After.Life - Agnieszka Wojtowicz-Vosloo (2009)

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Arkadin
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Re: After.Life - Agnieszka Wojtowicz-Vosloo (2009)

Beitrag von Arkadin »

purgatorio hat geschrieben:Bei der nächsten Gelegenheit würde ich den sogar nochmal gucken, nur wegen Christina. Offenbart man dann nekrophile Neigungen? Wer weiß, vielleicht ist sie ja nicht tot.
Christina Ricci ist gestorben? :? Wann das denn?
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purgatorio
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Re: After.Life - Agnieszka Wojtowicz-Vosloo (2009)

Beitrag von purgatorio »

Arkadin hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben:Bei der nächsten Gelegenheit würde ich den sogar nochmal gucken, nur wegen Christina. Offenbart man dann nekrophile Neigungen? Wer weiß, vielleicht ist sie ja nicht tot.
Christina Ricci ist gestorben? :? Wann das denn?
keine Panik, außerhalb dieses Filmes erfreut sie sich bester Gesundheit ;)
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buxtebrawler
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Re: After.Life - Agnieszka Wojtowicz-Vosloo (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ich will nicht tot sein!“

Das US-Mystery-Drama mit Thriller-und Horror-Anleihen „After.Life“ aus dem Jahre 2009 ist das Regiedebüt der Polin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo und bis dato offenbar ihre einzige Regiearbeit. Mit Christina Ricci und Liam Neeson konnte sie auf namhafte Schauspieler für ihren Film zurückgreifen, in dem es buchstäblich um Leben und Tod geht und dessen Drehbuch sie zusammen mit Paul Vosloo und Jakub Korolczuk verfasste.

„Ihr glaubt, weil ihr atmet, pisst, scheißt, seid ihr am Leben!? Ihr klammert euch ans Leben, als wäre euer Leben es wert, sich daran zu klammern!“

Nachdem sie sich mit ihrem Freund Paul (Justin Long, „Jeepers Creepers“) gestritten hat, steigt die junge Lehrerin Anna (Christina Ricci, „Monster“) ins Auto und erleidet einen schlimmen Autounfall, der sie auf den Tisch des Bestatters Eliot (Liam Neeson, „Darkman“) befördert. Dort erwacht sie und bekommt mit, wie Eliot sie für die Beerdigung herzurichten beginnt. Anna glaubt, noch am Leben zu sein, doch Eliot versucht ihr beizubringen, dass sie tot sei und sich in einer Übergangsphase zum Jenseits befände. Er habe die seltene Gabe, mit den Toten in dieser Phase sprechen zu können und sie solle akzeptieren, tot zu sein. Anna jedoch glaubt ihm kein Wort und versucht, aus dem Bestattungsinstitut zurück in die Welt der Lebenden zu gelangen…

„Warum sterben wir?“ – „Um das Leben wichtig zu machen!“

Der in eine passend zum Ambiente klinisch-unterkühlte Optik gebettete Film stellt den Zuschauer vor das Rätsel, ob Anna wirklich tot ist und es einfach nicht akzeptieren will oder Opfer eines psychopathischen Entführers in Person Eliots geworden ist, der sie gegen ihren Willen festhält und ihr lediglich einzureden versucht, längst gestorben zu sein. Nacheinander präsentiert „After.Life“ eine Reihe von Indizien und Hinweisen, die mal für die eine, mal für die andere Theorie sprechen und bringt dabei noch Annas Mutter (Celia Weston, „Hearts in Atlantis“) ins Spiel, die Annas Freund Paul die Schuld am Tod ihrer Tochter gibt. Paul hat Alpträume, in denen ihm Anna nackt unter Dusche begegnet – ihr pochendes Herz in der Hand vor ihrem aufgetrennten Körper haltend. Er leidet sehr unter ihrem Tod und will ihn nicht wahrhaben. In seinen Hoffnungen, dass Anna noch leben könnte, bestärkt ihn ihr ehemaliger Schüler Jack (Chandler Canterbury, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“), dessen Rolle jedoch wie so einiges in „After.Life“ irgendwie skizziert bleibt, nicht ausgereift wirkt und offenbar lediglich bestimmte Funktionen erfüllen soll.

„Ihr sagt alle, ihr habt Angst vor dem Tod. Aber in Wahrheit habt ihr Angst vor dem Leben.“

So vermittelt „After.Life“ einerseits eine düster-romantische Vorstellung von über den Tod hinausgehender Liebe und ruft andererseits – in der Aussage ähnlich wie die „Saw“-Reihe, in der Wahl der Mittel jedoch anders – dazu auf, sein Leben nicht zu vergeuden, sich seines Werts bewusst zu werden und es positiv zu gestalten. Kombiniert wird beides miteinander von der Tragik, dass Anna erst nach ihrem Unfall und ihrem mutmaßlichen Tod erkennt, wie sehr sie Paul liebt und wie ungerecht sie ihn behandelt hat. Mit einer zwischenzeitlichen Wendung scheint „After.Life“ den Beweis anzutreten, dass Anna Recht hat und tatsächlich von einem Wahnsinnigen mithilfe diverser Medikamente für ihre Egozentrik, ihren Narzissmus bestraft wird, was unverständlicherweise jedoch nicht vertieft wird. Stattdessen präsentiert man dem Zuschauer ein Ende, das betont offen lässt, ob Anna nun tot oder lebendig war. Daraus ergeben sich doch einige Logiklücken, vom Ärger über die Unentschlossenheit des Films, der damit leider zu einer recht langwierigen und inkonsequenten Angelegenheit gerät, einmal ganz abgesehen.

Dafür gibt die Ricci aber eine sexy Leiche ab, ist sie doch die meiste Zeit über unbekleidet. Neben der bereits erwähnten überraschend blutigen Duschszene lockern zudem weitere Momente die langsame, sterile Erzählweise auf, beispielsweise Annas gruselige Konfrontation mit einer alten, ebenfalls (un)toten Frau, die plötzlich zu ihr spricht. Liam Neeson bildet einen idealen Gegenpol zu Christina Ricci und hat etwas von einer verständnisvollen, doch auch strengen Vaterfigur. Justin Long hingegen empfinde ich als eher austauschbar. Unterm Strich somit ein nicht uninteressanter, wenn auch nicht wirklich origineller Ansatz für einen Mystery-Thriller, dessen Regisseurin viel von Bildästhetik und Stil versteht und der mit seinen beiden Hauptdarstellern Ricci und Neeson durchaus Filmvergnügen bereitet, das Wojtowicz-Vosloo jedoch mitsamt ihren Co-Autoren mit ihren erzählerischen Schwächen leider torpediert.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: After.Life - Agnieszka Wojtowicz-Vosloo (2009)

Beitrag von buxtebrawler »

Während Christina Riccis Autofahrt ertönt ein Punkrock-Song. Kann mir jemand Interpret und Titel nennen oder vielleicht im Abspann mal nachschauen? Habe den Film nicht mehr hier :|
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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