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Re: Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe - Lucio Fulci

Verfasst: Mi 7. Dez 2011, 14:27
von DrDjangoMD
dr. freudstein hat geschrieben:Wolfsblut macht eine Menge mit, der Arme :cry:
Mir gefiel der auch sehr gut, aber wenn dich das Bisschen, das Wolfsblut mitmacht schon so fertig macht, was sagst du dann erst zu den Schicksalen von...fast allen Menschen...wie beispielsweise das von Donald O'Brien, dem Armen :( :cry: :cry: :cry: :cry:

Re: Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe - Lucio Fulci

Verfasst: Mi 7. Dez 2011, 15:49
von dr. freudstein
Menschen lassen mich kalt, die können sich schließlich selbst wehren und sind auch oft schuld an ihrem Schicksal. Ausrotten sollte man die Menschheit, weg mit dem Müll.

Re: Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe - Lucio Fulci

Verfasst: Sa 18. Jan 2014, 00:36
von buxtebrawler
1974, also ein Jahr nach der Jack-London-Verfilmung „Wolfsblut“, schob man in italienischer Produktion die Fortsetzung „Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe“ nach. Auf dem Regiestuhl nahm erneut Lucio Fulci („The Beyond“) platz.

Nach den in „Wolfsblut“ beschriebenen Ereignissen, die Jason Scott (Franco Nero, „Ein schwarzer Tag für den Widder“) zu einem Buch verarbeitete, ist er ein gefeierter Autor. Dennoch kehrt er nach drei Jahren mit seinem Kumpel Kurt Larsen (Raimund Harmstorf, „Blutiger Freitag“) und Schwester Evangelina (Virna Lisi, „Blaubart“) zurück in die Wildnis im Nordwesten Kanadas. Zu seinem Entsetzen trifft er dort nicht nur auf die Hund/Wolf-Kreuzung Wolfsblut, mittlerweile herrchenlos, sondern auch auf „Beauty“ Smith (John Steiner, „Tödliche Schlagzeilen“), der dort unter geändertem Namen und angeblich an den Rollstuhl gefesselt agiert – mit Unterstützung des korrupten Sheriffs Charles LeClerq (Renato De Carmine, „Allein gegen die Mafia“). Erneut beutet er die Goldschürfer aus, doch Scott und seine Freunde wollen ihm das Handwerk legen.

Erneut setzen Fulci und sein Team auf winterliche Landschaftspanoramen, siedelten diesmal gar den ganzen Film im winterlichen Klima an – inkl. die Schneeidylle kontrastierender Bilder erfrierender Menschen. Auch der klassische Orchester-Soundtrack ertönt in gewohnter Weise und die meisten Schlüsselfiguren kennt man bereits aus dem Vorgänger. Zeitlich angesiedelt gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeigt auch „Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe“ die Schattenseiten des Goldrauschs, der Begehrlichkeiten bei skrupellosen Mördern wie Mr. Smith weckt und die einfachen Goldschürfer angesichts ihres Traums vom Reichtum entsolidarisiert und sich naiv in Gefahren begeben lässt. Der Schock zu Beginn sitzt tief, wenn Smith und sein Handlanger nicht nur noch leben, sondern auch direkt weitermorden und sogar dem kleinen Mitsah, Wolfsblut Herrchen, sein Leben nehmen. Die Kinderrolle der Handlung wird neu besetzt mit dem von Renato Cestiè („Bay of Blood“) gespielten Bill Tarwater, dem sich Wolfsblut anschließt. Mr. Smith sitzt sprichwörtlich wieder im Sattel, nennt sich nun Mr. Forth und hat sich sozusagen die Justiz kurzerhand gekauft – ein weiteres Lehrstück in Sachen Kapitalismus, wie sie sich durch die beiden Filme ziehen. Der Rolle des Mr. Smith gelingt es, über die Gesamtdistanz immer noch einen draufzusetzen und empfiehlt sich als die Niedertracht in Person. U.a. intrigiert er gegen Wolfsblut und ist mitverantwortlich für schlimme Verletzungen des Mischlings, die manch Tierliebhaber nahegehen dürften.

Stilistisch variiert man diese Fortsetzung jedoch zugunsten stärkerer Familientauglichkeit. Das beginnt mit einer komödiantischen Kneipenschlägerei, die losbricht, nachdem Wolfsblut einen Falschspieler bloßgestellt hat, entwickelt sich mit der Zeit dann doch ein wenig in Richtung „Lassie“ & Co. und mündet darin, aus Wolfsblut eine Art Superhund zu machen. Etwas kitschig wird’s auch bisweilen, was interessanterweise wiederum im Kontrast zu manch Härte wie z.B. dem ohne Bandagen ausgetragenen Schlittenrennen im Finale, einem der Herzstücke des Films, steht – wenngleich die Todesart des letzten verbleibenden Konkurrenten etwas sehr absurd erscheint. Leider wird dabei auch der Abgang Mr. Smith' irgendwie zur Nebensache. Nichtsdestotrotz ist auch „Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe“ ein über weite Strecke gelungener Abenteuerfilm, der sowohl den Ernst als auch die Western-Anteile des Vorgängers ein Stück weit zurückgefahren hat, aber noch immer mit einer starken Besetzung und mindestens soliden Inszenierung glänzt.

Re: Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe - Lucio Fulci

Verfasst: Di 7. Apr 2020, 12:59
von buxtebrawler
Ist mutmaßlich am 03.04.2020 bei Colosseo auf Blu-ray und auch noch einmal auf DVD erschienen:

Bild Bild

Extras:
- Interview mit Franco Nero
- englischer und italienischer Kinotrailer
- Bildergalerie

Quelle: OFDb-Shop