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Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Mi 19. Jan 2011, 02:23
von Lobbykiller
Was Thomas Danneberg angeht, muss ich Blap diesmal widersprechen. Eine ganz große, nahezu "psychotronische" Performance, ähnlich grandios wie die von Gert Haucke in DER TOD IM ROTEN JAGUAR. Unglaubliche Mimik, in der der Stoizismus eingefroren sein zu scheint, gepaart mit seiner prägnanten, hier noch jungen Stimme, da sag ich Schade, dass er es selten vor die Kamera gebracht hat. Dem Film kann man auch sonst einige "psychotronische" "Pulp & Groove"-Elemente abgewinnen, für mich ein klares Highlight der Serie, zumal ja auch Klaus-Günther endlich mal in der Hauptrolle in einem Wallace und das gleich doppelt, was will man mehr?

5/5

:mrgreen:

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Mi 19. Jan 2011, 02:42
von Blap
Achjo, ich mag dir gar nicht widersprechen. Thomas Danneberg liebe ich für seine Darbietung des Brandolf Welf, mit der er mich in der Hörspielserie "Faith - The Van Helsing Chronicles" erfreut. Es wäre ergo frevelhaft, meine Kritik erneut zu unterstreichen.

Gert Haucke regiert in "Derrick - Alarm auf Revier 12" (Folge 15) alles weg!

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Mi 19. Jan 2011, 02:44
von Lobbykiller
Blap hat geschrieben:Gert Haucke regiert in "Derrick - Alarm auf Revier 12" (Folge 15) alles weg!
Yepp!

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Mi 19. Jan 2011, 02:47
von untot
Lobbykiller hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Gert Haucke regiert in "Derrick - Alarm auf Revier 12" (Folge 15) alles weg!
Yepp!
Auchzustimm!! :thup:

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Mi 19. Jan 2011, 03:04
von dr. freudstein
untot hat geschrieben:
Lobbykiller hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Gert Haucke regiert in "Derrick - Alarm auf Revier 12" (Folge 15) alles weg!
Yepp!
Auchzustimm!! :thup:
Unbestreitbar :prost: :thup:
GERT HAUCKE ist Original, Alder!!! :mrgreen:

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 17:00
von dr. freudstein
Ja, ja, nun mal wieder zurück zu diesem Filmchen :mrgreen:

Äh ja, jetzt weiß ich auch nicht, was ich relevantes schreiben kann :|
Gut, Kinski doppelt ist natürlich schön, ansonsten natürlich typischer Wallace. Immer irgendein hervorstechendes Merkmal, oft im Titel schon angegeben, diesmal ne Blaue Hand und es geht mal wieder um eine Erbschaft.
Sowieso, ein geheimnisvoller Boss im Dunkeln, der erst zum Ende enttarnt wird. Recht flott alles, Geheimgänge und technische Spielereien dürfen hier auch nicht fehlen und Sir John zeigt diesmal etwas zurückhaltender sein Interesse an jungen Deerns.

Berufliche Vorteile werden uns hier aufgezeigt, der Doc einer Nervenklinik bekommt seine Ware frei haus, während Sir John seine selbst suchen muß.

"Sind sie sicher, keinen Mord begangen zu haben? Sowas vergißt man manchmal !"

:o :? :palm: :pfeif: Spaten hol, flitz.... :oops:

Ich bin bereit 7/10 zu vergeben 8-)

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 17:32
von Adalmar
Der m. E. beste Farb-Wallace (Gialli ausgenommen) kurz vor "Der Bucklige von Soho"! Auf der Habenseite sind Carl Lange ("Wie unvorsichtig, Schwester Harris!"), die beste aller EW-Eröffnungsszenen (Schrei: "Ich bin unschuldig!!!" - Bild friert ein, Schüsse), sowieso die starke Klaus-Günther-Präsenz, Albert Bessler, die bezaubernde Diana Körner, die schöne Mordwaffe, der angenehm unauffällige Leipnitz als Inspektor. :thup:

Weniger gut fand ich die reichlich wirren Erklärungen am Schluss sowie die oberpeinliche Reklame für "Der Mönch mit der Peitsche". :thdown:

8/10

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Fr 26. Aug 2011, 20:13
von sid.vicious
Bild Bild


Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
Produktion: Horst Wendlandt
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Alex Berg
Kamera: Ernst W. Kalinke
Schnitt: Jutta Hering
Musik: Martin Böttcher
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Harald Leipnitz: Inspektor Craig
Klaus Kinski: Dave Emerson / Richard Emerson
Carl Lange: Dr. Albert Mangrove
Siegfried Schürenberg: Sir John
Diana Körner: Myrna Emerson
Ilse Steppat: Lady Emerson
Hermann Lenschau: Anwalt Lionel Douglas
Albert Bessler: Butler Anthony Smith
Richard Haller: Edward Amery
Thomas Danneberg: Charles Emerson
Peter Parten: Robert Emerson
Ilse Pagé: Miss Mabel Finley
Gudrun Genest: Schwester Harris
Karin Kenklies: Schwester Agnes Dairen
Fred Haltiner: Wärter Reynolds
Otto Czarski: Wärter Duck
Harry Riebauer: Mr. Snobbits
Heinz Spitzner: Richter
Helga Lander: Virginia

Der angebliche Mörder Dave Emerson wird aus der Irrenanstalt befreit. Der ihm folgende Wärter wird anschließend im Schloss, in dem Dave wohnhaft ist und in das er flüchten konnte, umgebracht. Da Daves Zwillingsbruder Richard verschollen ist, kann Dave dessen Position einnehmen ohne das es vorerst Jemand merkt.

Ein Mörder mit einem Handschuh, an dem Messer befestigt sind? Eine Irrenanstalt? Irgendwo ist mir das doch schon mal in den 80ern begegnet. Seis drum…

Nach Die Gruft mit dem Rätselschloß und Der unheimliche Mönch ist Die blaue Hand leider der dritte und letzte Wallace-Film, in dem Harald Leipnitz den Inspektor verkörpert. Denn wie man es erwartet, macht Leipnitz seine Sache erneut sehr gut. Das Zusammenspiel zwischen ihm um Siegfried Schürenberg als Sir John, ist allerdings nicht ganz so brillant wie in Der unheimliche Mönch.

Klaus Kinski zeigt in der Doppelrolle als Dave und Richard Emerson ebenfalls dass, was man von ihm, als Ausnahmeschauspieler erwartet. Besonderer Dank gilt Alfred Vohrer und Horst Wendlandt, dass man Diana Körner für die Rolle der Myrna Emerson auswählte und nicht Ursula Glas. Ein Sachverhalt der mich persönlich noch wesentlich entspannter, in das ohnehin gemütliche Vohrer-Ambiente, gehen ließ. Ein Ambiente, das mit der Präsentation seiner Locations und Kulissen absolut gut vermittelt wird.

Die blaue Hand ist eine Wallace Verfilmung, die Abstand vom Humor nimmt und eher der Ernsthaftigkeit nahe steht. Ausgeschlossen ist davon, der überflüssige Schlusskommentar, der Werbung für den folgenden Wallace-Film, Der Mönch mit der Peitsche, macht. Die blaue Hand konzentriert sich zentral auf seine Story und darauf dessen Spannungsbögen zu präsentieren. Um dieses zu erreichen, ist Harald Leipnitz genau der richtige Darsteller des Inspektors. Leipnitz stellt keine unnötigen und dummen Fragen, ist konsequent und setzt seinen Willen und seine Absichten überzeugend durch.

Was noch bleibt ist der unbekannte Mörder mit dem Vorgänger des Freddy Krüger Handschuhs. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Films, der den Zuschauer atmosphärisch erfreut. Ein unbekannter Kapuzenträger, der vom Publikum schnell zum Bezugspunkt und Sympathieträger wird.

Fazit: Sehr gute Wallace-Farbverfilmung, die nicht so verworren ist, wie manch andere Farb-Verfilmungen aus der Reihe. Dieser Film kann was.
8/10

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Fr 27. Jan 2012, 01:57
von kinski
Nachdem Klaus Kinski für ein Jahr bzw. drei Filme in der Edgar Wallace-Reihe pausiert hatte, kehrte er für „Die blaue Hand“ wieder zurück zu der deutschen Erfolgsserie. Zwei grundlegende Unterschiede gab es im Vergleich zu seinem letzten Wallace-Film „Das Rätsel des silbernen Dreieck“: „Die blaue Hand“ wurde mittlerweile in Farbe gedreht und Kinski hatte zum ersten Mal die Hauptrolle und war nicht nur eine der mehr oder weniger wichtigen Randfiguren. Er spielt sogar eine Doppelrolle und stellt die Zwillingsbrüder Dave und Richard Emerson dar, zweifellos eine Herausforderung für den Schauspieler.

Die Familie Emerson ist arg vom Schicksal gebeutelt. Ihr Oberhaupt, Lord Emerson, ist nach diversen Unterschlagungen nach Amerika geflüchtet und einer seiner vier Söhne, Dave, ist wegen Mordes vor Gericht gestellt. Dave wird jedoch für wahnsinnig erklärt und in eine Irrenanstalt eingeliefert, aus der er jedoch sehr bald mit Hilfe eines Unbekannten fliehen kann. Diese Flucht hatte jedoch nur den Zweck, dem angeblich irren Dave weitere Morde in die Schuhe zu schieben. Nacheinander werden die Mitglieder der Familie Emerson Opfer eines Mördes, der ´Blauen Hand´. Diese blaue Hand ist eine Art Eisenfaust mit messerscharfen Klingen ... wer mit ihr Bekanntschaft macht, muss sich um sein weiteres Leben keine Gedanken mehr machen.

Da Dave jedoch dem zuständigen Beamten von Scotland Yard, Inspektor Craig (Harald Leipnitz), schnell glaubhaft machen kann, dass er weder verrückt noch ein Mörder ist, stellt man sich die Frage, was das wirkliche Motiv für die Morde sein kann. Die Erklärung liefert Douglas, der Rechtsanwalt der Familie: Lord Emerson hat in Amerika ein großes Vermögen angehäuft, aber nicht seine Frau sondern seine Kinder als Erben eingesetzt. Zusammen versuchen Dave und Craig den Mörder zu stellen ...

Trotz einer ansich interessanten Story ist „Die blaue Hand“ vornehmlich nur durch Klaus Kinski sehenswert. Sobald er nicht in einer Szene zu sehen ist, kommt ziemliche Langeweile auf und zuweilen auch Ärger über den Rest der Darstellerriege. Besonders heben sich dabei leider wieder Harald Leipnitz als Inspektor Craig und Carl Lange in der Rolle des Dr. Mangrove negativ hervor. Letzterer versucht krampfhaft skrupellos und dämonisch zu wirken, hat aber noch viel weniger Ausstrahlung als Dracula mit Kariesproblemen. Einzig und allein Kinski - auch auf Grund der Doppelrolle - ist es zu verdanken, dass dieser Film ein noch annehmbares Niveau erreicht.

Wo wir gerade von Niveau reden, soll auch die unterirdische Leistung von Diana Körner nicht unerwähnt bleiben. Dieser jungen Dame beim Agieren zuschauen zu müssen stellt schon eine echte Nervenprobe dar. In der ersten Filmhälfte hat sie einfach nur gut auszusehen, während sie sich in Hälfte zwei nur noch von einem hysterischen Kreischanfall zum nächsten hangelt. Hier von echter Darstellerkunst zu sprechen, wäre schon ein recht gewagtes Unternehmen.

Schmerzlich vermisst werden hier alte Wallace-Veteranen wie Blacky Fuchsberger, Eddi Arent, Werner Peters oder Brigitte Grothum, die stets in der Lage waren, kleinere Drehbuchschwächen mit ihrer Darstellung wett zu machen. Bei "Die blaue Hand" ist es eher umgekehrt ... Leipnitz & Co. sind nicht in der Lage, der eigentlich ordentlichen Story darstellerisch gerecht zu werden.


Das Wallace-Buch „Der Hexer, der Zinker und andere Mörder“ hat auch zu "Die blaue Hand" eine nette Begebenheit zu erzählen: In einer Szene kämpfen sich Kinski und Leipnitz durch ein unterirdisches Labyrinth, als plötzlich ein Skelett von der Decke herunter baumelt. Dem Drehbuch nach sollten die beiden Mimen in dieser Sekundenszene die Erschrockenen spielen und dann weiter gehen.
Da das Zusammenfalten des Skeletts viele Stunden in Anspruch nahm, bat Regisseur Vohrer ausdrücklich darum, dass seine beiden Schauspieler diese Szene beim ersten Mal schafften. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Kinski hatte nämlich nichts besseres zu tun als beim Wort ´Action´ in Lachen auszubrechen, das Skelett mit dem Finger zu berühren und auseinander klappen zu lassen. Danach fragte er sehr belustigt, ob sie jetzt drei Stunden Pause hätten. Vohrer filmte beim nächsten Versuch das Skelett und Herrn Kinski getrennt voneinander und fügte die Szenen am Schneidetisch später zusammen.

Fazit :
"Die blaue Hand" hätte mit anderen Darstellern ein echtes Highlight der Wallace-Reihe werden können. Im Zeitalter der Farbe angekommen, bleiben die meisten Akteure ziemlich grau und blass. Nette Story, gut verpackt, aber phasenweise schwach umgesetzt. Ein Film, der klar unter seinen eigentlichen Möglichkeiten bleibt.

6,5 / 10

Re: Die Blaue Hand - Alfred Vohrer

Verfasst: Fr 27. Jan 2012, 03:15
von Adalmar
kinski hat geschrieben:Schmerzlich vermisst werden hier alte Wallace-Veteranen wie Blacky Fuchsberger, Eddi Arent
Von mir keineswegs. Ein angenehm zurückhaltender Harald Leipnitz, eine wunderhübsche Diana Körner, ein bedrohlicher Carl Lange und ein herrlich knorriger Albert Bessler, die mir alle überaus gut gefallen haben. Alles in allem geradezu eine Idealbesetzung. Dagegen geht mir die so hochgepriesene alte Standardkombination Fuchsberger-Dor-Arent seit jeher auf die Nerven. Eddi Arent finde ich als Schauspieler eigentlich sehr gut, nur seine Witze funktionieren für mich meist nicht. Fuchsberger-Dor sind einfach nicht mein Fall, die haben beide was enervierend moralisierendes an sich, besser kann ich es gerade nicht beschreiben.

Was mich an dem Film stört, ist vor allem die konfuse "Auflösung" (verstehe ich bis heute nicht) und die ultrapeinliche Ankündigung des "Mönchs mit der Peitsche" durch Albert Bessler am Schluss.