Re: Sodomas tödliche Rache - Lucio Fulci
Verfasst: So 11. Dez 2011, 20:50
Handlung:
40er: Nazis feiern eine Party. Nazis sehen sich einen Film an. Nazis sterben oder so?
80er: Idioten machen Autofahrt. Idioten finden Nazivilla. Idioten kommen in die Villa, weil die Nazis den Schlüssel unter der Fußmatte gelassen haben. Idioten schlafen in den Betten der Nazis, was diese wieder zum Leben erweckt, oder so ähnlich. Nazigeister spielen Psychospielchen mit Idioten. Idiot Nr. 3 stirbt. Deus ex machina Ende …und alles ist gut!
Kritik:
„Sodomas tödliche Rache“ ist einer jener Filme, die mir persönlich total gut gefallen haben, bei denen ich es aber nachvollziehen kann, wenn andere sie verdammen. Die Handlung ist gaga, die Inszenierung lässt zu wünschen übrig und die Darsteller scheinen alle ihrer Zeit den Schauspielunterricht geschwänzt zu haben (natürlich bis auf Al Cliver in seiner bewegenden Rolle als (Zitat: ofdb) „Drunken Nazi (uncredited)“ )!
Doch die Art und Weise, wie uns dieser unglaubliche Talentmangel von allen Seiten bedrängt, hat etwas äußerst Spaßiges an sich. Diverse Längen, die der Film hier und da zeigt, sind zwar unverzeihlich, doch die meisten Szenen sind einfach witzig anzusehen. Die drei männlichen Idioten (allen voran der unübertroffene Idiot Nr. 3, Marc) sind zwar alle dumm wie Stroh, doch es macht Laune ihnen zuzusehen, wie sie versuchen betrunken ein Zimmer „aufzuräumen“ oder zu dumm dazu sind zielführend ein Telephonat zu führen.
Das Drehbuch hat zwar versucht ihnen einzelne Charaktere zu verpassen, durch die Unfähigkeit des Schreiberlings werden diese Persönlichkeiten aber immer hin- und hergetauscht, so dass sich zum Beispiel Idiot Nr. 1, welcher anfangs gegen das Einbrechen in die Nazi-Villa war, plötzlich mit Freuden über deren Vorräte hermacht, während ihm Idiot Nr. 2, vor wenigen Minuten noch die antreibende Kraft, versucht das auszureden.
Die Zuseher hätten durch diverse Logiklücken unter Verwirrung leiden können, doch der Film überschüttet uns so dermaßen mit unsinnigem Zeugs, dass wir irgendwann automatisch aufhören uns darüber Gedanken zu machen und ungestört das herrliche Over-Acting des Idioten Nr. 3 genießen können. Wäre das Ende das einzige vollkommen Unsinnige an dem Film gewesen, hätte man es als Downer empfinden können, doch durch all das komische Zeugs zwischendurch (Warum liegt der Schlüssel 50 Jahre unter der Fußmatte? Warum ist 50 Jahre altes Essen genießbar? Was zum Teufel ist mit Idiotin Nr. 5 geschehen? Warum töten die Nazis die Idioten nicht einfach, sie scheinen die Kraft dazu zu haben? Was haben die Nazis überhaupt gegen die Idioten? Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Sodoma? Was, warum, wieso??? ) sind wir aber daran gewöhnt, dass wir kein großes Gewicht auf Sinn zu legen haben, so dass selbst das abstruse Ende genießbar bleibt.
An Fulcis Inszenierung fällt auf, neben der Tatsache, dass der Meister seine Begabung irgendwie Ende der 80er verloren haben muss, dass Fulci versucht so viel Softcore-Erotik in den Streifen hineinzubringen wie nur irgend möglich. Diese Szenen sind zwar keinesfalls stimulierend oder in irgendeiner Weise erregend, jedoch muss fairer Weise gesagt werden, dass Fulci in dieser Beziehung immerhin noch mehr drauf hat (und seine Darstellerin mehr dran haben) , als sein Kollege Joe D’Amato.
Dass der Film hier und da ziemlich träge verläuft wurde schon erwähnt. Angefangen mit den langweiligen musiklosen Anfangstiteln , über unzählige Szenen in denen die Idioten miteinander reden bis hin zu noch mehr Szenen in denen die Idioten miteinander reden. Es dauert ziemlich lange bis der erste von ihnen das Zeitliche segnet, was den Film für jeden, der nicht wie ich seinen Spaß am Verhalten der Jugendlichen hat, unerträglich macht.
Wenigstens hält die Handlung stets Überraschungen bereit, diverse Szenen wie beispielsweise das Ende sind alles andere als vorhersehbar; da dies allerdings an einigen Logiklücken liegt weiß ich nicht, ob dies für oder gegen den Film spricht.
Fazit: Sichtlich einer von Fulcis schlechtesten Filmen mit vielen Längen und wenig Atmosphäre aber mit einigen amüsant unlogischen Handlungsverläufen und sechs strunzdummen Hauptcharakteren zum gerne haben. 5/10
40er: Nazis feiern eine Party. Nazis sehen sich einen Film an. Nazis sterben oder so?
80er: Idioten machen Autofahrt. Idioten finden Nazivilla. Idioten kommen in die Villa, weil die Nazis den Schlüssel unter der Fußmatte gelassen haben. Idioten schlafen in den Betten der Nazis, was diese wieder zum Leben erweckt, oder so ähnlich. Nazigeister spielen Psychospielchen mit Idioten. Idiot Nr. 3 stirbt. Deus ex machina Ende …und alles ist gut!
Kritik:
„Sodomas tödliche Rache“ ist einer jener Filme, die mir persönlich total gut gefallen haben, bei denen ich es aber nachvollziehen kann, wenn andere sie verdammen. Die Handlung ist gaga, die Inszenierung lässt zu wünschen übrig und die Darsteller scheinen alle ihrer Zeit den Schauspielunterricht geschwänzt zu haben (natürlich bis auf Al Cliver in seiner bewegenden Rolle als (Zitat: ofdb) „Drunken Nazi (uncredited)“ )!
Doch die Art und Weise, wie uns dieser unglaubliche Talentmangel von allen Seiten bedrängt, hat etwas äußerst Spaßiges an sich. Diverse Längen, die der Film hier und da zeigt, sind zwar unverzeihlich, doch die meisten Szenen sind einfach witzig anzusehen. Die drei männlichen Idioten (allen voran der unübertroffene Idiot Nr. 3, Marc) sind zwar alle dumm wie Stroh, doch es macht Laune ihnen zuzusehen, wie sie versuchen betrunken ein Zimmer „aufzuräumen“ oder zu dumm dazu sind zielführend ein Telephonat zu führen.
Das Drehbuch hat zwar versucht ihnen einzelne Charaktere zu verpassen, durch die Unfähigkeit des Schreiberlings werden diese Persönlichkeiten aber immer hin- und hergetauscht, so dass sich zum Beispiel Idiot Nr. 1, welcher anfangs gegen das Einbrechen in die Nazi-Villa war, plötzlich mit Freuden über deren Vorräte hermacht, während ihm Idiot Nr. 2, vor wenigen Minuten noch die antreibende Kraft, versucht das auszureden.
Die Zuseher hätten durch diverse Logiklücken unter Verwirrung leiden können, doch der Film überschüttet uns so dermaßen mit unsinnigem Zeugs, dass wir irgendwann automatisch aufhören uns darüber Gedanken zu machen und ungestört das herrliche Over-Acting des Idioten Nr. 3 genießen können. Wäre das Ende das einzige vollkommen Unsinnige an dem Film gewesen, hätte man es als Downer empfinden können, doch durch all das komische Zeugs zwischendurch (Warum liegt der Schlüssel 50 Jahre unter der Fußmatte? Warum ist 50 Jahre altes Essen genießbar? Was zum Teufel ist mit Idiotin Nr. 5 geschehen? Warum töten die Nazis die Idioten nicht einfach, sie scheinen die Kraft dazu zu haben? Was haben die Nazis überhaupt gegen die Idioten? Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Sodoma? Was, warum, wieso??? ) sind wir aber daran gewöhnt, dass wir kein großes Gewicht auf Sinn zu legen haben, so dass selbst das abstruse Ende genießbar bleibt.
An Fulcis Inszenierung fällt auf, neben der Tatsache, dass der Meister seine Begabung irgendwie Ende der 80er verloren haben muss, dass Fulci versucht so viel Softcore-Erotik in den Streifen hineinzubringen wie nur irgend möglich. Diese Szenen sind zwar keinesfalls stimulierend oder in irgendeiner Weise erregend, jedoch muss fairer Weise gesagt werden, dass Fulci in dieser Beziehung immerhin noch mehr drauf hat (und seine Darstellerin mehr dran haben) , als sein Kollege Joe D’Amato.
Dass der Film hier und da ziemlich träge verläuft wurde schon erwähnt. Angefangen mit den langweiligen musiklosen Anfangstiteln , über unzählige Szenen in denen die Idioten miteinander reden bis hin zu noch mehr Szenen in denen die Idioten miteinander reden. Es dauert ziemlich lange bis der erste von ihnen das Zeitliche segnet, was den Film für jeden, der nicht wie ich seinen Spaß am Verhalten der Jugendlichen hat, unerträglich macht.
Wenigstens hält die Handlung stets Überraschungen bereit, diverse Szenen wie beispielsweise das Ende sind alles andere als vorhersehbar; da dies allerdings an einigen Logiklücken liegt weiß ich nicht, ob dies für oder gegen den Film spricht.
Fazit: Sichtlich einer von Fulcis schlechtesten Filmen mit vielen Längen und wenig Atmosphäre aber mit einigen amüsant unlogischen Handlungsverläufen und sechs strunzdummen Hauptcharakteren zum gerne haben. 5/10