McBrewer hat geschrieben:Es war mir zu düster deprimierend, ohne Humor. Vielleicht bin ich auch mit den falschen Erwartungen an die Serie bisher heran gegangen...
Du erwartest Humor von einer Serie, die "Dark" heißt?
Vielleicht bin ich auch mit den falschen Erwartungen an die Serie bisher heran gegangen...
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Di 30. Jul 2019, 14:19
von jogiwan
Vielleicht ist er auch mit den falschen Erwartungen an die Serie bisher heran gegangen...
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Mo 12. Aug 2019, 16:05
von jogiwan
Deutschland:
"Verkopft, trübsinnig, piefig, geschwätzig und weitgehend unspektakulär - war ja klar, dass sich eine deutsche Mystery-Serie so und nicht anders präsentieren würde." (quelle: asbestos/OFDB)
Rest der Welt:
"We love it!"
Top 10 Reasons you should watch "Dark"
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Auffällig auch, wie oft empfohlen wird, sich die Serie im O-Ton anzuschauen...
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 07:13
von sergio petroni
Ich fand die Serie (Staffel 1, Folgen 1-10) auch extrem gelungen. Schön mysteriös, konsequent düster
und humorlos und auch bisweilen herausfordernd. Natürlich geht es auch um deutsche Kleinstadtbefindlichkeiten;
ist ja nun mal eine deutsche Serie. Und eine, die ich so bislang nicht für möglich gehalten hätte.
Darüberhinaus geht es um Kindsmorde, Beziehungsprobleme, das erste deutsche Kernkraftwerk
im Wandel der Zeit, Zeitreisen, das ewige Spiel von Gut gegen Böse, .......
Man mag jetzt darüber streiten, ob es vielleicht etwas weniger als zehn Folgen auch getan hätten.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
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Eher etwas schade fand ich, daß es mit Folge 10 kein richtiges Ende gibt; daß Staffel 2
unmittelbar anschließt und das wohl auch so geplant war. Anders ist es nicht zu erklären,
weshalb so viele Handlungsstränge am Ende der ersten Staffel offen bleiben.
Ohne Staffel 2 wäre das nicht bloß ein offenes Ende, sondern gar ein neuer Ansatz
für die Chaosforschung.
Zudem wird man zu Beginn von Staffel zwei darauf hingewiesen, daß das
Ganze wohl auf drei Straffeln ausgelegt ist.
Die Dreharbeiten zu Staffel 3 laufen wohl aktuell.
"Dark" hat meinen Geschmack getroffen. Staffel zwei muß jetzt zeitnah geguckt werden.
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Di 3. Dez 2019, 06:35
von sergio petroni
Die zweite Staffel konnte ich leider nicht in einem Rutsch gucken;
das zog sich über mehrere Monate hin. Die Handlung aus Staffel eins wird
munter weiter gesponnen, mit immer mehr und neuen Ver- und Entwicklungen.
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Dabei geht es ganz offenbar inzwischen darum, immer neue Paradoxe vorzuführen,
weniger darum, eine stringente Handlung zu erzählen. Das Ganze gefällt weiterhin sehr gut,
hat man das versponnene Winden inzwischen doch lieb gewonnen; das deutsche Twin Peaks sozusagen.
Zielführendes darf man sich jedoch nicht erwarten; Staffel zwei wird von Folge zu Folge
verfahrener und setzt am Ende noch gewaltig eins drauf. Dritte Staffel, ick hör Dir trapsen...
Ob das Ganze dann so weiter deliriert oder welcher Kunstgriff zum Einsatz kommt, um die Enden
wieder zusammenzuführen bleibt abzuwarten.
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Mi 11. Dez 2019, 12:00
von Arkadin
Staffel 1 und 2 geguckt. Und jetzt befürchte ich, die noch einmal schauen zu müssen, wenn Staffel 3 kommt. Irgendwie fiel es mir jetzt schon schwer, die verschieden Fäden,
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Zeitebenen
und Personen im Kopf miteinander verbinden zu können. Wenn jetzt noch, wie das Ende der zweiten Staffel dezent andeutet
► Text zeigen
Parallelwelten
dazu kommen... ui-jui-jui.
Trotzdem, eine sehr, sehr gute Serie, die mich zu jeder Zeit gepackt hat und das Hirn auch noch nach dem Ausschalten des Fernsehers hat rotieren lassen. Sehr gut gespielt, Ausstattung top. Musik sowieso. Letztere macht auch eine Menge aus. Meine liebe Frau hat nicht mit geguckt, sondern sich auf dem Laptop was anderes angeguckt. Irgendwann meinte sie, dass die Musik ihr echt Angst machen würde.
Ich fand auch die erste Staffel einen Tick besser. Die zweite war dann durch
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die Hinzunahme zweier weiterer Zeitebenen (1921 und 2053) und der Entwicklung einer groß angelegten Verschwörung durch die "Reisenden"
etwas überladen. Mittlerweile sind da ja auch so viele Figuren in unterschiedlichen Altern unterwegs, dass manche Hauptfigur für mehrere Folgen gar nicht mehr auftaucht. Wenn man das nicht in einem Rutsch guckt, wird es echt schwer da mitzukommen. Andererseits ist die Serie so mordsmäßig spannend, dass man gar nicht daran denkt, zwischendurch mal was anderes zu schauen.
Was mir in der zweiten Staffel noch etwas negativ ausgefallen ist: Der Figur der Martha hätte ich in den letzten Folgen der zweiten Staffel echt ein paar an die Ohren hauen können. So blöd, nervig und zickig wie die sich anstellte. Immer am Motzen, dass alle Geheimnisse hätten und keiner zusammenarbeitet - und dann selber nicht zuhören, wenn jemand wichtige Informationen teilen möchte. Und dann rennt sie auch noch immer beleidigt weg, wenn es angebracht wäre, mal zusammen zu arbeiten.
Generell fand ich die Intimität der ersten Staffel, wo es ja primär darum ging, wie Geheimnisse und unausgesprochene Befindlichkeiten eine Gemeinschaft und Familien zerstören, intensiver. Der weit größer gefasste Entwurf der zweiten Staffel ist zwar interessant und spannend, erreicht aber nicht die Intensität der ersten Staffel. Die zweite Staffel ist aber weiterhin auf sehr hohem Niveau, verdammt aufregend und ich freue mich schon extrem auf die finale Staffel 3.
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Do 28. Mai 2020, 05:17
von sergio petroni
Die dritte Staffel ist für Ende Juni auf Netflix angekündigt!
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Do 28. Mai 2020, 11:39
von Arkadin
sergio petroni hat geschrieben:Die dritte Staffel ist für Ende Juni auf Netflix angekündigt!
YIPPIE!!!!!
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Di 30. Jun 2020, 16:35
von Arkadin
DARK geht in die dritte und letzte Runde. die ersten drei Folgen habe ich schon atemlos und mit klopfendem Herzen verfolgt. Wahnsinn, was die da für eine komplexe und spannende Welt aufgebaut haben. Finster ohne Ende und völlig humorlos (vielleicht das einzige Manko, manchmal würde man sich so eine kleine Erleichterung in all dem Elend wünschen). Die Figuren haben alle Tiefe und so etwas wie Gut und Böse gibt es nicht. Das wird hier auch auf den Gipfel getrieben, da eine neue Antagonistin auf den Plan tritt, die eigentlich... aber seht selber.
Wie befürchtet war es nicht so einfach nach einem Jahr wieder rein zu finden. Und durch die weitere Dimension, die in der letzten Folge der zweiten Staffel aufgespannt wurde, ist das alles gar nicht so einfach zu durchblicken. Einmal musste ich tatsächlich einen der im Netz kursierenden Stammbäume zu Rate ziehen, weil mir ein Detail entfallen war (wer waren noch einmal Charlottes Eltern.. da war doch was...).
Momentan habe ich keine Ahnung, wie das alles entwirrt und zu Ende gebracht werden könnte. Bin sehr gespannt und hoffe, dass diese wunderbare, sehr erwachsene Serie es am Ende nicht verreißt. Bei der zweiten Staffel hatte ich ja moniert, dass die noch größere Skala und das weg von der Intimität der grandiosen ersten Staffel vielleicht etwas viel ist. Hier wird noch einer daraufgesetzt, aber gleichzeitig auch die Geschichte wieder zu den Wurzeln geführt, während gleichzeitig der "Größenwahn" der zweiten Staffel fortgeführt wird. Wie das geht? Verrate ich nicht für all die, welche sich DARK noch von Anfang an ansehen möchten. Die anderen wissen eh Bescheid.
Re: Dark [Serie] - Baran bo Odar (2017 - )
Verfasst: Sa 4. Jul 2020, 20:48
von jogiwan
Tja, nun bin ich mit der dritten Staffel durch und irgendwie fand ich die abgesehen von den letzten beiden Folgen eigentlich nicht mal so prickelnd. Die Geschichte wird größtmöglich kompliziert erzählt und bei all den aufgeworfenen Fragen, Zeitreise-Paradoxen und Handlungssträngen fällt es gar nicht auf, dass kaum eine beantwortet oder gar harmonisch zu Ende gebracht wird. Die Sache mit den alternativen Parallel-Welten in der dritten Staffel hat ja den Vorteil, dass man die Story von Jonas in der ersten Staffel praktischerweise mit Martha quasi gespiegelt nochmals erzählen kann um die ohnehin schon verkopfte Sache nochmals zu verkomplizieren. Das wirkt dann auf den ersten Blick auch komplex, intelligent und durchdacht und auch nix gegen strapazierte Hirnwindungen, aber hier ist das dann doch schon eindeutig zu viel des Guten und man verliert irgendwann dann auch die Lust auf das Ganze. Dazu Düsternis und schuldbeladene Figuren, die doppelt und dreifach existieren und alles ufert ständig noch weiter auf, ehe es am Ende dann überraschend und doch verhältnismäßig konventionell abgeschlossen wird. Ja, „Dark“ ist immer noch originell, super gespielt und überraschend düster, aber die Chance auf ein absolutes Serien-Highlight hat man der bemühten Erzählstrukturen und den ständigen „Eins-drauf-Setzen-und-noch-eine-Facette-verleihen“ geopfert. Ales was in der ersten Staffel hervorragend funktioniert hat, wird hier dann auch endgültig überstrapaziert und das Ganze zu einer Gut-Böse-Geschichte mit biblischem Ausmaß hochzustilisieren, hat „Dark“ leider gar nicht gutgetan. Das die Macher es beim sprichwörtlichen Griff nach den Sternen vermutlich verkacken war am Ende der letzten Folge der zweiten Staffel schon irgendwie abzusehen, aber irgendwie hätte ich mir doch noch eine besser Abschlussstaffel erhofft, bei der nicht mit jeder weiteren Folge der anfängliche Enthusiasmus schwindet.