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Marisa Mell wurde am 24. Februar 1939 als Marlies Theres Moitzi als Tochter einer Schulwartin in Graz geboren. Die großgewachsene Schönheit mit aristokratischer Ausstrahlung interessierte sich nach ihrer Schulausbildung für das Theater und besuchte nach einer Schauspielschule in Graz das renommierte Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Eines Tages beschloss sie, ihren wenig wohlklingenden Namen in Marisa Mell zu ändern, da ihr eigentlicher Name für eine internationale Karriere nicht in Frage kam.
Nach einigen Engagements in Österreich und Deutschland und einer Heirat mit dem Schweizer Henri Tucci bekam sie im 1963 ihre erste internationale Rolle in Ken Russels Film „French Dressing“. Noch im selben Jahr war Mell in Frankreich in einem furchtbaren Autounfall verwickelt, bei dem vor allem ihr Gesicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mehrere Stunden lag sie bewusstlos in Wrack und hätte beinah das rechte Auge verloren. Nach dem Unfall ging sie nach Rom und unterzog sich in den zwei darauffolgenden Jahren mehreren Schönheitsoperationen. Das Gesicht konnte wieder vollständig rekonstruiert werden und von dem schlimmsten Tag in ihrer jungen Karriere blieb lediglich eine kleine Narbe an der Oberlippe als böse Erinnerung.
In den Jahren 1965 – 1972 drehte sie eine Vielzahl von Filmen in Italien, wobei sie vor allem ihre Rolle als verführerisch-laszive Eva Kant in Mario Bavas „Danger: Diabolik“ in Fankreisen unsterblich gemacht hat. Die Frau mit der „hochmütigen Unberührbarkeit und unüberwindlichen Aura von Schönheit“ (O-Ton Erika Pluhar*) drehte aber noch zahlreiche Filme, in denen sie meist die undurchschaubare und zwielichtigen Femme Fatale mimen durfte. Herausragend sind auf jeden Fall noch ihre Zusammenarbeit mit Lucio Fulci („Nackt über Leichen“), der Giallo „Seven bloodstained Orchids“ aus der Edgar-Wallace-Reihe und der hier ebenfalls schon besprochene „Diary of an erotic muderess“. Leider sind viele ihrer italienischen Filme bislang nicht oder nur schwer erhältlich.
Im Laufe der Achtziger und fortgeschrittenen Alter blieben aber die Rollen zunehmend aus und Marisa Mell beschloss nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder nach Österreich zurückzukehren. Sie schrieb den Roman „Coverlove“, widmete sich der Malerei und spielte Rollen an Theatern in Graz und Wien. Anfang der Neunziger erkrankte sie an Speiseröhrenkrebs, starb schlussendlich am 19.Mai 1992 verarmt in einem Wiener Spital und wurde am Pfarrfriedhof Kahlenberger im 19. Wiener Gemeindebezirk begraben.
Marisa Mells trauriger Abschied von dieser Welt ist leider ein sehr tragischer Abschluss nach einem Leben voller Glamour und Jet-Set. Die Darstellerin aus Graz mit den mystischen Katzenaugen ist eine der wenigen, österreichischen Schauspielerinnen, die es auch international zu Ruhm und Anerkennung gebracht hat. Ihre laszive Darstellung, ihre scheinbar überirdische und dennoch polarisierende Schönheit, gepaart mit schauspielerischen Talent und einer riesigen Portion Ausstrahlung machen sie in ihren Filmen für immer unvergesslich. Mach´s gut – Marisa, wo auch immer du jetzt bist!
*Erika Pluhar ist eine österreichische Schriftstellerin, Sängerin und Autorin, besuchte mit Marisa Mell das Max Reinhard-Seminar in Wien und begleitete sie auch in den letzten Monaten, als die Schauspielerin todkrank und verarmt im Wiener Wilhelminenspital wegen ihrer Krebserkrankung therapiert wurde. Ihre Erinnerungen und langjährige Freundschaft zu Marisa Mell hat sie in dem Buch „Marisa“ beschrieben, in dem ihre italienischen Filme jedoch nahezu keine Erwähnung finden.
Nach einigen Engagements in Österreich und Deutschland und einer Heirat mit dem Schweizer Henri Tucci bekam sie im 1963 ihre erste internationale Rolle in Ken Russels Film „French Dressing“. Noch im selben Jahr war Mell in Frankreich in einem furchtbaren Autounfall verwickelt, bei dem vor allem ihr Gesicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mehrere Stunden lag sie bewusstlos in Wrack und hätte beinah das rechte Auge verloren. Nach dem Unfall ging sie nach Rom und unterzog sich in den zwei darauffolgenden Jahren mehreren Schönheitsoperationen. Das Gesicht konnte wieder vollständig rekonstruiert werden und von dem schlimmsten Tag in ihrer jungen Karriere blieb lediglich eine kleine Narbe an der Oberlippe als böse Erinnerung.
In den Jahren 1965 – 1972 drehte sie eine Vielzahl von Filmen in Italien, wobei sie vor allem ihre Rolle als verführerisch-laszive Eva Kant in Mario Bavas „Danger: Diabolik“ in Fankreisen unsterblich gemacht hat. Die Frau mit der „hochmütigen Unberührbarkeit und unüberwindlichen Aura von Schönheit“ (O-Ton Erika Pluhar*) drehte aber noch zahlreiche Filme, in denen sie meist die undurchschaubare und zwielichtigen Femme Fatale mimen durfte. Herausragend sind auf jeden Fall noch ihre Zusammenarbeit mit Lucio Fulci („Nackt über Leichen“), der Giallo „Seven bloodstained Orchids“ aus der Edgar-Wallace-Reihe und der hier ebenfalls schon besprochene „Diary of an erotic muderess“. Leider sind viele ihrer italienischen Filme bislang nicht oder nur schwer erhältlich.
Im Laufe der Achtziger und fortgeschrittenen Alter blieben aber die Rollen zunehmend aus und Marisa Mell beschloss nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder nach Österreich zurückzukehren. Sie schrieb den Roman „Coverlove“, widmete sich der Malerei und spielte Rollen an Theatern in Graz und Wien. Anfang der Neunziger erkrankte sie an Speiseröhrenkrebs, starb schlussendlich am 19.Mai 1992 verarmt in einem Wiener Spital und wurde am Pfarrfriedhof Kahlenberger im 19. Wiener Gemeindebezirk begraben.
Marisa Mells trauriger Abschied von dieser Welt ist leider ein sehr tragischer Abschluss nach einem Leben voller Glamour und Jet-Set. Die Darstellerin aus Graz mit den mystischen Katzenaugen ist eine der wenigen, österreichischen Schauspielerinnen, die es auch international zu Ruhm und Anerkennung gebracht hat. Ihre laszive Darstellung, ihre scheinbar überirdische und dennoch polarisierende Schönheit, gepaart mit schauspielerischen Talent und einer riesigen Portion Ausstrahlung machen sie in ihren Filmen für immer unvergesslich. Mach´s gut – Marisa, wo auch immer du jetzt bist!
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Ich befürchte mal, dass man in Graz auch noch nicht auf die Idee gekommen ist, eine Straße nach ihr zu benennen, oder?
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Nein, leider nicht - aber in Wien gibt es eine zumindest Marisa Mell-Gasse...
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Vielen Dank lieber Jogiwan für die Info mit der Gasse und den wirklich liebevoll geschriebenen Text, einfach Klasse wieviel mühe du dir da gibst.jogiwan hat geschrieben:Nein, leider nicht - aber in Wien gibt es eine zumindest Marisa Mell-Gasse...
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Dem kann ich mich nur anschließen.Onkel Joe hat geschrieben:Vielen Dank lieber Jogiwan für die Info mit der Gasse und den wirklich liebevoll geschriebenen Text, einfach Klasse wieviel mühe du dir da gibst.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- CamperVan.Helsing
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Dem schließe ich mich an!Onkel Joe hat geschrieben:Vielen Dank lieber Jogiwan für die Info mit der Gasse und den wirklich liebevoll geschriebenen Text, einfach Klasse wieviel mühe du dir da gibst.jogiwan hat geschrieben:Nein, leider nicht - aber in Wien gibt es eine zumindest Marisa Mell-Gasse...
Schau an, da haben die Wiener schon wieder die Nase vorn vor den Grazern...
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Danke, meine Lieben! Es ist aber jeder herzlich eingeladen, in der Serie nach Belieben weiterzumachen. Da gibts ja keine Beschränkungen oder Vorgaben und jeder kann nach Herzenslust über Schauspieler, Regisseure, Effektleute oder dergleichen schreiben. Ein paar Bildchen dazu und fertig ist die Grundlage für Diskussionen, Fan-Huldigungen und gegenseitiges Niedermachen...
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
Ja, ein sehr schöner Faden. Ich mache mich gleich mal auf die Suche nach Teil 1-4
Früher war mehr Lametta
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Re: Stars of Exploitation # 6 - Marisa Mell
@ santi: und wie klingen die beiden Songs? Da könnte ich mir gut so ein Sprechgesang/-gestöhne zu synthetischen Discobeats a la Amanda Lear vorstellen...
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