The Blues Brothers - John Landis (1980)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 08.09.2016 bei Universal Pictures als drei Blu-rays und eine DVD umfassende Sammlerbox:

Bild

Extras:
48-seitiges Booklet mit Informationen rund um die Blues Brothers
Blechnummernschild des Bluesmobils
Postkarten-Set
Wendeposter
2 Aufkleber
2 Visitenkarten
Elwoods Führerschein
Mugshot-Karte mit Limitierungsnummer
Extended Cut des Kultklassikers – erstmalig mit deutscher Synchro
Grußwort von John Landis
Hintergrundgeschichten zum Making of Blues Brothers (56:20 Min.)
Das Transponieren der Musik (15:15 Min.)
Erinnerungen an John (9:38 Min.)
Exklusiv
auf DVD: Best Of The Blues Brothers - Dokumentation über die Anfänge,
mit Dan Aykroyd als Host (Deutsch synchronisiert von Thomas Danneberg),
(60 Min.)

Bemerkungen:
Blues Brothers - Limited Extended Collector's Edition (3 Blu-rays+1 DVD):
- Hartkarton-Schuber und 4 Digipacks
- Blues Brothers Extended Edition (Blu-ray)
- Blues Brothers Kinofilm (Blu-ray)
- Blues Brothers 2000 (Blu-ray)
- The Best of the Blues Brothers (DVD)

Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=72783
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Diese Filme sind züchisch krank!
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sergio petroni
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von sergio petroni »

Hey jogiwan,
das war doch jetzt nur ein Gag, daß Du den nicht kennst!?
Oder guckst Du aus Prinzip keine Filme, in denen zwei glorreiche Halunken vorkommen? :kicher:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von jogiwan »

Jetzt auch endlich im Rahmen meiner Musikfilm-Donnerstage gesehen ist „Blues Brothers“ wohl in allererster Linie ein großer Spaß für erwachsene Kinder, der mit seiner Erzählweise vorwiegend das männliche Publikum anspricht. Statt dem bei Musikfilmen eher üblichen Herzschmerz gibt es hier zwischen den zahlreichen Musiknummern eben (aufgesetzte) Coolness, Action und Abenteuer und nebenher es wird alles geschrottet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die mitgelieferte Doku ist schon etwas hilfreich zum Verständnis des seinerzeitigen Hypes und trotzdem lässt sich mit knapp vierzig Jahren Abstand der Erfolg der Band mit den beiden Komikern als Rampensäue ja trotzdem nicht mehr ganz nachvollziehen. Regisseur John Landis und Drehbuchautor Dan Aykroyd wildern sich mit großem Budget durch das Blaxploitation-Genre und setzt statt Sozialkritik, Realismus und starken Figuren lieber auf Stereotype, Comic-hafte Überzeichnung und permanenten Kollateralschaden. Sergio mag schon recht haben, dass mir Filme mit „glorreichen Helden“ und Western-artigen Befindlichkeiten grundsätzlich nicht so gefallen und auch im Falle von „Blues Brothers“ und ohne Nostalgie-Bonus riecht der Braten eindeutig nach Männerwitz und Stammtisch-Prahlerei und mit 148 Minuten ist der Streifen wohl auch um ein Drittel zu lange ausgefallen. Es soll sich hier aber bitte niemand der den Film sehr mag von meiner bescheidenen Meinung auf den Schlips getreten fühlen – schiebt es einfach auf meine generelle Western-Aversion und die Tatsache, dass ich statt R&B- auch eher ein Disco-Kind bin! :nick:
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CamperVan.Helsing
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

jogiwan hat geschrieben:Jetzt auch endlich im Rahmen meiner Musikfilm-Donnerstage gesehen ist „Blues Brothers“ wohl in allererster Linie ein großer Spaß für erwachsene Kinder, der mit seiner Erzählweise vorwiegend das männliche Publikum anspricht. Statt dem bei Musikfilmen eher üblichen Herzschmerz gibt es hier zwischen den zahlreichen Musiknummern eben (aufgesetzte) Coolness, Action und Abenteuer und nebenher es wird alles geschrottet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die mitgelieferte Doku ist schon etwas hilfreich zum Verständnis des seinerzeitigen Hypes und trotzdem lässt sich mit knapp vierzig Jahren Abstand der Erfolg der Band mit den beiden Komikern als Rampensäue ja trotzdem nicht mehr ganz nachvollziehen. Regisseur John Landis und Drehbuchautor Dan Aykroyd wildern sich mit großem Budget durch das Blaxploitation-Genre und setzt statt Sozialkritik, Realismus und starken Figuren lieber auf Stereotype, Comic-hafte Überzeichnung und permanenten Kollateralschaden. Sergio mag schon recht haben, dass mir Filme mit „glorreichen Helden“ und Western-artigen Befindlichkeiten grundsätzlich nicht so gefallen und auch im Falle von „Blues Brothers“ und ohne Nostalgie-Bonus riecht der Braten eindeutig nach Männerwitz und Stammtisch-Prahlerei und mit 148 Minuten ist der Streifen wohl auch um ein Drittel zu lange ausgefallen. Es soll sich hier aber bitte niemand der den Film sehr mag von meiner bescheidenen Meinung auf den Schlips getreten fühlen – schiebt es einfach auf meine generelle Western-Aversion und die Tatsache, dass ich statt R&B- auch eher ein Disco-Kind bin!
Ein Drittel zu lang? Nö, nur 15 Minuten, nämlich die, die in der Kinofassung fehlten. :D


@Onkel (oder andere, die die Frage beantworten können): Auf der alten Universal-Scheibe fehlte bei einigen Szenen der deutsche Ton, obwohl diese synchronisiert wurden, und sowohl im Kino als auch im TV synchronisiert waren. Hat man dies auf der Turbine bereinigt?
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purgatorio
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von purgatorio »

jogiwan hat geschrieben:Jetzt auch endlich im Rahmen meiner Musikfilm-Donnerstage gesehen ist „Blues Brothers“ wohl in allererster Linie ein großer Spaß für erwachsene Kinder, der mit seiner Erzählweise vorwiegend das männliche Publikum anspricht. Statt dem bei Musikfilmen eher üblichen Herzschmerz gibt es hier zwischen den zahlreichen Musiknummern eben (aufgesetzte) Coolness, Action und Abenteuer und nebenher es wird alles geschrottet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die mitgelieferte Doku ist schon etwas hilfreich zum Verständnis des seinerzeitigen Hypes und trotzdem lässt sich mit knapp vierzig Jahren Abstand der Erfolg der Band mit den beiden Komikern als Rampensäue ja trotzdem nicht mehr ganz nachvollziehen. Regisseur John Landis und Drehbuchautor Dan Aykroyd wildern sich mit großem Budget durch das Blaxploitation-Genre und setzt statt Sozialkritik, Realismus und starken Figuren lieber auf Stereotype, Comic-hafte Überzeichnung und permanenten Kollateralschaden. Sergio mag schon recht haben, dass mir Filme mit „glorreichen Helden“ und Western-artigen Befindlichkeiten grundsätzlich nicht so gefallen und auch im Falle von „Blues Brothers“ und ohne Nostalgie-Bonus riecht der Braten eindeutig nach Männerwitz und Stammtisch-Prahlerei und mit 148 Minuten ist der Streifen wohl auch um ein Drittel zu lange ausgefallen. Es soll sich hier aber bitte niemand der den Film sehr mag von meiner bescheidenen Meinung auf den Schlips getreten fühlen – schiebt es einfach auf meine generelle Western-Aversion und die Tatsache, dass ich statt R&B- auch eher ein Disco-Kind bin!
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben:und trotzdem lässt sich mit knapp vierzig Jahren Abstand der Erfolg der Band mit den beiden Komikern als Rampensäue ja trotzdem nicht mehr ganz nachvollziehen.
Die Musik ist doch super. Auf die gehen sogar meine beiden 4-jährigen steil. Ich habe mir damals gleich die beiden Scheiben "Briefcaseful of Blues" und "Made in America" gehört und in Dauerrotation gehabt. Noch heute gefallen mir beide scheiben (wie auch das Soundtrack-Album) ausgesprochen gut und die gehen beide gut in die Beine. Von daher würde ich die oben getätigte Aussage in dieser Allgemeingültigkeit doch stark stark widersprechen und eher in "wer mit der Musik nicht viel anfangen kann, kann den Erfolg nicht nachvollziehen" abändern. Ein Wort noch zur Blues Brothers Band.. die Musiker sind ohne Ausnahme grandios und spielen im "wahren" Leben u.a. in der legendären E-Street-Band oder Booker T. mit.
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Adalmar
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von Adalmar »

Am besten finde ich aus heutiger Sicht eigentlich den Auftritt von John Lee Hooker, der nicht wie viele andere Musiker (teils etwas bemüht) in die Handlung eingebaut wurde, sondern da einfach als Straßenmusiker sein Ding macht, und diese Straßenszene ist, gerade weil sie eigentlich nichts zur doch recht überdrehten Handlung beiträgt, die atmosphärischste Stelle des Films. Richtig gut gemacht von Landis, wie er die Umgebung hier eingefangen hat, wozu natürlich Stephen M. Katz (Kamera) und George Folsey jr. (Schnitt) einen wichtigen Anteil beigetragen haben. Die Kunstfiguren Jake und Elwood wirken da, so gesehen, ziemlich fehl am Platz. Ich hätte die Szene lieber ohne die beiden als reines Musikvideo.



Ansonsten drängt sich mir beim gesamten Film gerade ein Vergleich zu "Kevin allein zu Haus" auf, den mochte ich ja zur gleichen Zeit auch sehr gerne, und diese ganze Action besonders zum Schluss erinnert mich vom Stil her doch sehr an Kevins Aktionen gegen die beiden Einbrecher.
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buxtebrawler
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 31.03.2021 bei Universal noch einmal auf Blu-ray und DVD, diesmal als "35th Anniversary Special Ed.":

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CamperVan.Helsing
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

In regelmäßigen Abständen müssen Jake & Elwood einfach sein. Bei der musikalischen Auswahl frag ich mich ja allerdings, warum die nicht "The soul brothers" heißen, so richtig bluesig ist ja kaum etwas. So sehr ich auch die Synchro schätze, wenn Rainer Basedow da "von einer großartigen Rissim-and-Blues-Band" spricht, dann tut mir das doch weh. Daher gab es diesmal Aykroyd & Belushi im Original mit Untertiteln.

Aber unabhängig von der Sprache kann ein Film, in dem Carrie Fisher mit Flammen- und Raketenwerfern hantiert per se nicht schlecht sein



Und mit dem Blick von 2021 erkennt man leider ein amerikanisches Kernproblem, ohne das ein Phänomen wie Trump als Präsident gar nicht denkbar wäre -> abgrundtiefe Blödheit



Nach so einem Auftritt hat man wahrlich jede Menge guter Gründe, sich auf das "Sweet home Chicago" zu freuen, wo Ray Charles noch persönlich im Musikgeschäft bedient.



Ach ja:



Kermit, was sagst du dazu?

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buxtebrawler
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Re: The Blues Brothers - John Landis (1980)

Beitrag von buxtebrawler »

„Sie werden uns nicht kriegen – wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“

„Blues Brothers“ aus dem Jahre 1980 ist einer dieser unverrückbaren, tatsächlichen Kultfilme und eine der besten Regiearbeiten John Landis‘ („Animal House“). Wer das noch nicht oder noch nicht so empfindet, sollte ihn sich ein zweites oder drittes Mal ansehen, denn der Film scheint mit jeder Sichtung zu wachsen (was zu seiner Kultwerdung beitrug).

„Du hast 'ne Art, dass man laufend kotzen könnte!“

Die Action-Musical-Komödie basiert auf zwei Figuren, die John Belushi („1941 – Wo, bitte, geht's nach Hollywood?“) und Dan Aykroyd („The Rutles – All You Need Is Cash“) ursprünglich für die US-Comedy-Show „Saturday Night Live“ entwickelt hatten. Es folgte eine tatsächliche Band um die beiden, mit der sie auf Tour gingen und Platten aufnahmen. Der nächste Schritt war ein von Aykroyd verfasstes Filmdrehbuch, das von Landis kräftig getrimmt und überarbeitet wurde.

„Wir bringen die Band wieder zusammen!“

Jake Blues (John Belushi) wird nach drei langen Jahren aus dem Knast entlassen und von seinem Bruder Elwood (Dan Aykroyd) abgeholt. Als erstes steuern sie das Waisenhaus an, in dem sie unter der Leitung Schwester Mary Stigmatas (Kathleen Freeman, „Latigo“) aufgezogen wurden. Zu ihrem Entsetzen erfahren sie dort, dass es wegen einer Grundsteuerschuld akut von der Schließung bedroht ist. Jake wird im Zuge einer zur Gospelparty avancierenden Predigt unter Leitung des Predigers Right Reverend Cleophus James (James Brown) erleuchtet und möchte die alte Band wieder zusammenbringen, um – im Auftrag des Herrn – Geld für die Rettung des Hauses einzuspielen. Dies ist der Auftakt zu einer rasanten Odyssee durch Chicago, die mit Jakes von ihm sitzengelassener Verlobter (Carrie Fisher, „Krieg der Sterne“), mit den Brüdern auf Kriegsfuß stehenden Polizisten, Country-&-Western-Rednecks sowie Nazis (u.a. Henry Gibson, „Nashville“) gepflastert ist und zu jeder Menge Sachschaden führt…

Das „Blues“ ist etwas missverständlich, denn die von zahlreichen selbst mitspielenden musikalischen Größen vorgetragene (meist großartige!) Musik ist eher im Rhythm and Blues und im Soul zu verorten. Und um es vorwegzunehmen: Die Band, ein mittlerweile ziemlich abgehalfterter Haufen, kommt wieder zusammen. Die erste Actionsequenz, eine Verfolgungsjagd voller Stunts, lässt nicht lange auf sich warten und hängt mit der Flucht der selbst in einem ausrangierten Polizeiwagen fahrenden Brüder vor der Polizei zusammen. Besonders hart trifft es dabei ein Einkaufszentrum. Jakes Ex schießt gar mit scharfer Munition um sich.

Elwood lebt in einer Abrisspension, in der Jake mit einzieht – womit endgültig klar ist, welcher gesellschaftlichen Schicht die beiden zuzuordnen sind. Und dass „Blues Brothers“ nicht zuletzt auch ein Film über den Kampf von unten gegen oben ist. Als ihre Pension in die Luft gesprengt wird, überleben die beiden unverletzt und wundern sich weder über das eine noch das andere. Dieser Stoizismus ist neben ihrem Outfit mit Anzug und Sonnenbrille Indikator für die Coolness der beiden, die nicht aufgesetzt ist, sondern daraus resultiert, sich mit der Rolle als gesellschaftliche Außenseiter angefreundet und nicht viel zu verlieren zu haben.

Als man fein Französisch essengeht, sorgt dies für Unmut der anderen Gäste und des Betreibers, der jedoch ein alter Kumpel und ehemaliges Bandmitglied der beiden ist. Man fährt in eine feiernde Nazimeute, die sich durch einen Sprung von der Brücke retten muss, und sucht den Gitarristen Matt Murphy auf, der inzwischen einen Imbiss mit seiner Frau betreibt. Als sie ihn dazu überreden, wieder mitzumachen, ist seine Frau (Aretha Franklin) dagegen und legt eine „Freedom“-Performance aufs Parkett. Doch es nützt nichts, er geht mit ihnen mit. Zu essen haben sie indes nichts mitbekommen. Die nächste Station ist der schießwütige Musikbedarfsladeninhaber Ray (Ray Charles), bei dem sie einkaufen wollen. Daraus wird eine Performance Rays, in die beide tanzend und singend einsteigen. Man bringt die ganze Straße zum Tanzen, während die böse Ex nun mit dem Flammenwerfer anrückt. Es folgt der wohl legendärste Auftritt des Films in der Country-&-Western-Bar hinterm Gitterzaun, wo sie aufgrund ihres Getränkekonsums sogar noch draufzahlen sollen. Die Sequenz resultiert erneut in Stunts und Blechschäden. Ohne es direkt darauf anzulegen, wächst so die Zahl derer, die den Brüdern und der Band feindlich gesinnt sind.

Ihren ehemaligen Manager Maury Sline (Steve Lawrence, „Super-Express“) treffen sie in einer Kneipe und bitten ihn, Gigs zu arrangieren. Er lässt sich darauf ein und es gelingt ihm, u.a. aufgrund massiver Werbemaßnahmen, dass das nächste Konzert zu einem vollen Erfolg wird. Die große Show mit mehreren Stücken vor begeistertem Publikum wäre vielleicht in anderen Filmen das krönende Happy End gewesen, doch noch immer sind alle hinter den Brüdern her, was noch einmal zu einer Menge Action und einer riesigen Materialschlacht im Finale führt. Am Schluss werden dann alle Gaststars kurz vorgestellt, die Landis zahlreich vor der Kamera versammeln konnte (und ich hier bei Weitem nicht alle erwähnt habe).

Wer Action und Musik mag, kommt hier also auf seine Kosten. Doch „Blues Brothers“ ist mehr, nämlich eine warmherzige Komödie um zwei cartooneske Gestalten, von denen Elwood die personifizierte Coolness ist, während Jake den Flow und den Groove mitbringt. Das Chaos, das sie verursachen, nehmen sie meist eher beiläufig zur Kenntnis, vermutlich weil sie wissen, dass sie nicht wirklich verantwortlich sind, sondern es ursächlich in jenen Menschen liegt, die so ganz anders sind als sie. Sie nehmen all das eben nicht zu schwer und lassen sich nicht von ihrem Weg abbringen. Damit verkörpern sie eine Gelassenheit, die sich manch Zuschauerin und Zuschauer sicherlich häufig im Leben wünschen, weshalb sie zu Identifikationsfiguren werden. Mit seiner verrückten Mischung, die „Blues Brothers“ ist, ist John Landis ein bis heute sehr eigenständiger Film gelungen, von dem mir auch kein Cash-in-Rip-Off bekannt wäre und der – trotz seiner späten Fortsetzung, die misslungen sein soll – für sich alleinsteht. Vielleicht liegt es auch daran, dass mancher während der Erstsichtung erst einmal Schwierigkeiten hat, Zugang zu finden. Aber „Blues Brothers“ wächst, wie eingangs erwähnt, von Sichtung zu Sichtung und verdient sein Prädikat „Kultfilm“ zurecht.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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