Re: Ein Achtbarer Mann - Michele Lupo
Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 12:34
Italien/Deutschland 1972
D: Kirk Douglas, Giuliano Gemma, Florinda Bolkan, Wolfgang Preiss, Reinhard Kolldehoff, Bruno Corazzari, Romano Puppo
Nach 2 Jahren im Zuchthaus kommt der Safeknacker Steve Wallace (Douglas) wieder frei. Noch ehe er seine Ehefrau Anna (Bolkan) aber in die Arme schließen, tauchen die Schergen von Müller auf und schleppen Steve zum Big Boss. Müller (Preiss) plant nämlich, den Safe der Eurobank auszuräumen, der durch ein neuartiges Computersystem namens BIG BEN gesichert ist, und nur einer wäre fähig, diesen Job zu machen. Da Steve aber Wallace heißt und nicht Jobs, lehnt er ab. Allerdings beschäftigt ihn die Idee durchaus, nur will Steve den Coup lieber auf eigene Rechnung machen.
Anna hat jedoch die Schnauze voll von Steves Gangsterleben, sie will nicht schon wieder auf ihren inhaftierten Mann warten müssen. Der trifft unterdessen auf den italienischen Zirkusakrobaten Marco (Gemma), freundet sich mit ihm an, lädt ihn ein, bei sich zu wohnen, und unterweist ihn in der hohen Kunst des Einbrechens.
So plant Steve weiterhin den großen Coup in der Bank, nachdem er die Schwachstelle des Computersystems ausfindig gemacht hat. Er selbst wird mit einem perfekten Plan die Bank ausräumen, während Marco in ein Pfandhaus einbricht. Dann wird Steve zu dem Pfandhaus fahren, dort Alarm auslösen und sich festnehmen lassen, wissend, dass er nur eine geringe Strafe dafür zu erwarten hat. Aber die Festnahme an diesem Tatort ist das perfekte Alibi für den Job bei der Eurobank. Doch als die Polizei unter Führung von Hauptkommissar Hoffmann (Kolldehoff) im Pfandhaus ankommt, findet sie dort auch die Leiche eines erstochenen Wachmanns. Der Gentlemangauner Steve, der Gewalt verabscheut, sieht sich gezwungen, unter Schußwaffeneinsatz zu fliehen, um mit Marco abzurechnen, der sich mit Anna offenbar besser versteht, als Steve sich je erträumt hätte…
Ja, wir bewegen uns hier auf klassischem Gangsterfilmterritorium, wo niemand einem anderen trauen kann. Das besondere an dieser Italo-Produktion ist, dass sie weder in Rom noch in New York spielt. No sir, dat ist min Hamburch an de Waterkant! Und so rasen hier keine Alfas durch die Stadt, sondern Ford 17 M und der Mercedes /8 als Streifenwagen. Im Gegensatz zum späteren „Zinksärge für die Goldjungen“ von Jürgen Roland (eine Gangsterbande ohne Sprachkenntnisse wandert einfach so aus den Staaten ein, um die Stadt zu übernehmen. Hallo???) wirkt der Film stets glaubwürdig, wenn man mal davon absieht, dass Szenen, die sich in geschlossenen Räumen abspielen, zu sehr nach Studio aussehen (siehe z.B. die Sequenz, in der die Kneipe „Onkel Max“, die heute „Onkel Otto“ heißt, auseinander genommen wird). Dafür gibt es aber im direkten Anschluss eine wunderbare Verfolgungsjagd die Davidstraße zwischen der Bernhard-Nocht-Straße und den Landungsbrücken runter, rechts um die Ecke gedriftet Richtung Fischmarkt/Große Elbstraße und dann minutenlang durch den Hamburger Hafen und die anschließenden Gebiete, bei der kein Auto unbeschädigt bleibt. Toll! Es gibt gar eine Szene am Strand von Travemünde, wo übrigens Bruno Corazzari einen Ramschladen für Elektronikartikel betreibt, man kriegt den Mund nicht zu.
Für die Musik sorgte der Großmeister Ennio Morricone, wenn nicht gerade klassisches von Mozart erklingt. Hinter der Kamera stand Tonino Delli Colli, tja, hier wurde nicht gekleckert, auf deutscher Seite war immerhin die Orion Paramount Produktion GmbH München beteiligt, was auch die Mitwirkung von Kirk Douglas erklären dürfte, der dem Douglas-Werbespruch „Come in and find out“ alle Ehre macht, und die Gemma-Gebühr konnte man sich auch noch leisten… J
Leider scheint die Paramount den Film vergessen zu haben, so muss man weiterhin auf eine alte ORF-Ausstrahlung zurückgreifen, um den Film auf deutsch sehen zu können.
Ein achtbarer Mann – mehr als nur ein achtbarer Film
D: Kirk Douglas, Giuliano Gemma, Florinda Bolkan, Wolfgang Preiss, Reinhard Kolldehoff, Bruno Corazzari, Romano Puppo
Nach 2 Jahren im Zuchthaus kommt der Safeknacker Steve Wallace (Douglas) wieder frei. Noch ehe er seine Ehefrau Anna (Bolkan) aber in die Arme schließen, tauchen die Schergen von Müller auf und schleppen Steve zum Big Boss. Müller (Preiss) plant nämlich, den Safe der Eurobank auszuräumen, der durch ein neuartiges Computersystem namens BIG BEN gesichert ist, und nur einer wäre fähig, diesen Job zu machen. Da Steve aber Wallace heißt und nicht Jobs, lehnt er ab. Allerdings beschäftigt ihn die Idee durchaus, nur will Steve den Coup lieber auf eigene Rechnung machen.
Anna hat jedoch die Schnauze voll von Steves Gangsterleben, sie will nicht schon wieder auf ihren inhaftierten Mann warten müssen. Der trifft unterdessen auf den italienischen Zirkusakrobaten Marco (Gemma), freundet sich mit ihm an, lädt ihn ein, bei sich zu wohnen, und unterweist ihn in der hohen Kunst des Einbrechens.
So plant Steve weiterhin den großen Coup in der Bank, nachdem er die Schwachstelle des Computersystems ausfindig gemacht hat. Er selbst wird mit einem perfekten Plan die Bank ausräumen, während Marco in ein Pfandhaus einbricht. Dann wird Steve zu dem Pfandhaus fahren, dort Alarm auslösen und sich festnehmen lassen, wissend, dass er nur eine geringe Strafe dafür zu erwarten hat. Aber die Festnahme an diesem Tatort ist das perfekte Alibi für den Job bei der Eurobank. Doch als die Polizei unter Führung von Hauptkommissar Hoffmann (Kolldehoff) im Pfandhaus ankommt, findet sie dort auch die Leiche eines erstochenen Wachmanns. Der Gentlemangauner Steve, der Gewalt verabscheut, sieht sich gezwungen, unter Schußwaffeneinsatz zu fliehen, um mit Marco abzurechnen, der sich mit Anna offenbar besser versteht, als Steve sich je erträumt hätte…
Ja, wir bewegen uns hier auf klassischem Gangsterfilmterritorium, wo niemand einem anderen trauen kann. Das besondere an dieser Italo-Produktion ist, dass sie weder in Rom noch in New York spielt. No sir, dat ist min Hamburch an de Waterkant! Und so rasen hier keine Alfas durch die Stadt, sondern Ford 17 M und der Mercedes /8 als Streifenwagen. Im Gegensatz zum späteren „Zinksärge für die Goldjungen“ von Jürgen Roland (eine Gangsterbande ohne Sprachkenntnisse wandert einfach so aus den Staaten ein, um die Stadt zu übernehmen. Hallo???) wirkt der Film stets glaubwürdig, wenn man mal davon absieht, dass Szenen, die sich in geschlossenen Räumen abspielen, zu sehr nach Studio aussehen (siehe z.B. die Sequenz, in der die Kneipe „Onkel Max“, die heute „Onkel Otto“ heißt, auseinander genommen wird). Dafür gibt es aber im direkten Anschluss eine wunderbare Verfolgungsjagd die Davidstraße zwischen der Bernhard-Nocht-Straße und den Landungsbrücken runter, rechts um die Ecke gedriftet Richtung Fischmarkt/Große Elbstraße und dann minutenlang durch den Hamburger Hafen und die anschließenden Gebiete, bei der kein Auto unbeschädigt bleibt. Toll! Es gibt gar eine Szene am Strand von Travemünde, wo übrigens Bruno Corazzari einen Ramschladen für Elektronikartikel betreibt, man kriegt den Mund nicht zu.
Für die Musik sorgte der Großmeister Ennio Morricone, wenn nicht gerade klassisches von Mozart erklingt. Hinter der Kamera stand Tonino Delli Colli, tja, hier wurde nicht gekleckert, auf deutscher Seite war immerhin die Orion Paramount Produktion GmbH München beteiligt, was auch die Mitwirkung von Kirk Douglas erklären dürfte, der dem Douglas-Werbespruch „Come in and find out“ alle Ehre macht, und die Gemma-Gebühr konnte man sich auch noch leisten… J
Leider scheint die Paramount den Film vergessen zu haben, so muss man weiterhin auf eine alte ORF-Ausstrahlung zurückgreifen, um den Film auf deutsch sehen zu können.
Ein achtbarer Mann – mehr als nur ein achtbarer Film