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Re: Kollektivrezeption transgressiver Filme als Mutproben und Initiationsriten
Verfasst: So 22. Okt 2023, 22:10
von Salvatore Baccaro
Vielen Dank schon mal für eure zahlreichen und differenzierten Rückmeldungen!
Re: Kollektivrezeption transgressiver Filme als Mutproben und Initiationsriten
Verfasst: Mo 23. Okt 2023, 10:07
von buxtebrawler
Auch ich muss sagen, dass klassische "Initiationsriten" eher die Momente waren, in denen Klassenkameraden die Fleischfilm-VHS-Kassetten ihrer Eltern entdeckt hatten und in Freistunden o.ä. zu Hause vorführten. In eigentlich zu jungen Jahren heftige Horrorfilme in größerer Runde geguckt, habe ich eigentlich weniger. Da ich aber schon recht früh mit der Bedienung (und Programmierung) unseres Videorekorders vertraut war, hatte ich schon als Kind das TV-Programm nach Horrorfilmen abgegrast und dann Filme aufgenommen und rezipiert, die vor allem im damals noch interessanten Privatfernsehen liefen: "Der Blob", "House", "Die Nacht der reitenden Leichen", "Hexensabbat" usw. Ein damaliger Schulfreund schleppte eine Weile ständig neue Stephen-King-Verfilmungen auf Kauf-VHS an, die wir dann zu zweit guckten. Ohne es geahnt haben, geriet die Sichtung von "Es" zu einer Art Initiation bei mir, da sie mir neben viel wirklichem Grusel auch einiges übers Leben erzählte und in Kombination mit dem kurz darauf verschlungenen Roman zu einer Art frühem Wertekompass für mich wurde. Das war die Zeit, als die "Es"-VHS hierzulande veröffentlicht wurde.