Stimmt, Griechische Feigen kam zwei Monate früher ins Kino. So wie Hubert Frank im Interview erzählt, scheint aber zumindest vom Drehzeitpunkt her die Pascal noch nichts vor Vanessa gemacht zu haben. K. A., was jetzt stimmt.ugo-piazza hat geschrieben:Die Olivia war vorher schon in "Griechische Feigen" zu sehen (wenn auch nur in einer kleinen Nebenrolle)
Vanessa - Hubert Frank (1977)
Moderator: jogiwan
Re: Vanessa - Hubert Frank
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Re: Vanessa - Hubert Frank
Eben noch in der Klosterschule, schon erbt die junge Vanessa eine Bordellkette im fernen Hongkong, was allerdings für den weiteren Verlauf des Films vollkommen irrelevant bleibt.
Auf die Story näher einzugehen, lohnt hier eigentlich auch nicht wirklich, zumal lt. Hubert Frank eh kein brauchbares Script vorhanden war und der Film mehr oder weniger improvisiert zusammengef(l)ickt wurde, was sich auch als das große Manko des Werks erweist. Denn Regisseur Frank und sein Kamermann F.X. Lederle haben zweifellos tolle (und gar keine spiehsige ) Arbeit geleistet, auch Lisa-Hauskomponist Gerhard Heinz wieder schöne Musik geliefert, es gibt sehr viel Nudität, doch so richtig will der Funke nicht zünden, der Film ist zu zerfasert, um den Zuschauer bei der Stange zu halten (äh... ), und so ist vermutlich das wichtigste Fazit, dass man froh ist, dass der Film überhaupt nun auf DVD erhältlich ist, und das sogar vollständig und mit FSK-Absegnung, nachdem VANESSA in seinem Heimatland nur als altes VMP-Tape erhältlich war, für das man locker eine Monatsmiete investieren durfte.
Die Disc von der schönen blauen DONAU wartet noch mit einem interessanten Interview mit Hubert Frank und Franz Xaver Lederle auf.
Ach ja, einen noch höheren -Faktor als Olivia Pascal weist hier eindeutig Uschi Zech auf
Und was sagt die OFDB? Die Uschi war auch in "Kalt wie Eis" von Carl Schenkel? Ja, fein! Die DVD liegt bereits hier und wartet auf Sichtung.
Und in "Love-Hotel in Tirol" war sie auch?? Den hab ich irgendwann mal vor gaaaanz langer Zeit auf RTLplus gesehen. Hat den zufällig jemand greifbar?
Und kennt jemand "Nullpunkt" von Jochen Richter? Cast klingt interessant, aber das IMDB-Rating...
http://www.imdb.com/title/tt0079323/
Auf die Story näher einzugehen, lohnt hier eigentlich auch nicht wirklich, zumal lt. Hubert Frank eh kein brauchbares Script vorhanden war und der Film mehr oder weniger improvisiert zusammengef(l)ickt wurde, was sich auch als das große Manko des Werks erweist. Denn Regisseur Frank und sein Kamermann F.X. Lederle haben zweifellos tolle (und gar keine spiehsige ) Arbeit geleistet, auch Lisa-Hauskomponist Gerhard Heinz wieder schöne Musik geliefert, es gibt sehr viel Nudität, doch so richtig will der Funke nicht zünden, der Film ist zu zerfasert, um den Zuschauer bei der Stange zu halten (äh... ), und so ist vermutlich das wichtigste Fazit, dass man froh ist, dass der Film überhaupt nun auf DVD erhältlich ist, und das sogar vollständig und mit FSK-Absegnung, nachdem VANESSA in seinem Heimatland nur als altes VMP-Tape erhältlich war, für das man locker eine Monatsmiete investieren durfte.
Die Disc von der schönen blauen DONAU wartet noch mit einem interessanten Interview mit Hubert Frank und Franz Xaver Lederle auf.
Ach ja, einen noch höheren -Faktor als Olivia Pascal weist hier eindeutig Uschi Zech auf
Und was sagt die OFDB? Die Uschi war auch in "Kalt wie Eis" von Carl Schenkel? Ja, fein! Die DVD liegt bereits hier und wartet auf Sichtung.
Und in "Love-Hotel in Tirol" war sie auch?? Den hab ich irgendwann mal vor gaaaanz langer Zeit auf RTLplus gesehen. Hat den zufällig jemand greifbar?
Und kennt jemand "Nullpunkt" von Jochen Richter? Cast klingt interessant, aber das IMDB-Rating...
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Re: Vanessa - Hubert Frank
Ach ja, das "Spot the Retzer"-Game ist hier etwas schwieriger, der Otto hatte damals noch Haare...
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Re: Vanessa - Hubert Frank
So, der Ugo hat sich wieder beruhigt
Ich habe den Film gesehen, dank meines Herrn und Schöpfers Santini (ohne ihm würde es keinen dr. freudstein geben)
Bin ich auch froh drüber, war sehr gespannt drauf, allerdings hat er mich nicht überzeugen können, ich war eher gelangweilt. Damit meinte ich nicht seine Schöpfung also mich sondern den Film VANESSA.
Wirkte alles aneinandergereiht die ganzen Szenen, ich stieg kaum noch durch.
Eben noch dem Kloster entsprungen dank einer Erbschaft, findet sie sich nun im Dschungel der Bordelle wieder dank einer Erbschaft. Das passt natürlich gar nicht zusammen. Immer schön fromm und der Enthaltsamkeit fröhnend, muss Vanessa nun als Alleinerbin mehrere Bordelle verwalten und kommt da oft mit ihren Moralvorstellungen in Konflikt und sich des öfteren nackt zeigen. Das wären auch schon die Höhepunkte des Films. Viel mehr war auch nicht geboten worden. Hatte Schwierigkeiten, mich auf den Film einzulassen und durchzuhalten. Die "Story" war wenig interessant und wirkte auf mich billig heruntergekurbelt. Glaube kaum, das ich ihn noch einmal sehen werde.
Wegen Olivia Pascal und gelegentlicher amüsanter besonders sleaziger Szenen gebe ich immerhin
4/10
Ich habe den Film gesehen, dank meines Herrn und Schöpfers Santini (ohne ihm würde es keinen dr. freudstein geben)
Bin ich auch froh drüber, war sehr gespannt drauf, allerdings hat er mich nicht überzeugen können, ich war eher gelangweilt. Damit meinte ich nicht seine Schöpfung also mich sondern den Film VANESSA.
Wirkte alles aneinandergereiht die ganzen Szenen, ich stieg kaum noch durch.
Eben noch dem Kloster entsprungen dank einer Erbschaft, findet sie sich nun im Dschungel der Bordelle wieder dank einer Erbschaft. Das passt natürlich gar nicht zusammen. Immer schön fromm und der Enthaltsamkeit fröhnend, muss Vanessa nun als Alleinerbin mehrere Bordelle verwalten und kommt da oft mit ihren Moralvorstellungen in Konflikt und sich des öfteren nackt zeigen. Das wären auch schon die Höhepunkte des Films. Viel mehr war auch nicht geboten worden. Hatte Schwierigkeiten, mich auf den Film einzulassen und durchzuhalten. Die "Story" war wenig interessant und wirkte auf mich billig heruntergekurbelt. Glaube kaum, das ich ihn noch einmal sehen werde.
Wegen Olivia Pascal und gelegentlicher amüsanter besonders sleaziger Szenen gebe ich immerhin
4/10
- CamperVan.Helsing
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Re: Vanessa - Hubert Frank
dr. freudstein hat geschrieben:So, der Ugo hat sich wieder beruhigt
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Re: Vanessa - Hubert Frank
Na du warst doch sicher noch sehr lange aufgeregt nach der Sichtung, immerhin kamen von dir die meisten Beiträge zu diesem eher langweiligem Filmugo-piazza hat geschrieben:dr. freudstein hat geschrieben:So, der Ugo hat sich wieder beruhigt
- CamperVan.Helsing
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Re: Vanessa - Hubert Frank
Was aber nichts daran ändert, dass es ein eher langweiliger Film ist.dr. freudstein hat geschrieben:Na du warst doch sicher noch sehr lange aufgeregt nach der Sichtung, immerhin kamen von dir die meisten Beiträge zu diesem eher langweiligem Filmugo-piazza hat geschrieben:dr. freudstein hat geschrieben:So, der Ugo hat sich wieder beruhigt
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Re: Vanessa - Hubert Frank
dr. freudstein hat geschrieben:
Na du warst doch sicher noch sehr lange aufgeregt nach der Sichtung,
Hatte auch mal überlegt mir den zu holen, ist aber nicht so mein Genre und was freud schreibt hört sich nicht gut an.
"Felicity - Sündige Versuchung" soll ja ähnlich sein von der Story her, klingt auch so. Also der ist sehr gut, da Stimmt alles, sollte ihr mal antesten
"Mit Scherzen und Lachen ist es Mittag geworden"
Re: Vanessa - Hubert Frank
Episodenhafter Erotik-Streifen aus deutscher Produktion, dessen Trailer ja beim letzten Forentreffen für ein paar Lacher gesorgt hat. „Vanessa“ selbst ist da insgesamt schon eher etwas ernster gehalten und präsentiert eine obskure Ausgangssituation (europäische Klosterschülerin erbt Puff-Kette in Hongkong) als Ausgangspunkt für seine episodenhafte Geschichte mit viel nackter Haut und etwas Mystik in fernen Ländern. Dabei glänzt der Streifen mit exotischen Kulissen in Hongkong, Malaysia und ähm… Tirol und ist auch überraschend kurzweilig und unterhaltsam ausgefallen. Statt einer voyeuristischer Inszenierung der Geschichte steht eher „echte“ Erotik im Vordergrund und die zahlreich erscheinenden und nackten Tatsachen sind auch augenzwinkernd, mit einer urlaubshaften Leichtigkeit und einem Auge für schöne Details inszeniert, die sich auch wohlwollend von Produktionen aus derselben Schublade abheben, die sich ja oftmals nur durch das minutenlange Abfilmen von Geschlechtsorganen begnügen. Sehr schön an dem Streifen ist auch die Tatsache, dass sehr viel „on location“ gedreht wurde und selbst die berühmten Korbsessel hat Hubert Frank im Angebot. Auf der empfehlenswerten DVD von „donaufilm“ gibt es nicht nur den Hauptfilm in wunderbarer Qualität, sondern auch noch ein Interview, in dem der Regisseur und sein damaliger Kameramann über die Dreharbeiten zu dem Werk erzählen, dass dann auch mindestens so interessant wie der Hauptfilm ausgefallen ist.
PS: das sind Trauben, nur Trauben...
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Re: Vanessa - Hubert Frank (1977)
„Weißt du eigentlich, was du geerbt hast? Die größte Puffkette Hongkongs!“ (unverhofft kommt oft)
Der deutsche Erotik- und Sexfilm-Regisseur Hubert Frank („Unterm Röckchen stößt das Böckchen“) orientierte sich mit seinem Erotik-Drama „Vanessa“ aus dem Jahre 1977 grob an Just Jaeckins „Emmanuelle“ und setzte die junge Olivia Pascal („Die Säge des Todes“) erstmals in einer Hauptrolle in Szene.
„Bestrafen Sie mich!“
Vanessa wächst in einer strengen Klosterschule auf, seit ihre Eltern früh verstorben sind. Eines Tages teilt man ihr mit, dass ihr Onkel in Hongkong verstorben sei und sie als Erbin eingesetzt habe. Um das Erbe anzutreten, reist sie nach Asien und erfährt dort, dass ihr Verwandter Bordellbesitzer war und seine Etablissements nun ihr gehören. Da staunt die Klosterschülerin nicht schlecht, schaut sich interessiert im Rotlichtmilieu der Metropole um und muss sich bald zahlreicher sexueller Avancen erwehren – oder soll sie sich auf sie einlassen, um erste körperliche Erfahrungen zu sammeln? Ganz unvertraut ist ihr all das aus der heimlichen Lektüre erotischer Literatur schließlich nicht…
„Sex macht vieles leicht!“
Hannes Tesar schmettert einen schwülstigen Titelsong, der der Sehnsucht nach Vanessa Ausdruck verleiht, als würde sie gerade durch ihre Jungfräulichkeit und den Verzicht auf körperliche Sexualität zum Objekt unerfüllter Begierde, als würde sie mit ihrer Verweigerungshaltung gegen ungeschriebene Gesetze verstoßen, was sämtliche abgeschmackten Verführungskünste aktiviere. Was wiederum nicht bedeutet, dass lange gefackelt würde: Sie muss einen Vergewaltigungsversuch ihres Kontrahenten Adrian (Günter Clemens, „Hexen bis aufs Blut gequält“), dem unehelichen Sohn ihres Onkels, über sich ergehen lassen. Ja, die Hitze öffnet die Schenkel, wie es von der Audiospur ertönt – doch Vanessas Schenkel öffnen sich eben nicht einfach so, und schon gar nicht für jeden.
„Ohne Peitsche ist man nur ein halber Mann!“
Regisseur Frank und Kamera-Chef Lederle lag nach eigenen Angaben kein vollständig ausgearbeitetes Drehbuch vor. So entschied man sich im Zuge der Improvisation dafür, mittels bisweilen durchaus origineller Kameraarbeit die Exotik der Drehorte einzufangen und besonders herauszustellen, indem man seinen Blick aufs Bizarre richtet: Tische zum Hirnverzehr lebendiger Affen scheinen ebenso einem fiesen Mondo-Film entsprungen wie unvermitteltes Übersinnliches in Form einer (erfolgreich zum Einsatz kommenden) Voodoo-Puppe. Staunend und passiv beobachtet Vanessa mit uns trashige Sexrituale wie den Zeitlupen-Balztanz eines Mädchens im Reisregen. Angereichert mit etwas lokaler Folklore und unter wiederkehrender Bezugnahme auf Sexualität und Perversionen in uralten religiösen Schriften streckt man die dünne Handlung mittels zahlreicher Erotik- und Softsex-Szenen wie einer visualisierten Nunploitation-Fantasie, in der sich eine Bestrafung durch Peitschenhiebe zu lustvollem Sadomasochismus entwickelt. Fast am schönsten sind jedoch die Szenen natürlicher Nacktheit, beispielsweise am Strand, wo sich – welch Zufall – der aus „Emmanuelle“ bekannte Rattankorbsessel wiederfindet. Lederle serviert viele ungewöhnliche Großaufnahmen, ohne pornös zu wirken.
All diese Szenen wirken episodisch, es scheint kaum ein wirklicher Zusammenhang zwischen ihnen zu bestehen – zumindest keiner, der der Handlung irgendwie sonderlich aufgreifenswert erschiene. Was man zu sehen bekommt, ist, wie es ist und keiner weiteren Erwähnung wert. So avanciert zur beinahe spannenden Klimax, zu so etwas wie einem dramaturgischen roten Faden, die Frage, ob es zwischen Vanessa und ihrer an ihr interessierten Cousine Jackie (Uschi Zech, „Kalt wie Eis“) zu einer gleichgeschlechtlichen Sexszene kommen wird oder nicht – was glücklicherweise bejaht werden kann und die Erotikfrage abschließend klärt: Ja, „Vanessa“ ist ein ziemlich erotischer Film. Nicht nur Olivia Pascal ist bildschön, die Kamera versteht es, die Körper zu umgarnen, zu umschmeicheln und in Idealbildern zu porträtieren. Die Atmosphäre ist, passend dazu, schlafwandlerisch, wie ein schwüler Sommernachtstraum, und tagträumerisch, wie ein sehnsuchtsvoller Stoßseufzer als Tribut an die Leidenschaft und die Lust. Gerhard Heinz‘ musikalische Kompositionen geben sich abwechslungsreich wie ein Großstadttrubel und sinnlich in den zarten Momenten tatsächlicher Intimität.
Fazit: Vanessa setzt sich auf einen Korbsessel und der Film zwischen die Stühle von Mondo, Erotik, Softsex und Sexploitation. Prädikat: Geil langweilig. Bewertung: 5,5 von 10 Weintrauben.
Der deutsche Erotik- und Sexfilm-Regisseur Hubert Frank („Unterm Röckchen stößt das Böckchen“) orientierte sich mit seinem Erotik-Drama „Vanessa“ aus dem Jahre 1977 grob an Just Jaeckins „Emmanuelle“ und setzte die junge Olivia Pascal („Die Säge des Todes“) erstmals in einer Hauptrolle in Szene.
„Bestrafen Sie mich!“
Vanessa wächst in einer strengen Klosterschule auf, seit ihre Eltern früh verstorben sind. Eines Tages teilt man ihr mit, dass ihr Onkel in Hongkong verstorben sei und sie als Erbin eingesetzt habe. Um das Erbe anzutreten, reist sie nach Asien und erfährt dort, dass ihr Verwandter Bordellbesitzer war und seine Etablissements nun ihr gehören. Da staunt die Klosterschülerin nicht schlecht, schaut sich interessiert im Rotlichtmilieu der Metropole um und muss sich bald zahlreicher sexueller Avancen erwehren – oder soll sie sich auf sie einlassen, um erste körperliche Erfahrungen zu sammeln? Ganz unvertraut ist ihr all das aus der heimlichen Lektüre erotischer Literatur schließlich nicht…
„Sex macht vieles leicht!“
Hannes Tesar schmettert einen schwülstigen Titelsong, der der Sehnsucht nach Vanessa Ausdruck verleiht, als würde sie gerade durch ihre Jungfräulichkeit und den Verzicht auf körperliche Sexualität zum Objekt unerfüllter Begierde, als würde sie mit ihrer Verweigerungshaltung gegen ungeschriebene Gesetze verstoßen, was sämtliche abgeschmackten Verführungskünste aktiviere. Was wiederum nicht bedeutet, dass lange gefackelt würde: Sie muss einen Vergewaltigungsversuch ihres Kontrahenten Adrian (Günter Clemens, „Hexen bis aufs Blut gequält“), dem unehelichen Sohn ihres Onkels, über sich ergehen lassen. Ja, die Hitze öffnet die Schenkel, wie es von der Audiospur ertönt – doch Vanessas Schenkel öffnen sich eben nicht einfach so, und schon gar nicht für jeden.
„Ohne Peitsche ist man nur ein halber Mann!“
Regisseur Frank und Kamera-Chef Lederle lag nach eigenen Angaben kein vollständig ausgearbeitetes Drehbuch vor. So entschied man sich im Zuge der Improvisation dafür, mittels bisweilen durchaus origineller Kameraarbeit die Exotik der Drehorte einzufangen und besonders herauszustellen, indem man seinen Blick aufs Bizarre richtet: Tische zum Hirnverzehr lebendiger Affen scheinen ebenso einem fiesen Mondo-Film entsprungen wie unvermitteltes Übersinnliches in Form einer (erfolgreich zum Einsatz kommenden) Voodoo-Puppe. Staunend und passiv beobachtet Vanessa mit uns trashige Sexrituale wie den Zeitlupen-Balztanz eines Mädchens im Reisregen. Angereichert mit etwas lokaler Folklore und unter wiederkehrender Bezugnahme auf Sexualität und Perversionen in uralten religiösen Schriften streckt man die dünne Handlung mittels zahlreicher Erotik- und Softsex-Szenen wie einer visualisierten Nunploitation-Fantasie, in der sich eine Bestrafung durch Peitschenhiebe zu lustvollem Sadomasochismus entwickelt. Fast am schönsten sind jedoch die Szenen natürlicher Nacktheit, beispielsweise am Strand, wo sich – welch Zufall – der aus „Emmanuelle“ bekannte Rattankorbsessel wiederfindet. Lederle serviert viele ungewöhnliche Großaufnahmen, ohne pornös zu wirken.
All diese Szenen wirken episodisch, es scheint kaum ein wirklicher Zusammenhang zwischen ihnen zu bestehen – zumindest keiner, der der Handlung irgendwie sonderlich aufgreifenswert erschiene. Was man zu sehen bekommt, ist, wie es ist und keiner weiteren Erwähnung wert. So avanciert zur beinahe spannenden Klimax, zu so etwas wie einem dramaturgischen roten Faden, die Frage, ob es zwischen Vanessa und ihrer an ihr interessierten Cousine Jackie (Uschi Zech, „Kalt wie Eis“) zu einer gleichgeschlechtlichen Sexszene kommen wird oder nicht – was glücklicherweise bejaht werden kann und die Erotikfrage abschließend klärt: Ja, „Vanessa“ ist ein ziemlich erotischer Film. Nicht nur Olivia Pascal ist bildschön, die Kamera versteht es, die Körper zu umgarnen, zu umschmeicheln und in Idealbildern zu porträtieren. Die Atmosphäre ist, passend dazu, schlafwandlerisch, wie ein schwüler Sommernachtstraum, und tagträumerisch, wie ein sehnsuchtsvoller Stoßseufzer als Tribut an die Leidenschaft und die Lust. Gerhard Heinz‘ musikalische Kompositionen geben sich abwechslungsreich wie ein Großstadttrubel und sinnlich in den zarten Momenten tatsächlicher Intimität.
Fazit: Vanessa setzt sich auf einen Korbsessel und der Film zwischen die Stühle von Mondo, Erotik, Softsex und Sexploitation. Prädikat: Geil langweilig. Bewertung: 5,5 von 10 Weintrauben.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!