52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Moderator: jogiwan

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Nello Pazzafini
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer

Beitrag von Nello Pazzafini »

Onkel Joe hat geschrieben:
jogiwan hat geschrieben:Keine Ahnung warum, aber ich hatte den Titel irgendwie als Vietnam-Actionfilm im Hinterkopf gespeichert. Aber was Nello da schreibt und auch die Vorposter andeuten, gehört die Scheibe wohl schleunigst ins Haus. Mitte der Achtziger gab es ja eine paar Streifen, in der die Fleischfilm-Szene aufgegriffen wurde, ohne gleich den moralischen Zeigefinger auszupacken. "Der Tod kommt zweimal" von de Palma ist da ja auch so ein Beispiel.
Der Film wird dir gefallen, richtig schön dreckig das ganze und es gibt da nichts vergleichbares.
Eine ganz klare Empfehlung meinerseits, Tipp!
das ist ja das großartige, ein dreckiger Film in stylish schönen Bildern! Das ist eine Kunst für sich dies zu schaffen!!!
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Onkel Joe
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von Onkel Joe »

Kommt im Oktober von Ofdb Filmworks:

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Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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buxtebrawler
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

Onkel Joe hat geschrieben:Kommt im Oktober von Ofdb Filmworks:
Und zwar als Blu-ray/DVD-Kombination im Digipak:

Bild

Extras:
Audiokommentar von Prof. Marcus Stiglegger (deutsch)
The Directors: John Frankenheimer – Dokumentation über den Regisseur
Isolierte Musiktonspur mit Interview mit Komponist Gary Chang
The Making of 52 PICK-UP
Kinotrailer
TV-Spot
Trailers From Hell mit Drehbuchautor Josh Olson
Bildergalerie
Booklet

Bemerkungen:
1 Blu-ray + 2 DVDs im Digipak
Limitiert & nummeriert auf 2.000 Exemplare (auf beiliegendem Zertifikat)

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=87847
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Arkadin
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von Arkadin »

Grandioser 80s Thriller aus dem Hause Cannon mit einer erlesenen Besetzung: Roy Scheider, Ann-Margret und.. John Glover, der das Ganze rockt ohne Ende. Boah, was für ein unangenehmer Charakter. Und Vanity zieht blank. Dazu hinter der Kamera John Frankenheimer und der wunderbare Jost Vacano! Vorlage und Drehbuch Elmore Leonard. Kann da was schiefgehen? Nein. Für mich einer der besten Thriller der 80er. Der nimmt zwar einen recht langen Anlauf, aber dieser Absprung... Wahnsinn! Ach ja.. und eine ganze Wagenladung 80s-Porn-Stars gibt es gratis obendrauf.
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jogiwan
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von jogiwan »

Gestern zum ersten Mal gesehen kann ich die überschwänglichen Lobeshymnen zu dem Streifen nicht ganz unterschreiben und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier doch viel mehr möglich gewesen wäre. Zwar ist „52 Pick-Up“ einerseits ein durchaus gut gemachter und sehr ansehnlicher 80er-Thriller mit hübsch abgefuckten Locations, interessanten Charakteren und eher dramatischer Note, auf der anderen Seite fand ich die Story doch irgendwie arg simpel gestrickt und die Sache mit der Fleischfilmszene als Promo-Aufhänger, der aber inhaltlich nur ansatzweise genutzt wird. Die Figuren in Form eines gutsituierten, gesetzten Paares aus der Nobelgegend von Los Angeles und ein paar gewaltbereite Erpresser aus der Rotlichtszene gehen für meinen Geschmack auch immer etwas zu unbedarft zu Werke und irgendwie hängt der Film in der Mitte spannungstechnisch doch auch etwas durch. Zwar haben wir es mit „52 Pick-Up“ immer noch mit einem sehenswerten Cannon-Streifen zu tun, der meines Erachtens aber etwas überraschungsarm und mit angezogener Handbremse daherkommt und den thematisch ähnlichen „Der Tod kommt zweimal“ fand ich aus der Ecke ehrlich gesagt doch besser.
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buxtebrawler
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 10.05.2019 noch einmal bei OFDb Filmworks als Blu-ray/DVD-Kombination in einem auf 111 Exemplare limitierten Mediabook:

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Extras:
- Mehrseitiges Booklet
- Audiokommentar (tba)
- The Directors: John Frankenheimer - Dokumentation über den Regisseur
- Isolierte Musiktonspur mit Interview mit Komponist Gary Chang
- The Making of 52 PICK-UP
- Kinotrailer
- TV-Spot
- Trailers From Hell mit Drehbuchautor Josh Olson
- Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=94889
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Nello Pazzafini
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von Nello Pazzafini »

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Ein großer Film!
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buxtebrawler
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 10.10.2019 noch einmal bei OFDb Filmworks auf Blu-ray:

Bild

Extras:
- Audiokommentar von Prof. Marcus Stiglegger (deutsch)
- Isolierte Musiktonspur mit Interview mit Komponist Gary Chang
- Kinotrailer
- TV-Spot
- Trailers From Hell mit Drehbuchautor Josh Olson
- Bildergalerie
- Wendecover

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=98013
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Maulwurf
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Re: 52 Pick-Up - John Frankenheimer (1986)

Beitrag von Maulwurf »

52 Pick-Up
52 Pick-up
USA 1986
Regie: John Frankenheimer
Roy Scheider, Ann-Margret, Vanity, John Glover, Robert Trebor, Lonny Chapman, Kelly Preston, Doug McClure, Clarence Williams III, Alex Henteloff, Michelle Walker, Philip Bartko


52 Pick-Up.jpg
52 Pick-Up.jpg (83.11 KiB) 172 mal betrachtet
OFDB

Da ist also dieser Typ, Bobby, der nachts in das Haus von Harry eindringt und diesen töten will. Doch Harry und seine Frau können Bobby niederschlagen. Harry bietet Bobby einen Whisky an, fragt, ob er für seine Wunde auf der Nase ein Pflaster haben will, und schafft es mal eben so ganz locker, Bobby umzudrehen und gegen den Auftraggeber des Mordes aufzubringen. Das ist wahre Coolness!

Man könnte natürlich auch behaupten, dass so ein Verhalten unrealistisch ist. Aber wir befinden uns hier in einem von Cannon produzierten Film aus den 80ern, und aus solchen Filmen kann man nur lernen. Zum Beispiel was eben Coolness bedeutet: In den Pornoschuppen des Erpressers zu gehen, diesen zu fotografieren, und einfach wieder zu gehen.
Harry wird erpresst. Zuerst nur mit dem Video, dann später aber auch mit der Leiche seines Seitensprungs. Doch Harry will, um die politische Karriere seiner Frau nicht zu gefährden, das Problem selber lösen. Zuerst einmal schafft er es herauszufinden, wer ihn da eigentlich erpresst: Drei Typen, die in erster Linie mit Pornographie und Kleinkriminalität ihr Geld verdienen, aber keine professionellen Mobster sind. Dann überzeugt er den Anführer der Drei, den smarten Alan Raimy, dass das Finanzamt den Großteil seines Vermögens auffrisst. Und zu guter Letzt spielt er die Drei gegeneinander aus. Was allerdings nur so lange gut geht, bis Raimy Harrys Frau entführt.

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Harry (Roy Scheider) fährt einen selbst restaurierten Jaguar E-Type, hört schreckliche Musik, und hat die Coolness, wie bereits erwähnt, mit großen Löffeln gefressen. Seine wunderschöne Frau Barbara (Ann-Margret) bereitet sich auf eine Karriere an der Seite des kommenden Staatsanwaltes vor, aber im Prinzip haben beide nur bedingt etwas zu bieten. Die Bösewichter sind es, die hier faszinieren, und die den Film auch tragen. Allen voran John Glover als Alan Raimy. John Glover kennt man heute wahrscheinlich am Ehesten als fiesen Geschäftsmann aus GREMLINS 2, wo er mit seinem markanten Gesicht den kleinen Monstern fast die Schau stiehlt. In 52 PICK-UP ist er smart, ist er gewitzt, ist er böse und gemein, und wenn er die Bilanzen von Harry durchschaut, und ihm allmählich die Gesichtszüge entgleisen, weil er feststellen muss, dass sein Erpressungsopfer tatsächlich kaum Geld zur Verfügung hat, dann hat man sogar etwas Mitleid mit ihm.
Ihm zur Seite steht Robert Trebor als Leo. Der schwule Leo, der ein Mittelding aus Peep-Show und Bordell führt, und sogar für diesen Job zu weich ist. Eine Blaupause für die Rollen, die woanders Joe Pesci bekommt, und letzten Endes einfach ein armes Schwein, das unter dem Stress einer missratenen Erpressung gnadenlos zu Grunde geht. Mitleid die zweite …
Und da ist noch Clarence Williams III als Bobby: „Wenn ein Typ mich verarschen will, ist er entweder unheimlich mutig, oder unheimlich stoned. Was bist Du davon?“ Durchgeknallt, eiskalt, mörderisch, und immer irgendwie kurz vor dem Durchdrehen, hat er seine stärksten Szenen immer dann wenn er töten darf. Ein Irrer mit dem Aussehen eines knuddeligen Teddybärs und den Augen eines Amokläufers. Ein Typ zum Angst haben und die Straßenseite wechseln. Kein Mitleid, aber eine gehörige Portion Respekt und Furcht …

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Eher ungewöhnlich, dass ich mich so mit den Schauspielern und ihren Rollen beschäftige, aber trotz aller Action, trotz aller Coolness und trotz der vielen nackten Frauen ist 52 PICK-UP tatsächlich in erster Linie ein Schauspielerfilm, der von einem Könner seines Fachs inszeniert wird. Viele Großaufnahmen von Gesichtern, viele Gefühlsregungen die in den Gesichtern zu beobachten sind, viele feine Nuancen großen schauspielerischen Könnens, Roy Scheiders gelegentliches Overacting mal ausgenommen. Und die gekonnten und gut aufgeteilten Actionsequenzen dazwischen betonen erst recht, wie sehr dieser Film von seinen Darstellern lebt. Von den Darstellern, aber mindestens genauso von der Handlung, die mit einem Bein immer ein klein wenig im Irrsinn zu stehen scheint. Und natürlich von der erstklassigen Kameraarbeit von Jost Vacano, dem deutschen Kameragenie, der mit der hier eingesetzten Tiefenschärfe und ungewöhnlichen Kameraeinstellungen sein Scherflein dazu beiträgt, diesen feinen, kleinen Thriller aus der Massenware deutlich herauszuheben. Drehbuchautor Josh Olson meint im Intro zur Blu-ray, dass Cannon in den 80ern genau 6.324 Filme produziert haben, und sieben davon gut seien - 52 PICK-UP sei einer davon. Ersteres kann ich nicht bestätigen, aber wenn ich mir nur einen einzigen Cannon-Film auf die berühmte Insel mitnehmen dürfte, hätte 52 PICK-UP verflucht gute Chancen. Ein Hard Boiled-Krimi in der Tradition der 50er-Jahre-Noirs, wie er in den stylischen und coolen 80ern kaum besser hätte ausfallen können.

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8/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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