1. “Treat Her Right” – Roy Head & The Traits
2. “Ramblin’ Gamblin’ Man – The Bob Seger System
Boss Radio feat. Humble Harve:
3. “Hush” – Deep Purple
4. “Mug Root Beer Advertisement”
5. “Hector” – The Village Callers
6. “Son of a Lovin’ Man” – Buchanan Brothers
7. “Paxton Quigley’s Had the Course” (from the MGM film Three in the Attic) – Chad & Jeremy
8. “Tanya Tanning Butter Advertisement”
9. “Good Thing” – Paul Revere & The Raiders
10. “Hungry” – Paul Revere & the Raiders
11. “Choo Choo Train” – The Box Tops
12. “Jenny Take a Ride” – Mitch Ryder and the Detroit Wheels (Trivia: this was the title track for Hell Ride)
13. “Kentucky Woman” – Deep Purple
14. “The Circle Game” – Buffy Sainte-Marie
Boss Radio feat. The Real Don Steele:
15. “Mrs. Robinson” – Simon & Garfunkel (Trivia: this was the title song from The Graduate)
16. “Numero Uno Advertisement”
17. “Bring a Little Lovin'” – Los Bravos
18. “Suddenly / Heaven Sent Advertisement”
19. “Vagabond High School Reunion”
20. “KHJ Los Angeles Weather Report”
21. “The Illustrated Man Advertisement / Ready For Action”
22. “Hey Little Girl” – Dee Clark
23. “Summer Blonde Advertisement”
24. “Brother Love’s Traveling Salvation Show” – Neil Diamond
25. “Don’t Chase Me Around” (from the MGM film GAS-S-S-S) – Robert Corff
26. “Mr. Sun, Mr. Moon” – Paul Revere & the Raiders (feat. Mark Lindsay)
27. “California Dreamin'” – Jose Feliciano
28. “Dinamite Jim (English Version)” – I Cantori Moderni di Alessandroni (Trivia: from the soundtrack of Dinamite Jim)
29. “You Keep Me Hangin’ On (Quentin Tarantino Edit)” – Vanilla Fudge
30. “Miss Lily Langtry” (cue from The Life and Times of Judge Roy Bean) – Maurice Jarre
31. “KHJ Batman Promotion”
Once Upon a Time in ... Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Moderator: jogiwan
Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Den zugehörigen Soundtrack könnte ich mir auch gut als Hintergrundbeschallung aktueller Sommeraktivitäten vorstellen
Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Es war einmal in...
Hollwood Anfang 1969: Tarantion wirft die Zuschauer direkt ins Geschehen mit den beiden Buddys Rick"Leonardo DiCaprio" Dalton & Cliff "Brad Pitt" Booth, der eine ein wenig erfolgreicher Schauspieler, der andere dessen Freund & Stunddouble. Gemeinsam begleitet man diese beiden Glücksritter Hollywoods durch Ihren Ritt durch das alte Hollywood auf dem Weg in die Zukunft des Films. Vom Breitwandkino hinzu TV-Produktionen. Und am Ende vom Anfang steht der "ungeliebte" Italo-Film in Europa...
Dazu wechselt die Perspektive dann hin zu Hollwoods heißesten Newcomern, dem Traumpaar Sharon Tate & Roman Polanski, die in die direkter Nachbarschaft der beiden Hauptdarsteller ziehen, ohne diese direkt zu begegnen.
Und der weitere Fokus wird dann auch mehr auf Sharon (bezaubernd: Margot Robbie) gelegt, z.B. in einer wundervollen Szene, in der Sie ins Kino geht, um sich Ihren eigenen Kinofilm "Rollkommando" (1968 mit Elke Sommer & Dean Martin) anzusehen, wie die falsche Tate im Kinopublikum sitzt und die Performance der echten Sharon Tate auf der Leinwand abfeiert.
Im großen & ganzen ist Once Upon a Time in Hollywood dann auch ein eigenes Hollywood-Märchen, wie es sich nur ein Tarantino ausdenken kann, ähnlich wie auch bei Inglourious Basterds und Django Unchained, ein eigenes Paralleluniversum mit bekannten Gesichtern, aber doch nicht das gleiche wie die Realität.
Da gibt es Probeaufnahmen von Rick Dalton/DiCaprio als McQueen Alternative in "Gesprengte Ketten" oder seinen Auftritt in der Serie "F.B.I." sowie diverse Italienische Filmprojekte (u.a. Nebraska Jim mit Sergio Corbucci)
Und genau diese kleinen Inserts sind es dann auch, die einem als Filmfreund auf die Schenkel schlagen & schmunzeln lassen. Szenen, mit dem das Mainstreampublikum (bestimmt) nichts anzufangen weiß (behaupte ich jetzt einfach mal ) Die Liebe zum Detail, das zum Beispiel Damian Lewis wirklich eine große Ähnlichkeit mit Steve McQueen hat.
Das alles könnte wirklich sehr stimmig sein...wenn der gute Quentin nicht wieder im Schlussakt Kindisch werden würde und mit einem übertrieben Gewaltakt sein eigenes Märchenende erzwingen würde. Und dieses Ende macht für mich auch den Film ein wenig kaputt, passt es doch gar nicht so recht zu den vorangegangen 145 Minuten. Als wenn er da wieder die Gewaltfraktion befriedigen müsste. Vielleicht warte ich persönlich immer noch auf einen zweiten "Jackie Brown" Film (den es wahrscheinlich auch nicht mehr von QT geben wird).
Ganz nett: nicht mehr, nicht weniger
Hollwood Anfang 1969: Tarantion wirft die Zuschauer direkt ins Geschehen mit den beiden Buddys Rick"Leonardo DiCaprio" Dalton & Cliff "Brad Pitt" Booth, der eine ein wenig erfolgreicher Schauspieler, der andere dessen Freund & Stunddouble. Gemeinsam begleitet man diese beiden Glücksritter Hollywoods durch Ihren Ritt durch das alte Hollywood auf dem Weg in die Zukunft des Films. Vom Breitwandkino hinzu TV-Produktionen. Und am Ende vom Anfang steht der "ungeliebte" Italo-Film in Europa...
Dazu wechselt die Perspektive dann hin zu Hollwoods heißesten Newcomern, dem Traumpaar Sharon Tate & Roman Polanski, die in die direkter Nachbarschaft der beiden Hauptdarsteller ziehen, ohne diese direkt zu begegnen.
Und der weitere Fokus wird dann auch mehr auf Sharon (bezaubernd: Margot Robbie) gelegt, z.B. in einer wundervollen Szene, in der Sie ins Kino geht, um sich Ihren eigenen Kinofilm "Rollkommando" (1968 mit Elke Sommer & Dean Martin) anzusehen, wie die falsche Tate im Kinopublikum sitzt und die Performance der echten Sharon Tate auf der Leinwand abfeiert.
Im großen & ganzen ist Once Upon a Time in Hollywood dann auch ein eigenes Hollywood-Märchen, wie es sich nur ein Tarantino ausdenken kann, ähnlich wie auch bei Inglourious Basterds und Django Unchained, ein eigenes Paralleluniversum mit bekannten Gesichtern, aber doch nicht das gleiche wie die Realität.
Da gibt es Probeaufnahmen von Rick Dalton/DiCaprio als McQueen Alternative in "Gesprengte Ketten" oder seinen Auftritt in der Serie "F.B.I." sowie diverse Italienische Filmprojekte (u.a. Nebraska Jim mit Sergio Corbucci)
Und genau diese kleinen Inserts sind es dann auch, die einem als Filmfreund auf die Schenkel schlagen & schmunzeln lassen. Szenen, mit dem das Mainstreampublikum (bestimmt) nichts anzufangen weiß (behaupte ich jetzt einfach mal ) Die Liebe zum Detail, das zum Beispiel Damian Lewis wirklich eine große Ähnlichkeit mit Steve McQueen hat.
Das alles könnte wirklich sehr stimmig sein...wenn der gute Quentin nicht wieder im Schlussakt Kindisch werden würde und mit einem übertrieben Gewaltakt sein eigenes Märchenende erzwingen würde. Und dieses Ende macht für mich auch den Film ein wenig kaputt, passt es doch gar nicht so recht zu den vorangegangen 145 Minuten. Als wenn er da wieder die Gewaltfraktion befriedigen müsste. Vielleicht warte ich persönlich immer noch auf einen zweiten "Jackie Brown" Film (den es wahrscheinlich auch nicht mehr von QT geben wird).
Ganz nett: nicht mehr, nicht weniger
- Salvatore Baccaro
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Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Erinnert ihr euch noch an "Hollywood Babylon", jenes erstmals 1959 publizierte irgendwo zwischen sensationslüsternem Yellow-Press-Anekdoten und investigativem Journalismus an der Grenze zum schockierenden Sittenbild oszillierende Büchlein, in dem Kenneth Anger uns über allerlei Verwerfungen innerhalb der Hollywood'schen Fimindustrie wie Drogenexzesse, Selbstmorde, Sex mit Minderjährigen, Tötungsdelikten etc. berichtet? Könnte man Anger vorwerfen, dass er ganz bewusst Schlaglichter auf die Schattenseiten der Traumfabrik wirft, wäre Tarantinos neuster Streich wahrscheinlich prädestiniert für die exakt gegenteilige Kritik.
Das von ihm konstruierte Hollywood nämlich ist zwar durchaus gezeichnet von Erfolgsdruck, Alkoholismus, Geltungssucht, (die man allerdings, ohne dem Film großes Unrecht anzutun, auch allein dem allmählichen Verfall des Studiosystems in den 60ern in die Schuhe schieben könnte) andererseits aber unterm Strich doch kein allzu schlechter Ort: Blow-Jobs von Teenies werden weise abgelehnt, da diese keinen Nachweis erbringen können, bereits achtzehn Lenze zu zählen; am Western-Set hat nicht etwa der Regisseur die Hosen an, sondern seine emanzipierte Gattin; selbst Roman Polanski wird in einer Szene von Steve McQueen als Bübchen bezeichnet, das mehr von der Frau an seiner Seite verführt/dominiert wird als andersherum. Droht Gefahr in dieser *fast* heilen Welt, in der sogar die sagenumwobenen Orgien eher an einen etwas lebhaften Kindergeburtstagsparty erinnert, dann kommt sie von außen, sprich, von verblendeten Hippie-Kommunen, die sich in ehemaligen Filmranchs festsetzen, manischen Manson-Gurus hinterherlaufen und spontan entschließen: Lasst uns doch alle die Filmhelden töten, die uns als medienverseuchte Kinder der 50er das Töten beigebracht haben. In Tarantinos großangelegten Geschichtsklitterung, die gerade in Zeiten von #metoo und Weinstein-Affäre niemandem weismachen kann, neben all der Nostalgie ein aktuelles politisches Statement zu sein, wird, wie schon in INGLORIOUS BASTERDS, die Historie zuletzt kurzerhand umgeschrieben: Ein ehemaliger US-Western- (und nunmehriger Italo-Western-)Star und sein Stuntman machen kurzen Prozess mit den gedungenen Manson-Mördern, die eigentlich Sharon Tate und ihre Partygäste meucheln sollten - und zwar auf eine Weise, die für mich die Linie zur Selbstpersiflage locker überschreitet: Nachdem ONCE UPON A TIME...IN HOLLYWOOD weit über zwei Stunden einen vergleichsweise bodenständigen, zurückhaltenden Tarantino präsentiert hat, der es zuweilen versteht, recht ergreifende Szenen aus dem Ärmel zu schütteln - (wenn der abgehalfterte Di Caprio bspw. von einem achtjährigen Mädchen das "method acting" erklärt bekommt, oder wenn der nicht minder abgehalfterte Brad Pitt den Feierabend allein mit Dogge Brandy in einem versifften Wohnwagen totschlägt, oder wenn die schonungslos narzisstische Sharon Tate hin & weg ist, während sie sich selbst im Kino anhimmelt) -, kommt am Ende dann doch noch der pubertierende Knabe zum Vorschein, der es sich nicht nehmen lässt, in überzogenster comichafter B-Movie-Gewalt zu wildern. (Und einmal mehr bin ich erstaunt, was heutzutage alles als FSK16 durchgeht: Hunde, die männliche Geschlechtsteile abbeißen?!; Gesichter, die IRREVERSIBLE-like zu Brei gehauen werden?!; Brandopfer durch Flammenwerfer, die verkohlt in Pools treiben?!)
Letztlich geht es aber, wie stets, nur um Tarantinos eigenen Präferenzen: Der gute Mann mag italienische Genrefilme; der gute Mann mag klassische Western; der gute Mann mag 60er Popmusik; natürlich mag der gute Mann nackte Frauenfüße; nicht zuletzt mag er Macho-Typen, die noch bis obenhin voll mit hochprozentigem Alkohol und LSD-getränkten Glimmstängeln eine Bande Killer-Hippies lahmlegen. Etwa die Hälfte dieser Dinge mag ich ebenfalls, aber ob ich nun schon zum neunten Mal einem Tarantino dabei zuschauen muss, wie er mir erklärt, dass er diese Dinge mag, das mag auf einem andern Blatt stehen...
Das von ihm konstruierte Hollywood nämlich ist zwar durchaus gezeichnet von Erfolgsdruck, Alkoholismus, Geltungssucht, (die man allerdings, ohne dem Film großes Unrecht anzutun, auch allein dem allmählichen Verfall des Studiosystems in den 60ern in die Schuhe schieben könnte) andererseits aber unterm Strich doch kein allzu schlechter Ort: Blow-Jobs von Teenies werden weise abgelehnt, da diese keinen Nachweis erbringen können, bereits achtzehn Lenze zu zählen; am Western-Set hat nicht etwa der Regisseur die Hosen an, sondern seine emanzipierte Gattin; selbst Roman Polanski wird in einer Szene von Steve McQueen als Bübchen bezeichnet, das mehr von der Frau an seiner Seite verführt/dominiert wird als andersherum. Droht Gefahr in dieser *fast* heilen Welt, in der sogar die sagenumwobenen Orgien eher an einen etwas lebhaften Kindergeburtstagsparty erinnert, dann kommt sie von außen, sprich, von verblendeten Hippie-Kommunen, die sich in ehemaligen Filmranchs festsetzen, manischen Manson-Gurus hinterherlaufen und spontan entschließen: Lasst uns doch alle die Filmhelden töten, die uns als medienverseuchte Kinder der 50er das Töten beigebracht haben. In Tarantinos großangelegten Geschichtsklitterung, die gerade in Zeiten von #metoo und Weinstein-Affäre niemandem weismachen kann, neben all der Nostalgie ein aktuelles politisches Statement zu sein, wird, wie schon in INGLORIOUS BASTERDS, die Historie zuletzt kurzerhand umgeschrieben: Ein ehemaliger US-Western- (und nunmehriger Italo-Western-)Star und sein Stuntman machen kurzen Prozess mit den gedungenen Manson-Mördern, die eigentlich Sharon Tate und ihre Partygäste meucheln sollten - und zwar auf eine Weise, die für mich die Linie zur Selbstpersiflage locker überschreitet: Nachdem ONCE UPON A TIME...IN HOLLYWOOD weit über zwei Stunden einen vergleichsweise bodenständigen, zurückhaltenden Tarantino präsentiert hat, der es zuweilen versteht, recht ergreifende Szenen aus dem Ärmel zu schütteln - (wenn der abgehalfterte Di Caprio bspw. von einem achtjährigen Mädchen das "method acting" erklärt bekommt, oder wenn der nicht minder abgehalfterte Brad Pitt den Feierabend allein mit Dogge Brandy in einem versifften Wohnwagen totschlägt, oder wenn die schonungslos narzisstische Sharon Tate hin & weg ist, während sie sich selbst im Kino anhimmelt) -, kommt am Ende dann doch noch der pubertierende Knabe zum Vorschein, der es sich nicht nehmen lässt, in überzogenster comichafter B-Movie-Gewalt zu wildern. (Und einmal mehr bin ich erstaunt, was heutzutage alles als FSK16 durchgeht: Hunde, die männliche Geschlechtsteile abbeißen?!; Gesichter, die IRREVERSIBLE-like zu Brei gehauen werden?!; Brandopfer durch Flammenwerfer, die verkohlt in Pools treiben?!)
Letztlich geht es aber, wie stets, nur um Tarantinos eigenen Präferenzen: Der gute Mann mag italienische Genrefilme; der gute Mann mag klassische Western; der gute Mann mag 60er Popmusik; natürlich mag der gute Mann nackte Frauenfüße; nicht zuletzt mag er Macho-Typen, die noch bis obenhin voll mit hochprozentigem Alkohol und LSD-getränkten Glimmstängeln eine Bande Killer-Hippies lahmlegen. Etwa die Hälfte dieser Dinge mag ich ebenfalls, aber ob ich nun schon zum neunten Mal einem Tarantino dabei zuschauen muss, wie er mir erklärt, dass er diese Dinge mag, das mag auf einem andern Blatt stehen...
- buxtebrawler
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Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Wäre es möglich, dass dies ein ironischer/persiflierender Seitenhieb auf das so testosteronschwangere Genre sein soll?Salvatore Baccaro hat geschrieben:am Western-Set hat nicht etwa der Regisseur die Hosen an, sondern seine emanzipierte Gattin
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- Salvatore Baccaro
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Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
buxtebrawler hat geschrieben:Wäre es möglich, dass dies ein ironischer/persiflierender Seitenhieb auf das so testosteronschwangere Genre sein soll?Salvatore Baccaro hat geschrieben:am Western-Set hat nicht etwa der Regisseur die Hosen an, sondern seine emanzipierte Gattin
Möglich ist das in diesem selbstbezüglichen Tarantino-versum, in dem quasi jede einzelne Szene ihren eigenen Meta-Kommentar zu sich selbst darstellt, durchaus. Es gibt da auch eine offensichtliche Hommage/Persiflage (wer mag das schon ent- oder unterscheiden?) auf das 70er-Terrorkino á la v.a. TEXAS CHAINSAW MASSACRE, in dem Brad Pitt - (wobei die Filmmusik tatsächlich zum ersten & einzigen Mal unheilvoll anschwillt) - eine ehemalige Film-Ranch erkundet, und in deren Untiefen, wo Ratten im Unrat krepieren und das Schmutzgeschirr sich stapelt, dann eben nicht einen Leatherface trifft, sondern einen erblindeten ehemaligen Filmproduzent/-schauspieler als Fossil vergangener Tage, das nunmehr von den Manson-Aposteln finanziell ausgebeutet wird. (Tolle Szene im Übrigen.) Aber durch den gesamten Film zieht sich so ein komischer "Früher-war-nicht-alles-ganz-so-schlimm" oder gar "Früher-war-alles-besser-"Gestus, (von dem man dann natürlich auch behaupten kann, der sei allein der Perspektive unserer beiden Hauptdarsteller entsprungen usw.) Mein Problem war dabei wohl auch, dass Q.T. mir diesen Gestus so auffällig unter die Nase reibt: Subtil ist hier echt nichts, weder die zigtausend Filmreferenzen noch die ultimative Medienbeschallung (kommt mir fast vor, als seien die End-60er da schon wesentlich weiter gewesen als das digitale Zeitalter), und schon gar nicht die Westernregisseurgattin, die wirkt, als sei sie direkt dem Klischee-Bilderbuch der Filmgeschichte entsprungen, gulp.
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Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Die Terrorkino-Szene liest sich köstlichSalvatore Baccaro hat geschrieben:Möglich ist das in diesem selbstbezüglichen Tarantino-versum, in dem quasi jede einzelne Szene ihren eigenen Meta-Kommentar zu sich selbst darstellt, durchaus. Es gibt da auch eine offensichtliche Hommage/Persiflage (wer mag das schon ent- oder unterscheiden?) auf das 70er-Terrorkino á la v.a. TEXAS CHAINSAW MASSACRE, in dem Brad Pitt - (wobei die Filmmusik tatsächlich zum ersten & einzigen Mal unheilvoll anschwillt) - eine ehemalige Film-Ranch erkundet, und in deren Untiefen, wo Ratten im Unrat krepieren und das Schmutzgeschirr sich stapelt, dann eben nicht einen Leatherface trifft, sondern einen erblindeten ehemaligen Filmproduzent/-schauspieler als Fossil vergangener Tage, das nunmehr von den Manson-Aposteln finanziell ausgebeutet wird. (Tolle Szene im Übrigen.) Aber durch den gesamten Film zieht sich so ein komischer "Früher-war-nicht-alles-ganz-so-schlimm" oder gar "Früher-war-alles-besser-"Gestus, (von dem man dann natürlich auch behaupten kann, der sei allein der Perspektive unserer beiden Hauptdarsteller entsprungen usw.) Mein Problem war dabei wohl auch, dass Q.T. mir diesen Gestus so auffällig unter die Nase reibt: Subtil ist hier echt nichts, weder die zigtausend Filmreferenzen noch die ultimative Medienbeschallung (kommt mir fast vor, als seien die End-60er da schon wesentlich weiter gewesen als das digitale Zeitalter), und schon gar nicht die Westernregisseurgattin, die wirkt, als sei sie direkt dem Klischee-Bilderbuch der Filmgeschichte entsprungen, gulp.
Subtilität war aber wohl nie Tarantinos Stärke. Ich verstehe deine Kritikpunkte, habe schon jetzt keinen Bock auf das Finale, auf alles davor aber schon noch.
Mal gucken, ob ich's vorm Forentreffen noch in den Film schaffe.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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- karlAbundzu
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Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Darf ich raten, welche?Salvatore Baccaro hat geschrieben: Letztlich geht es aber, wie stets, nur um Tarantinos eigenen Präferenzen: Der gute Mann mag italienische Genrefilme; der gute Mann mag klassische Western; der gute Mann mag 60er Popmusik; natürlich mag der gute Mann nackte Frauenfüße; nicht zuletzt mag er Macho-Typen, die noch bis obenhin voll mit hochprozentigem Alkohol und LSD-getränkten Glimmstängeln eine Bande Killer-Hippies lahmlegen. Etwa die Hälfte dieser Dinge mag ich ebenfalls,
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Gestern Abend mit dem Bart und einem weiteren Kumpel gesichtet! Und irgendwie sehr...
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Once Upon a Time ... in Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Quentin nimmt den geneigten Fan am Arm um ihm drei Stunden lang eine Welt zu zeigen, wie er sie gerne gehabt und erlebt hätte. Irgendwo zwischen Dokutainment, Hollywood-Utopie und Buben-Märchen als filmisches Äquivalent zum nerdigen Filmzitate-Kaffeeklatsch, der in diesem Fall wohl als Monolog und mit Hochprozentigen an der Mahagoni-Bar genossen wird. Nur die Frage ist, was hat man persönlich davon oder auch... was bleibt?
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- buxtebrawler
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Re: Once Upon a Time in ... Hollywood - Quentin Tarantino (2019)
Erscheint voraussichtlich am 17.01.2020 bei Sony Pictures als Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination, auf Blu-ray im Steelbook, auf Blu-ray in Amaray und auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!