Unterschreibe ich und kein Meisterwerk ja aber eine perfekte Bildkomposition . Ein für das Kino gemachter Film .McBrewer hat geschrieben: Nein schlecht ist JOKER beileibe natürlich ganz & gar nicht, aber für mich auch nicht das Meisterwerk 2019, da ist mir dann doch zu sehr von Taxi Driver & The King of Comedy übernommen
Joker - Todd Phillips (2019)
Moderator: jogiwan
Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Man nehme einen bewährten DC-Bösewicht, den Mut ein wenig vom üblichen Schema abzuweichen, addiere etwas King of Comedy, V wie Vendetta, Death Wish und Taxi Driver, verpflichte einen starken Hauptdarsteller, fertig ist die Laube. Gut!
Hm, genau das würde ich über "Midsommar" schreiben, gegen dessen Macht der Joker nur ein laues Lüftchen ist!Onkel Joe hat geschrieben: Unfassbar wie es passt, das Zusammenspiel von Bild und Soundtrack ...
Ich bin geplättet...
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Gedanken direkt nach dem Kinobesuch: „So, heute also JOKER. Sehr, sehr guter Film. Grandios-brillanter Soundtrack. Phoenix hat mich auch voll überzeugt. Der Film lässt sich sehr viel Zeit, was ich schön fand. Die (überraschend wenigen) Gewaltausbrüche wirken dadurch noch intensiver. Der Look ist bis ins Detail 70er/frühe 80er. Ich habe bei neueren Filmen (auch wenn sie "retro" sind) schon ewig nicht mehr solch einen "Film-Look" gesehen. Gotham ist NYC, an klar. Daher auch viel Scorsese (passenderweise gab es den "Irishman" als Trailer vorweg). Was mich aber völlig begeistert hat sind seine vielen Deutungsmöglichkeiten. Mehr will ich dazu jetzt nicht schreiben, für die, die ihn noch nicht gesehen haben. Aber so oder so, funktioniert als Origin-Story, Comic-Verfilmung, Stand-Alone-Film ohne jegliche Verbindung zum Comic, Kommentar zu unserer Zeit, Psychogram oder einfach spannender Thriller. Zu den Kontroversen im Vorfeld: Wer da tatsächlich mit "Incel-Empowerment" gegen den Film argumentiert, hat ihn ganz offensichtlich nicht gesehen. So ein Quatsch. Zum Glitter-Song: Mag kontrovers sein, passt aber sehr gut - insbesondere, wenn man sich die Szene davor vor Augen führt. Arthur ist ein kranker Soziopath und imaginiert sich Musik eines anderen kranken Individuums. Zweitens: Der Film spielt - wenn man den Marquees glaubt - um 1982, damals war der Song in jedem Football-Stadion der USA in der Pause als Einstimmer und Anheizer zu hören. Das passt auch aus diesem Grunde schon sehr gut. Und Glitter ist ja "nur" Co-Autor.“ Jetzt zwei Tage später kann ich das noch immer so unterschreiben. Insbesondere das Thema „Arthur Fleck als unzuverlässiger Erzähler“ treibt mich noch immer um und ich finde es super, dass man Todd Philipps das alles so uneindeutig, vielschichtig und vor allem so frei zur Interpretation hat machen lassen. Wunderbarer Film der zu Gesprächen und Diskussion einlädt. Meine liebe Frau und ich haben auf jeden Fall noch lange über den Film und seine Deutungsmöglichkeiten gesprochen.
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
So sieht es aus, deswegen dann auch...Arkadin hat geschrieben:McBrewer hat geschrieben:.► Text zeigen► Text zeigen
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Was ist das?Arkadin hat geschrieben:"Incel-Empowerment"
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Zum Begriff des Incel siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Incelbuxtebrawler hat geschrieben:Was ist das?Arkadin hat geschrieben:"Incel-Empowerment"
Nach der anti-semitischen Bluttat von Halle kam der Begriff hier immer wieder hoch. Wurde aber neben der ursprünglichen Bezeichnung meiner Meinung nach auch auf jene Leute erweitert, die sich von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, generell allen anderen (außer sich selber) die Schuld an ihrer Situation geben und ihren kleinen, internen Kreisen Machtphantasien und Hatespeech hingeben. Und ein Film wie "Joker" soll eben deren Allmachtsphantasien befeuern und inspirieren.
Noch vor Kinostart ging dieser Post durch meine Timetime: der das Phänomen gut erklärt. In der Folge wurde (oder auch davor, das kann ich nicht sagen) wurde diese Verbindung Joker-Incel von mehren Medien, wie auch in meinem Bekanntenkreis, öfter in oben genannter Form hergestellt.
Meiner Meinung nach, finde ich das aber überhaupt nicht im Film, sondern würde eher sagen, dass er sich recht kritisch mit solchen sozial isolierten, psychisch kranken Außenseitern auseinandersetzt. Der Joker ist auch nicht explizit frauenfeindlich, sondern hat einen generellen Hass auf die Welt.
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Was es nicht alles gibtArkadin hat geschrieben:Zum Begriff des Incel siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Incel
Wat für eklige, arme Pfannen, dieser verzogene ungefickte Haufen.
Ich muss zugeben, dass auch ich meine Zweifel hatte, ob es angesichts der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation, in der gerade allerlei menschlicher Unrat an die Oberfläche gerülpst wird, wirklich angebracht ist, einen komplett zynischen, eiskalten Wahnsinnigen, zudem eine bewusst überzeichnete Comicfigur, zu vermenschlichen und mittels einer schweren Kindheit o.ä. um Verständnis für sie zu werben. Womit sich übrigens bereits Rom Zombie auf die Nase gelegt hatte.Arkadin hat geschrieben:Nach der anti-semitischen Bluttat von Halle kam der Begriff hier immer wieder hoch. Wurde aber neben der ursprünglichen Bezeichnung meiner Meinung nach auch auf jene Leute erweitert, die sich von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, generell allen anderen (außer sich selber) die Schuld an ihrer Situation geben und ihren kleinen, internen Kreisen Machtphantasien und Hatespeech hingeben. Und ein Film wie "Joker" soll eben deren Allmachtsphantasien befeuern und inspirieren.
Du liebe Güte, welch ein Pamphlet über eine Welt, in die ich überhaupt keine Einblicke hatteArkadin hat geschrieben:Noch vor Kinostart ging dieser Post durch meine Timetime: der das Phänomen gut erklärt. In der Folge wurde (oder auch davor, das kann ich nicht sagen) wurde diese Verbindung Joker-Incel von mehren Medien, wie auch in meinem Bekanntenkreis, öfter in oben genannter Form hergestellt.
Nun glaube ich, schlauer zu sein, wenngleich ich die Verfasserin für ebenfalls dem Wahnsinn nahe halte. Jeder, der die Sinnlosigkeit der Existenz und die Verlogen- und Verlorenheit der Welt erkennt und/oder zu nihilistischen Zügen neigt, ist also ein potentieller Vergewaltiger und Mörder, der sich an Schwächeren vergreift, rechtsradikalen Humbug nachplappert, auf abstruse Verschwörungstheorien hereinfällt und andere Geschlecher, Kulturkreise etc. hasst?! Und was ist das überhaupt für eine von seltsamen Anglizismen durchsetzte Sprache? Ist das die der "Incels", die sie bewusst aufgreift, oder ist diese Ausdrucksweise für sie normal? Und kann es sein, dass sowohl sie als auch die Adressaten ihres Texts sich etwas zu sehr in der Batman-Welt verloren und den Sinn für die Realität verloren haben?
Davon werde ich mich in Kürze hoffentlich selbst überzeugen.Arkadin hat geschrieben:Meiner Meinung nach, finde ich das aber überhaupt nicht im Film, sondern würde eher sagen, dass er sich recht kritisch mit solchen sozial isolierten, psychisch kranken Außenseitern auseinandersetzt. Der Joker ist auch nicht explizit frauenfeindlich, sondern hat einen generellen Hass auf die Welt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Arthur Fleck lebt Anfang der 80er zusammen in einem Apartment in New York, äh, Gotham. Er schlägt sich als Auftragsclown durchs Leben, träumt von einer Karriere als Stand Up Comedian, hat eine unangenehme Krankheit, die ihn immer unvermittelt Lachen läßt, ohne Grund. Mit Medikamenten hat er es einigermassen im Griff. Klar, läuft alles schief: Die Sozialleistungen, die seine Medis bezahlen, werden eingestellt, durch ein Ungeschick verliert er seinen Job, sein großes Vorbild macht sich über sein Stand Up Debut lustig. Gleichzeitig wird er auf der Strasse des öfteren gebullied. Seine Mutter ist auch keine Hilfe, nimmt ihn auch nicht ganz ernst, träumt nur vom Retter Thomas Wayne. Die Stimmung in der Stadt ist von Gewalt und Unzufriedenheit geprägt, und Arthur wird von einem Spielball durch einen Schuß aus Notwehr zu einem kriminellen Trendsetter, zu nächst hilft ihm das auch nicht, aber nach und nach dreht sich einiges...
Hui, zum Großteil eine Phoenix Solo Show, brillant wie er den Weg zum Joker in dem ganzen Wandel der Unsichheit und des Wahnsinns darstellt. Neben ihn auch einige gute Leistungen zu sehen, alles nur so blitzartig, da am auffälligsten wohl Frances Conroy als seine Mutter. Und wie das gefilmt ist, das dreckige New York, ist sehr detailreich und in fiesen dreckigen Farben, also absolut über state of the art.
Neben der überaus stimmigen Songauswahl auch ein toller Soundtrack von der Cellistin Hildur G, die zwischen Melodie und unangenehmen Geräuschen fiebert.
Der Vergleich zu Taxi Driver (und auch King of Comedy) liegt natürlich bei NY, ein Mann der durchdreht und Robert deNiro natürlich nahe, passt auch, aber außer ein paar versteckten Referenzen ist das doch etwas ganz eigenes. Wie hier die Bewegung der Clowns (was tatsächlich ein wenig an Vendetta und eben der Anonymus Bewegung angelehnt ist) und der allgemeine Wahnsinn um sich schlägt bis zu einer beinah Erlöser - Verehrung, die in einer Kreuzähnlichen Szene mündet, geradelinig gezeigt wird, nimmt einen schon mit und zieht einen in den Film.
Absolut Top gemacht.
Als alter Batsy Fan und -Hase dann doch noch Anmerkungen: Grundsätzlich finde ich ja die Reduzierung des Jokers auf einen Gestörten, der in der Kindheit schlimmes erlebte und jetzt seine Medikamente nicht bekommt, und von der Gesellschaft zu diesem größten aller Wahnsinnigen gemacht wird, ist nicht so mein Joker. Und wie die Batman Origin in Arthurs Erinnerung eingebaut wird, fand ich auch aufgesetzt.
Aber das sind nur Kleinigkeiten bei einem Film, der ein über 2 Stunden mitreißt.
Hui, zum Großteil eine Phoenix Solo Show, brillant wie er den Weg zum Joker in dem ganzen Wandel der Unsichheit und des Wahnsinns darstellt. Neben ihn auch einige gute Leistungen zu sehen, alles nur so blitzartig, da am auffälligsten wohl Frances Conroy als seine Mutter. Und wie das gefilmt ist, das dreckige New York, ist sehr detailreich und in fiesen dreckigen Farben, also absolut über state of the art.
Neben der überaus stimmigen Songauswahl auch ein toller Soundtrack von der Cellistin Hildur G, die zwischen Melodie und unangenehmen Geräuschen fiebert.
Der Vergleich zu Taxi Driver (und auch King of Comedy) liegt natürlich bei NY, ein Mann der durchdreht und Robert deNiro natürlich nahe, passt auch, aber außer ein paar versteckten Referenzen ist das doch etwas ganz eigenes. Wie hier die Bewegung der Clowns (was tatsächlich ein wenig an Vendetta und eben der Anonymus Bewegung angelehnt ist) und der allgemeine Wahnsinn um sich schlägt bis zu einer beinah Erlöser - Verehrung, die in einer Kreuzähnlichen Szene mündet, geradelinig gezeigt wird, nimmt einen schon mit und zieht einen in den Film.
Absolut Top gemacht.
Als alter Batsy Fan und -Hase dann doch noch Anmerkungen: Grundsätzlich finde ich ja die Reduzierung des Jokers auf einen Gestörten, der in der Kindheit schlimmes erlebte und jetzt seine Medikamente nicht bekommt, und von der Gesellschaft zu diesem größten aller Wahnsinnigen gemacht wird, ist nicht so mein Joker. Und wie die Batman Origin in Arthurs Erinnerung eingebaut wird, fand ich auch aufgesetzt.
Aber das sind nur Kleinigkeiten bei einem Film, der ein über 2 Stunden mitreißt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Joker - Todd Phillips (2019)
Ich war im Kino übrigens der einzige, der über De Niros Witze gelacht hat, um mich herum Totenstille
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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