Re: Mosquito-Der Schänder - Marijan David Vajda
Verfasst: Fr 20. Jan 2012, 00:37
Nach der Beschreibung hört sich "Mosquito der Schänder" nach einem x-beliebigen Splatterfilm an. Damit würde man dem Streifen allerdings nicht gerecht werden.
Werner Pochath stellt einen jungen (und namenlosen) Mann dar, der seit seiner Kindheit taubstumm ist. Als kleiner Junge musste er stets die Misshandlungen seines Vaters ertragen und außerdem beobachten, wie dieser seine kleine Schwester missbrauchte. Seitdem hat er einen seelischen Knacks weg, hat einen Faible für Puppen und entwickelt sich als Erwachsener immer mehr zum Psychopathen. Er wird von seiner Umwelt aufgrund seiner Defizite verspottet und versucht dies auf seine Art und Weise zu kompensieren: Er vergreift sich an Leichen, trinkt ihr Blut und wird zuletzt auch zum Killer.
Einziger wirklicher Bezugspunkt ist ein junges (ebenfalls namenloses) Mädchen aus dem Nachbarhaus. Auch sie scheint geistig nicht so ganz auf der Höhe zu sein. Vermutlich erinnert sie den jungen Mann auch an seine Schwester, dies bleibt der Interpretation des Zuschauers überlassen ... wie so vieles anderes auch.
Bei "Mosquito der Schänder" ist der Zuschauer gezwungen, vieles auf seine Art und Weise zu deuten, die Rückblenden erklären einiges, aber nicht alles. Genau das ist das eigentlich Interessante an einem handwerklich ziemlich mttelmäßigen Film. Die Darstellung von Pochath, der auf die Rolle des Psychopathen während nahezu seiner gesamten Schauspieler-Karriere festgelegt war, ist einwandfrei. Der Rest ist, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich holprig. Auch mit der nahezu ständig präsenten Psycho-Orgel als Hintergrundmusik muss man sich erstmal anfreunden, ansonsten kann man den Streifen kaum ertragen.
Will man ganz tollkühn sein, dann kann man "Mosquito der Schänder" als Vorläufer von Genre-Klassikern wie Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (Buio Omega) bezeichnen, den Joe D'Amato zwei Jahre später drehte und bei dem man doch einige Parallelen erkennen kann. Der italienische Klassiker ist jedoch ein ganz anderes Kaliber als diese deutschsprachige Produktion.
Die Ekel-Elemente sind dementsprechend dezent, auch wenn man dies vor über 30 Jahren wahrscheinlich anders gesehen haben wird. "Mosquito der Schänder" wirkt wie ein Streifen, bei dem die meisten der Verantwortlichen versucht haben, mal etwas völlig anderes zu machen als sie es sonst machen würden. Und wenn man dann sieht, dass der Regisseur-Neuling Vajda als nächsten Film "Otto der Außerfriesische" inszenierte, dann weiß man, glaube ich, was gemeint ist.
"Mosquito der Schänder" ist ein grottiger Film, der jedoch durch seine Andersartigkeit meinen Respekt verdient und somit kaum in eine Schublade zu stecken ist. Ein schwer verdaulicher Film, den man sich nicht angucken sollte, wenn man eh schon mies drauf ist. Aber für nen Genre-Abend mit leicht trashigen Filmen ist dieser Streifen durchaus geeignet.
Fazit: je nach Laune 1/10 bis 6/10
Werner Pochath stellt einen jungen (und namenlosen) Mann dar, der seit seiner Kindheit taubstumm ist. Als kleiner Junge musste er stets die Misshandlungen seines Vaters ertragen und außerdem beobachten, wie dieser seine kleine Schwester missbrauchte. Seitdem hat er einen seelischen Knacks weg, hat einen Faible für Puppen und entwickelt sich als Erwachsener immer mehr zum Psychopathen. Er wird von seiner Umwelt aufgrund seiner Defizite verspottet und versucht dies auf seine Art und Weise zu kompensieren: Er vergreift sich an Leichen, trinkt ihr Blut und wird zuletzt auch zum Killer.
Einziger wirklicher Bezugspunkt ist ein junges (ebenfalls namenloses) Mädchen aus dem Nachbarhaus. Auch sie scheint geistig nicht so ganz auf der Höhe zu sein. Vermutlich erinnert sie den jungen Mann auch an seine Schwester, dies bleibt der Interpretation des Zuschauers überlassen ... wie so vieles anderes auch.
Bei "Mosquito der Schänder" ist der Zuschauer gezwungen, vieles auf seine Art und Weise zu deuten, die Rückblenden erklären einiges, aber nicht alles. Genau das ist das eigentlich Interessante an einem handwerklich ziemlich mttelmäßigen Film. Die Darstellung von Pochath, der auf die Rolle des Psychopathen während nahezu seiner gesamten Schauspieler-Karriere festgelegt war, ist einwandfrei. Der Rest ist, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich holprig. Auch mit der nahezu ständig präsenten Psycho-Orgel als Hintergrundmusik muss man sich erstmal anfreunden, ansonsten kann man den Streifen kaum ertragen.
Will man ganz tollkühn sein, dann kann man "Mosquito der Schänder" als Vorläufer von Genre-Klassikern wie Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (Buio Omega) bezeichnen, den Joe D'Amato zwei Jahre später drehte und bei dem man doch einige Parallelen erkennen kann. Der italienische Klassiker ist jedoch ein ganz anderes Kaliber als diese deutschsprachige Produktion.
Die Ekel-Elemente sind dementsprechend dezent, auch wenn man dies vor über 30 Jahren wahrscheinlich anders gesehen haben wird. "Mosquito der Schänder" wirkt wie ein Streifen, bei dem die meisten der Verantwortlichen versucht haben, mal etwas völlig anderes zu machen als sie es sonst machen würden. Und wenn man dann sieht, dass der Regisseur-Neuling Vajda als nächsten Film "Otto der Außerfriesische" inszenierte, dann weiß man, glaube ich, was gemeint ist.
"Mosquito der Schänder" ist ein grottiger Film, der jedoch durch seine Andersartigkeit meinen Respekt verdient und somit kaum in eine Schublade zu stecken ist. Ein schwer verdaulicher Film, den man sich nicht angucken sollte, wenn man eh schon mies drauf ist. Aber für nen Genre-Abend mit leicht trashigen Filmen ist dieser Streifen durchaus geeignet.
Fazit: je nach Laune 1/10 bis 6/10