Re: Der große Blonde kehrt zurück - Yves Robert
Verfasst: Sa 9. Feb 2013, 22:22
„Er bezahlt seine Steuern pünktlich.“ – „Warum?! Muss er denn in allem von der Norm abweichen, dieser Halbidiot?!“
Zwei Jahre nach Yves Roberts französischer Agentenfilm-Parodie „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ wurde die ebenfalls unter seiner Regie entstandene und erneut mit Pierre Richard als Hauptdarsteller aufwartende einzige Fortsetzung „Der große Blonde kehrt zurück“ veröffentlicht, die erneut zahlreiche Agentenfilm-Klischees aufs Korn nimmt und Richard in einer seiner Paraderollen präsentiert.
Drei Jahre nach den Vorfällen des ersten Teils ist man von offizieller Stelle bemüht, den Tod des leitenden Geheimdienstmitarbeiters Milan aufzuklären und stößt auf Ungereimtheiten in Bezug auf die Personalien François Perrin (Pierre Richard, „Das Spielzeug“) und Oberst Toulouse (Jean Rochefort, „Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins“). Toulouse fürchtet, dass man hinter seine Machenschaften auf den Schultern des armen Perrins kommt, den er als zufällig ausgewählten Köder für die Falle ausgewählt hatte, in die er Milan tappen ließ. Er versucht daher, Perrin in Rio, wo dieser sich gerade im Urlaub mit seiner neuen Freundin Christine (Mireille Darc, „Das Millionen-Duell“) befindet, unauffällig auszuschalten. Als dies nicht gelingt, lässt er Christine entführen und zwingt damit Perrin, den ermittelnden Kräften den mit allen Wassern gewaschenen, gefährlichen Super-Agenten vorzuspielen…
Auch stilistisch knüpft „Der große Blonde kehrt zurück“ unmittelbar an den Vorgänger an; sobald die bekannte Panflöten-Titelmelodie erklingt, findet man sich sofort in die richtige Stimmung versetzt. Als Reminiszenz an den Vorspann von „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ beginnt der Film mit einer künstlerischen Rückblende im Kartenspiel-Format, erzählt von einem Kommentar aus dem Off, die noch einmal den vorausgegangenen Film Revue passieren lässt. Und dann in der Gegenwart weiter: Ein Brief an Perrins vermeintlich verrückt gewordenen Kumpel Maurice (Jean Carmet, „Tödliche Ferien“) wird abgefangen, eine Akte über Perrin angelegt und „zufällig“ gefunden, der Minister will ihn kennenlernen, Toulouse will ihn beseitigen – so beginnt der ganze Schlamassel von vorn. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass Perrin diesmal über sein vermeintlich Doppelleben bestens informiert ist – nicht aber über die geplanten Attentatsversuche auf seine Person während seines Rio-Aufenthalts, die zunächst einen recht großen Teil der Handlung ausmachen. Wir lernen, begleitet von ständigen Sambarhythmen, dass man Mordversuchen prima ausweichen kann, indem man durch die Wohnung tanzt und werden darüber hinaus Zeuge herzerwärmender Turteleien des jungen, beneidenswerten Liebesglücks.
Nach Christines Entführung und Perrins Rückkehr nach Paris wird „Der große Blonde kehrt zurück“ zu einer reinrassigen Agentenfilm-Parodie, die noch direkter als zuvor Bezug auf James Bond und Konsorten nimmt. Höhepunkt der Handlung wird ein einstudierter Agentenauftritt Perrins unter freiem Himmel, im Rahmen dessen er sich zahlreicher fingierter Gefahren möglichst behände erwehren soll, um sämtliche Zweifel an seiner doppelten Identität auszuräumen. Natürlich geht dabei eine Menge schief, denn Perrin, der zuvor bereits mit seinem „Gadgets“, von denen jeder Yps-Abonnent und -Geheimagent nur träumen konnte, überhaupt nicht klar kam, bekommt unverhofften Besuch von Maurice, was den Ablauf durcheinanderbringt. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Schießen komisch und nimmt manch Genre-Versatzstück satirisch-komödiantisch aufs Korn. Sogar die Musik erklingt währenddessen instrumentiert wie das berühmte James-Bond-Titelthema. Und wenn Konzertgeiger Perrin sich in ostasiatischer Kampfkunst versucht, ist der Wahnsinn komplett und bleibt kein Auge trocken.
Doch damit ist noch nicht Schluss, denn ein wieder einmal extrem doppelbödiger Konzertauftritt Perrins mit seinem Ensemble liefert Finale, das wieder einige Menschenleben fordert, und Pointe dieses verglichen mit Teil 1 geradlinigeren und überraschungsärmeren, dafür kompakteren und pointierteren, insgesamt etwas weniger tiefgründigen Films, der mit seiner Situationskomik, seinen starken parodistischen Momenten, dem größtenteils identischen Darsteller-Ensemble und insbesondere natürlich mit Pierre Richards liebenswerter Schusseligkeit prima unterhält.
P.S.: Christine trägt wieder solch ein Kleid (genau, DAS Kleid).
Zwei Jahre nach Yves Roberts französischer Agentenfilm-Parodie „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ wurde die ebenfalls unter seiner Regie entstandene und erneut mit Pierre Richard als Hauptdarsteller aufwartende einzige Fortsetzung „Der große Blonde kehrt zurück“ veröffentlicht, die erneut zahlreiche Agentenfilm-Klischees aufs Korn nimmt und Richard in einer seiner Paraderollen präsentiert.
Drei Jahre nach den Vorfällen des ersten Teils ist man von offizieller Stelle bemüht, den Tod des leitenden Geheimdienstmitarbeiters Milan aufzuklären und stößt auf Ungereimtheiten in Bezug auf die Personalien François Perrin (Pierre Richard, „Das Spielzeug“) und Oberst Toulouse (Jean Rochefort, „Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins“). Toulouse fürchtet, dass man hinter seine Machenschaften auf den Schultern des armen Perrins kommt, den er als zufällig ausgewählten Köder für die Falle ausgewählt hatte, in die er Milan tappen ließ. Er versucht daher, Perrin in Rio, wo dieser sich gerade im Urlaub mit seiner neuen Freundin Christine (Mireille Darc, „Das Millionen-Duell“) befindet, unauffällig auszuschalten. Als dies nicht gelingt, lässt er Christine entführen und zwingt damit Perrin, den ermittelnden Kräften den mit allen Wassern gewaschenen, gefährlichen Super-Agenten vorzuspielen…
Auch stilistisch knüpft „Der große Blonde kehrt zurück“ unmittelbar an den Vorgänger an; sobald die bekannte Panflöten-Titelmelodie erklingt, findet man sich sofort in die richtige Stimmung versetzt. Als Reminiszenz an den Vorspann von „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ beginnt der Film mit einer künstlerischen Rückblende im Kartenspiel-Format, erzählt von einem Kommentar aus dem Off, die noch einmal den vorausgegangenen Film Revue passieren lässt. Und dann in der Gegenwart weiter: Ein Brief an Perrins vermeintlich verrückt gewordenen Kumpel Maurice (Jean Carmet, „Tödliche Ferien“) wird abgefangen, eine Akte über Perrin angelegt und „zufällig“ gefunden, der Minister will ihn kennenlernen, Toulouse will ihn beseitigen – so beginnt der ganze Schlamassel von vorn. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass Perrin diesmal über sein vermeintlich Doppelleben bestens informiert ist – nicht aber über die geplanten Attentatsversuche auf seine Person während seines Rio-Aufenthalts, die zunächst einen recht großen Teil der Handlung ausmachen. Wir lernen, begleitet von ständigen Sambarhythmen, dass man Mordversuchen prima ausweichen kann, indem man durch die Wohnung tanzt und werden darüber hinaus Zeuge herzerwärmender Turteleien des jungen, beneidenswerten Liebesglücks.
Nach Christines Entführung und Perrins Rückkehr nach Paris wird „Der große Blonde kehrt zurück“ zu einer reinrassigen Agentenfilm-Parodie, die noch direkter als zuvor Bezug auf James Bond und Konsorten nimmt. Höhepunkt der Handlung wird ein einstudierter Agentenauftritt Perrins unter freiem Himmel, im Rahmen dessen er sich zahlreicher fingierter Gefahren möglichst behände erwehren soll, um sämtliche Zweifel an seiner doppelten Identität auszuräumen. Natürlich geht dabei eine Menge schief, denn Perrin, der zuvor bereits mit seinem „Gadgets“, von denen jeder Yps-Abonnent und -Geheimagent nur träumen konnte, überhaupt nicht klar kam, bekommt unverhofften Besuch von Maurice, was den Ablauf durcheinanderbringt. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Schießen komisch und nimmt manch Genre-Versatzstück satirisch-komödiantisch aufs Korn. Sogar die Musik erklingt währenddessen instrumentiert wie das berühmte James-Bond-Titelthema. Und wenn Konzertgeiger Perrin sich in ostasiatischer Kampfkunst versucht, ist der Wahnsinn komplett und bleibt kein Auge trocken.
Doch damit ist noch nicht Schluss, denn ein wieder einmal extrem doppelbödiger Konzertauftritt Perrins mit seinem Ensemble liefert Finale, das wieder einige Menschenleben fordert, und Pointe dieses verglichen mit Teil 1 geradlinigeren und überraschungsärmeren, dafür kompakteren und pointierteren, insgesamt etwas weniger tiefgründigen Films, der mit seiner Situationskomik, seinen starken parodistischen Momenten, dem größtenteils identischen Darsteller-Ensemble und insbesondere natürlich mit Pierre Richards liebenswerter Schusseligkeit prima unterhält.
P.S.: Christine trägt wieder solch ein Kleid (genau, DAS Kleid).