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Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: Di 12. Apr 2011, 20:58
von igore
ahhh, großartiger film, der durch ein unglaubliches ende veredelt wird.
was die italiener gegen ende der 80er vom stapel gelassen haben, ist wirklich
phänomenal.

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: So 3. Jul 2011, 02:39
von untot
Also wenn man Riffs 3 an den ersten beiden Riffs misst, wird man wohl etwas enttäuscht sein, denn damit hat er Streifen hier nicht mehr das Geringste zu tun. :nixda:
Betrachtet man ihn aber als eigenständigen Film, so hat der durchaus was, das muss ich zugeben, hier kam keine Sekunde Langeweile auf und die Mischung Endzeit, obwohl ja sonst eher nicht so mein Ding, aber mit Tierhorror verknüpft wars goldrichtig!
Einzig das gnadenlose Overacting und das hysterische Gekreische ging mir auf die Eier(stöcke). :D

7/10

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: So 3. Jul 2011, 06:25
von Blap
untot hat geschrieben: Einzig das gnadenlose Overacting und das hysterische Gekreische ging mir auf die Eier(stöcke). :D
Dafür gibt es doch die knuffigen, putzigen und herzallerliebsten Meerschweinchen als beruhigen Gegenpol.

:D²

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: So 3. Jul 2011, 12:28
von Nello Pazzafini
[quote="buxtebrawler"]Bild

ich glaub das wird mein nächstes tattoo auf meinem sexy rücken :kicher: :kicher: :kicher:

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: So 3. Jul 2011, 16:15
von buxtebrawler
Nello Pazzafini hat geschrieben:ich glaub das wird mein nächstes tattoo auf meinem sexy rücken :kicher: :kicher: :kicher:
:lol:

Wir sollten einen Filmtattoo-Thread eröffnen :D

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fraga

Verfasst: So 3. Jul 2011, 16:16
von dr. freudstein
Da kenne ich ja schon 2, die da einiges zu bieten hätten von den Usern hier ;)

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fragasso

Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 10:14
von DrDjangoMD
Handlung:
In einer postapokalyptischen Zukunft wird die karge Landschaft von bunt zusammengewürfelten Biker-Gangs beherrscht. Eine dieser Gruppen findet ein verlassenes Wirtshaus und beschließt die Nacht dort zu verbringen, als plötzlich Bruno Mattei einen wütenden Anruf von seinem Produzenten erhält, der ihm vorwirft, dass er das Budget, statt wie geplant für einen Horrorfilm, für einen Endzeitfilm ausgibt. Diese schicksalhafte Wendung resultiert darin, dass das Gebäude voller mörderrischer Ratten ist, die bald beginnen unsere Mad-Max-Truppe zu dezimieren…

Kritik:
Dieser Film ist ein wunderbares Beispiel für die unfassbare Genialität von crazy Bruno und crazy Claudio (Claudio Fragasso stand Bruno Mattei offenbar wiedermal von der Konzeption über das Drehbuch bis hin zur Inszenierung helfend zur Seite): Jeder andere Regisseur, der einen Horrorfilm mit Killerratten gedreht hätte, hätte wohl einfach einen normalen Horrorfilm mit Killerratten gedreht, doch nicht unsere beiden glorreichen Regie-Halunken, diese drehten nämlich einen Horrorfilm mit Killerratten, der in einer postapokalyptischen Zukunft spielt!
Diese Tatsache dient drei Aspekten: 1. Der dramaturgischen Notwendigkeit einen menschenleeren Schauplatz zu haben, 2. der deutschen Vermarktung, die den Film kurzerhand als eine Fortsetzung von „The Riffs“ verkaufte, 3. den Protagonisten, die aus diesem Grund aus einer erinnerungswürdigen Gruppe voller verrückter Zukunftscharaktere besteht.
Jeder einzelne Biker ist so individuell kostümiert, dass man sie stets gut voneinander unterscheiden kann. Dies und die Tatsache, dass sie von einer Reihe unbekannter, aber ambitionierter junger Darsteller verkörpert werden, macht jeden einzelnen von ihnen zu einer unabhängigen Figur, die in der Regel cool, sympathisch oder in den meisten Fällen cool und sympathisch ist: Wir bekommen Italienischen Kurt Russel als obercoolen Kurt, 80s Girl als einfühlsame Diana, Italienischen Ian Sera als ulkigen „Computerexperten“, die eine, die immer wieder in Endzeitfilmen ist, als lässige Chocolate, Italienischen Charles Bronson als aufrührerischen Duke, Weiblichen Mark Hamill als hysterische Myrna, Italienischen Yul Brynner als erhabenen Mongolen, Barbara Bouchet für Arme als überdrehtes Cape-Girl, Italienischen Raimund Harmstorf als Typ im Hintergrund, irgendeinen Typen als Lucifer und (den echten) Massimo Vanni als Torence oder Terence oder so.
Außer Vanni war mir, wie man im oberen Absatz sehen kann, keiner der Darsteller ein wirklicher Begriff, aber sie alle machen ihre Sache ziemlich gut und hängen sich stets total rein, was in einigen herrlichen Over-Acting-Momenten, ganz besonders ist hier Barbara Bouchet für Arme zu nennen, resultiert. Jede Figur habe ich gemocht und konnte (abgesehen von Duke, der aber unsympathisch sein sollte und dieser Lucifer war mir auch recht egal, aber er gibt auch bald den Löffel ab) 100% hinter ihnen stehen und hoffen, dass sie nicht von den Ratten erwischt werden.
Daraus resultiert, dass ich an vielen Stellen zwischen Lachen und Weinen hin- und hergerissen wurde. Der Film hat nämlich einiges an Trash zu bieten, hat unsagbar dämliche Dialoge und einige herrlich unlogische Handlungsverläufe, sodass ich beispielsweise bei einigen Sterbeszenen nicht wusste, ob ich amüsiert sein soll, weil der Film so abstruse Todesarten beinhaltet, oder ob ich traurig sein soll, weil einer der geliebten Charaktere aus dem Film verschwindet. Ganz krass wird dieser Zwiespalt als ich aufgrund all des Unsinns mit dem mich Mattei/Fragasso konfrontierten in einem Zustand des Dauergrinsens war, als Diana plötzlich beschließt Selbstmord zu begehen. Was folgt ist eine sehr tragische, und aufgrund der Sympathie für die Charaktere gelungene, Szene, bei der ich mir trotzdem das Lachen verkneifen musste, weil ich ständig an den unterhaltsamen Müll der vergangenen Szenen denken musste.
Bedenkt man, dass Bruno Mattei der Meister des Rip-Offs ist, so wirkt „The Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ erstaunlich individuell. Der Film ist unvorhersehbar bis zum geht nicht mehr (es ist unmöglich zu sagen, welche Charaktere in welcher Reihenfolge ins Gras beißen) und soweit ich weiß ist Handlung und Inszenierung nicht so direkt von einem erfolgreichen Film geklaut übernommen, wie bei vielen anderen Filmen Brunos. Wenn ich jedoch nach der Inspirationsquelle für dieses Meisterwerk suche, dann stoße ich komischerweise immer wieder auf Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“, welches zwei Jahre zuvor erschienen ist. Dass Mattei Carpenters Alien/Arktis-Horror gesehen hat, bevor er seinen Ratten/Endzeit-Horror drehte ist vielleicht nicht naheliegend, aber gehen wir doch mal die Ähnlichkeiten durch:
1. Das Setting ist eine menschenleere Gegend, hier die Arktis, dort die postapokalyptische Zukunft, wodurch unsere Charaktere zusammen mit der Gefahr von der restlichen Menschheit isoliert sind.
2. Wir folgen einer Gruppe individueller Charaktere, die wir gut auseinanderhalten können und die einer nach dem anderen umgebracht werden.
3. Der Hauptcharakter ist ident: Sicherlich, Italienischer Kurt Russel ist nicht der echte Kurt Russel, aber er sieht aus wie MacReady aus „Das Ding aus einer anderen Welt“, er benimmt sich wie MacReady, er ist kostümiert wie MacReady und er hat genauso wie MacReady einen Flammenwerfer. Und sollte irgendjemand diese Ähnlichkeiten nicht bemerken, wird es überdeutlich gemacht, indem man ihm den Rollennamen „Kurt“ gegeben hat.
4. In einer Extremsituation werden die Führungsqualitäten einer bestimmten Person angezweifelt: In „Das Ding aus einer anderen Welt“ versucht MacReady die Oberhand zu behalten, doch seine Männer misstrauen ihm und in „The Riffs III“ versucht Duke Kurt die Führungsposition streitig zu machen.
5. Bei beiden Filmen befinden sich die Charaktere in einer verzweifelten Lage. Es ist nicht so wie in vielen Slashern, dass die Personen keine Ahnung von der Gefahr haben und wenn ihnen diese bewusst wird halt versuchen um ihr Leben zu rennen. Nein, sowohl bei Carpenters als auch bei Matteis Film ist den Figuren der Schrecken von Anfang an bewusst, einige werden zur Hysterie getrieben und Selbstmorde werden geplant (in „Das Ding aus einer anderen Welt“ Off-Screen im Norweger-Camp und in „The Riffs III“ versucht sich Diana On-Screen umzubringen).
6. Die Todesarten sind ziemlich obskur, grotesk und grausig übertrieben: Carpenter nutzt, dass sein Monster ein Gestaltwandler ist, der Mensch infizieren kann, so kommt es beispielsweise vor, dass einem Typen plötzlich Beinchen aus den Ohren wachsen, woraufhin sein Kopf abfällt und davon krabbelt, oder ein Bauch kann sich plötzlich in einem riesigen Mund mit scharfen Zähnen verwandeln, usw. Die Ratten sind zwar keine Gestaltwandler, aber sie fallen auch sehr originell über ihre Opfer her, denken wir an den einen, der so mit Ratten vollgestopft wird, dass er von innen explodiert (inklusive kleine Rauchwolke, wenn ich mich recht erinnere) oder an die eine besonders bedauernswerte, der eine Ratte in...naja, das verschweige ich lieber, soviel sei gesagt: Ihre Leiche weist im Endeffekt keine Spuren von äußerer Gewalteinwirkung auf. :(
7. Beide Filme haben ein offenes Ende: Nachdem die Gefahr scheinbar besiegt wurde, finden sich die Überlebenden (bei beiden Filme sind diese quantitativ gleich) in einer Lage wieder, bei der sie nicht wissen, ob sie davonkommen oder dem Tod geweiht sind.
„The Riffs III – Die Ratten von Manhattan“ mag nicht ganz so gut funktionieren wie „Das Ding aus einer anderen Welt“ – die spannende Gestaltwandler-Situation wurde weggelassen und inszenatorisch ist der olle Bruno auch kein John Carpenter – aber es funktioniert zum Teil aus denselben Gründen: Bei beiden Filmen haben wir eine erfolgreiche Mischung aus höchst atmosphärischen Spannungsmomenten, überdreht-unterhaltsamen Szenen und vielen Identifikationsfiguren, eine Trias, die im richtigen Verhältnis hervorragende Horrorfilme hervorbringen kann.
Soweit ich weiß hat Mattei in einem Interview mal gesagt, dass dieser Film unter seinen Werken sein Liebstes ist, und soweit ich seine Filmographie bis jetzt abgearbeitet habe, kann ich ihm da zustimmen. Sicher, das Vergnügen ist Großteils trashiger Natur und wirklich ernst kann man den Streifen nicht nehmen, aber in Sachen Unterhaltungswert übersteigt er in meinen Augen sogar „Hölle der lebenden Toten“ und „SS-Girls“!
Fazit: Horrorfilm nach einem hervorragenden Rezept gedreht und mit unzähligen aberwitzigen Trasheinlagen verfeinert. 8/10

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fragasso

Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 11:06
von Onkel Joe
Ich hab den schon mal im Kino sehen dürfen, es wurde viel, sogar sehr viel gelacht.
Aber als der Rattenteppich das Licht der Welt erblickte gabs kein halten mehr, die 10 Jungs die sich in diese Vorstellung gewagt hatten, haben mehr Party gemacht als man sich vorstellen kann :lol: .
Eine heiden Gaudi war das gewesen :nick: :prost: .

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fragasso

Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 13:10
von buxtebrawler
@Doc2: Klasse Kritik! :thup: Besonders wie du die Ähnlichkeiten mit Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" herausgearbeitet hast, imponiert mir. Muss man erst mal drauf kommen, aber jetzt, wo du's sagst... :-?

Re: The Riffs III - Die Ratten von Manhattan - Mattei, Fragasso

Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 13:19
von Reinifilm
@Doc2: In der Tat klasse Review, besonders bei der Einleitung musste ich laut lachen. :D
Ich finde ja auch bei diesem Film zeigt sich wieder, dass die Bruno-Streifen einen Vorteil haben: Es passiert immer irgend etwas! Auch wenn es der totale Schwachsinn ist...