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Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Di 29. Nov 2016, 23:37
von Adalmar
Könnte der Vorname des Regisseurs im Threadtitel bitte in Ryūhei geändert werden? :shock:

Edit: Danke :thup:

Was den Film angeht: Für meinen Geschmack auch ein bisschen viel CGI, mit Vinnie Jones hingegen hat man sicher eine optimale Besetzung für den Metzelmeister gefunden. Die zugrundeliegende Geschichte von Clive Barker bringt den Horror m. E. schon etwas besser rüber, das Ende spielt auch m. E. teilweise mit der Fantasie des Zuschauers, was es einer Verfilmung immer schon mal schwer macht.

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Mi 30. Nov 2016, 02:19
von Blap
Rührei, Mettgut und Vinnie Jones? Muss ich mir geben ...

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Do 30. Aug 2018, 20:10
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 31.08.2018 bei NSM Records noch einmal auf Blu-ray und DVD:

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Achtung: Evtl. unvollständige Fassungen!

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Mi 10. Apr 2019, 15:05
von karlAbundzu
Lionsgate DVD, englisch ungekürzt.
MMT ist ja die zentrale Story im ersten Buch des Blutes, die auch ziemlich innereienzerreißend ist.
Ein Schlachter geht um in der NYer U-Bah, ein Fotograf kommt ihn auf die Schliche und erlebt, was da Unheimliches hintersteckt.
Ktamura als Regisseure, das verspricht natürlich knalliges. Und das ist es auch: Die SPlatterszenen hauen voll drauf, es spritzt und ist wirklich unangenehm. Aber für seine Arbeit mit Farben ist es ja auch bekannt. Und sobald man in die UBahn kommt, sieht es oft auch eher wie in einem Kühlhaus aus, während oberirdisch alles eher warm getaucht ist.
Im Mittelpunkt stehen Bradley Cooper als Fotograf, der sehr glaubhaft dieses Schanken zwischen Ekel, Faszination, Richtig tun, Resignieren spielt. Und natürlich Vinnie The Axe Jones, der eigentlich das macht, was er auf dem Fußballplatz schon machte. Nee, der ist gerade in seiner Ruhe, aber auch in seinen Ausbrüchen kreuzunheimlich.
In Nebenrollen entdecken wir kurz und schmerzhaft Ted Raimi und Brooke Shields :knutsch:
Die ganze Nebengeschichte um Kauffmanns Frau, auch gut gespielt, ist aber irgendwie unnötig, war wohl der Versuch, die Motivation klarer z machen, wirkt aber irgendwie draufgesetzt, und Mayas handeln nicht nachvollziehbar.
DIe Musik ist auch toll!
Also: Gelungener harter Barker Splatter. Angucken.
PS: Bei den Bonusmaterial gibt es ein Interview mit Barker bei ihm zu Hause, und spannend ist das Kapitel über seine Bilder, der haut da ja einiges in allen möglichen Stilen raus, aber alle irgendwie auch krank. :thup:

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Mo 22. Jul 2019, 12:14
von Arkadin
Ich bin ja kein großer Fan von Ryûhei Kitamura, wohl aber von Clive Barkers Büchern des Blutes. Besonders der "Mitternachtsfleischzug" hat mir damals füörmlich die Schuhe ausgezogen. So war ich sowohl gespannt, als auch skeptisch was die Verfilmung angeht, die ich jetzt - Karl Abundzu sei Dank! - sehen konnte. Und ich bin sehr postiv überrascht. Kitamura hält seinen Hang zu mastrubatorischen Kameraspielereien im Zaum und der Film ist sehr finster, brutal, grafisch und absolut no-nonsense. Okay, die leider extrem schlechten CGI-Effekte stören etwas, aber es gibt ja auch handgemachtes. Bradley Cooper überzeugt, Vinnie Jones eh. Und Leslie Bipp sieht gut aus. Das Ende hat mich sehr überrascht, dass man das in dieser Konsequenz durchgezogen hat. Hut ab! Tipp.

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Do 10. Okt 2019, 16:43
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 31.10.2019 bei NSM Records noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:

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Cover E, limitiert auf 250 Exemplare

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Cover F, limitiert auf 250 Exemplare

Extras:
16-Seitiges Booklet von Nando Rohner
Kinofassung (98min)
Anatomie einer Mordszene
Clive Barker: Der Mann hinter dem Mythos
Mahoganys Geschichte
Audiokommentar von Clive Barker
Filmographien
Bildergalerien

Quelle: OFDb-Shop

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Mi 30. Dez 2020, 06:19
von Maulwurf
The Midnight Meat Train
The midnight meat train
USA 2008
Regie: Ryûhei Kitamura
Bradley Cooper, Vinnie Jones, Leslie Bibb, Brooke Shields, Roger Bart, Peter Jacobson, Tony Curran, Barbara Eve Harris, Allen Maldonado, Hawk Younkins, Dan Callahan, Quinton Jackson


The Midnight Meat Train.jpg
The Midnight Meat Train.jpg (45.84 KiB) 347 mal betrachtet
OFDB

Auch wenn das im Film so nie erwähnt wird, aber im Prinzip könnte das auch eine Urban Legend sein: Menschen verschwinden spurlos in der U-Bahn, und sie tauchen nie wieder auf. Denn im letzten Zug der U-Bahn soll ein Mann sitzen, der die späten Heimkehrer abschlachtet. Der Fotograf Leon kommt per Zufall darauf, dass dieser Mann tatsächlich existiert – Leon fotografiert ihn, und verfolgt ihn anschließend, um das Geheimnis dieses Mannes zu lüften. Der Mann, Mahogany mit Namen, weiß aber, dass er verfolgt wird. Der Jäger wird zum Gejagten. Zum Opfer. Allerdings ist die Rolle Leons noch um einiges fremdartiger und aberwitziger, als dieser sich das vorstellen kann. Denn es gibt andere, grausamere Schicksale, als nachts in der U-Bahn zerstückelt zu werden …

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Dies ist Vinnie Jones‘ Film! Der großgewachsene Ex-Fußballer mit dem stoischen Gesichtsausdruck beherrscht MIDNIGHT MEAT TRAIN in absolut jeder Sekunde, in der er zu sehen ist. Wenn Vinnie Jones sich umdreht, scheint die Zeit stillzustehen. Sein Blick lässt Menschen erstarren und U-Bahn-Waggons zu Kältekammern verkommen. Obwohl er nur einen einzigen Satz spricht, reicht seine physische Ausstrahlung, um jeden Moment dieses Films absolut zu beherrschen. OK, Bradley Cooper macht seine Sache gut, und der Struppiger-Köter-Look steht ihm wirklich nicht schlecht. Leslie Bibb als Love Interest gefällt mir mindestens genauso gut wie Pater Jacobson als jüdischer Imbissbesitzer, und Brooke Shields läuft ganz entschieden unter dem Begriff MILF. Aber einem Vinnie Jones hat sich einfach alles andere unterzuordnen, so platt das jetzt klingen mag.

Zugegeben, die Kameraführung ist an dieser Aura nicht ganz unschuldig. Was sich Kameramann Jonathan Sela einfallen lässt ist nicht von schlechten Eltern, und allein die Kamerafahrt von Mahogany über sein Opfer, bis zum Blick des abgetrennten Kopfes und den sterbenden Augen in der Ich-Perspektive auf Mahogany mit dem eigenen Rumpf im Vordergrund, das ist großes Kino, welches so vor ganz vielen Jahren auch mal von einem Dario Argento hätte kommen können. Endlich mal CGI-Effekte, die auch wirklich sinnvoll und atmosphärisch eingesetzt werden (zugegeben nicht alle, aber viele). Und von diesen Momenten gibt es einige.
Nur leider leidet das alles ein wenig unter dem glatten Look des Films. Will sagen, dass MIDNIGHT MEAT TRAIN sicher einige starke und gorige Momente hat, sich vor Splattereffekten nicht scheut, und den Begriff Happy End auch neu definiert. Aber der Film ist nicht räudig genug, um wirklich unangenehm zu sein. Er kratzt nicht am Befinden des Zuschauers, was heißen soll, dass er nicht wirklich berührt. Er läuft vor dem Auge des Betrachters ab, und der Betrachter ist sich in jeder Sekunde klar darüber, dass er einen Film anschaut. Eine Fiktion, eine Phantasie eines begabten Drehbuchautors, der seine Fähigkeiten mit einem begabten Regisseur und einem ausgesprochen kreativen Kameramann kombiniert hat. Aber die unangenehme Intensität von Filmen wie DAS HAUS AN DER FRIEDHOFMAUER oder DIE BRUT, den Schmerz eines MÄDCHEN IN DEN KRALLEN TEUFLISCHER BESTIEN, so etwas vermisse ich hier sehr. Wer die Filme von zum zum Beispiel Shin’ya Tsukamoto kennt, weiß was ich meine. Denn genau diese Intensität, diese Wildheit und Wucht, dieses Unangenehme (sic!) ist es, was aus einem guten Film ein Meisterwerk macht. Und was das Quäntchen zum Cineasten-Glück ist, das hier eben gerade fehlt.

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MIDNIGHT MEAT TRAIN ist ein guter Film, der von einem überragend wirkenden Vinnie Jones und einem erstklassigen Jonathan Sela zu einem starken Film gemacht wird. Aber dennoch muss sich MIDNIGHT MEAT TRAIN zum Beispiel hinter dem ähnlich gelagerten BONE HUNTER einreihen, denn der hatte im Gegensatz zum Clive Barker-Film und trotz seiner Mainstream-Ausrichtung eine spannende Thrillerhandlung, die nicht nur stimmungsvoll, sondern auch fesselnd und atmosphärisch war. MIDNIGHT MEAT TRAIN fehlt leider das letzte Stückchen anarchische Bosheit, der Dreck unter den Fingernägeln gewissermaßen …

7/10

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Mo 22. Nov 2021, 16:47
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 03.12.2021 bei XT Video noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen wattierten Mediabooks:

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Cover A, limitiert auf 500 Exemplare

Bild
Cover B, limitiert auf 500 Exemplare

Extras:
- 16-Seitiges Booklet von Nando Rohner
- Extended Directors Cut
- Kinofassung (98min)
- Anatomie einer Mordszene
- Clive Barker: Der Mann hinter dem Mythos
- Mahoganys Geschichte
- Audiokommentar von Clive Barker
- Filmographien
- Bildergalerien

Quelle:Quelle: OFDb-Shop

Re: The Midnight Meat Train - Ryühei Kitamura

Verfasst: So 28. Nov 2021, 08:01
von jogiwan
jogiwan hat geschrieben: Sa 28. Mai 2016, 09:40 U-Bahn-Filme haben bei mir ja immer einen Stein im Brett und natürlich finde ich auch die kühl beleuchteten Undergrund-Locations von Kitamuras „The Midnight Meat Train“ ganz außerordentlich gelungen. Überraschend auch die grimmige Härte, die dieser Film ausstrahlt und dabei im Directors Cut wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten des Mainstreams nimmt. Die Kamera nimmt ja im Verlauf des Streifens immer wieder recht extravagante Positionen ein und vor allem im Zweikampf bei dem sich die Kamera innerhalb und außerhalb eines Wagons rund um die beiden Darsteller dreht ist schon zweifelsfrei sehr gelungen. Auf der anderen Seite meint es der japanische Regisseur mit seinen artifiziell wirkenden CGI-Splatter-Momenten fast ein bisschen zu gut und auch die finale Auflösung kann nicht so ganz mit der bis dahin aufgebauten Spannung des Streifens mithalten. Insgesamt würde ich „The Midnight Meat Train“ aber aufgrund seiner Kompromisslosigkeit sicher zu den besseren Horrorstreifen der jüngeren Zeit zählen und es würde mich interessieren, wie viele Bradley „Hangover“ Cooper-Fans hier ihr blutig-blaues Wunder erlebt haben. „Bitte treten sie vom Fleisch weg!“ ;)
Gestern wieder geguckt und auch wenn die CGI-Effekte vielleicht doch etwas überzogen wirken und manchmal etwas zu viel vom roten Lebenssaft verspritzt wird, finde ich "Midnight Meat Train" doch überraschend gelungen. Da wird schon derbe gesplattert und der düstere Grundton überraschend konsequent durchgezogen. Ja, der lässt sich schon gut gucken, auch wenn er eher das Schmoddertier in mir anspricht. ;)

Re: The Midnight Meat Train - Ryūhei Kitamura (2008)

Verfasst: Fr 7. Jan 2022, 09:25
von sergio petroni
Fotograf Leon (Bradley Cooper) ist Fotograf und darauf aus, mit sensationellen Aufnahmen
der Stadt New York und ihrer Bewohner den großen Wurf zu landen. Seine Chance wittert er,
als die Galeristin Susan Hoff (Brooke Shields) auf ihn aufmerksam wird. Bereit, immer
größere Risiken einzugehen, vernachlässigt er seine Freundin Maya. Als Leon glaubt, einem
in der U-Bahn sein Unwesen treibenden Mörder (Vinnie Jones) auf der Spur zu sein,
zweifelt Maya so langsam an Leons Verstand.....

Kitamuras ("No One Lives", "Downrange") Verfilmung der Barkerschen Kurzgeschichte
war für mich zum wiederholten Male ein zwiespältige Angelegenheit. Einerseits will
ich den Streifen gut finden (da ich die Geschichte mochte), andererseits zeigt sich
mal wieder, daß Verfilmungen manchmal nicht dazu geeignet sind, die beim Lesen entstehenden
Gefühle auf die Leinwand zu übertragen. Kitamuras Schlachtplatte ist in Ansätzen durchaus
atmosphärisch, der Eindruck wird dann aber durch die plakativen CGI-Effekte mehr
als nur geschmälert. Man mag zwar über den Einfallsreichtum staunen, emotional nimmt
einen das aber weniger mit. Am überzeugendsten agiert noch der walisische Ex-Fußballnationalspieler
Vinnie Jones als Gehilfe der, nun ja, in Anlehnung an Lovecraft nenne ich sie mal "Großen Alten".
Durchaus gute und horrible Unterhaltung. Da wäre aber wie gesagt vor allem atmosphärisch wesentlich
mehr drin gewesen.
6,5/10