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Re: Spuk in Hill House [Serie] - Mike Flanagan (2018)

Verfasst: Mo 5. Sep 2022, 23:18
von Adalmar
Bislang 2 1/2 Folgen gesehen und so weit ist die Serie zwar OK, aber für meinen Geschmack viel zu wenig Horror und zu viel Familiendrama. Werde aber trotzdem erst mal dranbleiben.

Re: Spuk in Hill House [Serie] - Mike Flanagan (2018)

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 15:54
von sergio petroni
Die Crains haben das schlecht beleumundete Hill House erworben. Die Familie besteht aus den fünf Kindern
Steven, Shirley, Theodora, Nell und Luke sowie dem handwerklich begabten Vater Hugh und der Mutter Olivia,
ihres Zeichens Innenarchitektin. Der Plan: Das Haus den Sommer über renovieren und dann gewinnbringend
wieder verkaufen. Doch das Haus hat andere Pläne....

Während Olivia die Grundrisse von Hill House dokumentiert, plant sie zugleich ihr "Für-immer-Haus". Das Traumhaus der Familie,
das von den Gewinnen erbaut werden soll. Doch gerade Olivia ist es, die die eigentümliche Stimmung im Hill House
besonders wahrnimmt. Seltsame Träume machen ihr zu schaffen, doch auch in den Wachphasen scheint
nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen.
Schließlich kommt es zu einer grauenvollen Nacht, in der die Crains Hill House fluchtartig verlassen müssen.
Etwa zwanzig Jahre später trifft sich die Familie aus einem traurigen Anlaß wieder. Die Lebensläufe aller
sind von den damaligen Geschehnissen geprägt. Als man gemeinsam die vergangenen Zeiten
aufarbeitet, scheint Hill House wieder seine Fühler nach den Crains auszustrecken......

Den Roman von Shirley Jackson hatte ich vor Urzeiten mal gelesen, hatte also kaum noch Erinnerungen daran.
Der Verfilmung in Serienform durch Mike Flanagan ("Oculus", "Before I Wake") eilte ein sehr guter Ruf voraus.
Dennoch hat es einige Zeit gedauert, bis ich die Sichtung durchzog; etwa 600 Minuten an Material gucken sich halt
nicht so einfach weg. Abschließend kann ich sagen, ich habe jede einzelne davon genossen;
die Serie war für mich einfach ein tolles Erlebnis.

Auf Einzelheiten der Handlung zu sprechen zu kommen, hieße spoilern; und das wäre schade.
Die Geschehnisse werden nicht nichtlinear erzählt, zudem oftmals auch aus der Sicht von mehreren Beteiligten.
Somit entsteht ein in Anklängen Kurosawasches Puzzle, das mit kreuzunheimlichen Szenen aufwartet,
zugleich aber auch zutiefst menschlich daherkommt.
Es wird sich Zeit gelassen, die einzelnen Charaktere einzuführen und sich weiterentwickeln zu lassen,
so daß der Zuschauer zu jedem Protagonisten eine Beziehung aufbauen kann. Auch die teils recht langen
Gespräche zwischen Hugh und seiner Frau sind nie langweilig oder kitschig. Dennoch mußten sich die
Serienmacher bewußt sein, daß manch Vorwurf lauten könnte: Zu gedehnt, langatmig und ausgewalzt,
hätte kompakter erzählt werden können.

Alles Vorwürfe, die meiner Ansicht nach nicht zutreffen. Ja, man hat sich Zeit gelassen. Das führte in meinem Fall
jedoch zu einem noch größeren Mitfiebern. Und ja, keine der 600 Minuten war zuviel.
9/10

Re: Spuk in Hill House [Serie] - Mike Flanagan (2018)

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 21:59
von Adalmar
Ich habe die Serie mittlerweile auch endlich durch. Obwohl alles gut gemacht und gespielt ist, die Euphorie kann ich alles in allem doch nicht so recht teilen. Solange man sich auf den Horroranteil konzentriert hat, war die Serie immer recht überzeugend, teilweise auch richtig stark, aber der hohe Anteil an Familiendrama hat mir das Zusehen schon etwas erschwert. Da kann schon mal fast eine komplette Folge mit Familienstreit rumgehen, und diesen Teil der Serie hätte man von mir aus gerne eindampfen können.