Tenebrae - Dario Argento (1982)
Moderator: jogiwan
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Re: Tenebrae - Dario Argento
Tenebrae war meine erste Argento DVD, damals die von Sazuma.
Habe bis heute keine andere Fassung, diese ist mir blutig genug
Der Film ist große Klasse, alleine die Kamerafahrt zu Beginn beim Mord an den zwei Lesben
Diesmal ist auch das Drehbuch gelungen, vertrackt, spannend bis zum Schluß. Der Aufbau der Szenen und die Kameraführung sind bei Argento eh meist ohne Tadel und fast so genial wie bei Mario Bava. Musik, Darsteller und Tempo sind hervorrragend.
Sehr guter Film und würdiger Abschluß der großen Gialloära.
Habe bis heute keine andere Fassung, diese ist mir blutig genug
Der Film ist große Klasse, alleine die Kamerafahrt zu Beginn beim Mord an den zwei Lesben
Diesmal ist auch das Drehbuch gelungen, vertrackt, spannend bis zum Schluß. Der Aufbau der Szenen und die Kameraführung sind bei Argento eh meist ohne Tadel und fast so genial wie bei Mario Bava. Musik, Darsteller und Tempo sind hervorrragend.
Sehr guter Film und würdiger Abschluß der großen Gialloära.
Re: Tenebrae - Dario Argento
Ähm... "sleepless" ist aber auch noch ganz gut und vor allem zu Beginn sehr gelungen (Stichwort: Zugfahrt)Ringo aka Angelface hat geschrieben: Sehr guter Film und würdiger Abschluß der großen Gialloära.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Tenebrae - Dario Argento
Blap hat geschrieben:Ist!
Undankbares Gesindel! Selbst wenn ein Film wie "The Card Player" nur ein netter Thriller ist, ändert sich dadurch nichts am Gottstatus des Gesamtwerkes! Wenn ich mir dann noch -im wahrsten Sinne des Wortes- vor Augen führe, wer in der heutigen Zeit noch "gialloeske" Filme inszeniert, hat selbt "The Card Player" für mich einen grossen Wert!
Blap hat geschrieben:Im Grunde stimme ich dir durchaus zu. Aber ich weigere mich die "Fanbrille" abzusetzen. Wozu auch? Warum soll ich in meiner Leidenschaft nach Haaren in der Suppe suchen? Muss man immer alles -sei es auch noch liebenswert- in Frage stellen, daran rumnörgeln...? Ich will das nicht, es gibt schon genug *Grmblejfxx* über den man sich ärgert.
Ergo: Argento =
DANKE Blap!!
Schluß mit diesem negativen Geschimpfe!!
Meine Brille bleibt auch oben!!!
Re: Tenebrae - Dario Argento
Ich ejakuliere...jogiwan hat geschrieben:
Aber musste das Gestell unbedingt grün sein? Gab es da nichts in Rrrrrosso?
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Re: Tenebrae - Dario Argento
Sleepless ist ein Nachzügler, die goldenen Zeiten waren vorbei. Und mit den Filmen der 70er kann er auch nicht mithalten, ist ein mittelmässiger Krimi der ein bisschen mit den Versatzstücken des Giallo spielt. Die angesprochene Zugfahrt fand ich zum Bespiel wieder dümmlich, warum blieb sie nicht in ihrem Versteck? Und dass er wußte, dass ihre Freundin am Bahnhof wartet war wohl göttliche Eingebung?jogiwan hat geschrieben:Ähm... "sleepless" ist aber auch noch ganz gut und vor allem zu Beginn sehr gelungen (Stichwort: Zugfahrt)Ringo aka Angelface hat geschrieben: Sehr guter Film und würdiger Abschluß der großen Gialloära.
Sleepless ist ansehbar aber sicher nicht mehr.
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Re: Tenebrae - Dario Argento
Yepp, heute Nacht erstmalig gesehen und ich liege natürlich auch bei einer Wertung zwischen sehr gut und hervorragend, Tendenz zu hervorragend
Viel erzählen braucht man hierzu wohl nicht, nur den Vorrednern zustimmen.
Anders als die Vorgänger, vor allem visuell und immer noch überzeugend, zudem realistischer gehalten.
Wo ist meine Sonnenbrille?
Und dann zitiere ich noch mal was aus dem INFERNO Buch by Detlef Klewer (Vorsicht: 100% Spoilerlastig das Buch)
Ein Fan terrorisierte den ARGENTO in L.A. im Hilton Hotel, wollte mit ihm über SUSPIRIA diskutieren. Aufgrund der Ablehnung von ARGENTO bekam er vom Fan Morddrohungen
In der Hotellobby und vor einem Kino kam es während seines Aufenthaltes tatsächlich zu blutigem Gemetzel.
Die Traumsequenz in TENEBR(A)E, wo ein Junge von einer Frau vor seinen Kumpels gedemütigt wird, hat sich tatsächlich in der Jugend von Dario abgespielt. Wie so oft, hat auch hier Dario (sry, Herr Argento)seine eigenen Traumerlebnisse einbezogen.
Wieder mal ein Film vom Meister , den man mehrfach sehen muss
Viel erzählen braucht man hierzu wohl nicht, nur den Vorrednern zustimmen.
Anders als die Vorgänger, vor allem visuell und immer noch überzeugend, zudem realistischer gehalten.
Wo ist meine Sonnenbrille?
Und dann zitiere ich noch mal was aus dem INFERNO Buch by Detlef Klewer (Vorsicht: 100% Spoilerlastig das Buch)
Ein Fan terrorisierte den ARGENTO in L.A. im Hilton Hotel, wollte mit ihm über SUSPIRIA diskutieren. Aufgrund der Ablehnung von ARGENTO bekam er vom Fan Morddrohungen
In der Hotellobby und vor einem Kino kam es während seines Aufenthaltes tatsächlich zu blutigem Gemetzel.
Die Traumsequenz in TENEBR(A)E, wo ein Junge von einer Frau vor seinen Kumpels gedemütigt wird, hat sich tatsächlich in der Jugend von Dario abgespielt. Wie so oft, hat auch hier Dario (sry, Herr Argento)seine eigenen Traumerlebnisse einbezogen.
Wieder mal ein Film vom Meister , den man mehrfach sehen muss
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Re: Tenebrae - Dario Argento
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Re: Tenebrae - Dario Argento
Nach seinen beiden Ausflügen in das Horror-Genre, wendete sich Argento wieder dem Giallo zu. Während des Drehs zum daraus resultierenden „Tenebrae“ schien er aber, wie ich fand, im Herzen noch immer am Horror zu hängen. Ein Einfluss, durch den „Tenebrae“ einige Vor- aber auch ein paar Nachteile bekommt.
Betrachten wir das Wichtigste zuerst, nämlich die Regie, die uns nicht weniger gibt, als wir von Argento erwarten, nämlich absolute stilistische Perfektion. Diesmal zeigt der Meister einen Hang zu Kamerafahrten, die durch ihre Länge, ihr Tempo und ihre teils verwinkelten Bewegungen beim Zuseher ein mitreißendes Schwindelgefühl erregen, ihn entsetzen und dadurch direkt in das Geschehen voll Mord und Totschlag hineinziehen. Dies geht so weit, dass uns Argento durch solche Fahrten und einen hastigen Schnitt, wenn er gerade von Nöten ist, die grausigen Mordszenen nicht nur sehen, sondern auch fühlen lässt.
Hier zeigt sich der Horroreinfluss am Deutlichsten. Die Morde sind nicht mehr Mittel zum Zweck die Geschichte voranzutreiben, sondern bis ins letzte zelebrierte Tötungsakte, die durch den richtigen Einsatz von Schnitt, Licht und Effekten zu den Highlights des Filmes werden. Nicht, dass Argento in seinen früheren Gialli keine künstlerisch inszenierten Morde gehabt hätte, aber in „Tenebrae“ sind sie doch um einiges drastischer und gehen mehr unter die Haut.
Leider sind sie aber auch zahlreicher. Und hier kommen wir zu meinem größten und einzigen Kritikpunkt, dem Drehbuch, welches daran scheitert gleichzeitig einen Thriller/ Krimi und einen Horrorfilm zu inszenieren. Der Giallo hatte zwar immer schon einiges von Horror an sich, doch „Tenebrae“ treibt es an die Spitze, wenn man mich fragt, sogar über die Spitze hinaus.
Wir bekommen es mit elf Toten zu tun, das ist nicht der Bodycount von einem Thriller, sondern von „Freitag 13.“! Wie viele Charaktere von den zwölf die wir bekommen überleben kann man sich ja selbst ausrechnen. Dies führt mich auch gleich zum größten Nachteil „Tenebraes“, nämlich, dass er keinen eindeutigen Hauptcharakter hat. Sicherlich, Anthony Franciosa bekommt am meisten Screentime und Daria Nicolodi und Giuliano Gemma verhalten sich auch wie potentielle Helden, aber sie sind weder so liebenswert gedenkwürdige Figuren wie Nicolodi in „Profondo Rosso“, noch stehen sie so eindeutig im Mittelpunkt wie Hemmings in selbigen oder Musante in „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“. Im Mittelpunkt stehen die Morde, was sich ein typischer Horrorfilm erlauben dürfte, aber bei einem Giallo halte ich dann doch nach einem Sympathieträger Ausschau, der mich durch den ganzen Film geleitet und um dessen Leben ich in höchster Spannung zittern darf.
Noch dazu scheinen mir einige Szenen recht willkürlich und teilweise sogar unnötig eingefügt worden zu sein. Es ist kein langsames Herantasten an die Identität des Killers mehr, Entwicklungen lassen sich nur schwerlich erkennen, es ist einfach wenig Einleitung, dann massenhaft Morde, dann die Auflösung und dann noch ein paar Morde. Wie gesagt, in einem Horrorfilm funktioniert das so, aber nicht in einem Thriller.
Da mein einziger Kritikpunkt sichtlich die Tatsache ist, dass mich „Tenebrae“ zu sehr an Horror gemahnt, könnte man dann eigentlich nicht sagen, vergessen wir, dass auf dem Cover „Giallo“ steht und betrachten ihn einfach als normalen Horrorfilm? Leider nein, denn er enthält sehr wohl viele Thrilleraspekte, allein die Tatsache wie mit den Morden umgegangen wird und die polizeilichen Ermittlungen, die wieder negativ in einem normalen Horrorfilm wirken würden. Gegen Genrekreuzungen habe ich prinzipiell nichts, Filme wie Soavis „Aquarius“ oder Argentos „Profondo Rosso“ gehören zu meinen Lieblingen, aber dies nur, weil die Drehbücher die Akzente besser setzen und entweder Horror ODER Thriller in den Vordergrund rücken, wobei die Mischung in „Tenebrae“ für mich einfach nicht abgestimmt rüberkam.
Nicht nur die Leichenberge machen den Film düsterer als Argentos frühere Gialli, wir vermissen auch ein wenig den Humor, der in diesen Filmen noch präsent war. Ein bisschen witzig kommen zwar John Saxon und Giuliano Gemma rüber, aber bei erstem sei das „bisschen“ betont und bei zweitem ist es mehr Sympathie als Witz. Prinzipiell nicht verwerflich, aber rückblickend auf Argentos frühere Werke habe ich den Spaß dann doch vermisst.Bei all dieser Kritik wollen wir aber nicht vergessen, dass durch die Regie noch immer jede einzelne Szene über eine unglaubliche Spannung verfügt. Die Szenen an sich sind perfekt inszeniert, mitreißend, bewegend, einfach atemberaubend. Im Zusammenhang verstört mich der Film halt ein wenig, aber in seine Einzelteile zerlegt ist er göttlich. Dazu kommt die Riege der Darsteller. Anthony Franciosa stellt alle verschiedenen Facetten seiner Rolle glaubhaft da, Daria Nicolodi beweist erneut, dass sie eine hervorragende Schauspielerin ist und Gemma und Saxon machen ihren großen Namen alle Ehre. Kleines Lob auch an den Typen, der sämtliche weiblichen Nebencharaktere offenbar mit den Covermodeln des Playboys besetzt hat. Und last but not least nach einer göttlichen Regie und traumhaften Schauspielern darf der schrille und temporeiche Goblinsoundtrack diesmal natürlich nicht unerwähnt bleiben.
Fazit: Perfekt inszeniert, so dass Argento als Regisseur seinem Gottstatus hier mehr als gerecht wird, und wunderbar dargestellt. Nur das Drehbuch konnte sich meiner Meinung nach nicht zwischen eindeutig Horror und eindeutig Giallo entscheiden. 8/10
Betrachten wir das Wichtigste zuerst, nämlich die Regie, die uns nicht weniger gibt, als wir von Argento erwarten, nämlich absolute stilistische Perfektion. Diesmal zeigt der Meister einen Hang zu Kamerafahrten, die durch ihre Länge, ihr Tempo und ihre teils verwinkelten Bewegungen beim Zuseher ein mitreißendes Schwindelgefühl erregen, ihn entsetzen und dadurch direkt in das Geschehen voll Mord und Totschlag hineinziehen. Dies geht so weit, dass uns Argento durch solche Fahrten und einen hastigen Schnitt, wenn er gerade von Nöten ist, die grausigen Mordszenen nicht nur sehen, sondern auch fühlen lässt.
Hier zeigt sich der Horroreinfluss am Deutlichsten. Die Morde sind nicht mehr Mittel zum Zweck die Geschichte voranzutreiben, sondern bis ins letzte zelebrierte Tötungsakte, die durch den richtigen Einsatz von Schnitt, Licht und Effekten zu den Highlights des Filmes werden. Nicht, dass Argento in seinen früheren Gialli keine künstlerisch inszenierten Morde gehabt hätte, aber in „Tenebrae“ sind sie doch um einiges drastischer und gehen mehr unter die Haut.
Leider sind sie aber auch zahlreicher. Und hier kommen wir zu meinem größten und einzigen Kritikpunkt, dem Drehbuch, welches daran scheitert gleichzeitig einen Thriller/ Krimi und einen Horrorfilm zu inszenieren. Der Giallo hatte zwar immer schon einiges von Horror an sich, doch „Tenebrae“ treibt es an die Spitze, wenn man mich fragt, sogar über die Spitze hinaus.
Wir bekommen es mit elf Toten zu tun, das ist nicht der Bodycount von einem Thriller, sondern von „Freitag 13.“! Wie viele Charaktere von den zwölf die wir bekommen überleben kann man sich ja selbst ausrechnen. Dies führt mich auch gleich zum größten Nachteil „Tenebraes“, nämlich, dass er keinen eindeutigen Hauptcharakter hat. Sicherlich, Anthony Franciosa bekommt am meisten Screentime und Daria Nicolodi und Giuliano Gemma verhalten sich auch wie potentielle Helden, aber sie sind weder so liebenswert gedenkwürdige Figuren wie Nicolodi in „Profondo Rosso“, noch stehen sie so eindeutig im Mittelpunkt wie Hemmings in selbigen oder Musante in „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“. Im Mittelpunkt stehen die Morde, was sich ein typischer Horrorfilm erlauben dürfte, aber bei einem Giallo halte ich dann doch nach einem Sympathieträger Ausschau, der mich durch den ganzen Film geleitet und um dessen Leben ich in höchster Spannung zittern darf.
Noch dazu scheinen mir einige Szenen recht willkürlich und teilweise sogar unnötig eingefügt worden zu sein. Es ist kein langsames Herantasten an die Identität des Killers mehr, Entwicklungen lassen sich nur schwerlich erkennen, es ist einfach wenig Einleitung, dann massenhaft Morde, dann die Auflösung und dann noch ein paar Morde. Wie gesagt, in einem Horrorfilm funktioniert das so, aber nicht in einem Thriller.
Da mein einziger Kritikpunkt sichtlich die Tatsache ist, dass mich „Tenebrae“ zu sehr an Horror gemahnt, könnte man dann eigentlich nicht sagen, vergessen wir, dass auf dem Cover „Giallo“ steht und betrachten ihn einfach als normalen Horrorfilm? Leider nein, denn er enthält sehr wohl viele Thrilleraspekte, allein die Tatsache wie mit den Morden umgegangen wird und die polizeilichen Ermittlungen, die wieder negativ in einem normalen Horrorfilm wirken würden. Gegen Genrekreuzungen habe ich prinzipiell nichts, Filme wie Soavis „Aquarius“ oder Argentos „Profondo Rosso“ gehören zu meinen Lieblingen, aber dies nur, weil die Drehbücher die Akzente besser setzen und entweder Horror ODER Thriller in den Vordergrund rücken, wobei die Mischung in „Tenebrae“ für mich einfach nicht abgestimmt rüberkam.
Nicht nur die Leichenberge machen den Film düsterer als Argentos frühere Gialli, wir vermissen auch ein wenig den Humor, der in diesen Filmen noch präsent war. Ein bisschen witzig kommen zwar John Saxon und Giuliano Gemma rüber, aber bei erstem sei das „bisschen“ betont und bei zweitem ist es mehr Sympathie als Witz. Prinzipiell nicht verwerflich, aber rückblickend auf Argentos frühere Werke habe ich den Spaß dann doch vermisst.
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Fazit: Perfekt inszeniert, so dass Argento als Regisseur seinem Gottstatus hier mehr als gerecht wird, und wunderbar dargestellt. Nur das Drehbuch konnte sich meiner Meinung nach nicht zwischen eindeutig Horror und eindeutig Giallo entscheiden. 8/10
Re: Tenebrae - Dario Argento
Deinen Spoiler in Ehren, aber das ist ja gerade das Schöne an "Tenebre" - wie kann ein Film, der so hell ausgeleuchtet ist, trotzdem so derartig düster sein? Und außerdem bleibt uns immer noch die Daria!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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