Als Historienpedant würde ich diesem Film umgehen. Du wirst zwar Vergnügen daran finden, dass die Praetorianergarde wirklich Praetorianergarde genannt wird und dieser vereinzelnte Leibwächter ist wirklich nur ein ehemaliger gefangener germanischer Prinz, der Caligula Treue geschworen hat, aber von der Geschichte bleibt historische Korrektheit vollkommen aus, da die Haupthandlung (nach den fickenden Römern) sich um die rachsüchtige Sklavin dreht, ein Subplot, den der Drehbuchautor 100% erfunden hat.purgatorio hat geschrieben:Ich bin aber einer - obwohl ich's nicht so nennen würde und "Gladiator" hatte seine Momente, ohne Scheiß!
Aber gut, im Kern stand dies zu erwarten... Ich nehme an, dass hier einfach nur die seit der Antike vorherrschenden Gerüchte und Verunglimpfungen über Caligula verfilmt wurden - es hätte aber auch noch andere gegeben, die man hätte nehmen können (Nero, Domitian etc.) - da hätte aber die nymphomanische Gespielin gefehlt (obwohl Messalina meines Erachtens nach eher mit Claudius in Verbindung stand?) Naja, jetzt nachforschen wäre auch mit Perlen vor die Säue gleichzusetzen, oder?
Sicher hätte man es auch mit Nero oder Domitian machen können, aber du weißt ja wie die Italiener sind, wenn ein Film mal Geld bringt, machen sie eine Fortsetzung und dies ist eben der Versuch aus Tinto Brass' "Caligula" mit einem zweiten Teil noch ein wenig mehr Kohle rauszufördern. Ähnliches gabs aber auch mit anderen Kaisern, so Bruno Corbuccis "Caligula 2: Messalina, Messalina", eine Komödie über Claudius, die am Set vom Originalcaligula gedreht wurde, oder Bruno Matteis "Nerone e Poppea"...und noch ein paar andere Filmchen, alle im Fahrwasser von Tinto Brass' Meisterwerk entstanden sind. Ich wäre ja dafür den Terminus Technikus "Caligulasploitation" hierfür auszuwählen.