Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Verfasst: Mi 19. Sep 2012, 21:29
#6 Das Ding aus einer anderen Welt
Filmdaten:
Originaltitel: The Thing from another World
Land & Jahr: USA, 1951
Laufzeit: 83 Min. (leider cut)
Regie: Christian Nyby, Howard Hawks
FSK: 12
DVD: Arthaus/Kinowelt
Darsteller: Kenneth Tobey, Margaret Sheridan, Robert Cornthwaite, Douglas Spencer, und James Arness ("Rauchende Colts") als der Außerirdische
Handlung:
Ein Team von Wissenschaftlern entdeckt unweit seiner Forschungsstation in der Arktis ein Raumschiff, das abgestürzt und im Eis festgefroren ist. Eine zu Hilfe gerufene Gruppe von Soldaten versucht, das Raumschiff freizusprengen, wodurch es vernichtet wird. Ein unbekanntes Wesen kann jedoch, eingefroren in einen Eisblock, unversehrt geborgen und zur Forschungsstadion gebracht werden. Dort schmilzt das Eis und das zum Leben erwachte Wesen beginnt eine mörderische Jagd auf Menschen und Tiere...
Quelle: Wikipedia
Kritik:
Die Vorlage für diesen Film wie auch für das "Remake" von John Carpenter aus dem Jahre '82 ist die Kurzgeschichte von John W. Campbell "Who goes there" aus dem Jahre 1938.
Zwar ist Carpenters Film näher am Original, m. E. ist es aber der (etwas) "schwächere" Film. Mit schwächer meine ich nicht schlecht, natürlich ist Carpenters Film sehr gelungen und inzwischen auch ein Klassiker.
Allerdings gelang es Nyby/Hawks auch ohne Gore und Effekte mit geringen Mitteln eine unglaubliche Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende des Films aufrechtzuerhalten.
Die beklemmende Atmo ist natürlich nicht nur ein Verdienst der gelungenen Inszenierung, sondern resultiert auch aus dem Ort des Geschehens und seinen fehlenden Fluchtmöglichkeiten, durch die im wahrsten Sinne des Wortes ein Kammerspiel aller erster Güte ermöglicht wird.
Dem Regie-Gespann gelingt es aber zusätzlich vortrefflich, durch die sorgfältige Charakterzeichnung der Mitglieder der zwei Gruppierungen (Militär und Wissenschaftler) in der Forschungsstation und deren unterschiedliche, aber nachvollziehbaren Ziele und Motivationen, die (vermeintliche) Ausweglosigkeit der Situation noch zu verstärken, da diese mehr gegeneinander als miteinander an der Lösung des Problems arbeiten.
Der geneigte Zuschauer wird unter Zuhilfeenahme der perfekten Kamerführung ins Geschehen hineingezogen und fiebert mit den Protagonisten, die aufgrund der Angst und der unterschiedlichen Interessen oftmals wie gelähmt sind; diese Hilflosigkeit überträgt sich letztendlich auch auf den Zuschauer.
Fazit:
Neben "Der Tag, an dem die Erde stillstand" imho DER überragende Si-Fi-Klassiker der 50er Jahre. Ansehen und staunen, wie man auch ohne viel Blut und SFX - oder gerade deswegen - große Spannung und eine beklemmende Atmosphäre erzeugen kann.
8/10
Filmdaten:
Originaltitel: The Thing from another World
Land & Jahr: USA, 1951
Laufzeit: 83 Min. (leider cut)
Regie: Christian Nyby, Howard Hawks
FSK: 12
DVD: Arthaus/Kinowelt
Darsteller: Kenneth Tobey, Margaret Sheridan, Robert Cornthwaite, Douglas Spencer, und James Arness ("Rauchende Colts") als der Außerirdische
Handlung:
Ein Team von Wissenschaftlern entdeckt unweit seiner Forschungsstation in der Arktis ein Raumschiff, das abgestürzt und im Eis festgefroren ist. Eine zu Hilfe gerufene Gruppe von Soldaten versucht, das Raumschiff freizusprengen, wodurch es vernichtet wird. Ein unbekanntes Wesen kann jedoch, eingefroren in einen Eisblock, unversehrt geborgen und zur Forschungsstadion gebracht werden. Dort schmilzt das Eis und das zum Leben erwachte Wesen beginnt eine mörderische Jagd auf Menschen und Tiere...
Quelle: Wikipedia
Kritik:
Die Vorlage für diesen Film wie auch für das "Remake" von John Carpenter aus dem Jahre '82 ist die Kurzgeschichte von John W. Campbell "Who goes there" aus dem Jahre 1938.
Zwar ist Carpenters Film näher am Original, m. E. ist es aber der (etwas) "schwächere" Film. Mit schwächer meine ich nicht schlecht, natürlich ist Carpenters Film sehr gelungen und inzwischen auch ein Klassiker.
Allerdings gelang es Nyby/Hawks auch ohne Gore und Effekte mit geringen Mitteln eine unglaubliche Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende des Films aufrechtzuerhalten.
Die beklemmende Atmo ist natürlich nicht nur ein Verdienst der gelungenen Inszenierung, sondern resultiert auch aus dem Ort des Geschehens und seinen fehlenden Fluchtmöglichkeiten, durch die im wahrsten Sinne des Wortes ein Kammerspiel aller erster Güte ermöglicht wird.
Dem Regie-Gespann gelingt es aber zusätzlich vortrefflich, durch die sorgfältige Charakterzeichnung der Mitglieder der zwei Gruppierungen (Militär und Wissenschaftler) in der Forschungsstation und deren unterschiedliche, aber nachvollziehbaren Ziele und Motivationen, die (vermeintliche) Ausweglosigkeit der Situation noch zu verstärken, da diese mehr gegeneinander als miteinander an der Lösung des Problems arbeiten.
Der geneigte Zuschauer wird unter Zuhilfeenahme der perfekten Kamerführung ins Geschehen hineingezogen und fiebert mit den Protagonisten, die aufgrund der Angst und der unterschiedlichen Interessen oftmals wie gelähmt sind; diese Hilflosigkeit überträgt sich letztendlich auch auf den Zuschauer.
Fazit:
Neben "Der Tag, an dem die Erde stillstand" imho DER überragende Si-Fi-Klassiker der 50er Jahre. Ansehen und staunen, wie man auch ohne viel Blut und SFX - oder gerade deswegen - große Spannung und eine beklemmende Atmosphäre erzeugen kann.
8/10