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Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Mo 11. Jul 2011, 02:08
von dr. freudstein
Adalmar hat geschrieben:
Dass die Synchro von "Django" und "Conchita" als Namen der Hauptfiguren fabuliert, ist nicht zuletzt deshalb etwas peinlich, weil im Verlauf des Films ein mit "Carmen" unterschriebener Brief in die Kamera gehalten wird...
Echt, ist mir nicht aufgefallen, aber wie geil ist das denn
Ja, war schon albern. Da streicht ein Filmname wie "Django" Erfolge ein und schon wird der überall verwendet als Filmtitel
Kann man auch viel mit kaputtmachen. Später waren es dann "Zombie" und "Kannibalen", nicht als Name, aber im Titel und man sah nicht einen Zombie oder Kannibalen oder war völlig unbedeutend, falls doch mal einer auftauchte. Gab ja noch unzählige Beispiele, auch im Western-Genre und fast immer kamen die Namen aus Italien. Die DDR-Synchro würd ich mir daher gerne mal ansehen.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Mo 11. Jul 2011, 09:06
von Adalmar
Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob dieser Brief auch in der deutschen Kinofassung zu sehen war, denn dort fehlten ja gegenüber der DVD einige Kleinigkeiten.
Teilweise brachte diese Umtitelung schon bizarre Blüten vor, dass Argentos "Inferno" beispielsweise als "Feuertanz der Zombies" herhalten musste...
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Mo 11. Jul 2011, 09:10
von dr. freudstein
Adalmar hat geschrieben:
Teilweise brachte diese Umtitelung schon bizarre Blüten vor, dass Argentos "Inferno" beispielsweise als "Feuertanz der Zombies" herhalten musste...
Nicht, daß wir zu weit abkommen, aber ein bißchen passt es ja schon noch:
Die Aushangsätze wurden sogar nachträglich noch mit dem "..Zombie" Titel überklebt, ich hab die ja auch hier.
Zombie hier, Zombie da, aber keine auf dem Bildschirm, alles nur Masche.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Di 12. Jul 2011, 11:21
von Blap
Ein älterer Kurzkommentar:
Mit Django kam der Tod
Nach dem grossen Erfolg von "Django", baute man in Deutschland kurzerhand in jeden zweiten Italowestern den Namen Django ein. Spielte dann auch noch Franco Nero persönlich mit, musste der Film natürlich ebenfalls irgendwie mit "Django" in Verbindung gebracht werden.
"L'uomo, l'orgoglio, la vendetta", so der Originaltitel, ist weder ein Spaghettiwestern noch hat er irgendetwas mit Django zu tun. Man bekommt es mit einem Liebesdrama zu tun, welches sich in Spanien abspielt. Aber was kümmert das den deutschen Verleih? So wird aus Don José eben Django und aus Carmen (der Name ist Programm) halt Conchita, die Handlung gar nach Mexiko verlegt. Manche Synchros sind so angenehm bekloppt, sie machen glatt wieder Spass. Das ist hier leider nicht der Fall.
Ansonsten zu vermelden: Franco Nero wirkt bemüht. Klaus Kinski ist auch dabei, bleibt aber in einer Nebenrolle weit hinter seinen Fähigkeiten zurück. Tina Aumont ist hübsch anzusehen, kann aber schauspielerisch nur sehr bedingt überzeugen. Die Kamera ist ordentlich, teils sogar richtig gut. Die Regie dilettantisch und zerfahren, aber leider ohne jegliche Trash-Qualitäten.
Dass dieser Film kein Italo-Western ist, war mir vorher bekannt. Dass er allerdings so miserabel ist, hat mich dann doch überrascht.
Fazit:
1 gemeinsamer Punkt für Franco Nero und Klaus Kinski.
1 Chauvi-Punkt für Tina Aumont.
1 Punkt für die Kamera-Arbeit.
3/10 Mumpitz
***
Vielleicht würde mir das Teil inzwischen besser gefallen, ich weiss es nicht.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Di 12. Jul 2011, 11:32
von Onkel Joe
Ein Bekannter von mir sagt immer das mit diesem Django der Kot kam
.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Di 12. Jul 2011, 21:16
von sid.vicious
Für mich eine der größten Enttäuschungen des gesamten Genres.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Di 12. Jul 2011, 21:52
von DrDjangoMD
sid.vicious hat geschrieben:Für mich eine der größten Enttäuschungen des gesamten Genres.
Hat er dich als Film enttäuscht oder warst du enttäuscht, dass der Film nicht zu dem Genre gehört, zu dem du gedacht hast?
Weil ich fand ihn als Literaturadaption wie schon geschrieben nicht sooo schlecht, die beste Carmen-Version, die ich je gesehen habe; aber ich wäre enttäuscht gewesen hätte ich mir einen gewöhnlichen Django erwartet.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Di 12. Jul 2011, 23:32
von Slim Naughton
Der Film hat definitiv seine Qualitäten. Man darf halt nur nicht den Fehler machen, auf das "Django"-Label reinzufallen
. Die deutsche Synchro hat leider versucht, den Streifen zu spaghettiisieren, also nicht nur die Namen verändert, sondern den Originalschauplatz, wie der gute Blap schon schrieb, auch von Spanien nach Mexiko verlegt, was natürlich nicht funktioniert. Das ging schon ziemlich in die Grütze. Doch Franco Nero und Tina Aumont harmonieren ganz vortrefflich, die beiden Schnuckels, die, und vor allem Nero nutzt die Gelegenheit, aus den SW-Stereotypen auszubrechen.
Eine feine Klassiker-Adaption mit optisch deutlichem SW-Einschlag, was auch durch die Auswahl der Besetzung (von Guido Lollobrigida über Kinski und Franco Ressel bis José Manuel Martin oder auch Alberto dell'Acqua) unterstützt wird.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 09:48
von Arkadin
Ich habe den damals zusammen mit einer Reihe anderer "Carmen"-Verfilmungen geguckt (von Lubitsch, Chaplin, Preminger, Metzger und Godard). Fand ihn in dem Zusammenhang wirklich nicht übel, auch wenn er so seine Längen hat. Ist aber wirklich spannend, wenn man die alle mal so hintereinander sieht und guckt, welch unterschiedliche Ansätze die haben. Und in der Tat ist die Bazzoni-Version zusammen mit der von Lubitsch diejenige, welche am "werkgetreusten" ist. Am Besten hat mir aber die Radley-Metzger-Version "Carmen Baby" gefallen.
Re: Mit Django kam der Tod - Luigi Bazzoni
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 13:30
von sid.vicious
DrDjangoMD hat geschrieben:sid.vicious hat geschrieben:Für mich eine der größten Enttäuschungen des gesamten Genres.
Hat er dich als Film enttäuscht oder warst du enttäuscht, dass der Film nicht zu dem Genre gehört, zu dem du gedacht hast?
Ich bin mit anderen Erwartungen an den Film gegangen. Die Titelvergabe ist mehr als unglücklich. Innerhalb des Italo-Western Gernres, ist der Film nicht das, was man erwartet. Franco Nero als Heulsuse, dass passt irgendwie garnicht. Als Carmen Interpretation ist der Film durchaus okay.