Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 17:07
von jogiwan
Herrlich krude und doch irgendwie unterhaltsame Mischung aus Abenteuer- und Katastrophenfilm, bei denen die kleinen Fischchen aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das Drehbuch ist haarsträubend unlogisch und bietet einen unlogisch haarsträubenden Moment nach dem anderen. Irgendwie hat man das Gefühl, dass alle Darsteller damals dringend das Geld benötigten oder mit einem Gratisurlaub geködert wurden. Bei den männlichen Darstellern gibts nix zu meckern, aber diese Karen Black ist ja nicht nur optometrisch wieder vollkommen neben der Spur. Ich liebe sie trotzdem und mit etwas Alohol macht "Piranhas 2" aber nach dem drögen Start doch ziemlich gute Laune. Entgegen dem italienischen Cover ist der Streifen dann doch auch für unseren DrDjMDschi geeignet. Kein Highlight und auch nichts für ernste Gemüter, aber irgendwie doch spassig und unterhaltsam.
Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 17:34
von DrDjangoMD
jogiwan hat geschrieben:Entgegen dem italienischen Cover ist der Streifen dann doch auch für unseren DrDjMDschi geeignet. Kein Highlight und auch nichts für ernste Gemüter, aber irgendwie doch spassig und unterhaltsam.
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Gelle! Gesehen habe ich ihn zwar noch nicht (sollte aber schon unterwegs zu mir sein), aber ich hab auf einem Aushangphoto entdeckt, dass neben dem schreienden Anthönchen zwei hilfreiche Hände zu sehen sind, die auf dem Cover nicht zu sehen sind. Was wiederrum meine Theorie bestätigt, dass es (zum Glück) keinen Film gibt, in dem Anthony Steffen stirbt. Sicher, in "Sodom und Gomorrah" fällt ein riesiger Steinblock auf ihn und in "Perversione" fällt er eine Fallgrube runter rührt sich nicht mehr und wird eingeschlossen, aber solange die Kamera nicht seine verrottete Leiche einfängt gehe ich natürlich davon aus, dass er diese Lapalien überlebt
Ich freu mich schon auf "Piranhas 2"
Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 09:12
von purgatorio
PIRANHAS II – Die Rache der Killerfische (KILLER FISH, Italien, Brasilien, Großbritannien, USA 1979, Regie: Antonio Margheriti)
Nach einem großen Raubzug versenken die Diebe ihre Beute in einem Piranha-verseuchten See. Leider vertraut sich die Bande nicht gegenseitig, so dass sie nacheinander in die gefräßige Brühe steigen um sich einander zu betrügen. Und der blöde Staudamm bricht dann auch noch – immerhin, die Piranhas gelangen so auch noch zu einem nahegelegenen Hotel…
PIRANHAS II ist so skurril wie sein Titel, bietet jedoch mit einigen bekannten Gesichtern zumindest schon ein paar Bezugspunkte. Der furiose Auftakt hält den Neugierigen dann auch gleich ordentlich bei der Stange, erst wenn der titelgebende Fisch ins Spiel kommt verliert der Film jedoch an Fahrt. Nicht, dass er uninteressant wäre, aber ist albern. So macht er aber zumindest Spaß, auch wenn man auf blutige Effekte unangenehm lange warten muss und dann trotzdem enttäuscht wird. Für verregnete Nachmittage reicht der Streifen aber allemal: 4-5/10
Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Sa 17. Aug 2013, 12:04
von markus
Einziges Highlight:
Anthony Steffen
Sonst eher babykacke. Reihenfolgen werden eh überbewertet
Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Di 3. Sep 2013, 16:50
von buxtebrawler
„Das Glück ist eine französische Hure!“
Steven Spielbergs „Der weiße Hai“ war ein solcher Erfolg, dass er das Subsubgenre der Fishploitation begründete. Filmemacher wie beispielsweise das Duo Roger Corman (Produktion) und Joe Dante (Regie) fühlten sich berufen, ebenfalls fiese Fischlein in ihren Filmen wüten zu lassen und drehten den Low-Budget-Horrorfilm „Piranhas“. Dies wiederum inspirierte auch die Italiener, die Antonio Margheriti („Satan der Rache“) ins Rennen schickten, um ebenfalls einen Film mit Piranhas zu drehen. Das Ergebnis wurde nur ein Jahr nach „Piranhas“ in italienisch-US-amerikanisch-britisch-brasilianischer (!) Koproduktion realisiert, lautet im Original „Killer Fish“ und wurde in Deutschland unter dem Titel „Piranhas II - Die Rache der Killerfische“ dreist als direkte Fortsetzung zu Dantes Film vermarktet.
Eine feiste Ganovenbande um Juwelenräuber Lasky (Lee Majors, „Ein Colt für alle Fälle“) erbeutet in einem spektakulären Coup wertvolle Edelsteine und versenkt diese in einem brasilianischen See, wo sie sicher lagern sollen, bis etwas Gras über den Diebstahl gewachsen ist. Doch nicht jedes Bandenmitglied möchte teilen, so dass der eine oder andere heimlich nach dem Schatz taucht. Was sie jedoch nicht wissen: In ebenso weiser wie grausamer Voraussicht hat der Kopf der Bande, Paul Diller (James Franciscus, „Die neunschwänzige Katze“), blutrünstige Piranhas im See ausgesetzt, so dass sich die Anzahl der teilungsberechtigten Partner nach und nach reduziert…
„Piranhas II – Die Rache der Killerfische“ hat mit Joe Dantes Film – wie nicht anders zu erwarten – nicht viel gemein, vielmehr handelt es sich um eine Gangster-Abenteuergeschichte im Gewand eines Fishploitationers. Ein schmissiger Disco-Song als Titelmelodie und ein explosiver, feuriger Beginn, für den wieder einige Margheritis berüchtigter Miniaturbauten dran glauben müssen – und schon ist man im Geschehen. Doch so unheimlich viel geschieht eigentlich gar nicht, stattdessen wird man Zeuge eines unfassbar langen, komplett fischfreien Vorgeplänkels. Das ist dramaturgisch mau, versetzt aber immerhin in exotische Urlaubsstimmung, insbesondere in Kombination mit dem Soundtrack. Im sonnigen, sommerlichen Brasilien lässt man nun verdammt viel Gequatsche, darunter eine Menge Dummschwätzerei, über sich ergehen und erfreut sich vielleicht am einen oder anderen hübschen Mädel. Doch Obacht, trotz einer albernen Fotomodell-Nebenhandlung inkl. einer komödiantischen Nebenrolle in Form des „lustigen dicken“ Fotografen tendiert der Sleaze-Faktor gegen null – was ungewöhnlich ist für einen italienischen Genrefilm.
Viel besser weiß da eine gut gemachte Tauchszene zu gefallen, die nach rund 50 Minuten mit dem Fund einer skelettierten Leiche einhergeht. Für die außerordentliche Aggressivität der Piranhas hat man sich erst gar keine Erklärung überlegt, die sind einfach so und endlich kommt es nun auch einmal zu einer Attacke. Bis zu einer grafisch expliziten Umsetzung muss man jedoch rund 75 Minuten (!) warten, und allgemein wurden die blutigen Spezialeffekte sehr simpel gelöst. Das mehr oder minder dramatische Unwetter auf dem See wurde glatt von „Der weiße Hai“ gemopst, Margheritis niedliches Miniaturboot allerdings gab es dort nicht. Endlich hat der Film an Fahrt gewonnen und zelebriert eine imposante Zerstörungsorgie nach einem Dammbruch, die wie ein Finale wirkt, obwohl der Film noch eine ganze Weile läuft… Ein recht gelungener, doppelbödiger Epilog indes wertet den Film dann ein Stück weit auf, indem er ihn zu einem angenehmen, versöhnlichen Ende bringt. Nein, weder Drehbuch, noch technische Umsetzung haben sich sonderlich mit Ruhm bekleckert, das Interessanteste an „Piranhas II – Die Rache der Killerfische“ ist stattdessen die schauspielerische Besetzung: Diese weist eine gewisse Klasse auf und macht mit Stuntman Lee Majors, der katzenäugigen Karen Black („Haus der 1000 Leichen“) und dem tragischen Italo-Western-Helden Anthony Steffen („Django und die Bande der Bluthunde“) durchaus Spaß und ist gerade rückblickend betrachtet eine interessante Konstellation. James Franciscus als Aquarianer und Fiesling sieht nicht nur aalglatt und schmierig aus, sondern spielt auch so und wirkt unsympathisch wie nur was, ohne dass er viel dafür tun müsste – in gewisser Weise auch eine Leistung. Alles in allem ist „Piranhas II – Die Rache der Killerfische“ aber leider nicht so richtig Fisch, viel eher zähes Fleisch.
Re: Piranhas 2 – Die Rache der Killerfische - Antonio Margheriti
Verfasst: Do 24. Okt 2013, 14:12
von CamperVan.Helsing
Heutzutage würde man einen solchen Film wohl eher nicht mehr drehen...