Deliria-Italiano

Blutiger Valentinstag

In einer kleinen Bergbaustadt ist vor gut 20 Jahren am Valentinstag eine schreckliche Katastrophe untertags geschehen, weil zwei Bergleute ihren Dienst vernachlässigt haben. Ein Überlebender der Katastrophe, der den Verstand verlor, entkam kurz darauf aus einer Klinik. Jetzt steht St.Valentin wieder bevor und der Bürgermeister bekommt ein gräßliches Geschenk in einer Bonbonniere zugesandt: ein herausgeschnittenes menschliches Herz. Grund genug alle Feiern abzusagen, doch eine Gruppe Jugendlicher setzt sich darüber hinweg, um in der alten Mine zu feiern. Doch dort geht der Killer um...

Der kanadische „Blutiger Valentinstag“ von George Mihalka aus dem Jahre 1981 orientiert sich bereits beim Titel stark an Slasher-Dutzendware á la „Freitag, der 13.“, nur verlegt er eben die Handlung auf den Valentinstag und vom Camp Crystal Lake in ein Minenarbeiterstädtchen. Der Killer steht hier, ähnlich wie beim ersten „Freitag“, nicht von vornherein fest, was zum fröhlichen „Whodunit?“ einlädt. Die Schauspieler neigen zwar zum albernen Overacting, der Film an sich überschreitet aber nie die Grenze zur Komödie und unterhält mit nun endlich in der Unrated-Fassung komplett vorliegenden, sadistischen, kreativ in Szene gesetzten Morden. Natürlich fielen die meisten Charaktere erwartungsgemäß arg klischeebehaftet und flach aus - trotzdem macht es Spaß, den sexistischen, testosterongeschädigten, aber herzlichen Minenarbeiterprolls zuzusehen. Durch den Subplot um die Schwierigkeiten eines ehemals abtrünnigen, nun in die Kleinstadt zurückgekehrten jungen Mannes gewinnt eine Handvoll Charaktere sogar an Tiefe und wird der Bogen - passend zum Thema - zu einer unglücklichen Romanze gespannt. Die Identifizierung des Täters mag für den Einen mehr, für den Anderen weniger überraschend kommen, bietet aber den von mir so geschätzten Schuss Wahnsinn und suggeriert eine Fortsetzung, die es aber nie gab.

Durchweg gelungene Abstrahierung des klassischen Slasher-Stoffs in nettem, suburbanem Ambiente, deren ungeschnittene Morde die Handlung erst so richtig abrunden und die sogar mit einem kleinen Hit als Titelmelodie aufwartet. So gefällt mir mein Genre-Kino.

Slasher der alten Schule, von vielen gemocht, von mir auch, aber nicht in den Himmel gelobt, dazu gehen mir die Darsteller einfach zu sehr auf den Zeiger, gut, die Kackbratzen werden zwar alle niedergemetzelt, aber das nutzt auch nix mehr, wenn ich erst mal genervt bin.
Trotzdem, ein überaus solides Geschlachte, das mich immer wieder gut zu unterhalten vermag, das liegt nicht zuletzt an den handgemachten Effekten, da geht nix drüber und Harry Warden ist richtig gruselig.

8/10

Sehr gelungener und kurzweiliger Slasher mit Valentinstag-Thematik, dass mit der heruntergekommenen Bergwerksstadt und den Stollen unter der Erde auch sehr schöne Locations zu bieten hat, die im Verlauf des Filmes von Regisseur George Mihalka auch ausgiebig genutzt werden. Die Charaktere der jungen Arbeiter sind auf Dauer vielleicht eine Spur zu albern und überdreht und da hätte man sich vielleicht etwas mehr Ernst gewünscht, aber wenn erst mal das Geschmoddere losgeht, zählt "Blutiger Valentinstag" sicherlich zum Besten, dass jemals in dieser Kiste gedreht worden ist und hat herzlich wenig mit den restlichen Diskont-Schlitzer nach dem "Schema F" zu tun, die in den Jahren darauf noch so folgten. Die "Unrated"-Fassung ist auch überraschend herb ausgefallen und platziert seine blutigen Momente über die gesamte Laufzeit, ehe es im Finale dann so richtig rund geht. Die Auflösung hat mir ebenfalls gut gefallen und der Titelsong von Paul Zaza ist ein richtig fieser Ohrwurm - besser gehts kaum!

jogiwan hat geschrieben:Sehr gelungener und kurzweiliger Slasher mit Valentinstag-Thematik..... zählt "Blutiger Valentinstag" sicherlich zum Besten, dass jemals in dieser Kiste gedreht worden ist.

Mensch da biste gestern aber Fix bei der sache gewesen, bekommen und gleich geschaut, nicht schlecht.
Kanntest du den Film nicht ??

Nö, bislang nicht. Hab zwar die "Kaufhaus"-Version schon lange daheim, aber zum Schauen bin ich nie gekommen. Und als ich dann gesehen hab, dass der in der R-Rated-Fassung so massiv gekürzt wurde, wollte ich den auch gar nicht mehr gucken, sondern hab nun auf die Unrated-Fassung gewartet.

jogiwan hat geschrieben:Nö, bislang nicht. Hab zwar die "Kaufhaus"-Version schon lange daheim, aber zum Schauen bin ich nie gekommen. Und als ich dann gesehen hab, dass der in der R-Rated-Fassung so massiv gekürzt wurde, wollte ich den auch gar nicht mehr gucken, sondern hab nun auf die Unrated-Fassung gewartet.

Ich war auch die ganzen Jahre davor mit der Cut Fassung zufrieden, von der Unrated Fassung konnten wir viele, viele Jahre nur Träumen.Da gab es ja nur einige wenige Bilder von diesen "Lost Scenes"zu sehen.Selbst in der Zensierten Fassung war der Film recht hart und hat auch so viel spaß gemacht.Aber diese Fassung nun ist einfach der Burner, was Tom Burman und sein Team da hingezaubert haben ist einfach der Wahnsinn.
Für mich der Ultimative Slasher, da kommt selbst der Vorreiter Freitag der 13. nicht dran vorbei.

ich hab das ja gar nicht so mitbekommen:

schnittberichte.com hat geschrieben: Als Lionsgate im letzten Jahr - passend zum Kinostart des Remakes - eine Special Edition von MY BLOODY VALENTINE ankündigte, hielt sich die Begeisterung vorerst in Grenzen. Dann sickerten erste Details durch: die lange als verschollen geglauben Deleted-Scenes wären als Bonus mit auf der Scheibe, da rührten sich bereits die ersten Geister. Auf Nachfrage, ob man sie denn nicht einfügen könne, kam stets die Antwort, die Qualität wäre zu schlecht dafür. Je näher aber der Veröffentlichungstermin rückte, desto aufgeregter wurde die Fangemeinde. Lionsgate bemühe sich um Restaurierung und....es sähe gut aus. Die Herzen schlugen schneller....kann es wirklich sein? Nach fast 30 Jahre des Wartens?

JAAAAA! Es ist passiert. Einen Sonderapplaus für Lionsgate bitte! Sie haben es wahrlich geschafft, die für ein R-Rated entfernten Szenen, die auf den Boden des Schneideraumes landeten und dort vergraben schienen, soweit herzurichten, das man sie in den bekannten Film einfügen konnte. Und das Resultat übertrifft alle Erwartungen!

Quelle und Schnittbericht: http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ID=5866422

jogiwan hat geschrieben:ich hab das ja gar nicht so mitbekommen:

schnittberichte.com hat geschrieben: Als Lionsgate im letzten Jahr - passend zum Kinostart des Remakes - eine Special Edition von MY BLOODY VALENTINE ankündigte, hielt sich die Begeisterung vorerst in Grenzen. Dann sickerten erste Details durch: die lange als verschollen geglauben Deleted-Scenes wären als Bonus mit auf der Scheibe, da rührten sich bereits die ersten Geister. Auf Nachfrage, ob man sie denn nicht einfügen könne, kam stets die Antwort, die Qualität wäre zu schlecht dafür. Je näher aber der Veröffentlichungstermin rückte, desto aufgeregter wurde die Fangemeinde. Lionsgate bemühe sich um Restaurierung und....es sähe gut aus. Die Herzen schlugen schneller....kann es wirklich sein? Nach fast 30 Jahre des Wartens?

JAAAAA! Es ist passiert. Einen Sonderapplaus für Lionsgate bitte! Sie haben es wahrlich geschafft, die für ein R-Rated entfernten Szenen, die auf den Boden des Schneideraumes landeten und dort vergraben schienen, soweit herzurichten, das man sie in den bekannten Film einfügen konnte. Und das Resultat übertrifft alle Erwartungen!

Ich hatte da schon gar nicht mehr dran geglaubt aber es geschehen manchmal doch noch Wunder.
Diese neue Fassung bzw. die wiedergefunden Szenen sind einfach unglaublich, der Film ist durch diese noch nen Tick besser geworden.Vor allem die Härte der Szenen für die damalige Zeit ist echt heftig. Kein wunder das die sie vor einem X Rating gestanden haben und nur durch die leichten Cut´s dieses abwenden konnten.

Als ich den Film seinerzeit zum ersten Mal sah - natürlich auch in der R-Rated-Fassung -, war ich gar nicht so übermäßig begeistert. Ganz anders dann bei der Unrated-Fassung - ich fand, der ganze Film wirkte dadurch viel runder und stimmiger. Timing und Dramaturgie schienen mir doch stärker unter den Schnitten gelitten zu haben.

Zum ersten Mal aufmerksam auf "Blutiger Valentinstag" wurde ich im lustigen
"Lexikon des Horrorfilms" von Hahn/Jansen. Der Film wurde als Unterste-Schublade-Schund
beschrieben. Sozusagen von geistig Derangierten für geistig Derangierte gemacht.
Ich fühlte mich sofort angesprochen.

Erstsichtung fand im Fernsehen statt: Muß sagen, ich war begeistert. Vom Hörensagen
wußte ich, daß es eine längere Fassung geben soll (mit r-rated und unrated konnte
ich damals noch nicht viel anfangen). Doch auch die Videothekenfassung bot keinen
Mehrwert. Was war ich enttäuscht, als ich mir in USA eine Nacht um die Ohren schlug,
um im Pay-TV "My bloody valentine" anzusehen, nur um feststellen zu müssen, daß
dieser der deutschen Fassung entsprach.
Längere Fassung also nur Legende?
Fand mich damit ab. Bis Lionsgate kam und die Schnipsel nicht nur als Bonus beilegte,
sondern genial in den Film integrierte! Was hab ich mich gefreut!

Für mich einer der besten 80er-Slasher überhaupt. Tolles setting, sympathische Darsteller,
ein gnadenloser Killer, heftige Spezialeffekte und ein haftenbleibendes Schlußbild.
8/10