Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini (1981)
Moderator: jogiwan
- Salvatore Baccaro
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Mit NIGHTMARE drehte der italienische Regisseur Romano Scavolini einen Film, den man anhand seiner Entstehungszeit, seines Produktionslandes und einer flüchtigen Inhaltsangabe für einen weiteren herkömmlichen US-Slasher im Gefolge von HALLOWEEN oder FRIDAY THE 13TH halten könnte, der sich mir jedoch, hat man sein versteckteres Innenleben erst einmal freigelegt, als eine hochkomplexe Genre-Reflexion und Metaebenen-Studie entpuppte. Tatsächlich scheint die eigentliche Geschichte, die sich um einen gewissen George Tatum rankt, einen jungen Mann, der nach langem Psychiatrieaufenthalt als geheilt in die Freiheit entlassen wird, nur um dort dann feststellen zu müssen, dass die schrecklichen Alpträume, die ihn seit seiner Kindheit plagen und ihn bereits zu dem einen oder anderen Mord trieben, erneut überhandnehmen und allmählich zum blutdürstigen Serienkiller mutieren lassen, nicht einmal Scavolini selbst besonders in dem Sinne zu interessieren, sie stringent, rund zu erzählen, denn sie ist skizzenhaft angelegt, bewusst unfertig, mit vielen offenen Fragen und Lücken, die der Rezipient selbst füllen oder beantworten muss, will er sich des unbefriedigenden Gefühls widersetzen, dass ihm Wesentliches vorenthalten worden ist. Zu Beginn wirkt NIGHTMARE dabei wie eine Dokumentensammlung, in der an Polizeireporten, psychiatrischen Gutachten und biographischen Details zusammengetragen wird, was Aufschluss gibt über die lädierte Psyche des Protagonisten. Jedoch nicht nur die offiziellen Stimmen der Institutionen, die die Person George Tatum zu analysieren versuchen, kommen zu Wort. Scavolini blickt mit einer fast schon dokumentarischen, schonungslosen Kamera in das kleine Zimmer, in dem Tatum erst mal untergekommen ist und allnächtlich aus seinen brutalen Träumen hochschreckt. Er begleitet ihn während seiner schlaflosen Nächte durch die Rotlichtviertel der Stadt, wo er nach etwas Ablenkung sucht. Nicht zuletzt bohrt er sich in seinen derangierten Kopf hinein, um seine subjektive Sicht zu übernehmen und den Zuschauer teilhaben zu lassen an den ihn quälenden Visionen, in der immer wieder einen kleinen Jungen und Unmengen an Blutfontänen erblicken muss. Gerade die Szenen, in denen Tatum eine Peepshow besucht, sind in ihrem unbeschönigten Naturalismus ein Paradebeispiel für den dreckigen, hoffnungslosen, düsteren und irgendwie auch wütend-verzweifelten Stil, der NIGHTMARE durchzieht. Scavolinis Hand-kamera fokussiert aus einer der im Kreis angeordneten Wichskabinen heraus eine Stripperin, die von Guckglas zu Guckglas tänzelt, um von den dort geifernden oder onanierenden Männern Geldscheine zugesteckt zu bekommen, und bringt in einer anderen Szene, wenn eine weitere Dame sich vor Tatum mit einem Dildo stimuliert, nur um Haaresbreite keine eindeutigeren Einblicke. Tatums Abenteuer in der Freiheit, die sich als ihr exaktes Gegenteil herausstellt, bleiben dabei im Grunde unkommentiert. Scavolini zeigt uns nur, erklärt aber nichts. Was wir über Tatum wissen, stammt aus Dokumenten, die andere über ihn verfassten, autoritäre Instanzen, die uns in Szenen wie denen in der Peepshow indes mit unseren deprimierenden Eindrücken so weit allein lassen, dass wir uns zu Tatum eigenständig in Bezug setzen müssen. NIGHTMARE ist daher nicht wirklich so etwas wie das Psychogramm eines Psychopathen. Dafür fehlt Scavolini einerseits ein didaktischer Stil und andererseits ist die Distanz, die die Bilder zu uns einnehmen, eine viel zu große. George Tatum, das ist ein exotischer Insekt, angeglotzt durch ein Vergrößerungsglas, ein Insekt, das sich selbst nicht versteht, und wir im Übrigen auch nur so weit wie wir uns eine eigene, selbst erdachte Interpretation zurechtbiegen. Bis zum Schluss bleiben im Grunde wesentliche Fragen, die Tatums Wahn und seine Metzeleien betreffen, entweder ungestellt oder unbeantwortet. Erneut gilt: Scavolini führt vor, aber er leugnet eine Wahrheit, in der alles kulminiert. Die schmutzige, trostlose Welt, in der Tatum sich wiederfindet, sowohl die äußere wie auch seine innere, erscheint disparat mit allgemeingültigen und finalen Erklärungen, die einem, wie beispielweise im Genre-Ahnherr PSYCHO, nach der letzten Szene mit dem Gefühl entlassen, zumindest verstanden zu haben, was man da an Gräueln mit angesehen hat. Nur logisch ist es da, dass sich die Meinung von Tatums Psychologen, sein Patient sei tatsächlich aufgrund eines neu entwickelten Medikaments als völlig geheilt zu betrachten, in keiner Weise bestätigt, die Autorität hierbei nicht nur nicht weiterhelfen kann, sondern fulminant falschliegt.
Neben diesem Serienkillerdrama, sozusagen dem Film A, bietet NIGHTMARE indes noch einen Film B, der von Anfang an parallel zu ersterem verläuft. Zunächst ohne erkennbaren Zusammenhang schildert Scavolini eine Anti-Familienidylle irgendwo an der Küste Floridas, demontiert Figuren und Momenten des klassischen family movies in einer ähnlich unver-blümten Weise, wie er uns durch Bordellstraßen und Tatums peinigende Visionen führt. Susan ist überforderte Mutter von drei Kindern, aus denen ihr Sohn C.J. unangenehm hervorsticht, weil er seine Umgebung mit den morbidesten Einfällen tyrannisiert. Regelmäßig muss vor allem seine Babysitterin Kathy darunter leiden, von ihm zu Tode erschreckt zu werden, er hat jedoch ebenso eine diebische Freude daran, seine beiden Geschwister, seine Mutter oder deren neuen Freund mit fingierten Horrorszenarien immer wieder aufs Neue zu entsetzen oder wenigstens zu irritieren. So erschrickt er Kathy als angeblich maskierter Killer, täuscht vor, dass ihn ein fremder Mann mit einem Messer schwer verletzt habe, indem er sein Shirt mit Ketchup durchtränkt und sich unter Krämpfen auf dem Boden windet, oder erfindet seltsame Geschichten, in denen er behauptet, jemand beobachte ihn nachts im Schlaf, bloß um seiner Umgebung Angst einzujagen und sich offenbar als der Überlegene zu fühlen, derjenige, der die Fäden in der Hand hat, nach denen seine Nächsten handeln. Diesen Film B, aufgrund der großartigen Montage homogen und organisch mit Film A verbunden, der wiederum sich ihm mit der Zeit sukzessive annähert bis er im letzten Drittel eine Symbiose mit ihm eingeht, ist im Grunde nichts weiter als ein reiner false scare movie, der mit der Erwartungshaltung seines Publikums spielt und es permanent hinters Licht führt. Eigentlich passiert nämlich dort, mal abgesehen von C.J.s ausgefeilter Terrorkreativität, nicht viel. Szenen, in denen eine Gefahr vorgetäuscht wird, die sich schlussendlich als nicht existent erweist, gehören im Slasher-Genre freilich zum Inventar, so inflationär wie Scavolini hat sie jedoch wohl nie jemand zuvor oder danach eingesetzt. Die gesamte Geschichte um C. J. und seine Familie hangelt sich von einer Täuschung zur nächsten, und Scavolini hilft mittels POV-Shots und dem Heraufbeschwören einer wirklich unheilschwangeren Atmosphäre, die selbst die wenigen leichteren, sonnigeren Momente des Films wie ein Nebelschleier überdeckt, eifrig dabei mit, sein Publikum stets aufs Neue in seine Fallen tappen lässt. Dadurch, dass Tatums reale Morde und die nur vorgetäuschten Killerattacken und unheimlichen Begebenheiten im Haus der Temper-Familie synchron zueinander verlaufen, wird die Illusion, Film A würde bereits vorzeitig auf Film B übergreifen und endlich in ihn eindringen, an den dichtesten Stellen des Films perfekt. Da hat man gerade gesehen, dass Tatum, von dem einem früh klar ist, dass ihn irgendwas mit den Tempers verbinden muss, C.J. vor dessen Anwesen be-gegnet ist, und einen Schnitt später stürzt der Junge angeblich blutverschmiert seinen Geschwistern in die Arme. Ein anderer grandioser Moment ist der, wenn Scavolini den Täuschungsmanövern des Bengels mehr Interesse zuwendet als den wirklichen Bluttaten Tatums. Während der nämlich off-screen eine Frau abschlachtet, ist C.J. mal wieder damit beschäftigt, seiner Babysitterin nachzustellen. Statt Tatums Mord en detail zu bebildern und ihn nicht nur zu zeigen wie er in einer sehr bewegenden Szene sein totes Opfer unter lauten Verzweiflungsschreien irgendwo zwischen Sanddünen bettet, kümmert sich Scavolini mehr darum, seinem Publikum vorzugaukeln, Tatum sei bereits in das Temper-Haus eingestiegen und die Tötung der Babysitterin, an sich sowieso eine als Kanonenfutter prädestinierte Figur, stünde kurz bevor. Mit zunehmenden Laufzeit wird klar, dass Film B reflektiert, was in Film A geschieht, oder anders gesagt: Scavolini nutzt Film B, um ganz offen die Mechanismen aufzudecken, nach denen Filme wie NIGHTMARE funktionieren, eben die Mechanismen, die in Film A ohne die Enttäuschung ineinandergreifen, dass es sich letztlich nur um einen weiteren Lausbubenstreich handelte, und es spricht nur für Scavolinis Methodik, dass er nicht versäumt eindeutige Verweise auf die Filmgeschichte einzubauen, mit denen er sie zumindest ansatzweise theoretisch untermauert. Nehmen wir den Moment, in dem Film A sich zum ersten Mal wirklich in Film B hineinbegibt. Tatum ist endlich in das Temper-Haus eingestiegen und kann sich gerade noch in einem Schrank verstecken, nachdem er von Susan, die mit ihrem Lover Bob vor dem Anwesen ein paar Photos schoss, auf einer der Polaroid-Aufnahmen am Fenster entdeckt worden ist. Es könnte natürlich auch nur ein Schatten sein, beruhigt sie ihr Freund, während Tatum, bewaffnet und bereit, im Notfall zu töten, nur ein paar Schritte weiter im Schrank steckt. Schließlich kann Bob Susan davon überzeugen, dass der angebliche Mann am Fenster nichts weiter als eine Illusion ist. Dass ihr Gespräch im Folgenden zu Michelangelo Antonionis Meisterwerk BLOW UP schweift, unterstreicht nur, wie durchdacht diese Szene ist, in der ein lügendes Medium die Wahrheit verkündet, die schlussendlich als Lüge begriffen wird. Eine andere Szene, früher im Film, macht noch deutlicher, dass wir es mit einem Film zu tun haben, der sich völlig bewusst ist, dass es sich bei ihm bloß um einen solchen handelt, und dass nur seine Figuren es sind, die davon keine Ahnung haben. Tatum befindet sich bei einem Gespräch mit seinem Psychologen. Eine breite Glasscheibe in dessen Büro fungiert als Kamera, als sich herausstellt, dass dahinter, für Tatum unsichtbar, eine ganze Riege Wissenschaftler sitzt, die ihn bei der Unterhaltung belauschen und sich mit Forscherinteresse über seine Psyche beugen wie ein naturalistischer Autor über seine Fiktionen. Nichts weiter als eine Kinosituation führt Scavolini uns damit vor. Die Psychologen sind das Publikum, das sich von Tatums Traumschilderungen und Seelenschmerzen unterhalten lässt, der in einer Sekunde fast so wirkt, als würde er durchschauen, dass er selbst nur eine Imagination ist, wenn er die Zuschauer durch den Spiegel direkt anblickt. Gleichzeitig sind die Psychologen jedoch auch nicht besser dran als Tatum. Ihre Ebene ist zwar eine wissendere, allerdings keine allwissende, denn sie wiederum ahnen freilich nicht, dass sie selbst ebenso beobachtet werden wie sie beobachten, nämlich von uns, dem wahren Publikum. Aber auch wir sind Manipulationen unterworfen, die Scavolini, der Gott seines Universums, an uns erprobt, wenn er dauernd C.J. benutzt, um uns zu necken und zu frustrieren. Deutlicher als bei dem von ihm vorgetäuschten Attentat kann es kaum werden, wenn Bob feststellt, dass das vorgebliche Blut an den Kleidungsstücken des Jungen nichts weiter als Ketchup ist. In Film B ist demnach alles reine Fassade, reine Oberfläche, eben auch das, was in Film A so hellrot schäumt und sprudelt. Die Splatterorgien in Film A, die wahrlich nicht zimperlich sind und in ihrer Überästhetisierung von Leid und Sterben weit mehr in der Tradition der kunstvoll-schwelgerischen Gewaltballette eines Argento, den surrealen Blutfontänen in Kubricks SHINING und dem naiv-kindlichen Schauwerten des Grand Guignol stehen als einfach nur stumpf und dumpf die Blutgeilheit des gemeinen Horrorfans zu befriedigen, erfahren eine regelrechte Entzauberung, wenn C.J. uns ins Gedächtnis ruft, dass es sich bei ihnen ja ebenfalls nicht um reale Morde handelt, dass sie genauso eine Täuschung darstellen, dass die zersägten Körperteile, die Blutpfühle, die Agonien von Tatums Opfern nur einen weiteren Trick darstellen, mit dem dieser Film oder das Medium Film im Allgemeinen uns eingefangen hat.
Bezeichnend ist nunmehr wie die Verschmelzung von Film A und Film B vonstattengeht, es entsteht nämlich keine Demokratie, in der beide Filme gleichwertig nebeneinander herrschen würden, vielmehr wird Film A, der „echte“ Film, der „realistische“ Film von Film B, dem „täuschenden“ und „ent-täuschenden“ Film förmlich aufgesaugt. Tatum verschwindet unter C.J.s Maske, um ein gesichts- und emotionsloser Killer wie Michael Myers oder Jason Voorhees zu werden, ein Kniff, der den Film im Finale zu einer offensichtlichen Parodie des Showdowns von Carpenters HALLOWEEN verwandelt. Tatum ist nun nicht mehr der zerbrochene und zerbrechende Charakter von Film A, er mutiert zu einem Stereotyp, einer Tötungsmaschine, einer Genre-Konvention, die kein Schicksal, keine Biographie zu haben scheint, und, ganz getreu der Slasher-Regeln, Kathy und deren Boyfriend, die sich mittels Joints und vorehelichem Sex schuldig machten, auszumerzen und überdies unzählige Kugeln einstecken kann, die C.J. auf ihn abfeuert, ohne von ihnen gestoppt werden zu können, eben weil das Genre es so verlangt. Scavolini zerstört indes ein weiteres Mal eine Illusion, der man sich gerade hatte hingeben wollen, wenn er in Tatums Sterben eine lange Rückblende setzt, die er sorgfältig vorbereitete und die Aufschluss gibt über Tatums Vergangenheit und ein Schlüssel ist zu seinen Traumbildern. Niemand wird verkennen, dass dieser Flashback ganz in der Tradition des italienischen Giallo steht. Namentlich Argentos PROFONDO ROSSO, der sich übrigens mehr als ein bisschen von BLOW UP inspirieren ließ, sticht mir überdeutlich ins Auge. Nicht nur, dass Scavolini hier laienpsychologisch ein ziemlich amüsantes und ironisches Kindheitstraumata konstruiert, das mit einer Freudschen Urszene seinen Anfang nimmt, zugleich kann man den Rückblick filmhistorisch lesen, da ja bekanntlich der US-amerikanische Slasher seine Antizipation in originär italienischen Thrillern wie Martinos TORSO oder Bavas BAY OF BLOOD erfuhr, und sich somit ein Kreis schließt, der die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft vereint, analog zu Tatum, der in eben jenem Haus seinen Tod findet, in dem er als Kind seinen ersten Mord beging. Die letzten Einstellungen heben den Film dann noch weiter in jenen Bereich der Metaebenen, die in Filmen wie SCREAM zu einem nur augenzwinkernden, humorvollen Zitatenspiel dienen. Scavolini zeigt uns nun zwei Kinder. Kind A ist der junge Tatum, blutbefleckt vor einem Spiegel, in den er ernst, beinahe vorwurfsvoll stiert bevor er die Blicke senkt. Kind B ist C.J., in einem Polizeiauto sitzend, nachdem er Tatum zur Strecke gebracht hat, und recht ausdruckslos aus der Scheibe starrend bis er direkt in die Kamera zu blinzeln scheint und zu lächeln beginnt. Sicher kann man diese Szene auch so interpretieren, dass C.J. nun das Erbe seines Vaters, denn um niemand anderes handelte es sich bei Tatum, antritt und alsbald selbst zum Serienkiller werden wird, für mich ergibt sich nach all dem oben Gesagten eine weitaus sinnigere Interpretation. Es ist Hanekes FUNNY GAMES, an den ich mich bei C.J.s Blinzeln erinnert fühle, an diese überraschende Szene, wenn Arno Frisch sich plötzlich zur Kamera, d.h. zu uns, umwendet und uns zuzwinkert. C.J., so scheint es mir, ist sich in diesem Moment ebenso wie der junge Tatum eindeutig bewusst, dass es sich bei ihm um eine Filmfigur handelt. Beide begreifen, dass sie Werkzeuge sind, Werkzeuge Scavolinis, die dieser schmiedete, nur um uns, seine Zuschauer, mit ihnen die Zeit zu vertreiben. Tatums vorwurfsvoller Blick wirkt wie eine Anklage und der von C.J. verschwörerisch, komplizenhaft, so, als wolle er uns mit ihm sagen, dass er bereit sei, noch mehr für uns zu morden, in einem Sequel zum Beispiel oder einer ganzen Slasher-Reihe mit dreizehn, vierzehn Aufgüssen. Damit führt Scavolini mit erschütternder Konsequenz eine Publikumsirritation zu Ende, die, mag sie auch subtiler und gleichsam schwer fassbarer sein als in vergleichbaren Filmen wie CANNIBAL HOLOCAUST oder dem bereits erwähnten FUNNY GAMES, nichtdestotrotz ähnlich erfolgreich darin ist, mich wie ein ertappter Voyeur fühlen zu lassen.
Neben diesem Serienkillerdrama, sozusagen dem Film A, bietet NIGHTMARE indes noch einen Film B, der von Anfang an parallel zu ersterem verläuft. Zunächst ohne erkennbaren Zusammenhang schildert Scavolini eine Anti-Familienidylle irgendwo an der Küste Floridas, demontiert Figuren und Momenten des klassischen family movies in einer ähnlich unver-blümten Weise, wie er uns durch Bordellstraßen und Tatums peinigende Visionen führt. Susan ist überforderte Mutter von drei Kindern, aus denen ihr Sohn C.J. unangenehm hervorsticht, weil er seine Umgebung mit den morbidesten Einfällen tyrannisiert. Regelmäßig muss vor allem seine Babysitterin Kathy darunter leiden, von ihm zu Tode erschreckt zu werden, er hat jedoch ebenso eine diebische Freude daran, seine beiden Geschwister, seine Mutter oder deren neuen Freund mit fingierten Horrorszenarien immer wieder aufs Neue zu entsetzen oder wenigstens zu irritieren. So erschrickt er Kathy als angeblich maskierter Killer, täuscht vor, dass ihn ein fremder Mann mit einem Messer schwer verletzt habe, indem er sein Shirt mit Ketchup durchtränkt und sich unter Krämpfen auf dem Boden windet, oder erfindet seltsame Geschichten, in denen er behauptet, jemand beobachte ihn nachts im Schlaf, bloß um seiner Umgebung Angst einzujagen und sich offenbar als der Überlegene zu fühlen, derjenige, der die Fäden in der Hand hat, nach denen seine Nächsten handeln. Diesen Film B, aufgrund der großartigen Montage homogen und organisch mit Film A verbunden, der wiederum sich ihm mit der Zeit sukzessive annähert bis er im letzten Drittel eine Symbiose mit ihm eingeht, ist im Grunde nichts weiter als ein reiner false scare movie, der mit der Erwartungshaltung seines Publikums spielt und es permanent hinters Licht führt. Eigentlich passiert nämlich dort, mal abgesehen von C.J.s ausgefeilter Terrorkreativität, nicht viel. Szenen, in denen eine Gefahr vorgetäuscht wird, die sich schlussendlich als nicht existent erweist, gehören im Slasher-Genre freilich zum Inventar, so inflationär wie Scavolini hat sie jedoch wohl nie jemand zuvor oder danach eingesetzt. Die gesamte Geschichte um C. J. und seine Familie hangelt sich von einer Täuschung zur nächsten, und Scavolini hilft mittels POV-Shots und dem Heraufbeschwören einer wirklich unheilschwangeren Atmosphäre, die selbst die wenigen leichteren, sonnigeren Momente des Films wie ein Nebelschleier überdeckt, eifrig dabei mit, sein Publikum stets aufs Neue in seine Fallen tappen lässt. Dadurch, dass Tatums reale Morde und die nur vorgetäuschten Killerattacken und unheimlichen Begebenheiten im Haus der Temper-Familie synchron zueinander verlaufen, wird die Illusion, Film A würde bereits vorzeitig auf Film B übergreifen und endlich in ihn eindringen, an den dichtesten Stellen des Films perfekt. Da hat man gerade gesehen, dass Tatum, von dem einem früh klar ist, dass ihn irgendwas mit den Tempers verbinden muss, C.J. vor dessen Anwesen be-gegnet ist, und einen Schnitt später stürzt der Junge angeblich blutverschmiert seinen Geschwistern in die Arme. Ein anderer grandioser Moment ist der, wenn Scavolini den Täuschungsmanövern des Bengels mehr Interesse zuwendet als den wirklichen Bluttaten Tatums. Während der nämlich off-screen eine Frau abschlachtet, ist C.J. mal wieder damit beschäftigt, seiner Babysitterin nachzustellen. Statt Tatums Mord en detail zu bebildern und ihn nicht nur zu zeigen wie er in einer sehr bewegenden Szene sein totes Opfer unter lauten Verzweiflungsschreien irgendwo zwischen Sanddünen bettet, kümmert sich Scavolini mehr darum, seinem Publikum vorzugaukeln, Tatum sei bereits in das Temper-Haus eingestiegen und die Tötung der Babysitterin, an sich sowieso eine als Kanonenfutter prädestinierte Figur, stünde kurz bevor. Mit zunehmenden Laufzeit wird klar, dass Film B reflektiert, was in Film A geschieht, oder anders gesagt: Scavolini nutzt Film B, um ganz offen die Mechanismen aufzudecken, nach denen Filme wie NIGHTMARE funktionieren, eben die Mechanismen, die in Film A ohne die Enttäuschung ineinandergreifen, dass es sich letztlich nur um einen weiteren Lausbubenstreich handelte, und es spricht nur für Scavolinis Methodik, dass er nicht versäumt eindeutige Verweise auf die Filmgeschichte einzubauen, mit denen er sie zumindest ansatzweise theoretisch untermauert. Nehmen wir den Moment, in dem Film A sich zum ersten Mal wirklich in Film B hineinbegibt. Tatum ist endlich in das Temper-Haus eingestiegen und kann sich gerade noch in einem Schrank verstecken, nachdem er von Susan, die mit ihrem Lover Bob vor dem Anwesen ein paar Photos schoss, auf einer der Polaroid-Aufnahmen am Fenster entdeckt worden ist. Es könnte natürlich auch nur ein Schatten sein, beruhigt sie ihr Freund, während Tatum, bewaffnet und bereit, im Notfall zu töten, nur ein paar Schritte weiter im Schrank steckt. Schließlich kann Bob Susan davon überzeugen, dass der angebliche Mann am Fenster nichts weiter als eine Illusion ist. Dass ihr Gespräch im Folgenden zu Michelangelo Antonionis Meisterwerk BLOW UP schweift, unterstreicht nur, wie durchdacht diese Szene ist, in der ein lügendes Medium die Wahrheit verkündet, die schlussendlich als Lüge begriffen wird. Eine andere Szene, früher im Film, macht noch deutlicher, dass wir es mit einem Film zu tun haben, der sich völlig bewusst ist, dass es sich bei ihm bloß um einen solchen handelt, und dass nur seine Figuren es sind, die davon keine Ahnung haben. Tatum befindet sich bei einem Gespräch mit seinem Psychologen. Eine breite Glasscheibe in dessen Büro fungiert als Kamera, als sich herausstellt, dass dahinter, für Tatum unsichtbar, eine ganze Riege Wissenschaftler sitzt, die ihn bei der Unterhaltung belauschen und sich mit Forscherinteresse über seine Psyche beugen wie ein naturalistischer Autor über seine Fiktionen. Nichts weiter als eine Kinosituation führt Scavolini uns damit vor. Die Psychologen sind das Publikum, das sich von Tatums Traumschilderungen und Seelenschmerzen unterhalten lässt, der in einer Sekunde fast so wirkt, als würde er durchschauen, dass er selbst nur eine Imagination ist, wenn er die Zuschauer durch den Spiegel direkt anblickt. Gleichzeitig sind die Psychologen jedoch auch nicht besser dran als Tatum. Ihre Ebene ist zwar eine wissendere, allerdings keine allwissende, denn sie wiederum ahnen freilich nicht, dass sie selbst ebenso beobachtet werden wie sie beobachten, nämlich von uns, dem wahren Publikum. Aber auch wir sind Manipulationen unterworfen, die Scavolini, der Gott seines Universums, an uns erprobt, wenn er dauernd C.J. benutzt, um uns zu necken und zu frustrieren. Deutlicher als bei dem von ihm vorgetäuschten Attentat kann es kaum werden, wenn Bob feststellt, dass das vorgebliche Blut an den Kleidungsstücken des Jungen nichts weiter als Ketchup ist. In Film B ist demnach alles reine Fassade, reine Oberfläche, eben auch das, was in Film A so hellrot schäumt und sprudelt. Die Splatterorgien in Film A, die wahrlich nicht zimperlich sind und in ihrer Überästhetisierung von Leid und Sterben weit mehr in der Tradition der kunstvoll-schwelgerischen Gewaltballette eines Argento, den surrealen Blutfontänen in Kubricks SHINING und dem naiv-kindlichen Schauwerten des Grand Guignol stehen als einfach nur stumpf und dumpf die Blutgeilheit des gemeinen Horrorfans zu befriedigen, erfahren eine regelrechte Entzauberung, wenn C.J. uns ins Gedächtnis ruft, dass es sich bei ihnen ja ebenfalls nicht um reale Morde handelt, dass sie genauso eine Täuschung darstellen, dass die zersägten Körperteile, die Blutpfühle, die Agonien von Tatums Opfern nur einen weiteren Trick darstellen, mit dem dieser Film oder das Medium Film im Allgemeinen uns eingefangen hat.
Bezeichnend ist nunmehr wie die Verschmelzung von Film A und Film B vonstattengeht, es entsteht nämlich keine Demokratie, in der beide Filme gleichwertig nebeneinander herrschen würden, vielmehr wird Film A, der „echte“ Film, der „realistische“ Film von Film B, dem „täuschenden“ und „ent-täuschenden“ Film förmlich aufgesaugt. Tatum verschwindet unter C.J.s Maske, um ein gesichts- und emotionsloser Killer wie Michael Myers oder Jason Voorhees zu werden, ein Kniff, der den Film im Finale zu einer offensichtlichen Parodie des Showdowns von Carpenters HALLOWEEN verwandelt. Tatum ist nun nicht mehr der zerbrochene und zerbrechende Charakter von Film A, er mutiert zu einem Stereotyp, einer Tötungsmaschine, einer Genre-Konvention, die kein Schicksal, keine Biographie zu haben scheint, und, ganz getreu der Slasher-Regeln, Kathy und deren Boyfriend, die sich mittels Joints und vorehelichem Sex schuldig machten, auszumerzen und überdies unzählige Kugeln einstecken kann, die C.J. auf ihn abfeuert, ohne von ihnen gestoppt werden zu können, eben weil das Genre es so verlangt. Scavolini zerstört indes ein weiteres Mal eine Illusion, der man sich gerade hatte hingeben wollen, wenn er in Tatums Sterben eine lange Rückblende setzt, die er sorgfältig vorbereitete und die Aufschluss gibt über Tatums Vergangenheit und ein Schlüssel ist zu seinen Traumbildern. Niemand wird verkennen, dass dieser Flashback ganz in der Tradition des italienischen Giallo steht. Namentlich Argentos PROFONDO ROSSO, der sich übrigens mehr als ein bisschen von BLOW UP inspirieren ließ, sticht mir überdeutlich ins Auge. Nicht nur, dass Scavolini hier laienpsychologisch ein ziemlich amüsantes und ironisches Kindheitstraumata konstruiert, das mit einer Freudschen Urszene seinen Anfang nimmt, zugleich kann man den Rückblick filmhistorisch lesen, da ja bekanntlich der US-amerikanische Slasher seine Antizipation in originär italienischen Thrillern wie Martinos TORSO oder Bavas BAY OF BLOOD erfuhr, und sich somit ein Kreis schließt, der die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft vereint, analog zu Tatum, der in eben jenem Haus seinen Tod findet, in dem er als Kind seinen ersten Mord beging. Die letzten Einstellungen heben den Film dann noch weiter in jenen Bereich der Metaebenen, die in Filmen wie SCREAM zu einem nur augenzwinkernden, humorvollen Zitatenspiel dienen. Scavolini zeigt uns nun zwei Kinder. Kind A ist der junge Tatum, blutbefleckt vor einem Spiegel, in den er ernst, beinahe vorwurfsvoll stiert bevor er die Blicke senkt. Kind B ist C.J., in einem Polizeiauto sitzend, nachdem er Tatum zur Strecke gebracht hat, und recht ausdruckslos aus der Scheibe starrend bis er direkt in die Kamera zu blinzeln scheint und zu lächeln beginnt. Sicher kann man diese Szene auch so interpretieren, dass C.J. nun das Erbe seines Vaters, denn um niemand anderes handelte es sich bei Tatum, antritt und alsbald selbst zum Serienkiller werden wird, für mich ergibt sich nach all dem oben Gesagten eine weitaus sinnigere Interpretation. Es ist Hanekes FUNNY GAMES, an den ich mich bei C.J.s Blinzeln erinnert fühle, an diese überraschende Szene, wenn Arno Frisch sich plötzlich zur Kamera, d.h. zu uns, umwendet und uns zuzwinkert. C.J., so scheint es mir, ist sich in diesem Moment ebenso wie der junge Tatum eindeutig bewusst, dass es sich bei ihm um eine Filmfigur handelt. Beide begreifen, dass sie Werkzeuge sind, Werkzeuge Scavolinis, die dieser schmiedete, nur um uns, seine Zuschauer, mit ihnen die Zeit zu vertreiben. Tatums vorwurfsvoller Blick wirkt wie eine Anklage und der von C.J. verschwörerisch, komplizenhaft, so, als wolle er uns mit ihm sagen, dass er bereit sei, noch mehr für uns zu morden, in einem Sequel zum Beispiel oder einer ganzen Slasher-Reihe mit dreizehn, vierzehn Aufgüssen. Damit führt Scavolini mit erschütternder Konsequenz eine Publikumsirritation zu Ende, die, mag sie auch subtiler und gleichsam schwer fassbarer sein als in vergleichbaren Filmen wie CANNIBAL HOLOCAUST oder dem bereits erwähnten FUNNY GAMES, nichtdestotrotz ähnlich erfolgreich darin ist, mich wie ein ertappter Voyeur fühlen zu lassen.
- sergio petroni
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Vielen Dank für die dargebotenen Denk- und Interpretationsansätze.
Der Film stieg bislang bei jeder Sichtung in meiner Wertschätzung. Nun ist dringend eine Neusichtung geboten!
Der Film stieg bislang bei jeder Sichtung in meiner Wertschätzung. Nun ist dringend eine Neusichtung geboten!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- Salvatore Baccaro
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
In seinem 1967 erschienen, zweiten Film ECCE HOMO, einer elfminütigen Photo-Collage, die in ihrer radikalen Verweigerung ein bisschen jene Experimente antizipiert, die Godard in seiner Zeit als Marxist produzierte, legt der italienische Regisseur Romano Scavolini bereits unmissverständlich offen, worum seine Kunst sich rankt: der Mensch verstrickt und bestimmt von Mechanismen, die er nicht begreift. Im Falle von ECCE HOMO zielt Scavolinis Anordnung von unbewegten Bildern und bewegtem Sound, bestehend aus einem frühen Elektro-Score Egisto Machis sowie vereinzelten, in verschiedenen Lautstärken gebrüllten oder geflüsterten Sprachfetzen, darauf ab, uns seine Sicht des modernen Menschen vorzuführen. Für ihn ist dieser kein selbstbestimmtes, frei agierendes Individuum. Er befindet sich in einem steten Abhängigkeitsverhältnis zu einer immer technischer und immer rationaler werdenden Welt, die es ihm nicht im Geringsten ermöglicht, sich einen Wert zuzuweisen, der nicht zuvor von anderer Seite an ihn herangetragen worden ist. Offenbar wird das auch in Scavolinis Debut A MOSCA CIECA von 1966, das zumindest in zögerlichen Ansätzen mit etwas Ähnlichem wie einer Narration aufwartet, auch wenn natürlich die darin auftretenden Personen nicht mehr als Schemen sind, so gut wie keine Dialoge geäußert werden, lediglich aus dem Off erklingen Verse von Beckett, und sich in der knapp einen Stunde Laufzeit die ästhetischen Schwarzweißbilder selten logisch und folgerichtig entwickeln. Gerade diese extreme Haltung des Unangepasstsein ist es, was alle Filme durchzieht, die ich bisher von Scavolini sah, und findet ihre inhaltliche Entsprechung in der hauchdünnen Story, die von einem jungen Mann handelt, der eines Tages in einem nicht abgeschlossenen, parkenden Auto einen Revolver findet, mit der Zeit eine regelrechte Obsession zu ihm entwickelt bis er dann am Ende, Bretons Ratschlag folgend, besagte Waffe in eine Menschenmenge richtet und ziellos abfeuert. Gewidmet ist A MOSCA CIECA übrigens dem 1969 mutmaßlich ermordeten Abdullah Hadon, einem Führer der südafrikanischen Antiapartheidsbewegung. Dass Scavolinis Impuls auch und vor allem ein politischer ist, bestärkt nur noch die geistige Verbindung zu Godard und anderen aufbegehrenden, linken Filmemacher der späten 60er, selbst wenn Scavolini wohl hauptsächlich für die Genre-Beiträge bekannt ist und bleiben wird, die er in späteren Jahren ablieferte.
Seinen bekanntesten Film zum Beispiel, schlicht NIGHTMARE betitelt, kann man bei einer oberflächlichen Lesart abtun als einen weiteren Beitrag zum Slasher-Genre, der einzig durch seine extreme Gewaltdarstellung ein bisschen aus der Reihe fällt. Wer jedoch erst einmal damit begonnen hat, Scavolini von seinen Underground- oder Gegenkulturwurzeln als durchaus ernstzunehmenden, ambitionierten Filmemacher zu sehen, schafft es gar nicht darum umhin zu kommen, in NIGHTMARE die künstlerische Vollendung zu erkennen, in die seine gesamten, während der 70er entstandenen Genre-Abstecher kulminieren. Ob nun SERVO SUO (1973), der Dekonstruktion des italienischen Thrillers, in der, mal wieder, ein existenzialistischer „Held“, der wirkt, als sei er aus einem Camus-Roman gestolpert, mit der Leere seiner Existenz konfrontiert wird, da er, neben seinem Beruf als Privatlehrer fürs Englische, im Grunde nur zu einer Prostituierten zwischenmenschlichen Kontakt unterhält, für den er natürlich zahlen muss, bis ihn ein Gangster-Syndikat aufgabelt und ihm das Angebot unterbreitet, unter neuer Identität als Killer für sie zu arbeiten, oder SAVAGE HUNT von 1980, eine Art Remake von Antonionis BLOW UP, dessen Hauptfigur ein Photograph ist, der brisante Bilder schoss, von deren Brisanz er selbst nichts weiß, und der deshalb über mehrere Kontinente von diversen politischen Mächten gehetzt wird, die allesamt die Aufnahmen in die Finger bekommen wollen, oder der farbenfrohe, zuweilen geradezu surreale, auf jeden Fall äußerst traum- und rauschhafte Giallo UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ, dessen Handlung, in einem abgelegenen Gothic-Landhaus angesiedelt, um die Dezimierung einer illustren Partygesellschaft kreist, bei der sich mit steigendem Alkoholkonsum die schlimmsten menschlichen Gründe auftun, immer lassen sich für mich zwei große, miteinander verwobene Themenkomplexe erkennen, die Scavolini unablässig bearbeitet: zum einen die, schon aus ECCE HOMO und A MOSCA CIECA bekannte, Verstrickung des Menschen in ein System, dessen letzten Zweck er nicht versteht, und das ihn tatsächlich wie ein Spinnennetz umfasst hält, und zum anderen die Verlegung dieses Gedankens in das Gebiet der Kunst selbst, denn Scavolinis Filme tragen, mal mehr, mal weniger, ständig eine Metaebene mit sich herum, auf der der Regisseur darüber Überlegungen anstellt, inwieweit denn solch ein System - oder solche Systeme - denn auch dort zu finden ist/sind, wo es/sie nichts zu suchen hat/haben, nämlich im Bereich der Kunst selbst.
Zunächst sind Scavolinis Anti-Helden Dingen ausgeliefert, in die sie keine Einsicht haben, die zu groß, zu komplex sind, um von ihren begrenzten Blicken komplett erfasst zu werden. Die tragische Heldin in UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ ist, wie oft im Giallo, Opfer eines Kindheitstraumas, der zum Killer mutierende Privatlehrer in SERVO SUO kann es sich immerhin aussuchen, ob er von einer als leer und kalt empfundenen Welt bestimmt wird oder von ebenso kalt operierenden Verbrechern, die sich vermeintlich über diese Welt erheben, und der Photograph, der in SAVAGE HUNT ein grausames Ende findet, ist sowieso bis zuletzt nicht einmal in der Lage, von seinem eingeschränkten Wissen heraus überhaupt erklären zu können, was genau es ist, was in den scheinbar harmlosen Photos so wichtig sein könnte, dass Menschen ihr Leben dafür geben müssen. Andererseits sind diese Figuren natürlich Spielbälle von Scavolini selbst, der daraus keinen Hehl macht und immer wieder Szenen in seine Filme einbaut, in denen dieses Verhältnis des Autors zu seinen Schöpfungen reflektiert wird. Man denke beispielweise an den Moment in den Katakomben des Schlosses von UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ, wenn eine Dame meint, sie würde beobachtet und plötzlich fast direkt in Scavolinis Kamera blickt, so, als sei sie sich plötzlich bewusst geworden, dass sie nur ein Insekt unter einem Mikroskop ist. Omnipräsent sind in NIGHTMARE und SERVO SUO Bildschirme, von denen aus Menschen beurteilt und analysiert werden. Dass in SAVAGE HUNT ein Walter-Gropius-Poster ins Auge sticht, ist da sicherlich auch kein Zufall. Bei Scavolini indes mischt sich diese Kritik an eingefahrenen narrativen Strukturen bereits mit einem Ausweg aus diesen. Man braucht sich nur das Gemeinschaftswerk zwischen Romano und seinem Bruder Sauro Scavolini zu besehen, den wirklich großartigen, mich in Entzücken versetzenden Gegen-den-Strich-Giallo AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DIE, um die Erfahrung zu machen, wie leicht und spielerisch hier Narrationsmuster gesprengt und verformt werden, besteht gerade dieser Film doch aus einer Ansammlung von Szenen, deren spezifische Struktur sich über jedwede Chronologie und Linearität hinwegsetzt, die aber trotzdem, in die „richtige“ Reihenfolge gebracht, eine kohärente, schlüssige Geschichte erzählen. Für mich wäre AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI Scavolinis Triumph über die Starre der Kunst, ein Pusten von Leben in gefrorene Systeme. Dass der Film damals nicht nur kein Erfolg war, sondern die Scavolinis in einer ruinösen finanziellen Situation zurückließ, spricht da im Grunde nur für ihn.
Ebenso radikal, nur vielleicht noch mehr darauf angelegt, seine Zuschauer zu irritieren, zu verführen und zu manipulieren, und damit fast schon so etwas wie ein früher Vorläufer von Hanekes FUNNY GAMES, präsentiert sich NIGHTMARE, den ich, wie AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI, nicht unbedingt einen Genre-Film nennen würde, sondern eher eine Genre-Spielerei, da Scavolini hier augenscheinlich zwei unabhängige, geschlossene Filmkosmen, einmal das Psychogramm eines hochgradig derangierten Serienmörders und dann einen reinen False-Scare-Pseudo-Thriller, in dem handlungstechnisch rein gar nichts passiert, außer dass das Publikum von einem fadenscheinigen Schockmoment in den nächsten geworfen wird, mit zunehmender Laufzeit zusammenmixt, so dass daraus eine subtile Parodie des kompletten Slasher-Genres entsteht, die damit endet, dass zwei Filmfiguren sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst werden und sich mit anklagendem und zuzwinkerndem Blick an den Zuschauer wenden. Noch in einem Spätwerk wie DOG TAGS von 1988, einem eher seltsamen Vietnam-Kriegs-Thriller, beackert Scavolini das gleiche Thema, in dem er seine dann doch recht konventionelle Story über mehrere Soldaten, die eine heikle Mission, nämlich das Bergen von im Dschungel abgestürzten Goldkisten, übernehmen sollen und dabei von ihren Vorgesetzen wie Marionetten benutzt werden, in eine Rahmenhandlung presst, deren Sinn sich mir zumindest nicht wirklich erschlossen hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Scavolini es mit seinem Oeuvre, soweit mir bisher bekannt, tatsächlich schafft, sich so zwischen den Stühlen zu positionieren, dass er gleichzeitig auf ihnen allen sitzt und auf keinem richtig. Für Freunde des derben und atmosphärischen Grauens stehen Filme wie NIGHTMARE oder UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ sowieso hoch in der Gunst, und auch von DOG TAGS oder eben SERVO SUO kann ich mir vorstellen, dass sie denjenigen begeistern, der vorrangig nach etwas absonderlicherer Unterhaltung sucht. Gleichzeitig haben all diese Filme, in mehr oder weniger starken Ausmaß, die Qualität von wahren Avantgarde-Werken eben darin, dass sie sich ein Stück weit auf Genre-Territorium vorwagen, nur um es dann aber zu unterwandern und den Zuschauer in das lockere Erdreich einbrechen zu lassen. Scavolini sucht in seiner Kunst nach einer Form, die als Ausgangsbasis nimmt, was die Tradition uns gegeben hat, und sich von dort aus zu ganz neuen Sphären aufschwingt. Scavolini möchte die Kunst von dem befreien, was sie hemmt, weil es sie in reine Standardschemata quetscht, in der kein Platz für Persönlichkeit bleibt. Für mein Leben möchte ich exakt das tun, was Scavolini in und mit seinen Filmen macht.
Seinen bekanntesten Film zum Beispiel, schlicht NIGHTMARE betitelt, kann man bei einer oberflächlichen Lesart abtun als einen weiteren Beitrag zum Slasher-Genre, der einzig durch seine extreme Gewaltdarstellung ein bisschen aus der Reihe fällt. Wer jedoch erst einmal damit begonnen hat, Scavolini von seinen Underground- oder Gegenkulturwurzeln als durchaus ernstzunehmenden, ambitionierten Filmemacher zu sehen, schafft es gar nicht darum umhin zu kommen, in NIGHTMARE die künstlerische Vollendung zu erkennen, in die seine gesamten, während der 70er entstandenen Genre-Abstecher kulminieren. Ob nun SERVO SUO (1973), der Dekonstruktion des italienischen Thrillers, in der, mal wieder, ein existenzialistischer „Held“, der wirkt, als sei er aus einem Camus-Roman gestolpert, mit der Leere seiner Existenz konfrontiert wird, da er, neben seinem Beruf als Privatlehrer fürs Englische, im Grunde nur zu einer Prostituierten zwischenmenschlichen Kontakt unterhält, für den er natürlich zahlen muss, bis ihn ein Gangster-Syndikat aufgabelt und ihm das Angebot unterbreitet, unter neuer Identität als Killer für sie zu arbeiten, oder SAVAGE HUNT von 1980, eine Art Remake von Antonionis BLOW UP, dessen Hauptfigur ein Photograph ist, der brisante Bilder schoss, von deren Brisanz er selbst nichts weiß, und der deshalb über mehrere Kontinente von diversen politischen Mächten gehetzt wird, die allesamt die Aufnahmen in die Finger bekommen wollen, oder der farbenfrohe, zuweilen geradezu surreale, auf jeden Fall äußerst traum- und rauschhafte Giallo UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ, dessen Handlung, in einem abgelegenen Gothic-Landhaus angesiedelt, um die Dezimierung einer illustren Partygesellschaft kreist, bei der sich mit steigendem Alkoholkonsum die schlimmsten menschlichen Gründe auftun, immer lassen sich für mich zwei große, miteinander verwobene Themenkomplexe erkennen, die Scavolini unablässig bearbeitet: zum einen die, schon aus ECCE HOMO und A MOSCA CIECA bekannte, Verstrickung des Menschen in ein System, dessen letzten Zweck er nicht versteht, und das ihn tatsächlich wie ein Spinnennetz umfasst hält, und zum anderen die Verlegung dieses Gedankens in das Gebiet der Kunst selbst, denn Scavolinis Filme tragen, mal mehr, mal weniger, ständig eine Metaebene mit sich herum, auf der der Regisseur darüber Überlegungen anstellt, inwieweit denn solch ein System - oder solche Systeme - denn auch dort zu finden ist/sind, wo es/sie nichts zu suchen hat/haben, nämlich im Bereich der Kunst selbst.
Zunächst sind Scavolinis Anti-Helden Dingen ausgeliefert, in die sie keine Einsicht haben, die zu groß, zu komplex sind, um von ihren begrenzten Blicken komplett erfasst zu werden. Die tragische Heldin in UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ ist, wie oft im Giallo, Opfer eines Kindheitstraumas, der zum Killer mutierende Privatlehrer in SERVO SUO kann es sich immerhin aussuchen, ob er von einer als leer und kalt empfundenen Welt bestimmt wird oder von ebenso kalt operierenden Verbrechern, die sich vermeintlich über diese Welt erheben, und der Photograph, der in SAVAGE HUNT ein grausames Ende findet, ist sowieso bis zuletzt nicht einmal in der Lage, von seinem eingeschränkten Wissen heraus überhaupt erklären zu können, was genau es ist, was in den scheinbar harmlosen Photos so wichtig sein könnte, dass Menschen ihr Leben dafür geben müssen. Andererseits sind diese Figuren natürlich Spielbälle von Scavolini selbst, der daraus keinen Hehl macht und immer wieder Szenen in seine Filme einbaut, in denen dieses Verhältnis des Autors zu seinen Schöpfungen reflektiert wird. Man denke beispielweise an den Moment in den Katakomben des Schlosses von UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ, wenn eine Dame meint, sie würde beobachtet und plötzlich fast direkt in Scavolinis Kamera blickt, so, als sei sie sich plötzlich bewusst geworden, dass sie nur ein Insekt unter einem Mikroskop ist. Omnipräsent sind in NIGHTMARE und SERVO SUO Bildschirme, von denen aus Menschen beurteilt und analysiert werden. Dass in SAVAGE HUNT ein Walter-Gropius-Poster ins Auge sticht, ist da sicherlich auch kein Zufall. Bei Scavolini indes mischt sich diese Kritik an eingefahrenen narrativen Strukturen bereits mit einem Ausweg aus diesen. Man braucht sich nur das Gemeinschaftswerk zwischen Romano und seinem Bruder Sauro Scavolini zu besehen, den wirklich großartigen, mich in Entzücken versetzenden Gegen-den-Strich-Giallo AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DIE, um die Erfahrung zu machen, wie leicht und spielerisch hier Narrationsmuster gesprengt und verformt werden, besteht gerade dieser Film doch aus einer Ansammlung von Szenen, deren spezifische Struktur sich über jedwede Chronologie und Linearität hinwegsetzt, die aber trotzdem, in die „richtige“ Reihenfolge gebracht, eine kohärente, schlüssige Geschichte erzählen. Für mich wäre AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI Scavolinis Triumph über die Starre der Kunst, ein Pusten von Leben in gefrorene Systeme. Dass der Film damals nicht nur kein Erfolg war, sondern die Scavolinis in einer ruinösen finanziellen Situation zurückließ, spricht da im Grunde nur für ihn.
Ebenso radikal, nur vielleicht noch mehr darauf angelegt, seine Zuschauer zu irritieren, zu verführen und zu manipulieren, und damit fast schon so etwas wie ein früher Vorläufer von Hanekes FUNNY GAMES, präsentiert sich NIGHTMARE, den ich, wie AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI, nicht unbedingt einen Genre-Film nennen würde, sondern eher eine Genre-Spielerei, da Scavolini hier augenscheinlich zwei unabhängige, geschlossene Filmkosmen, einmal das Psychogramm eines hochgradig derangierten Serienmörders und dann einen reinen False-Scare-Pseudo-Thriller, in dem handlungstechnisch rein gar nichts passiert, außer dass das Publikum von einem fadenscheinigen Schockmoment in den nächsten geworfen wird, mit zunehmender Laufzeit zusammenmixt, so dass daraus eine subtile Parodie des kompletten Slasher-Genres entsteht, die damit endet, dass zwei Filmfiguren sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst werden und sich mit anklagendem und zuzwinkerndem Blick an den Zuschauer wenden. Noch in einem Spätwerk wie DOG TAGS von 1988, einem eher seltsamen Vietnam-Kriegs-Thriller, beackert Scavolini das gleiche Thema, in dem er seine dann doch recht konventionelle Story über mehrere Soldaten, die eine heikle Mission, nämlich das Bergen von im Dschungel abgestürzten Goldkisten, übernehmen sollen und dabei von ihren Vorgesetzen wie Marionetten benutzt werden, in eine Rahmenhandlung presst, deren Sinn sich mir zumindest nicht wirklich erschlossen hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Scavolini es mit seinem Oeuvre, soweit mir bisher bekannt, tatsächlich schafft, sich so zwischen den Stühlen zu positionieren, dass er gleichzeitig auf ihnen allen sitzt und auf keinem richtig. Für Freunde des derben und atmosphärischen Grauens stehen Filme wie NIGHTMARE oder UN BIANCO VESTITO PER MARIALÉ sowieso hoch in der Gunst, und auch von DOG TAGS oder eben SERVO SUO kann ich mir vorstellen, dass sie denjenigen begeistern, der vorrangig nach etwas absonderlicherer Unterhaltung sucht. Gleichzeitig haben all diese Filme, in mehr oder weniger starken Ausmaß, die Qualität von wahren Avantgarde-Werken eben darin, dass sie sich ein Stück weit auf Genre-Territorium vorwagen, nur um es dann aber zu unterwandern und den Zuschauer in das lockere Erdreich einbrechen zu lassen. Scavolini sucht in seiner Kunst nach einer Form, die als Ausgangsbasis nimmt, was die Tradition uns gegeben hat, und sich von dort aus zu ganz neuen Sphären aufschwingt. Scavolini möchte die Kunst von dem befreien, was sie hemmt, weil es sie in reine Standardschemata quetscht, in der kein Platz für Persönlichkeit bleibt. Für mein Leben möchte ich exakt das tun, was Scavolini in und mit seinen Filmen macht.
Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Auf der Code Red scheibe gibt es dieses Interview ohne Subs aber ein Fan hat nun welche geschrieben und das ganze großartige Interview kann nun von jedem auf YouTube begutachtet werden.
Viel Spaß .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- buxtebrawler
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Klasse! Danke, Onkelchen!
Kann mir das jemand in zehn bis 20 Sätzen zusammenfassen...?
Kann mir das jemand in zehn bis 20 Sätzen zusammenfassen...?
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Mit "Nightmare in a damaged Brain" hat Regisseur Romano Scavolini einen sehr seltsamen Streifen geschaffen, der mich nach meiner ersten Sichtung doch auch etwas ratlos zurücklässt. Der übliche Unterhaltungs-Slasher ist dabei ja nicht rausgekommen, sondern ein Film, der den Zuschauer einerseits einen schizophrenen Mörder begleitet und andererseits einen Familienverband zeigt, der an der überbordenden Fantasie eines Neunjährigen verzweifelt, der seine Umwelt terrorisiert. Dabei ist der eigentlich sehr düstere "Nightmare" überraschend explizit und zeigt neber eindringlicher Gewalt auch die schmierige Atmosphäre des New Yorker Rotlichtviertels, ohne jedoch in irgendeiner Weise diese Inhalte als unterhaltsam zu präsentieren. Irgendwie scheint Scavolini mit der nihilistischen Tendenz seines Filmes auch den Filmemachern seiner Zeit voraus und da er die Erwartungshaltung seines Publikums auch nicht erfüllt, sind die teils negativen Wertungen ebenfalls nicht verwunderlich.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- sergio petroni
- Beiträge: 8338
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Sehr schöne Einblicke in Scavolinis Gedankenwelt gibt auch das Interview auf der Camera Obscura- Veröffentlichung von "Un bianco vestito per Mariale'".
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
der durchaus etwas streitbare Bill Olsen von Code Red hat sich nun auch im Web über die XT-Scheibe geäußert, die ja nur einen Tag im DTM-Shop gelistet war und mittlerweile auch schon wieder ausverkauft ist. Laut seiner Aussage ist das Teil mit seinen zwei Fassungen ein Rip seiner US-Scheibe, die jedoch nicht von ihm lizensiert wurde. Gleichzeitig - und das ist die gute Nachricht - hat er jedoch auch eine Blu-Ray mit neuem Material angekündigt - was auf dem XT-Labelforum auf DTM zuvor bereits kategorisch ("Blu-Ray definitiv nein") ausgeschlossen wurde, da "nirgends ein HD-Master" existieren würde".
Es gilt natürlich trotzdem die Unschuldsvermutung!
edit: der Text aus dem englischen Forum wurde nun auch im DTM-Forum gepostet, worauf XT-Peter folgendes entgegnete:
quelle: http://thelatarniaforums.yuku.com/reply ... -NIGHTMAREcode red dvd hat geschrieben: ALSO, NIGHTMARE will be on Blu, so whoever want to support overseas pirates, go ahead. you'll pay a fortune and feel ripped off later. wreck USA economy also new extra is interview with star Mik Cribben! SPREAD THE WORD! LET PEOPLE KNOW IF YOU BUY THIS OVERSEAS RELEASE YOU'LL FEEL STUPID THAT BLU & DVD WILL BE OUT SOON!
Es gilt natürlich trotzdem die Unschuldsvermutung!
edit: der Text aus dem englischen Forum wurde nun auch im DTM-Forum gepostet, worauf XT-Peter folgendes entgegnete:
hat geschrieben: Aha, danke für die Info. Ich glaube, der Kollege dort hat 'nen Vogel, wie geht denn der bitte ab? Sollte sich mal lieber schlau machen und seine eigenen Rechte prüfen.
Im Übrigen ist unser Release kein Rip der DVD, was jeder bestätigen wird, der beide Releases kennt. Beide Versionen sind bei uns länger als die CR und unsere anamorphe Fassung sieht ja augenscheinlich deutlich anders aus, weil offenbar unser Lizenzgeber besseres Material hatte. Hmm...vielleicht hat ihn auch nur irgendjemand falsch informiert.
Naja, das wird sich bestimmt klären lassen.
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
falls sich noch immer jemand für die Scheibe mit deutschem Ton interessiert - XT scheint kurzfristig und auch etwas überraschend eine kleine Hartbox eingeschoben worden zu sein, die morgen erscheint und die man seit heute auch bestellen kann:
http://shop.dtm.at/product_info.php?products_id=53371
http://shop.dtm.at/product_info.php?products_id=53371
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- buxtebrawler
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Re: Nightmare in a Damaged Brain - Romano Scavolini
Quelle:NSM Records hat geschrieben:Liebe Filmfreunde,
am 02.12. erscheint Nightmare in a damaged Brain
in 4 limitierten und nummerierten Mediabooks.
(...)
Cover A limitiert auf 666, Cover B auf 333, Cover C auf 333, Cover D auf 333,
Inhalt:
George Tatum wird in einer hochmodernen Nervenheilanstalt behandelt. Er leidet unter immer wiederkehrenden, grausamsten Alpträumen und der Tendenz zu aggressivem Verhalten. Die Ursache dafür scheint tief verborgen in seiner Kindheit zu liegen. Seine Ärzte entscheiden sich für eine neuartige Therapiemethode, mit der sie sein Verhalten unter Kontrolle bringen können. Schließlich wird George entlassen und soll auf eigene Verantwortung wieder sein Leben übernehmen. Doch die merkwürdigen Träume führen in zurück in die schrecklichen Abgründe seines Gehirns. Seine Krankheit ergreift Besitz von ihm und macht ihn zu einem brutalen Killer. Er macht sich selbst auf die Suche nach den Ursprüngen seines Verhaltens und bringt damit jeden in seiner Umgebung in tödlichste Gefahr.
NIGHTMARE IN A DAMAGED BRAIN war über Jahre hinweg einer der meistgesuchten und umstrittensten Splatter-Klassiker der 80er-Jahre. Seine kompromisslose Härte und atemberaubende Spannung zusammen mit der einmaligen Schauspielleistung von BAIRD STAFFORD machten diesen Horrorslasher zum Kult.
Originaltitel: Nightmare
Alternativtitel: Nightmare In A Damaged Brain
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!